Leider hatte ich letzte Woche die Ausschabung meiner zweiten Fehlgeburt in diesem Jahr, was mich sehr schwer getroffen hat.
Ich bin schon 37, habe unregelmäßige Eispünge und wir hatten schon einen Termin in der KiWu Klinik, den wir nach positivem Test abgesagt haben,
Nun haben wir nächste Woche einen neuen Termin und der große Schwung mit Abortabklärung sowue vermutlich Hormonstimulierung für eine neue Schwangerschaft geht los. Da wird viel auf uns zukommen.
Nun ist es so, dass ich seit langem sehr unzufrieden in meinem Job bin. Ich bin seit über 12 Jahren in der Firma. Habe mich aber nicht anderweitig beworben aufgrund des Kinderwunsches.
Nun nach Fehlgeburt Nummer 2 habe ich genau das getan. Als nach dem Schock, dass das Herz nicht mehr schlägt, sehr schnell auch der Gedanke kam oh nein, also noch immer kein Ende in Sicht in meinem Job, dachte ich das kann es nun nicht sein. Ich möchte nicht meine komplette Lebensplanung für den Kinderwunsch stilllegen.
Ich habe nun nächste Woche ein Gespräch für einen tollen Job in einem Unternehmen, wo ich mich vor einigen Jahren schon einmal beworben hatte. Hab mich damals nur nicht getraut. Es kann gut sein, dass die Stelle gut passt…
Nun meine Frage. Findet ihr es sinnvoll, in solch einer Situation den Job zu wechseln? Ich habe 3 Monate Kündigungsfrist, ggf geht dann schon die Eisprungstimulation los… wer weiß ob ich die Medikamente vertrage. Wer weiß, ob ich nicht recht schnell schwanger werde. Wer weiß, ob es noch eine Fehlgeburt wird, ich wochenlang ausfalle, und und und.
Aber andererseits weiß ich natürlich nicht, wann und ob es überhaupt klappt.
Würdet ihr denn Schritt ins Ungewisse wagen oder der Situation den sicheren, wenn auch ungeliebten Job behalten?
Ich habe mich übrigens nur für 32 Stunden beworben, damit ich etwas mehr Zeit für all das hätte, was jetzt kommt…
2. Fehlgeburt - nun neuer Job trotz KiWu?
Hey,
ich kann deine Bedenken total verstehen und fühle mit Dir.
Ich bin 38 Jahre und habe mich vor 2 Jahren auch neu umgesehen, immer mit dem Gedanken, was ist wenn man dann plötzlich schwanger wird. Und es ist nichts passiert. Im August dieses Jahres sind wir dann in eine KiWu, bei der sowohl bei meinem Partner als auch bei mir Schwierigkeiten festgestellt worden sind. In der Zwischenzeit habe ich wieder den Job gewechselt und dachte mir auch, oh je, was ist wenn es jetzt direkt klappt. Wir haben mit der 1. ICSI gestartet, diese verlief bis gestern auch positiv. Leider eine leere Fruchthöhle. Jetzt müssen wir warten und starten neu.
Was ich damit sagen möchte, geh zu deinem Gespräch, nimm einen neuen Job an der glücklich macht und richte dein Leben nicht danach aus, wann du evtl. schwanger werden könntest. Leider weiß man nicht wann und ob es klappt und am Ende ärgerst du Dich!
Ich drück Dir Daumen für alle deine Wege!
Liebe Grüße
Kat
Danke für deine Antwort. Ja, man weiß nie was kommt. Ich gebe dir total recht, das einzige Problem sind die Horrorszenarien im Kopf. Ich hatte viele Jahre lang ausgeprägte psychische Probleme, da wäre weder Kinderwunsch noch Jobwechsel in Frage gekommen.
Nun bin ich stabil, habe aber natürlich auch große Angst, dass so eine Änderung wie ein neuer Job wieder alles umreißen kann, sofern ich mich dort nicht wohlfühle. Aber so könnte man es immer weiter spinnen… was wäre wenn?
Liebe Annika
Dein Verlust tut mir sehr leid 😔 Ich hatte dieses Jahr auch eine FG und ich stelle es mir sehr schwierig vor, wenn man gleich 2 FG verkraften muss.
Ich denke aber, du sollst den Schritt mit dem Jobwechsel unbedingt wagen. Du bist aktuell wegen zwei Dingen unglücklich: Job und Kinderlosigkeit. Das eine haben wir leider nich in der Hand, wie wir schmerzlich feststellen mussten. Doch das andere (Job) hast du auf jeden Fall selbst in der Hand. Ändere das, was du ändern kannst, dann kommt der Rest auch in Fluss. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass du dann schwanger wirst, wenn es "am wenigsten passt"... na und? Geh es Schritt für Schritt an. Es gibt für alles eine Lösung. Wie heisst es doch so schön: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.
Oh je, dann hast du auch so einen Verlust hinter dir.
