Weihnachten in der DDR - wer erinnert sich?

Hallo zusammen!

Ich interessiere mich sehr für die ehemalige DDR (warum auch immer ;-)) und ich möchte gern wissen, wie dort traditionell Weihnachten gefeiert wurde.

Gab es immer einen Baum, was gab es zu essen, wie war es mit den Geschenken usw.
Vielleicht mag ja jemand berichten.

LG
bruchetta

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Hallo,

ja, wir hatten einen Baum. Der wurde mit Lametta geschmückt. Es gab natürlich auch Geschenke, die vom Weihnachtsmann gebracht wurden. Zu Essen gab es Heiligabend Kartoffelsalat mit Würstchen.

vg, m.

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Komischerweise erinnere ich mich nicht mehr an Weihnachten nachdem sich meine Eltern haben scheiden lassen und dann kommt meine Erinnerung erst wieder nachdem ich das Elternhaus verlasse habe#schock
Es klafft echt ein Loch ab dem 11-18. Lebensjahr...oh Gott#schock

Nun gut also als Kind erinnere ich mich, dass mein Vater den Weihnachtsbaum geschmückt hat. Wir hatten immer einen Weihnachtsbaum und er war immer groß und prächtig. Mein Vater war ein Perfektionist, somit war das Schmücken eine halbe Wissenschaft. Es gab Mittags Ente/Gans, Rotkohl und Kartoffeln. Zu uns kam immer ein Weihnachtsmann dem wir Gedichte aufsagten oder Lieder vorsangen. Komischerweise wußte er viel über uns und es gab immer ein mahnendes Wort#zitter
Zu den Geschenken gehörte auch der tradionelle bunte Teller.

Am ersten oder zweiten Weihnachtstag ging es zu den Großeltern und da gab es immer sooooooooo leckeres Essen. Meist einen Braten und "grüne" Klöße, Sauerkraut (ein Gedicht war es) und oder Rosenkohl. Meine Grossmutter konnte wundervoll kochen.
am Nachmittag gab es Opas selbstgebackenen Stollen (schwer, und wahnsinnig lecker)
Dann gab es die Geschenke wobei für uns der bunte Teller bei Oma und Opa am begehrtesten war (zumindest ist der mir nachhaltiger in Erinnerung)
Denn da gab es viele "außergewöhnliche Leckerein, denn sie kauften oft im "Delikat" ein und Opa hatte viel "Viatmin B)
Der Weihnachtsbaum war kleiner aber sehr schön geschmückt mit so einigem Süßkram den wir heimlich gemopst haben. Aber wehe wir wurden dabei erwischt#zitter... "Abnaschen" war nämlich erst beim Abschmücken erlaubt.

Sind deine Fragen ausreichend beantwortet? :-)
LG
Karna

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Hm...... ich würd sagen Weihnachten wurde genauso gefeiert wie wie in der BRD?! Unsere Eltern haben sich zu Weihnachten viel Mühe gegeben, dass es uns Kindern beim Fest an nichts mangelt.
Baum, Geschenke, Weihnachtsmann, Schokolade, fettes Festessen am Feiertag .......komische Frage#kratz

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Ähm, da fehlen aber Elemente, die bei uns und bei vielen (nicht allen) Westfamilien fest dazugehören: Kirchgang, Weihnachtslieder, Krippe.

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Weihnachtslieder gab es natürlich auch und es gab auch Menschen die in die Kirche gegangen sind und eine Krippe stehen hatten.....

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Hallo,

ich kann mich noch ganz gut an Weihnachten und an die Vorweihnachtszeit erinnern.

Also, ich glaube jetzt wird es ein bißchen lang: ;-)

Bei uns ging es schon im November los, da wurden die Weihnachtsstollen gebacken. Da hieß es Mandeln abziehen und mahlen. Sultaninen in Rum (Verschnitt) einlegen. Am nächsten früh, so gegen 4, sind dann meine Eltern aufgestanden und haben den Teig geknetet. Nach Ruhezeit etc. ging es dann im "Wäscheasch" zum Bäcker, der die dann abgebacken hat. Nahcmittags konnte man die wieder im Hänger mit Fahrrad abholen. Auto hatte wir ja keines. Meine eltern haben bis zu 20 Stück gebacken.

Dadurch das beide Eltern arbeiten gegangen sind, gab es Kinder-Betriebs-Weihnachtsfeiern. Oftmals wurde dort das Kasperltheater mit einer wunderbaren Weihnachts- oder Wintergeschichte präsentiert oder man konnte das Laien-Theaterspiel sehen. Der Teufel mit den drei goldenen Haaren oder Hänsel und Gretel. Danach gabe es Pfefferkuchen, Tee und das erste Geschenk. ;-)

Am ersten Adventswochenende wurde dann geschmückt und zum 1 Advent die Stolle angeschnitten. Da haben wir dann auch die Pyramide und das Räuchermännchen angemacht.

