Missed Abort - Ausschabung / Angst bei nächster SS?

Hi, ich war bisher nur eine stille Mitleserin, aber jetzt habe ich auch das Bedürfnis einmal meine Gedanken loszuwerden.
Ende Oktober haben wir im Urlaub festgestellt, dass ich schwanger bin. Das war für uns eine komplette Überraschung, aber das Baby war mehr als herzlich Willkommen bei uns und wir haben uns gefreut. Beim ersten Termin beim FA wurde ich auf 7+1 datiert und es war auch schon ein kräftiger Herzschlag zu sehen, alles war gut. Vier Wochen später am 03.12 beim nächsten Termin war leider kein Herzschlag mehr vorhanden. Es muss irgendwo bei ca. 10+0 stehen geblieben sein. Es war ein absoluter Schock für uns, weil ich keinerlei Symptome (Blutungen, Krämpfe o.ä.) hatte, lediglich die Übelkeit hatte wenige Tage zuvor ein wenig nachgelassen, aber das hatte ich bis dato auf das nahende Ende des ersten Trimesters geschoben.
Ich habe mich dann auf eigenen Wunsch für eine Ausschabung direkt am nächsten Tag entschieden. Das ist auch alles gut verlaufen und war für mich auch im Nachhinein die richtige Entscheidung. Danach ging es mir direkt auch emotional schon wieder sehr viel besser. Schmerzen hatte ich bis auf minimales Ziehen garnicht und geblutet habe ich ab dem nächsten Tag bisher überhaupt nicht. (Ist das normal?)

Jetzt ist bei uns aber auch der Kinderwunsch aktiv entfacht. Wir wollen es zeitnah, wenn mein Körper wieder bereit ist, nochmal versuchen. Ich mache mir momentan aber sehr Gedanken, wie ich bei einer erneuten Schwangerschaft mit der Angst umgehe, dass es nochmal zu einer Fehlgeburt kommen könnte. Bisher war ich eigentlich recht entspannt und hatte die Einstellung mir nicht unnötig Sorgen zu machen, denn wenn es nicht klappt, dann ist immer noch genug Zeit zum trauern. Aber ich glaube, das nächste mal wird mich eine permanente Angst begleiten. Habt ihr Tipps damit umzugehen?

Liebe Grüße

Bearbeitet von Hanni599
1

Hey, ich kenne die Angst auf jeden Fall gut, da ich dieses Jahr zwei FG hatte und wir es weiter versuchen. Es gibt meines Erachtens nach nicht viel was man gegen die Angst tun kann, außer sie schlicht auszuhalten und zu versuchen, sich eine gute Zeit zu machen.

Mir hilft bei Sorgen und Ängsten jeder Art immer, mich körperlich zu betätigen und mich darüber zu spüren. Das gibt mir auch Vertrauen in mich.

Und ansonsten hab ich jetzt das Glück, dass ich sehr engmaschig von meiner Ärztin betreut werde und wir so den jetzigen Versuch dazu nutzen können, im Falle einer erneuten FG Erkenntnisse über das Warum zu gewinnen. Auch das gibt mir Vertrauen, dass es irgendwann klappen wird.

Und trotzdem: Die Angst schwingt immer mit.

2

Hallo vielleicht ist hier was dabei? https://www.fehlgeburt.info/angst-in-der-folgeschwangerschaft/ vg

3

Hallo Hanni,
ich hänge mich hier mal dran - mir geht's grad ähnlich wie dir. Wir sind nach langem Kinderwunsch und einer ICSI mit zweieiigen Zwillingen schwanger gewesen, am Donnerstag der Schock beim Ultraschall an 9+2: Beide Herzen schlagen nicht mehr, obwohl an 7+2 alles gut war. Ich hab heute Abend noch eine Ausschabung und gestern hab ich mir den ganzen Kummer und die Trauer rausgeheult und rausgekotzt. Wir wollen es unbedingt weiter versuchen, seit ich tatsächlich schwanger war, ist der Kinderwunsch noch viel größer bei uns beiden. Leider drängt bei mir auch die Zeit, da ich nächstes Jahr 40 werde.
Ich hätte auch gerne Tipps wie man mit den Ängsten umgehen kann, sollte wieder eine Schwangerschaft eintreten. Jede Woche zum Ultraschall kann die Lösung nicht sein, schätze ich.
Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute 💛🍀!

