Enkel ohne Geschenke ?

Hallo,

ich muss mal eure Meinung hören...

Ich habe vorhin mit meinen Schwiegereltern telefoniert. Sie sagten, dass sie sich überlegt haben, dass wir uns ab diesem Jahr zu Weihnachten nichts mehr schenken.

Das finde ich soweit auch absolut in Ordnung und habe gleich zugestimmt. Im weiterem Gespräch sagten sie auch, dass mein Sohn zukünftig auch nichts mehr bekommen wird. Er ist 7 Jahre alt und ihr einzigstes Enkelkind. Ich habe dazu erstmal nichts gesagt. Ich wusste nicht wie ich reagieren soll.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag sind wir immer bei ihnen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er reagieren wird. Er ist schließlich noch ein Kind.
Zu Ostern, Nikolaus usw bekam er zwar noch nie etwas, aber an diesen Tagen hat er sie auch nicht gesehen und später war die Sache somit für ihn vergessen. Aber nun?
Er tut mir jetzt schon leid. Am finanziellen liegt es bei den beiden definitiv nicht. Mein Schwiegervater verdient sehr, sehr gut.

Wie findet ihr das? Ich werde natürlich nicht hinterher betteln, aber ich überlege ob ich meinen Sohn schön einmal darauf vorbereite.

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Evtl. würde ich fragen, wie sie sich den Tag dieses Jahr vorstellen.

Änderungen dürfen gerne sein.
Da an Weihnachten/in Urlauben/Geburtstagen oft (unausgesprochene) Erwartungen verschiedener Menschen aufeinander treffen, frage ich vorher nach.

Um mich selbst darauf vorzubereiten.
Änderungen gerne. Es hilft mir jedoch mich darauf einzustellen.

Wenn ich einen ungefähren Rahmen habe, kann ich auch mein Kind darauf vorbereiten.

Gründe anderer verstehe ich oft nicht. Manchmal schon.
Mein Kind bereite ich dann trotzdem darauf vor. Auf die Tatsache, wie es geplant ist. Die Hintergründe erkläre ich nur dann dazu, wenn ich weiß warum, wenn es ok ist dass mein Kind diese erfährt, wenn die Gründe niemanden abwerten. Z.B. Notwendige Änderung aus Krankheit, ....
wenn ich es nicht weiß, sage ich das auch so und dass ich es akzeptiere, weil es deren Entscheidung ist. Kind darf traurig sein. Je nachdem wer es ist, um was es geht auch nachfragen, jedoch ohne Vorwürfe.



Finanziell war interessanterweise auch mein erster Gedanke! #hicks
Der zweite Gedanke war: wer weiß, ob es wirklich so ist.
Gesundheit kostet sehr viel. Angst vor dem älter werden auch. Eigene Pläne worauf sie sparen (Lebenstraum, den sie sich nicht trauen zu sagen).
Hiobsbotschaft (Renovierung, Mieterhöhung, Gerichtsverfahren, Angst vor Jobverlust kurz vor der Rente)

Ich kenne viele, die mit anderen (auch nicht in der Familie) über ihre finanziellen Sorgen sprechen. Manche haben auch berechtigt Angst vor der Reaktion "ihr verdient doch gut, also reißt euch am Riemen" :-[
und manche sprechen nicht darüber, weil sie es nicht können, nicht wollen, nicht gelernt haben
oder anderen auch nicht das Fest verderben wollen, nicht zugeben wollen, dass sie (gefühlt oder real) in einer unangenehmen Lage sind.


1. Schritt ist für mich dann: akzeptieren
1b) mir überlegen, wie ich damit umgehen kann / wie ich meinem Kind gegenüber mit der Situation umgehen kann.

2. je nachdem wie gut ich die Menschen kenne, wie wichtig sie mir sind, nachfragen
3. bei der Lösungsuche unterstützen. Nicht wegen dem Auslöser (Geschenk), sondern wegen der Ursache und weil diese Menschen mir etwas bedeuten.

Diese Schritte gelten bei allen Veränderungen, die andere für sich entscheiden
und für mich nur die Auswirkung hat, dass sich die Gewohnheit ändert. Also nichts gravierendes.