Heiligabend: vormittag wurde von uns Kindern und Papi der Baum angeputzt aus einem Sammelsurium von Kugeln und Lametta, welches "gebügelt" wurde. Dazu haben wir im Fernsehen Märchen angeschaut. Die DDR oder UdssR - Märchen. Die sind echt klasse. Mittags gab es oft Suppe. In der Zwischenzeit hatt meine Mutter den Kartoffelsalat vorbeitet. Nach dem Mittag mussten wir Kinder oft zum Mittagsschlaf. Danach gabe es Kaffee und Stolle. Danach haben wir uns angezogen und sind raus eine Runde spazieren. Das war toll, man konnte schon die Weihnachtsbeleuchtung überall sehen und man konnte auch schon in die guten Stuben gucken. Es war eine tolle Atmosphäre. Nach dem Spaziergang haben wir uns schick angzogen und zu Abend gegessen. Danach endlich Bescherung. Meine Mutter war nicht mit zum Spaziergang, sie hatte in der Zwischenzeit die Geschenke unter dem Baum plaziert. Bei der Bescherung gab es Weihnachtsmusik. Dann Geschenke auspacken und vom Weihnachtsteller naschen. Spät inder nach, hat meine Mutter dann die Gans für den nächsten Tag vorbereitet.

Am 1. Weihnachtsfeiertag wurde vormittags mit Geschenken gespielt, Märchen geschaut und die Gans in den Backofen geschickt. Mittags dann gab es Gans.

2. Weihnachtsfeiertag. Oft zu Bekannten.

Heute versuche ich viel auch so zu machen, so backe ich immer am 2. Novemberwochenende meine Stollen. Putze am Heiligabend den Baum an, schaue gerne die Märchen und wir essen auch den berühmten Kartoffelsalat mit Würstchen.

LG Alina

Wie war es bei euch??

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Wir haben Weihnachten immer bei unseren Verwandten in Schleswig-Holstein gefeiert. Dort lebten meine Großeltern und mein Onkel, Tante und meine beiden Cousinen.

Wir sind Heiligabend losgefahren und waren dann mittags da. Dann gab es eine Suppe bzw. Eintopf zum Mittagessen. Meine Tante hatte den Baum bereits geschmückt. Rot und mit Strohsternen.
Dann haben wir gemacht, was wir wollten und gegen 17:30 Uhr ging es in die Kirche. Nur, wer wollte, es war kein Zwang.

Anschließend gab es Essen, immer etwas Festliches.
Deshalb kann ich mich, glaube ich, auch nicht mit Kartoffelsalat und Würstchen anfreunden.

Anschließend mußten die kleineren Kinder Gedichte aufsagen, mein Opa hat darauf bestanden. ;-)
Dann gab es Bescherung und den Rest des Abends haben wir dann gespielt.

Inzwischen sind mein Opa, meine Oma, meine Tante und dann noch mein Onkel gestorben. Meine Mutter befindet sich im Pflegeheim und ist schwer demenzkrank.
Den Zauber der Kindheit gibt es nicht mehr.

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Liebe Bruchetta,

ich habe schon eine Kloß im Hals gehabt beim durchlesen der Antworten. Ich bin zwar aus Bayren, aber die Erzählungen machen mich so melancholisch glücklich...
Danke für diese wirklich schöne Frage!!!

Nun hab ich echt gerade mit den Tränen gekämpf. Ich wünsche dir von Herzen, dass der Zauber der Weihnacht mit deinem Kind (Kindern?) wieder in dein Herz einziehen wird #stern

Gesegnete und glückliche Vorweihnachtszeit wünscht dir und deiner Familie

Pippi

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Hallo ich war zu DDR Zeiten noch recht jung aber ich erzähle trotzdem mal woran ich mich erinnere. Ich bin 83 geboren und so richtig erinnere ich dich nur an zwei besondere Weihnachtsfeste, nämlich als wir von zwei Neubauwohnungen in unser großes Haus gezogen sind. Wir waren zu dem Zeitpunkt 6 Kinder, es geht um die Jahre 88 und 89

Wir hatten immer eine sog. gute Stube die war bereits einige Tage vor Heiligabend verschlossen. Wir Mädchen und unsere Mutter putzen das ganze Haus bis es nur so glänzte damit das Christkind den Glanz und unser Haus findet.

