Hallo liebe Community,
ich bin neu hier und möchte gerne einfach alles von der Seele reden sowie vielleicht auch Hilfe oder Erfahrungen annehmen.
Nach einer Fehlgeburt im Januar 23 wurden mein Mann und ich relativ schnell wieder schwanger.
Nachdem wir schon ein fast 4 jähriges Tochter haben, haben wir uns natürlich über einen Jungen sehr gefreut.
Nun sah alles die ganze Zeit unauffällig aus und so wie es sein sollte.
Plötzlich vor 2 Wochen war ich bei der Feindiagnostik und es hat sich heraus gestellt, dass der kleine einen Herzfehler hat, den man aber operativ behandeln kann.
Um heraus zu finden, weshalb sich der Herzfehler gebildet hat, hab ich eine Fruchtwasserabnahme gemacht.
Das war schmerzhaft und der Schnelltest war auf alles soweit negativ.
Dann die erschreckende Nachricht gestern: mein ungeborenes Baby in der 23 ssw hat zwei verschiedene starke Chromosomstörungen, die sehr sehr selten sind.
Ich könnte das Baby zum Ende der Schwangerschaft bekommen aber es wäre nicht lange Lebensfähig.
Wir haben uns dagegen entschieden, da wir noch eine kleine Tochter haben und das ihr nicht zumuten möchten, sowie auch dem Baby mit Qualen.
Jetzt muss ich in den nächsten zwei Wochen in eine Spezial Klinik und muss die Geburt einleiten lassen, sowie zuvor noch eine Spritze bekommen, damit das arme kleine Herz aufhört zu schlagen.
Mein und ich sind am Boden zerstört. Man fragt sich natürlich, warum wir? Aber darauf gibt es keine Antwort. Das ist die Mutter Natur.
Meine Angst ist nun, vor dieser Stillengeburt sowie Wochenbett.
Meine Tochter freut sich so sehr auf ihren Bruder und ich weis nicht, wie ich ihr das erklären soll.. ohne Tod eventuell ihr zu sagen.
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen oder seit ihr in einer ähnlichen Situation.
Vielen Dank!! :)
Stille Geburt
Liebe Pusteblume,
es tut mir unglaublich leid, was ihr gerade durchmachen müsst. Das muss ein absoluter Schock sein.
Ich würde dir empfehlen, dir etwas Zeit zu nehmen. Das alles ist in den letzten Tagen erst passiert. Ihr müsst jetzt erstmal eure Gedanken und Gefühle sortieren. Entscheidet jetzt nichts übereilt. Im Grunde kann ja nichts passieren, wenn ihr euch mit der Entscheidung und wie ihr sie umsetzen wollt, noch etwas Zeit lasst.
Ich würde mir auch die Option, euren Jungen auszutragen vielleicht nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Haben die Ärzte euch genau erklärt, was das bedeuteten würde? Ihr könntet euer Kind so vielleicht ein paar Tage kennenlernen und euch auch richtig verabschieden.
Was deine Tochter angeht, fände ich Ehrlichkeit am besten. Der Tod ist real und Kinder können mit der Realität umgehen - viel besser als wir oft glauben und auch besser als mit (gut gemeinten) Lügen, um sie vermeintlich zu schützen.
Hast du schon eine Hebamme?
Mit der könntest du sprechen.
Ebenso gibt es Selbsthilfegruppen für trauernde Eltern. Vielleicht kann dir dort jemand mit seiner Erfahrung helfen.
Du wirst hier bestimmt auch noch gute Anregungen bekommen.
Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit.
Alles Liebe
Thala
Hallo, vielen Dank für deine Antwort :)
Ja, leider wäre der Weg bis zum Ende der SSW zu warten, nicht richtig für mich.
Denn dann müsste er durchgeben im Krankenhaus auf der Intensivstation liegen und mit Schmerzmittel versorgt werden und beatmet werden… bis irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo er von selbst geht.
Das möchte ich meinen Baby auch nicht antun und uns als Familie auch nicht.
Es tut sehr weh ihn gehen lassen zu müssen, aber so ist es das beste. 3 verschiedene Ärzte habe nach unserer Entscheidung, diese auch bejaht. Die Kombination aus den Störungen wo er hat, ist einfach so schwer, dass es anders nicht richtig wäre.
Vielen Dank für die Anteilnahme!