4

Hallo,

ich habe das bei meiner ersten Schwangerschaft vor nun mehr als 6 Jahren nahezu genauso erlebt wie du. Mit der Fehlgeburt ansich konnte ich recht gut umgehen, nur war der Kinderwunsch danach auf einmal groß. Ich war dann 5 Monate nach der Ausschabung wieder schwanger. Zuerst dachte ich, ich könne gut damit umgehen, ich habe dann aber doch immer wieder Panik bekommen und hatte vor jedem Frauenarzttermin riesige Angst.

Tatsächlich habe ich mir einen Fetal Doppler für zu Hause zugelegt und habe damit jeden Abend kurz reingehört, ob das Herz noch schlägt. Das hat mir am meisten geholfen.

Ich fürchte aber, dass man diese Angst nie wieder ganz verliert.

Ich habe dann übrigens eine gesunde Tochter bekommen und zwei Jahre später einen gesunden Sohn. In der Schwangerschaft mit meinem Sohn war ich dann wieder total entspannt, weil ich ja vorher die positive Erfahrung gemacht hatte.

Ich hoffe, dir damit etwas Mut gemacht zu haben.

5

Hallo, vielen Dank für die Antworten und den Input / die Erfahrungen, dir ihr geteilt habt. Mir hilft es extrem, über alles zu reden, sowohl hier als auch im Familienkreis und mit meinem Partner. Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und viele (leider!) die selbe Erfahrung machen mussten.

Ich wünsche euch allen (und mir) dass weitere Schwangerschaften sorgenfreier verlaufen und ihr sie auch ein Stück weit genießen könnt. Am Ende hat man leider keinen Einfluss auf die Entwicklung, wenn der Grund wie in den meisten Fällen in einer genetischen Störung des Embryos liegt. Ich finde es wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, dass einen selbst keine Schuld trifft. Traurig ist es in jedem Fall natürlich trotzdem und die Trauer sollte man auch zulassen.

Gestern ist jetzt noch eine Situation eingetreten, mit der ich nicht gerechnet hatte und vor der mich auch leider kein Arzt gewarnt hat: ich habe Milcheinschuss bekommen. Ich hoffe jetzt, dass mein Körper mit der notwendigen Ignoranz dieses Umstands schnell versteht, dass keine Milchproduktion notwendig ist. 🥴

Liebe Grüße Hanni

6

Hallo Hanni, ich fühle mit dir!

Ungeplant schwanger im Septemberurlaub, erfahren haben wir's Anfang Oktober, riesig gefreut. Alles prima, in der 11. SSW dann plötzlich der Schock: kein Herzschlag, Entwicklungsstand 9. SSW.

Hab mich ebenfalls für eine AS 3 Tage später entschieden, verlief gut und normal. Nach 14 Tagen hatten wir dann erstmals wieder Sex und gemeinsam beschlossen, dass das Erlebte uns erst recht gezeigt hat, dass wir unbedingt eine Familie zusammen möchten. Mein Kinderwunsch war vorher schon groß, seiner ist es jetzt auch. Wir haben es also direkt im ersten Zyklus (ich denke, ich hatte letzte Woche direkt wieder einen Eisprung) wieder probiert, grünes Licht von der Gyn hatten wir.
Ich glaube nicht, dass es direkt wieder geklappt hat, wünsche mir aber sehr sehr sehr, dass es nicht so lange dauern wird...
und ja, ich hab auch eine Heidenangst vor der nächsten Schwangerschaft, ich war in dieser letzten schon sau nervös und ängstlich vor allen Untersuchungen. Aber ich werde mir auch so einen Doppler zulegen und einfach hoffen... was anderes bleibt ja eh nicht übrig, und noch mehr Angst als vor der Schwangerschaft habe ich davor, gar nicht schwanger zu werden.

Liebe Grüße
Laura mit Luna fest im Herzen ⭐