Am heiligen Abend fuhren wir mit unserem Vater zu Oma und Opa dort hab es für uns alle ein bißchen Geld, was Papa gleich vereinnahmte und zwei Tafeln Schokolade die wir uns teilen sollten
Gegen Mittag ging es dann wieder nach Hause und wir aßen Brot, denn am Abend gab es Kartoffelsalat mit Würstchen
Um 4 ging es dann zur Kirche, Mutter blieb wieder daheim.
Nach der Kirche gab es dann Abendessen. Nachdem wir dann alle geholfen haben den Abwasch zu beseitigen und aufzuräumen, ging wieder Papa mit uns kleinen hoch bis auf den Dachboden um zu gucken ob das Christkind vorbeifliegt. Irgendwann sagte er dann immer ganz aufgeregt habt ihr den Glitzerbogen gesehen das war das Christkind, lasst uns alle runter gehen.

Unten vor der Wohnzimmertür angekommen reihten wir uns dem Alter nach auf, die Jüngsten ganz vorn. Unsere Mutter schaute dann vorsichtig nach und dann ging die Weihnachtsmusik an.

Nun war es soweit wir durften ins Wohnzimmer.

Für jeden von uns gab es einen kleinen Platz wo das Geschenk und ein kleiner bunter Teller stand mit selbst gebackenen Plätzchen und einige Süßigkeiten diese tschetschenischen Lutscher
Dann bekam noch jeder ein persönliches Geschenk oft nicht das was man sich gerade wünschte weil die Beschaffung unmöglich war aber wir freuen uns trotzdem. Ich und meine Zwillingsschwester bekamen eine Stoffpuppe.

Danach spielte jeder mit seinen Sachen oder Gesellschaftsspiele mit unseren Eltern.

Der Weihnachtsbaum war aus dem Garten und meine Mutter und meine älteste Schwester schmückten ihn immer sehr schön mit Süßigkeiten und Strohsternen

An diese Weihnachten erinnere ich mich am Liebsten. Wir waren dann nach der Wende 9 Kinder auch das war immer schön.

Als meine Eltern sich 98 trennten war für mich der Weihnachtszauber gestorben.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Erst in diesem Jahr, wo unser Sohn das erste Mal Weihnachten mit uns feiert habe ich das Gefühl das der Zauber wieder in mir hoch kommt.

Der Unterschied zur DDR bestand für mich als Kind besonders in der materiellen Hinsicht. Die Geschenke waren zwar aufgrund der Tatsache das wir 9 Kinder waren immer noch begrenzt aber die Jüngsten wurden mit Geschenken überhäuft und wir Größeren bekamen oft nur neue Kleidung, die sonst gebraucht war.

LG

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Hallo,

eigentlich war Weihnachten in der DDR nicht soo viel anders als jetzt.

Wir waren bis 1982 in der DDR und durften dann GSD "aussiedeln". Bis dahin haben meine Eltern versucht, uns immer ein schönes Fest zu bereiten.Sie haben ein schönes großes Haus von ihren Eltern geerbt, das sie immer sehr liebevoll geschmückt haben. Wir sind jedes Jahr in den Wald und haben Tannengrün geschnitten, welches dann im ganzen Haus verteilt wurde, das war ein Geruch...einfach nur schön. Dazu kamen dann immer selbst gebastelte Sterne aus Stroh und Tannenzapfen, Moos und Co. Den Baum bekamen wir immer über Vitamin B, mein Papa hat jemandem ein spezielles Medikament oder einen Behandlungstermin bei "dem oder dem" besorgt und dafür gabs den Baum.

Auch wurde im Advent viel gebacken und gebastelt. Doch ein Unterschied gabs schon, wir hatten ein Räuchermännchen, was ich später bei den West Deutschen Freunden eigentlich nie gesehen habe...

Zu Essen hatten wir an Heilig Abend immer Gans, Klöße und Rotkohl. Da mein Vater aufgrund unseres Ausreiseantrages (als Arzt....) in den letzten Jahren der DDR Zeit ein Berufsverbot (wie auch immer das hieß...) hatte, musste meine Mutti zur Schichtarbeit (auch sie bekam keine andere Anstellung mehr...), da haben sie dann immer Kartoffelsalat und Würstchen gemacht, weil`s einfach schneller ging und gut vor zu bereiten war. Für uns Kinder war das Essen aber nicht soooo wichtig. Viel besser waren der bunte Teller (mit West Süßigkeiten, Stollen, Plätzchen und Halloren-Kugeln....). Um nicht noch mehr auf zu fallen, sind wir die letzten Jahre auch nicht mehr zur Christmette gegangen...erst 1982 wieder......

Als Geschenk haben wir eigentlich immer das bekommen, was wir uns gewünscht haben. Oft sind aber unsere Verwandten aus dem Westen eingesprungen, die Sachen zu besorgen, die es bei uns einfach nicht gab....