Ja, ich habe eine Hebamme und auch schon mit ihr darüber geredet. Ich habe trotzdem große Angst..
Liebe Pusteblume,
Es tut mit unglaublich leid.
Es ist das schlimmste was Eltern passieren kann… sein Kind gehen lassen zu müssen😢
Lass alles an Trauer zu.
Zum Thema mit deiner Tochter:
Wie waren leider im Frühjahr auch in der Situation, dass wir uns mit dem Thema Fetozid und stille Geburt auseinander setzen mussten.
Ich habe hier die Meinung vertreten, dass wir als Familie gemeinsam lachen, aber eben auch gemeinsam weinen dürfen.
Ich hatte meiner Tochter erklärt, dass es sein kann( bei uns war es nur eine Verdachtadiagnose, welche sich im Endeffekt aber nicht bestätigte🙏🏻) das ihre Schwester leider sehr schwer krank ist.
Ich sagte ihr, dass sie in diesem Fall leider nicht bei uns leben kann, sondern als kleiner Engel im Himmel leben wird und das sie von dort aus immer auf uns aufpassen würde.
Es war mir wichtig ihr zu vermitteln, dass ihre Schwester immer ein Teil unserer Familie sein wird, auch wenn sie nicht bei uns leben kann.
Ich wünsche euch für viel Kraft.
Fühl dich unbekannterweise gedrückt!
Hallo,
Vielen Dank für die Nachricht.
Das ist genau das, wie es bei mir ja auch sein wird. Dieser fetozid macht mir besonders große Angst und ich habe das Gefühl, als würde ich das Baby umbringen… wahrscheinlich hat das am Anfang jede Mutter.
Und danach dann noch die stille Geburt. Ich kann mir das ganze nicht vorstellen und das macht mir große Panik.
Zwar meinte meine Hebamme, dass man Schmerzmittel und Beruhigungsmittel bekommen kann, aber trotzdem ist es sehr schwer.
Ich bin aktuell noch schwanger und zu wissen, dass es bald vorbei ist, kann ich nicht nachvollziehen
Hallo meine Liebe und mein Beileid zu der schweren Zeit die ihr gerade durchmacht. Wir haben letztes Jahr im Oktober unser Baby in der 23 SSW aufgrund von zahlreichen Fehlbildungen gehen lassen müssen. Das war die schwerste Zeit meines Lebens und ich konnte mir anfangs nicht vorstellen, dass es mir irgendwann wieder besser gehen könnte. Aber tatsächlich hilft da die Zeit und alle Gefühle zu akzeptieren, die man durchläuft.
Jeder trauert auf seine eigene Art und Weise und ich habe nach einiger Zeit ein Fotoalbum gemacht, mit den Ultraschallbildern, Bauchbildern und vielen anderen Erinnerungen und dazu positive Texte geschrieben. Vielleicht wäre das etwas für euch und auch für eure Tochter. Es ist jetzt schon fast ein Jahr her, aber ich nehme mir das Album immer noch gerne und sehe es durch. Am Anfang habe ich viel geweint, aber mittlerweile hat es etwas sehr tröstliches und ich wünschte ich hätte noch mehr Erinnerungen an unser kleines Baby. Also macht vielleicht jetzt noch welche, auch wenn es sehr schwer sein kann.
Ein Punkt der Erinnerungen schaffen ist es noch Fotos nach der stillen Geburt zu machen. Ich konnte mir erst nicht vorstellen, dass ich das schaffe und möchte und bin im Nachhinein wirklich froh, dass wir diese Zeit noch genutzt haben um Fotos zu machen. Denn andere Fotos wird es nicht geben.
Die Geburt als solches ist nicht optimal gelaufen, was aber nur meine Erfahrung war und viel am Klinikum lag, in dem ich entbunden habe.
Ich bin auf jeden Fall auch dafür lieber ehrlich mit der großen Schwester zu sein, damit können Kinder tatsächlich besser umgehen. Natürlich in kindliche Worte verpackt. Vielleicht kann dich dabei auch deine Hebamme unterstützen oder andere Angebote der Fürsorge. Auch nach einer stillen Geburt hat man Anspruch auf die Hebamme und es ist auf jeden Fall gut sich jemanden zum reden zu suchen. Oder auch jemanden der einfach nur zuhört.
