Hallo ihr Lieben,
Ich weiß, es gibt schon unzählige Erfahrungsberichte… und das hat mir in dieser Zeit so viel Trost und Halt gespendet, dass ich nun meine Geschichte auch teilen möchte.
Nach über 5 Jahren Kinderwunsch ohne eindeutige Diagnose (PCO stand im Raum, habe auch erhöhte männliche Hormone, wurde aber von der KiWuKl widerlegt) wurde ich das erstmal mal durch Letrozol im 1. ÜZ endlich schwanger!! Ich bin aus allen Wolken gefallen und war so glücklich, dass es doch möglich ist. Mein damaliger Partner war auch mehr als okay damit, wir waren noch zusammen auf einem Konzert und hatten Spaß zusammen, bis er es wenige Wochen später dann „doch nicht“ war und zurück nach Israel gehen wollte, wo er ursprünglich herkam und mich schwanger sitzen ließ.
Ich bekam leichte bräunliche SB, mein Progesteron war aber unauffällig und mein Muttermund verschlossen, ich bekam trotzdem Utrogest und lag sogar 3 Tage zur Kontrolle im KH, wo man mir sagte, es sieht nicht gut. Meine Fruchthöhle war nicht rund und ich hatte in SSW 6+5 nur einen Dottersack, zu 70% werde es eine Fehlgeburt, sagte man mir. Am Entlassungstag sah die Oberärztin aber mein Baby mit Herzschlag und ich erhielt wenige Tage später meinen Mutterpass. Trotz meines Liebeskummers und Zukunftsängste, freute ich mich unheimlich auf mein Baby. Am nächsten Kontrolltermin war alles super, Herz schlag kräftig, Kind zeitgerecht entwickelt. Ich erholte mich von dem Schock aus dem KH und freute mich, erhielt kleine Babygeschenke und machte mich auf die Suche nach einer größeren Wohnung, auf der Arbeit wussten alle Bescheid und freuten sich mit mir und kümmerten sich rührend um mich.
Mir ging es mit der Situation immer besser und ich hatte dann sogar schon einen kleinen Bauch.
Dann, zum 1. Trimesterscreening in der 11. Woche der Schock: „Es tut mir leid, ich kann keinen Herzschlag finden, und zu klein ist es auch, vielleicht Stand 8. SSW“.
Ich konnte nur noch weinen. Wieso ?????? Schon wieder ein Fehler ????? Wieso ich, wieso mein Kind ??? Was stimmt nicht mit mir ???? Ist der Stress schuld ??? Ich holte mir direkt eine Zweitmeinung in meiner KiWuKl und dort wurde es bestätigt. Ich erhielt noch ein letztes Foto und Cytotec, da ich wusste das ich eine „natürliche“ stille Geburt brauche, um es zu realisieren und Abschied nehmen zu können. Mit dem Gedanken, dass mein Baby im OP-Müll landet, konnte ich nicht leben.
Also habe ich am nächsten Tag angefangen Cytotec zu nehmen, schweren Herzens. Es hat sich nicht richtig angefühlt. 6 Stunden später bekam ich Wehen und verlor viel Geweben, mir war übel und es war nicht leicht, aber ich würde es trotzdem immer wieder so machen.
Heute habe ich den Nachkontrolltermin. Umziehen werde ich trotzdem, die Erinnerung an meine vergangene Beziehung sind einfach zu groß. Gestern habe ich erfahren, dass mein Ex-Freund am gleichen Tag das Land verlassen hat wo auch meine Fehlgeburt statt fand.
Ich wusste gar nicht, dass man einen Menschen so lieben und vermissen kann, der nie wirklich existiert hat. Ich bin am Boden und muss nur weinen, liege nur im Bett und will Niemanden sehen, will nur mein Baby zurück. Der Kummer ist riesig.
Ich möchte mich bei jeder, wirklich jeder einzelnen Frau bedanken, die hier öffentlich berichtet und den Mut hat, ihre Geschichte zu teilen. Ihr habt mir so hoch geholfen! Ganz viel Liebe geht raus.
Missed Abort 11SSW Erfahrungsbericht
Hallo du liebe!
Ach man tut mir so leid, dass du so viel Schmerz auf einmal erleben musstest!
Wünsche dir ganz viel Kraft und fühl dich umarmt!
Kannst mir gerne PN schreiben wenn du mehr Austausch magst.
