Hallo! :)
Ich hab mir schon letztes Jahr den Kopf zerbrochen, doch da war es noch nicht so wichtig - aber dieses Jahr möchte ich mit festen Ritualen für meine Kinder beginnen. Der Große wird zu Weihnachten fast 18 Monate alt sein, der Kleine drei Monate.
Zur Situation: mein Mann und ich sind beide getauft und konfirmiert, aber wir sind nicht gläubig, erst recht nicht religiös. Wenn man uns nach unserer Glaubensrichtung fragt, sagen wir, das wir Atheisten sind. Das kollidiert natürlich mit Weihnachten und Ostern... Wobei ich Ostern nicht ansatzweise feiere, mein Mann besteht nur auf kleine Naschereien und höheren Eierkonsum zum Frühstück
Aber Weihnachten scheidet grade etwas unsere Geister. Mein Mann würde unseren Kindern gerne in dem Glauben aufwachsen lassen, dass der Weihnachtsmann die Geschenke bringt. Allerdings gefällt mir das nicht so ganz - aus dem gleichen Grund, warum mein Mann auch kein Fan vom Valentinstag ist: es ist eine Konsumgeschichte!
Wir sind beide eher so lari fari mit dem Weihnachtsmann aufgewachsen, seine Eltern haben das etwas mehr zelebriert als meine. Aber bei uns war immer klar, der Weihnachtsmann ist nur ein Synonym, ein Platzhalter.
Nun zu meiner Vorstellung: ich fände es schon heuchlerisch meinen Kindern die christlichen Gründe für Weihnachten zu vermitteln, mit dem Jesuskind, der Krippe und allem was dazu gehört, da es weder meinem, noch dem Glauben meines Mannes entspricht. Was ich schön fände, wäre meinen Kindern zu vermitteln, dass wir an Weihnachten das Fest der Liebe feiern, wo man das Beisammensein genießt und an diesem Tag eben jeder seinen Liebsten eine Freude macht. Ich kann mir gut vorstellen, ebenfalls mit meinen Jungs, sobald sie soweit sind, mit ihnen Wunschzettel zu gestalten, die dann zum ersten Advent in ein Wunschglas kommen, sodass sie anderen, die ihnen eine Freude machen wollen, zeigen können, worüber sie sich denn freuen würden. Außerdem würde ich mit ihnen gerne nach und nach einbürgern, das man an einem festen Adventssonntag für Oma/Opa/Uromas und anderen geliebten Menschen etwas bastelt/gestaltet, was dann für diese an Weihnachten unterm Baum liegt.
Ich würde ihnen auch vermitteln, das der Weihnachtsmann eher eine Märchengestalt ist, das man halt so sagt, der bringt die Geschenke etc., aber es eigentlich die Menschen an sich sind, die sich gegenseitig eine Freude machen wollen. Mir ist wichtig, das der Aspekt der Liebe im Vordergrund steht und nicht dieses 'haben wollen' und konsumieren - so war es bei mir zuhause immer und das finde ich einfach nur schade.
Natürlich könnte man nun sagen, du bist nicht gläubig, warum willst du Weihnachten überhaupt feiern? Aber ich denke, jeder weiß, wie schön dieses Beisammen sein ist und wie toll der Zauber diese Nächstenliebe in dieser Zeit ist. Ich finde, es ist auch eine gute Möglichkeit, den Kindern bestimmte Werte zu vermitteln, mal abgesehen davon, das man miteinander eine schöne Zeit hat.
Was sind eure Gedanken dazu? Gibt es hier andere Familien, die ebenfalls Weihnachten vom religiösen Glauben abgekoppelt haben und dennoch feiern? Was für Rituale habt ihr, die eben nichts mit der religiösen Seite zu tun haben oder welche Vorschläge hättet ihr für weitere Rituale?
Bin sehr gespannt auf eure Antworten :)
Weihnachten und die religiöse Haltung dazu + wer bringt die Geschenke?
Als Pfarrerskind bin ich jetzt vielleicht nicht der erste Ansprechpartner, weil mir die religiöse Seite von Weihnachten wichtig ist und es mich stört, wenn es zu so einem Konsumfest verkommt
Neue Vorschläge kann ich dir also nicht liefern. Drei Anmerkungen jedoch:
1) Ich finde, deine Idee mit dem Weihnachtsmann umzugehen ist ein guter Kompromiss
-> Kinder in dieser Hinsicht anzulügen finde ich nicht gut. So überträgt man ein Stück Märchen in die reale Welt. Würde ich selber nicht so handhaben, aber wenn man Weihnachten als säkulares Fest begeht eine gute Möglichkeit
2) Ich finde es gut, dass du den Konsum in Grenzen halten willst
-> Meine Eltern standen damals (wenn auch aus anderen Gründen) vor derselben Frage. Wir haben deshalb, soweit ich mich erinnern kann, zu Weihnachten nur für max. 50€ Geschenke bekommen. Zum Geburtstag gab es mehr. Die Kinder von vornherein ins Geben einzubeziehen "hilft" in der Hinsicht auch.