Manchmal kommen auch wirklich seltsame Reaktionen aus dem Umfeld, meistens einfach weil die Menschen nicht wissen was sie sagen sollen, oder wie sie reagieren sollen. Und dann kommt manchmal das erstbeste raus, was ihnen einfällt. Das kann auch schonmal verletzend sein.
Aber es wird irgendwann wirklich besser. Wichtig ist, dass du dir wirklich Hilfe holst, wenn du merkst, dass du so gar kein Licht am Ende des Tunnels erkennen kannst. Es gibt viele Anlaufstellen und leider auch mehr Menschen als man denkt, die ganz genau wissen, was du gerade durchmachst, weil sie es selbst auch schon erlebt haben.
Fühlt euch gedrückt und du kannst jederzeit schreiben.
Hallo,
Mein großen Respekt an dich, dass du es schaffst dir diese schönen Bilder von deinem Baby anzuschauen :)
Ich könnte das glaub ich nicht, da er aber auch nicht normal im Gesicht aussieht sondern deformiert und die Störungen.
Ich hoffe, dass mit der Zeit der Schmerz weniger wird, weil man dann wahrscheinlich eher erkennt, dass es so das beste für das Baby war.
Man weis es zwar auch jetzt, aber man möchte es nicht wahrhaben.
Hallo,
Ich hätte es vorher auch nicht gedacht, dass ich das alles so schaffen würde. Aber versuch offen dafür zu bleiben, denn der Wunsch nach Bildern wird nach einiger Zeit höchstwahrscheinlich kommen und dann wäre es umso schlimmer keine zu haben. Und unserem Baby hat man es auch angesehen, dass es ihm nicht gut ging, aber die Fotos und Erinnerungen sind trotzdem wirklich wertvoll für mich. Gerade die sternenfotografen haben da eigentlich ein gutes Händchen für.
Der schmerz wird auf jeden fall irgendwann besser und ich habe den fetozid von anfang an als Erlösung für unser Baby betrachtet. Er musste sich dann nicht weiter quälen und konnte in frieden in den Himmel ziehen. Ich fand die Vorstellung schlimmer, dass er unter der Geburt wegen dem Stress stirbt. Aber das war für uns der richtige Weg und Gedanke.
Gebt euch wirklich Zeit zu trauern, auf jede mögliche Weise. Denn auch alles als ungerecht zu empfinden und alles andere an möglichen Gefühlen gehört wirklich dazu.
Hallo meine Liebe,
ich bin in Gedanken bei euch. Es tut mir für euch so wahnsinnig leid. Ich selbst habe letzten September meinen kleinen Miro in der 34. SSW zu den Sternen ziehen lassen müssen, sein Hirn war plötzlich total fehlgebildet. Sonst war immer alles unauffällig.
Ich selbst bin Erzieherin und habe mich häufig schon mit dem Thema Tod&Trauer im Kindesalter auseinandergesetzt, weil ich einen meinen Brüder auch sehr zeitig verloren habe und es für meine Arbeit als ein wichtiges Thema empfinde. Deine Tochter weiß mit 4 Jahren noch nicht, dass der Tod eine endgültige Sache ist, trotzdem kannst du sie mit einbeziehen und sie an eurer Trauer teilhaben lassen und gemeinsam als Familie könnt ihr Wege finden um dieses schlimme Schicksal zu verarbeiten.
Meine Kinder waren zum Zeitpunkt der stillen Geburt unseres Miro‘s 10,14 und 17 Jahre alt und wir haben wirklich viel mit ihnen gesprochen, geweint und haben sie komplett mit eingebunden. Sie waren alle sehr traurig, trotzdem haben auch sie ihren Weg gefunden mit dem Schicksal umzugehen. Wir haben den Sarg gemeinsam gestaltet und uns gemeinsam viele Dinge ausgedacht, was wir machen können um unseren Miro einen tollen Weg über die Regenbogenbrücke 🌈 zu ebnen.