Alles Gute 🍀
Hallo Lisi..
deine Geschichte hat mich kurz zu meiner Vergangenheit gebracht. Bin seit 7 jahren mit meinem Mann zusammen, wir lieben uns sehr und wollen Kinder. Doch mein Mann möchte noch nicht Vater werden.. bei mir war der wunsch so riesig das wir oft diskutiert haben. Wie durch ein wunder wurde ich schwanger im August diesen Jahres.. ich war sehr happy, mein mann war schockiert und konnte es erstmal nicht glauben bis wir unseren Termin anfang September hatten. Beim termin ht die ärztin dann beim ultraschall gesagt „herzlichen Glückwunsch sie sind schwanger“ ab da war ich so ein glücklicher mensch dann durften wir noch den Herzschlag sehen und mein mann war plötzlich ganz anders und ich hab gemerkt er will es auch.. dann im Oktober bei der zweiten Untersuchung (13. ssw) hat sie ganz lange geguckt und ich habe es schon gemerkt das da was falsch ist😔 und dann kam das schlimmste „es tut mir leid, ich sehe kein herzschlag mehr“ obwohl doch alles so gut war beim letzten mal. Mein baby war doch gut entwickelt mein baby hatte doch dich perfekten maße😥 und dann bin ich ganz schwer aus der praxis rausgelaufen und hab erstmal ganz viel im auto geweint bis meine augen angeschwollen sind. Am nàhsten tag gingen wir ins krankenhaus für die ausschabung. Wir durften unseren stern auf dem Hauptfriedhof am Schmetterlingsgrab begraben lassen. Das war ein angebot von der klinikseelsorge. Auf jeden fall hab ich auch immernoch tage wo es mit seehr sehr schlecht geht und ich rotz und wasser heule.. aber dann geh ich zur Grabstelle und besuche mein sternchen mit blumen und kerzen♥️⭐️
Vor kurzem hatte ich wieder meine heul attacken und habe laut geweint und gesagt warum ich warummmm ichhhh und warum mein kind ich hab doch soo aufgepasst und hab mich gesund ernährt. Und irgendwann bin ich dann weinend eingeschlafen.. dann habe ich geträumt das ich ein behindertes kind hatte und sehr überfordert mit dieser Situation war. Das kind hat mich im traum zu fuß verfolgt und ich bin davon weggelaufen. Seitdem geht es mir eigentlich viel besser. Lieber ein gesundes kind statt das ich jeden tag traurig bin wenn ich mein kind leiden sehe. Vergiss nicht, alles hat sein grund im leben. Hoffentlich kriegen wir beide irgendwann mal ein gesundes regenbogen baby
Hallo Lisi,
fühl dich feste umarmt. Ich hab's auch grad hinter mir... ungeplant schwanger im Septemberurlaub, erfahren haben wir's Anfang Oktober, riesig gefreut. Alles prima, in der 11. SSW dann plötzlich der Schock: kein Herzschlag, Entwicklungsstand 9. SSW.
Hab mich aber für eine Ausschabung 3 Tage später entschieden, da mein Partner oft nachts arbeitet und ich nicht allein sein wollte, wenn es "abgeht", da ich vor viel Blutverlust und Kreislaufproblemen gewarnt wurde. Die AS verlief gut und normal. Übrigens wird mein Baby nicht im OP-Müll landen, sondern wurde am Bodensee untersucht und wird an einem von drei Sammelterminen jährlich zusammen mit allen anderen Frühaborten der Stadt beerdigt. Dazu werden alle Sterneneltern und verschiedene Sternenkind-Vereine und Seelsorger eingeladen.
Die erste Woche verlief für uns wie im Nebel, nur Schock und Tränen. Dann ging die Arbeit wieder los, der Alltag kam zurück und ich war fast schon stolz auf mich, wie ich mit der Situation umgehen kann, auch wenn es mich immer wieder überfällt und weh tut. Langsam ist diese "Euphorie" wieder vorbei und ich begreife, dass es niemals besser werden wird, dass dieser Schmerz einfach da bleiben wird und ich für mich Wege finden muss, damit umzugehen und damit zu leben.. das ist scheiße, aber ich kann es nicht ändern, das können wir alle nicht... darum fühl dich feste gedrückt! Versuch, Wege zu finden, die für dich funktionieren. Ich hab Steine bemalt und eine Ecke zur Erinnerung und zum Trauern mit Kerzen geschaffen. Ich spreche gern von Luna, weil sie dann nicht nur für uns existiert hat, sondern wirklich real ihren Platz auch in den Gedanken anderer Leute hat, was ich einen schönen Gedanken finde. Es gibt auch viele Vereine, und du hast auch Anspruch auf eine Betreuung durch eine Hebamme, wenn du das möchtest. Such dir Hilfe, das alleine durchstehen ist sooo viel schmerzhafter und schwieriger, und es muss nicht sein, es gibt Psychologen, Hebammen, Selbsthilfegruppen, Sternenelternkreise und so weiter und so fort...
Liebe Grüße
Laura mit Luna fest im Herzen ⭐