3) Ich fände es schön, wenn ihr den Kindern erklärt, wo die Ursprünge des Fests liegen („Die Christen glauben, dass …“). Das könnt ihr ja dann immer noch weiterführen („Wir glauben das nicht, aber wir feiern ein Fest der Liebe, weil …“)
-> Hintergrund: Ich finde es echt traurig, dass viele Leute die Hintergründe von Traditionen und Festen nicht mehr kennen (egal ob religiös oder säkular). Ich finde es auch als „interreligiöse Komponente“ schön. Man erklärt den Kindern, warum der muslimische Freund gerade Ramadan feiert, man erklärt auch, was die Christen da an Weihnachten feiern. Früher oder später werden sie wohl eh danach fragen, was die Bilder von dem Baby in der Krippe sollen. Ihr müsst es ja dabei nicht als euren Glauben verkaufen. M. E. stiftet es so etwas auch eine Offenheit gegenüber anderen Religionen. Es ist vllt. ein ähnlicher Kompromiss wie mit dem Weihnachtsmann
Vielen Dank für deine Gedanken :)
Gerade gegenüber Menschen wie dich fände ich es nicht korrekt, heuchlerisch Weihnachten zu feiern, ohne irgendwie eine Basis dazu zu haben.
Ich bin eben auch kein Fan davon, Kinder anzulügen, vonwegen der Weihnachtsmann bringt die Geschenke...
Deine Gedanken zum Hintergrund des Festes und woher es stammt den Kindern zu erklären, gefällt mir. Das würde ich auch machen :)
Das erinnert mich an Nikolaus - das gibt es ja nicht nur im christlichen Glauben, sondern auch bei den Muslimen. Es ist sehr interessant und erweitert den eigenen Horizont, wenn man einfach weiß, wieso etwas von dem und dem gefeiert wird.
...ah und was ich dir noch sagen mag, ich mag es halt auch nicht, das der Konsum so im Fordergrund steht, daher ist es mir so wichtig, das eben nicht der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, sondern das es wirklich Geschenke sind, die sich die Menschen aus Zuneigung untereinander schenken, um anderen eine Freude zu machen. :)
Hallo,
wir handhaben es mit unseren Kinder so, wie du es beschreibst. Weihnachten als Fest der Liebe und als Fest, bei denen man den Menschen, die man liebt / gern hat, etwas schenkt. Unsere Kinder wissen, dass die Geschenke von uns Eltern, Oma und Opa, Tante... kommen und sie wissen, dass sie diese Geschenke bekommen, weil sie geliebt werden. Das war und ist und sehr wichtig.
Den christlichen Kern des Festes vermitteln wir trotzdem. Jesus gab es wirklich und so wie er in der Geschichte Geschenke bekam, weil er für die Menschen jemand ganz Besonderes war, bekommen unsere Kinder auch Geschenke. Meine Kinder kennen die Weihnachtsgeschichte, wir lesen sie jedes Jahr im Advent.
Ich wurde christlich erzogen und war früher sehr viel gläubiger. Heute betrachte ich Bibelgeschichten nüchtern und nehme das mit, was mir wichtig ist. Für mich ist es z.B. völlig nebensächlich, ob Maria Jungfrau war oder ob Jesus verheiratet war oder nicht. Wichtiger sind die Werte, die Nächstenliebe, die Jesus vermittelt. Das kann ich für mich und meine Kinder aus der Bibel ziehen, ohne dass ich regelmäßig in die Kirche gehe und ohne, dass der christliche Glaube als solches präsent ist. Ich kann an Gott glauben, ohne dass er permanent im Alltag thematisiert wird.
Ansonsten haben wir Rituale, wie andere auch. Meine Kinder mögen das Krippenspiel, aber man könnte genauso gut einen Spaziergang an Heilig Abend machen. Wir singen gemeinsam Weihnachtslieder, packen unsere Geschenke mit Bedacht aus... Heilig Abend ist hier für alle etwas ganz Besonderes, Zauberhaftes.
LG
Ich verstehe dein Anliegen ehrlich gesagt nicht. Ihr wollt Weihnachten nicht mit einem christlichen Hintergrund feiern - ok. Den Weihnachtsmann gibt es bei euch auch nicht - ok. Ihr wollt eigentlich ein ganz anderes Fest feiern (mit viel Herz), dass zufällig auf Ende Dezember fällt?
Ich finde es nicht verkehrt, seinen Kindern die Weihnachtsgeschichte zu erzählen. Das gehört für mich zum Allgemeinwissen. Den Weihnachtsmann werdet ihr nicht umgehen können - der ist in der Weihnachtszeit allzeit präsent, auch wenn er nicht am 24. kommt... Wie handhabt ihr das denn, wenn er wo anders auftaucht? Klar könnt ihr eurem Kind erklären, dass es nur ein "Märchen" ist aber verweigert ihr dann auch die Annahme von Geschenken?