Zur stillen Geburt, ich weiß noch als wir die Diagnose erhalten haben und ich sofort zur Ärztin sagte,dass ich einen Kaiserschnitt möchte. Sie meinte, dass das oft der erste Gedanke ist von denFrauen. Letztendlich habe ich auf natürlichem Weg entbunden und muss sagen, dass ich sehr froh darüber bin. Trotzdem, dass unser Kind nicht lebendig rauskam, war es eine Mischung zwischen Trauer und Freude, denn Mama von einem wunderschönen Kind, bin ich ja trotzdem geworden. Bevor der Fetozid durchgeführt wurde, habe ich mit den Ärzten besprochen, dass ich ordentlich vollgepumpt werden möchte, damit ich von dem Eingriff nicht viel spüre. So war es auch, ich hatte nur geweint, aber Schmerz habe ich nicht verspürt. Ich war dann noch zwei Tage mit meinem Baby im Krankenhaus und wir haben als Familie Abschied genommen. Es kam auch noch ein toller Sternenkindfotograf, die bieten ihre „Dienste“ kostenlos an und sind sofort da, wenn du das möchtest.
Ich sende dir ganz viel Kraft für die bevorstehenden Tage und hoffe, dass euer Sternchen einen tollen Platz am Himmel findet.
Wenn du Fragen hast, kannst du mir gern schreiben.
Fühl dich gedrückt 🫶🏻Melinda
Hallo,
Dass tut mir so leid für euch :(
Ich hoffe euch geht es mittlerweile besser…
Ja, das war auch mein erster Satz mit dem Kaiserschnitt aber leider geht dies ja nicht.
Ich denke für uns als Mütter, wäre dies der einfacherer Weg.
Und ich meinte ebenfalls, dass ich bei diesem Schritt auch alles mögliche haben möchte, damit ich es nicht mitbekomme.
Wie lange warst du dann zur
Überwachung im Krankenhaus?
Ich kann mir leider nicht vorstellen, danach mein Kind zu sehen oder noch so lange Abschied zu nehmen.
Ich weis nicht warum das so ist, aber es würde mir noch mehr weh tun als sowieso schon.
Aber an jeden einzelnen Respekt, der dass Jan und für den es so gut ist.
Vielleicht lasse ich ein Bild vom Fotografen machen und schaue mir dies an wenn ich irgendwann bereit dazu bin.
Wir haben auch nicht gedacht, dass wir sowas können. Als er herauskam, wurden wir 3 Mal gefragt, ob wir ihn sehen möchten. Irgendwann fragte die Ärztin, ob sie ihn rausbringen soll, das wollten wir auch nicht. Und als wir ihn gesehen haben, war es eben ein ganz normales Baby, dem man nichts angesehen hat und der seinen zwei größeren Brüdern wirklich sehr ähnlich sah.
Mein Mann wollte anfangs auch nicht, dass die Kinder ihn sehen (so war seine Entscheidung vor der Geburt) ich wollte aber, dass sie es selbst entscheiden. Ich wollte nicht, dass sie mir später Vorwürfe machen, von wegen ihnen wurde diese Entscheidung abgenommen und sie hätten ihn gern gesehen.
Im Krankenhaus gibt es bei sowas auch immer eine Seelsorgerin, die haben wir auch in Anspruch genommen, kann ich dir nur empfehlen 😘
Ich bin sehr froh, dass wir noch so viel Zeit mit ihm verbracht haben. Wir haben 1000 Bilder gemacht und die hängen auch im Haus neben den Bildern von den anderen Kindern, er gehört genauso dazu.
Zum Kaiserschnitt, ich hätte auf Wunsch einen bekommen, aber habe mich dann dagegen entschieden, da ich endlich mein 4. beispielsweise 5. Wunschkind so schnell wie möglich in den Armen halten wollte. Bei einem KS muss man leider 12 Monate warten, das wollte ich auf keinen Fall, bin jetzt 34 und möchte dann gern die Kinderplanung abschließen. In zwei Wochen würde unser Miro schon 1 Jahr werden, zur Zeit bin ich in der 32. SSW mit unserem 4. Sohn und ich habe jeden Tag, bei jedem Arztbesuch erneut Angst, dass ich so eine Diagnose bekomme, es ist schlimm…. Sowas passiert eigentlich nur anderen, so war immer mein Gedanke. Aber wenn man so viel im Netz liest, es ist erschreckend, wieviele Eltern dieses Leid ertragen müssen.
Ich musste am 13.9 früh rein, am 14.9 wurde es früh durchgeführt und Mittags wurde ich mit Tabletten eingeleitet. Am 15.9 2:30 Uhr war er auf der Welt und am 17.9 habe ich das KH verlassen.