Deine Gefühle und Unsicherheit verstehe ich schon!
Allerdings habe ich als Mutter gelernt, dass mein Kind mit manchen Änderungen besser umgehen kann, als ich. Sie ist dann zwar traurig, kommt aber ganz gut klar damit.

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Bei uns bringt die Geschenke das Christkind und daher würde mein Sohn (auch 7) gar nicht auf die Idee kommen von den Großeltern enttäuscht zu sein.

Manchmal hat das Christkind am Hl. Abend was vergessen und dann einfach rechtzeitig zu Oma und Opa gebracht weil es wusste dass wir dort am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag zu Besuch sind. Und manchmal gab es eben nichts mehr nachgeliefert. Das war immer völlig ok so.

Nur meine Schwiegermutter fand das jetzt nicht so toll dass sie nicht klarstellen dürfte dass es von ihr war, aber sie darf es übergeben, ich besorge sowieso immer alles und sie besteht darauf dass sich meine Kinder bei ihr bedanken. Das hat sie bisher auch noch nicht stutzig gemacht.

Ich erwarte ehrlich gesagt nichts für meine Kinder von anderen. Meine Geschwister schenken manchmal was und manchmal nicht. Im Grunde sorge ich dafür dass ihre Herzenswünsche erfüllt werden, ob jetzt aus eigener Tasche bezahlt oder im Auftrag besorgt.

Warum meinst du, wäre dein Kind enttäuscht? Normalerweise gibt es ja Geschenke am 24... Das kann man doch dem Kind so vermitteln, auch falls es bisher anders war? Und wenn du ein ganz ungutes Gefühl hast, dann könntest du doch für den Tag gleich noch eine weitere Änderung vorschlagen und statt Geschenken schenkt ihr euch ein schönes Erlebnis und macht mit eurem Sohn/Enkel einen Ausflug.

Geschenke sollten doch immer freiwillig und von Herzen kommen. Vielleicht wollen sie ihm auch lieber Geld ansparen, wer weiß? Wie war es denn bisher? Haben sie selbst etwas besorgt und sich nach seinen Wünschen gerichtet oder fällt es ihnen eher schwer was passendes zu suchen? Hat er eh schon "alles"?Vielleicht war ja auch das die Motivation das ganze zu stoppen? Kann das schlecht einordnen warum sie da jetzt so einen Cut möchten?

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Hallo.

Mein Sohn weiß, dass die Geschenke nicht vom Weihnachtsmann bzw Christkind kommen, sondern von bzw vom Schenkenden selbst.
Bisher hatte er dort am 2. Tag immer etwas bekommen. Irgendetwas was meine Schwiegereltern selbst ausgesucht haben.

Es geht nicht ums Geld und auch nicht darum, dass sie keine Ideen haben.
Wie ich grade erfahren habe, habe sie auch mit meinem Mann telefoniert.
Meiner Sm geht es nur darum, dass sie so gar keine Geschenke besorgen muss. Sie also nicht für eins los muss und außerdem haben die kinder heute eh zu viel.

Weihnachten war bisher eh der einzigste Tag an dem er etwas bekommen hat. Zu seinen letzten zwei Geburtstagen hat der Kleine sehr wohl gemerkt, dass Oma und Opa die einzigsten waren, die nichts hatten. Obwohl sie an seinem Geburtstag zum Essen gehen und Kaffee eingeladen waren.

Mir tut es halt nur für meinen Sohn leid. Er versteht es nicht und ich auch nicht. Mein Mann hält sich da raus und sagt nichts. Einen Ausflug können wir nicht machen, da würde mein Mann nicht mitspielen.

Mir geht's auch nicht um die Geschenke, aber diese Gleichgültigkeit nervt mich immer mehr. Wir wohnen keine 10 Kilometer auseinander. Gesehen haben sie ihn dieses Jahr 5 mal. Er war noch nie mit ihnen alleine zuhause oder hat mit ihnen was unternommen usw.... da kommt halt eins zum anderen.

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Ok, das verstehe ich gut. Aber wie will man das ändern wenn so wenig Interesse besteht? Wie ist das Verhältnis zu deinem Mann, also ihrem Sohn?

