Was Betroffenen bei/nach Fehlgeburt sagen?

Ich bin aktuell zum Glück nicht in der Situation, eine Fehlgeburt erleben zu müssen, aber der gestrige Thread "Die blödesten Sprüche nach Fehlgeburten" hat mich doch verunsichert.
Ich meine, jetzt weiß ich genau, was man alles nicht sagen sollte und dass man auch nicht schweigen soll - nur: Was wünscht ihr euch denn, was gesagt wird? Was soll man denn sagen?
Einfach "Es tut mir leid"? aber das klingt auch so plump und hilflos. Umarmen? Aber das Gegenüber möchte vielleicht gar keine Umarmung.
Vielleicht könnt ihr schreiben, was für Worte ihr euch gewünscht hättest bzw. welche Worte ihr gut fandet - das könnte dann auch für Angehörige bzw. Bekannte betroffener Personen eine Hilfe sein und verhindern, dass weitere Personen ins Fettnäpfchen treten.

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Ein aufrichtiges „Tut mir leid.“ oder einfach „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ würden mir sehr helfen. Das ist ehrlich und man hat das Gefühl, es interessiert, auch wenn jemand diese Erfahrung (zum Glück) noch nicht machen musste…
Danke, dass Du fragst☺️.

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Also mir wäre es nur wichtig das jemand mal nach einiger Zeit einfach fragt wie es einem geht vom Gefühl her. Und sich gemeinsam mit mir erinnert an die Seele die nicht bleiben durfte und nicht so tun als hätte es meine Schwangerschaft nie gegeben.

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Sehr gute Idee!
Ich finde auch ein aufrichtiges „tut mir so leid“, „scheisse, Ich weiß absolut nicht was ich dir sagen kann, aber ich bin da für dich“ oder auch „wie kann ich dir gerade helfen“ viel besser als alles andere:)

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Schön fand ich es wenn Hilfe einfach angeboten wurde, statt wenn man nur die Floskel "melde dich wenn du reden magst" bekommt.

Ich hab von einer Freundin z.b. ein kleines Care Paket mit Schokolade und einer Karte bekommen.

Es tut auch gut, wenn jemand ganz konkret fragt, ob man sich an Tag x und xx Uhr treffen mag.
Denn überhaupt Kontakt aufzunehmen und sich nicht komplett zurückzuziehen ist am Anfang nach der stillen Geburt ganz schwer gewesen.

Je nachdem wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten war, können auch fragen zur Schwangerschaft gut tun. Wie haben deiner Kinder bei der Geburt ausgehen?
Ich hab das gern erzählt, weil sonst ja eh keiner nach toten Kindern fragt.
Oder bei einem frühen Verlust "magst du mir das Ultraschallbild zeigen"

Das gilt jetzt natürlich eher für sehr enge Freunde
Bei Bekannten würde ich einfach ein aufrichtiges "es tut mir so leid" wünschen, ohne Relativierung.

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Hallo, hier kannst du etwas dazu lesen https://www.fehlgeburt.info/fuer-angehoerige-und-freunde-von-betroffenen/ vg

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https://www.kinderdeskoenigs.de/magazin/fehlgeburt-was-sagen. Hier auch nochmal gut zusammengefasst

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Vielleicht bin ich die Ausnahme, weil ich von Anfang an mit einer Fehlgeburt kalkuliert habe, aber ich fände die Frage "wie fühlst du dich" eigentlich am passendsten. Meine Antwort wäre nämlich: "erleichtert", obwohl es ein Wunschkind war. Das hat viele Gründe, aber dieses "es tut mir leid" will ich nicht hören, weil es uns nicht leid tut. Mein Mann und ich finden es zwar schade, aber wir sind irgendwie auch erleichtert, dass es jetzt doch bei zwei Kindern bleibt. Irgendwie ganz komisch, dieses Gefühl.

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Mir hätte geholfen ein aufrichtiges "Tut mir leid das die kleine Seele nicht bleiben wollte"

Vielleicht kauft man vorher in einer Bäckerei ein schön sündiges Stück Torte.. oder eine Riesen-Pizza.
Kommt damit vorbei und sagt das man für sie da ist.. das sie ruhig weinen kann wenn Ihr danach ist.. sie darf an emotional zusammenbrechen.. Ihr einfach eine Schulter als Stütze geben.

Keine Sprüche wie: Beim nächsten mal klappt es... du bist ja noch jung.. <= Solche Sprüche tun weh und man wollte ja genau dieses Baby.

Vielleicht macht Ihr eine kleine Zeremonie sollte sie sich bereit fühlen.
Ein Heliumballon mit Aufschrift für das Ungeborene zu den Wolken schicken. So als Beispiel.

Einfach zeigen das man als Freundin sie stärkt und hilft.

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Hm, das zeigt, dass es von Frau zu Frau auch unterschiedlich sein kann.
"dass die kleine Seele nicht bleiben wollte" hätte mich völlig auf die Palme gebracht: Als ob das Kind entschieden hätte, lieber nicht zu leben. Finde ich vollkommen unpassend und verletzend.

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Dann das Wort "wollte" mit "könnte" oder "dürfte" ersetzen.

Es ging ja nur Vorschläge und nicht um den genauen Wortlaut.
Da ich die Betroffene nicht kenne, die TE aber schon, wird sie es besser einschätzen können welchen Wortlaut passender ist. 🤗

Da wie du sagst jeder anders ist.

Ich hätte mich generell gefreut damals das es zur Sprache gekommen wäre, aber viele haben es unten Tisch gekehrt ist Sprüche gebracht wie: beim nächsten Mal klappt es... Bist ja nicht jung genug es zu schaffen... Und so weiter.
Das fand ich echt hart das man nicht trauern durfte gefühlt über dieses kleine Leben was nicht blieb.

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Ich fand ein einfaches „Es tut mir leid“ und auch ein „ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“ absolut okay.