Ich hatte so dicke angeschwollene Augen von dem ganze Geheule.
Und auch wenn du jetzt sagst, dass du es nicht kannst, lass es auf dich zukommen, du wirst das für dich Beste daraus machen 🫶🏻
Du schafft das, du bist eine Mama, wir haben doch Superkräfte!
Liebe Pusteblume,
es tut mir sehr leid, was du durchmachen musst.
Mein erster Gedanke war, ob hier vielleicht eine palliative Geburt infrage kommt? Das ist wohl noch nicht so bekannt, aber ich habe eine Doku dazu gesehen und es half den Familien sehr.
Deine Tochter ist fast vier, da gibt es bestimmt auch ein schönes Buch, das du als Unterstützung mit ihr lesen kannst. Vielleicht hat da deine Hebamme einen Tipp?
Auf jeden Fall gehen Kinder mit solchen Themen viel unbefangener um. Und sie dürfen auch sehen, dass du trauerst. Wenn du versuchst, für sie stark zu sein, wird sie dein Verhalten vs. deinen unterdrückten Gefühlen als Widerspruch wahrnehmen und nicht einordnen können. Da ist es besser, ehrlich zu sein.
Auch gibt es sicher Selbsthilfegruppen, bei denen du mit deinen Fragen, Gedanken und Gefühlen gut aufgehoben sein wirst.
Ich wünsche dir alles Gute. 🍀
Ich war nach der Geburt übrigens noch bei einem Rückbildungskurs für verwaiste Mütter, ich weiß nicht, ob es das in deiner Stadt auch gibt. Es hat mir sehr geholfen und ich treffe mich heute noch mit manchen Mädels aus der Gruppe. Vielleicht interessiert dich sowas ja auch.
Leider wohne ich in einer kleineres Stadt und dort gibt es sowas nicht.
Ich muss mit meiner Hebamme zuhause den Kurs machen.
Aber das ist auch olay, denn ich werde in eine Selbsthilfe Gruppe gehen.
Es tut mir sehr leid.
Stille Geburten habe ich erlebt. Ich stand aber nicht vor der Entscheidung, mein Kind weiter auszutragen oder es zu beenden.
Du solltest dir mit der Entscheidung sicher sein. Vielleicht schreibst du die Gründe dafür und dagegen auf, damit du Klarheit in deinen Gedanken hast.
Ich steckte nicht in deiner Situation. Ich kann dir nichts raten. Denn du musst entscheiden und mit der Entscheidung leben.
Ich kann nur was zur stillen Geburt und den Umgang mit bereits vorhandenen Kindern schreiben.
Eine stille Geburt ist still, nur du wirst vielleicht laut sein. Aber das Baby schreit nicht. Du könntest im Wechselbad der Gefühle sein - freudig und gleichzeitig sehr traurig, fassungslos.
Deine Gefühle, auch die du jetzt hast, spürt deine Tochter. Bitte sei ehrlich zu ihr. Sag ihr, dass das Baby sehr krank ist. Sag ihr niemals, dass das Baby eingeschlafen ist, sondern, dass es gestorben ist. Wenn du nicht ehrlich zu ihr bist, könnte es passieren, dass sie glaubt, es läge an ihr, dass du traurig bist.
Wenn das Kind geboren ist, dann kannst du auch ein Sternenkind-Fotograf engagieren für Bilder direkt nach der Geburt (Dein Sternenkind googeln). Deine Tochter kann sich ihren Bruder auch ansehen, dann sieht sie, dass es wirklich in deinem Bauch ein Baby gegeben hat und dass es tot ist. Begreifen. Und sie kann sich auch verabschieden.
Meine ältestes Kind war auch in dem Alter. Kinder trauern anders. Mal hüpfen sie in eine Pfütze mit Trauer und dann in eine mit Sonnenschein.
Auch für dich wird es vor allem nach der Beerdigung schwer werden. Dann kommt sicherlich die Frage nach dem Warum, was wäre wenn... . Darum würde ich jetzt aufschreiben, warum du wie entschieden hast und es dir dann, wenn du in ein Loch fällst, durchlesen. Nach der Geburt würde ich mich medizinisch durchchecken lassen. Dann kennst du vielleicht das Risiko bei einer nächsten möglichen Schwangerschaft.
Viel Kraft!