Vor 10 Jahren hat mein Vater unser Haus wieder bekommen und inzwischen feiern wir wieder dort... :-)

LG

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Hallo,

bei uns wurde Weihnachten genauso begangen, wie heute auch. Nur, dass es heute nicht so kompliziert ist, einen anstãndigen Baum zu bekommen.

Rückblickend finde ich sogar, dass die Adventszeit intensiver war als heute. Vielleicht, weil es nicht alles im Überfluss gab oder meine Erinnerung ist verklãrt, weil es so lange her ist. Wir hatten irgendwann mal einen Einfachen Schokiweihnachtskalender aus dem Westen bekommen. Der wurde in den Folgejahren dann weiter benutzt. Meine Eltern haben dann für uns hinter dem Kalender eine Süssigkeit hingelegt.

Ich weiss noch, dass wir das gute Lametta, dass meine Oma mal mitbrachte, gehütet haben, wie einen Schatz.

Am 24.12. wurde mittags, wenn mein Vater von der Arbeit kam (am 24. Wurde nur den halben Tag gearbeitet, man hat die Stunden vorher am WE rausgearbeitet) wurde der Baum aufgestellt und gemeinsam geschmückt. Dann mussten wir Kinder in unser Zimmer, haben uns umgezogen (Festkleidung) und haben gewartet, bis das Glõckchen lãutete. Dann wurde erst mal "Stille Nacht" gesungen, wir Kinder haben jeder ein Gedicht aufgesagt. Dann durften wir die Geschenke auspacken, die der Weihnachtsmann gebracht hat.

Zu essen gab es Kartoffelsalat und Würstchen und jede Menge Plätzchen und Schokolade. Sowas hatten wir den Rest des Jahres eher selten.

Am 1. Feiertag ging es mittags zur Oma und der Restfamilie. Dort gab es noch einmal Bescherung mit Singen, Gedicht aufsagen und Geschenken. Dann wurde Mittag gegessen, meistens Gans oder anderes Geflügel und Schweinebraten, Rot- und Grünkohl, Klösse und Kartoffeln. Zum Nachtisch Kompott. Oft eingeweckte Birnen.

Dann wurde gespielt, die Grosseltern machten ihr Schläfchen. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken ging es dann nach Hause.

Der 2. Weihnachtstag war dann ganz ruhig, es wurde gespielt, gelesen, fern geschaut.

Lg, Cinderella

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Hallo... Bei uns war Weihnachten ähnlich wie heute. .. Die ganze Familie kam zusammen... Und was ich wohl nie vergessen werde... Es gab Orangen... Das war für uns Kids damals das tollste neben den Geschenken. .. Heute gibts die ja überall. .. Wir Kinder mussten damals immer zum Obst und Gemüseladen und uns anstellen. ..

Lg Susi, die die ersten 10 Lebensjahre die DDR mit erlebt hat. .

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.... nicht zu vergessen die Bananen. Ich war immer froh, wenn ich meinen Mann dabei hatte. Oft wurde ja pro Person nur 1 Kilo abgegeben. Dann haben wir uns beide angestellt und hatten 2 Kilo. Dann konnten sich die Kinder mal daran sattessen.

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Also ich erinnere mich noch daran, dass mein Vater immer 2 Tannenbäume gekauft hat! (ich glaub es war Fichte). Auf dem Balkon bohrte er dann in den besseren Löcher und steckte dort die Zwege von dem schlechteren Baum rein. Unser Weihnachtsbaum sah immer toll aus! #rofl sonst hat es uns an nichts gefehlt!!!!! Meine Oma hat in der Kaufhalle gearbeitet. Da kamen wir auch öfter mal an die "Bückware" ran!

lg ines

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So hat es mein vater auch immer gemacht.

Da meine Eltern lange arbeiten waren mussten wir Kinder den Baum kaufen und da wurden die unteren Aste abgesägt.und oben reingesteckt

Einmmal hatten wir ein schöne Kreation. Wir Kinder hatten vergessen einen Baum zu kaufen und es gab nur noch wenige Bäume und einnen davon haben wir dann gekauft.
dort ging aber nichts zum absägen und einen Zweiten haben wir auch nicht mehr bekommen, so hat man Vater dann von einer Tanne ein paar Aste besorgt und die Fichte/ Kiefer? damit ausgefüllt #rofl.

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hallo

ich erinnere mich noch gut und muss sagen, es ist nix anderes wie hier auch ;-)
es gab einen baum der war mit bunten kugeln geschmückt und lametta, wir haben immer bei meinen großeltern gefeiert, die ganze familie, nur die wünsche von den kindern war kleiner, ich wollte immer kekse und kaugummies, dann war ich glücklich ;)

es gab kartoffelsalat mit würsten.
also, ich konnte sonst keinen unterschied erkennen :)

lg#winke