Hast du ihnen schon angeboten etwas für sie zu besorgen oder kommt das für dich nicht Frage? Ich meine nur, wenn es ja scheinbar nicht ums Geld geht und nur um die Besorgerei? Zu einem Geburtstag gehen ohne was mitzubringen finde ich da schon sehr seltsam... Aber vielleicht kannst du da nächstes mal einfach Unterstützung anbieten... wobei sich doch Kinder auch einfach über ein paar Euro freuen würden die sie ins Sparschwein stecken können. Geschenke gibt es zu so einem Anlass meistens genug.

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Wenn du denkst, dass dein Kind dann enttäuscht sein wird, dann würde ich es ihm vorab sagen.

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Ich würde dem Kind nichts sagen.
Ich würde den Großeltern sagen, dass du befürchtest, dein Kind könne sehr enttäuscht sein.
Dann können sie selber überlegen, was sie machen.

Wir feiern mittlerweile so, dass Besuch an Weihnachten nur Geschenke für die Kinder mitbringt.

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Bin ich die einzige, die das traurig findet?

Und das meine ich nicht, weil es um die fehlende materielle Bereicherung geht.
Weihnachten ist bei uns in erster Linie ein Familienfest.
Als Erwachsene hat man einen schönen Tag oder Abend zusammen und die Kinder bekommen von den Großeltern etwas geschenkt.
Klar, bei den kleinen Kindern bringt das Christkind die Geschenke, aber die Großeltern freuen sich hier über strahlende Kinderaugen und sind auch glücklich, etwas ausgesucht zu haben, was den Kindern gefällt.
Sie wollen einfach eine Freude machen.
Kleine Kinder kennen den Wert der Geschenke doch noch nicht, da reicht sogar Knete für vier Euro oder ein Bastelheft...
Bei uns sind ein Teil der Großeltern schon älter, die wissen, dass sie nichts mitnehmen können, von ihrem Reichtum und geben gerne....
Gerade beim einzigen Enkelkind kann ich so was gar nicht verstehen.
Der würde sich ja wahrscheinlich auch noch über einen nett angerichteten Teller mit Weihnachtsplätzchen für zwei Euro freuen.

Waren die nie klein?

Bei Konsumterror und größeren Enkelkindern könnte ich das ja noch verstehen, aber so...?
Das ist so fern von der Welt in der ich lebe. Man kann auch mit so vielen kleinen Dingen Freude machen und die Zeit geht doch so schnell vorbei....

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Danke schön. Ich dachte schon ich bin alleine mit meiner Meinung und nur auf materielles bedacht, was mir hier so oft vorgeworfen wurde. Obwohl es darum gar nicht geht.

Und noch so viel dazu, dass besuchen und sich sehen besser ist, als Geschenke.... sicher ist es das, aber auch das findet nicht wirklich statt. Und wenn sie ihn sehen kommt nicht viel mehr als Hallo, tschüß und vielleicht noch ein ' gehe in den Nebenraum, du spielst so laut mit den legosteinen'. Daran hat er sich aber schon lange gewöhnt, so traurig wie es ist.

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Wenigstens eine Kleinigkeit finde ich angemessen, vor allem wenn man sich sieht.
Es muss ja nichts Großes sein, man freut sich ja oft am meisten über die Kleinigkeiten.

Wenn ihr Argument ist, dass sie keine Zeit haben, etwas zu kaufen, oder keine Ideen haben:
Meine Großeltern haben sich eh immer von meiner Mutter sagen lassen, was wir uns wünschen. Irgendwann hat dann auch einfach meine Mutter die Geschenke gekauft. Mütterlicherseits haben wir die Großeltern eh nicht gesehen, weil sie zu weit weggewohnt haben und mein Vater an als Pfarrer an Weihnachten arbeiten musste. Da haben meine Großeltern so auch noch das Porto gespart. Wir mussten dann am Telefon halt immer sagen: „Danke für XY", weil meine Großeltern nicht mehr ganz auf dem Schirm hatten, was sie uns geschenkt haben, aber das war okay.
Wenn das ihre Argumentation ist, kannst du ihnen eine solche Vorgehensweise vorschlagen.
Ansonsten wäre ich von vornherein aufrichtig mit deinem Sohn, sonst wird es sehr bitter für ihn an Weihnachten.