Aber ja, das einzige was ich ändern kann, ist der Job.
Wenn ich nur nicht so Angst vor Neuem und Unsicherheiten hätte.
Meine Mutter ist im Sommer zum Pflegefall geworden… im neuen Job werde ich mich zusammenreißen müssen und kann mir nicht mal eben so wegen ihr freinehmen. Das gleiche gilt bei eventuellen Schwangerschaftsbeschwerden, drohender erneuter Fehlgeburt, ö.Ä.
Aber ich merke auch, dass mein Kopf mir einfach zu viel Horrorszenarien einredet!
Hallo Annika, dein Verlust tut mir sehr leid :(
Ich möchte dir meine Geschichte schreiben um dir Mut zu machen..Ich war 16 Jahre lang beim selben Arbeitgeber, hatte nie den Mut auf Veränderung usw. Nur der Wunsch nach einem Kind, blieb viele Jahre unerfüllt..
Kurz nach meinem 37. Geburtstag, dachte ich, dass kann es doch nicht gewesen sein, unzufrieden im Job, immer noch kein Baby.. ich entschloss mich, auf 2 andere Stellen in meinem Wohnort zu bewerben, mit dem Hintergrund den alten Job zu kündigen.
Nun, ich bekam 2 Vorstellungsvermögen,eine Zusage die super passte.
Am selben Tag beim Frauenarzt eine Üw zur Kiwu Klinik...
Ich war so viel entspannter als ich mich im Kopf schon vor Wochen frei machte, einen neuen Job zu beginnen.
Was soll ich sagen,einen Tag nachdem ich die Üw bekam u die Zusage des neuen Jobs, hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Ich sagte dem neuen Job ab,bekam im alten ein sofortiges Beschäftigungsvetbot.
Mein Sohn ist nun 3 Jahre alt.
Bei mir stellte sich im Nachhinein heraus, dass der Stress usw im alten Job tatsächlich ein Hormon ausschüttete u ich nicht Schwanger wurde.
Erst als ich mich frei machte im Kopf und saß mit der Bewerbung aning, schien es geklappt zu haben.
Hab nur Mut und ich wünsche euch alles erdenklich Gute und hoffe ihr habt bald euer Wunder in den Armen.
Lg
Das ist eine interessante Geschichte! Vielleicht ist das auch bei mir so - ich werde zwar schwanger, aber habe zu hohe männliche Hormone. Wer weiß, was diese Unzufriedenheit mit dem Hormonhaushalt macht!
Ja Stress und Unzufriedenheit sollte man nicht unterschätzen..Bei mir war es so, dass ich über Jahre garnicht erst Schwanger geworden bin
Nimm den neuen Job wenn du ihn kriegst!!
Ich bin 1,5 Jahre im Alten Job geblieben weil ich dachte „das kannst du nicht machen“.
Dann hab ich aufgehört mein Leben nach dem Kinderwunsch auszurichten. Ich habe gewechselt und wurde in der Probezeit durch IUI schwanger. Alle haben sich für mich gefreut
Nun habe ich seit 1.4. wieder einen neuen Job und war jetzt schwanger. Aktuell befinde ich mich allerdings im Abort mit Cytotec, da es ein Windei ist auch hier hatte mein Chef sich für mich gefreut und weiß jetzt natürlich dass wir ein zweites Kind wollen.
Keine Sorge, bei deinem potentiellen neuen Arbeitgeber ist der Baby Alarm sicherlich angegangen und sie wollen dich trotzdem!
Tu es!
Danke für deine Geschichte und mein Beileid zu deinem Verlust…. Bei mir ist es sehr ähnlich, ich will eigentlich schon seit 1,5 hatten kündigen ;) nach Fehlgeburt Nummer 1 dachte ich erst recht oh Gott nein, in solch einer Situation einen neuen Job, in dem ich mich beweisen muss… das ist ja noch mehr Belastung.
Die Einstellung hat sich jetzt nach der zweiten Fehlgeburt geändert… Dann bin ich halt 1-2 Wochen krank und weiter geht’s.
Ja, ich denke ich werde es machen - vorausgesetzt der Job sagt mir wirklich zu. Der Gedanke, mich ewig in meiner jetzigen Firma zu bleiben macht einfach noch viel mehr Druck… das ganze letzte Jahr habe ich jeden Monat, in dem es nicht geklappt hat, auch direkt gedacht „oh nein kein Ende in Sicht auf der Arbeit“…
Das kann und soll nicht weiterhin mein Leben bestimmen.
Ich hoffe für dich, dass es dir nie wieder so passiert. Aber ich kann dir sagen, dass ich selbst jetzt neben der FG die ganze Zeit arbeite. Natürlich nur weil es mir körperlich auch gut geht und ich im HO mit eigner Toilette sein kann. Mit einem Job der einem Freude macht, wird der Rest auch ein bisschen leichter