Und auch sonst ergeben sich so viele Fragen nach deinem Text: Schmückt ihr in der Adventszeit die Wohnung? Baum? Kranz? Kerzen? Figuren? Adventskalender? Geht ihr auf den Weihnachtsmarkt? Das sind ja alles Symbole für die Dinge, die ihr "ablehnt" bzw. ausblenden wollt.
Ich finde einfach, dass euer Fest sehr kompliziert klingt - ihr wollt unbedingt alles anders machen und ich frage mich wirklich warum? Sind die Traditionen so schlimm? Wir feiern ein Weihnachten mit Kirche und mit Weihnachtsmann und mit ganz viel Herz. Von allem etwas halt, wobei wir alle nicht auf Glitzer / Tamtam stehen und in diesem Jahr wird "nur" gewichtelt, also 1 Geschenk pro Person.
Versteh mich nicht falsch, ich will dir euer Fest nicht schlechtreden. Ich finde nur, dass es nicht immer notwendig ist, Prinzipien festzulegen und alles strikt zu durchdenken...
Ich bin getauft und konfirmiert und in gewisser Weise auch gläubig, auch wenn ich bis auf wenige Ausnahmen nur an Weihnachten in die Kirche gehe. Ich glaube einfach daran, dass (fast) alles, was in der Bibel steht auch so ähnlich passiert ist. Auch wenn da aus meiner Sicht viel hinzugedichtet wurde, damit es einfach etwas „wundervoller“ klingt - im wahrsten Sinne des Wortes 😉
Meine persönliche Meinung/Interpretation zur unbefleckten Empfängnis von Maria: ich sehe da zwei Möglichkeiten:
1. Maria war nur da „angetraute Weib“ von Joseph. Demnach waren sie noch nicht verheiratet. Wie erklärt man da eine Schwangerschaft? Ganz klar: Es ist ein Wunder und der liebe Gott muss der Vater sein
2. Josph hat damit tatsächlich gar nichts zu tun und da Maria ihm ihre Schwangerschaft ja irgendwie erklären musste, kam sie auf die gleiche Begründung wie bei 1.
Aber das nur als Anekdote am Rande 😝
Zum Thema Weihnachten feiern: mein Sohn ist jetzt ein gutes Jahr alt und sein kleiner Bruder kommt Ende Dezember/Anfang Januar (hoffentlich nicht an Weihnachten!) auf die Welt. Nächstes Jahr werde ich mir also ähnliche Gedanken machen wie du jetzt.
Ich finde es total wichtig, dass ich meinen Kindern erkläre, warum wir Weihnachten feiern und da gehört die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel bzw wenigstens ein Krippenspiel einfach dazu.
Ich finde es einfach schade, dass der Ursprung der christlichen Feiertagen (sei es nun Weihnachten, Ostern oder sonst was) so in Vergessenheit gerät. Alle freuen sich, dass es die Feiertage gibt, aber kaum einer weiß, was dann eigentlich gefeiert wird. Mein Lieblingsbeispiel hierfür ist Pfingsten - da weiß kaum einer, was die Geschichte dahinter ist. Man muss ja nicht an die Geschichten glauben, aber sollte wenigstens die Hintergründe kennen. Das ist jedenfalls meine Meinung 🤷🏼♀️
Natürlich wird auch der Weihnachtsmann bei uns ein Thema werden, der ist schließlich allgegenwärtig in dieser Zeit. Aber ich werde kein Konstrukt aufbauen und so tun als ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt. Bei uns war das auch immer nur so eine Art Platzhalter - so wie du es beschreibst. Ich wusste aber immer, das er nicht real war.
Bei uns hat übrigens immer das Christkind die Geschenke gebracht, während wir in der Kirche waren. Aber auch da war immer klar, dass das nur eine Geschichte ist. Und da ich mich für jedes Geschenk bei meiner Verwandtschaft auch per Brief bedanken musste, war klar, von wo die Geschenle tatsächlich kamen.
Hallo Hazel
als Kind hab ich es geliebt, diesen Zauber, dass ein Raum verschlossen ist und abends ein Glöckchen läutet und plötzlich der geschmückte Baum und die Geschenke da waren. Ich habe immer aus dem Fenster geguckt, ob ich irgendwo das Christkind noch fliegen sehe. Für mich war das magisch. Und auch wenn ich mich im Laufe meines Lebens sehr von der Kirche entfernt habe, diesen Zauber werde ich meinem Kind mitgeben. Die Realität kommt noch früh genug. Und ob es kommerziell oder besinnlich oder „das Fest der Liebe“ (übrigens der Kommerzspruch No. 1) wird, kann man ja trotzdem steuern.
Der Weihnachtsmann geht übrigens auf eine historische Figur zurück: den hl. Nikolaus. Auch hier ist natürlich viel Mythos dabei, aber als Sinnbild ist er doch eine ideale Vorlage zu den Themen Nächstenliebe, Teilen, soziales Miteinander usw.
ich finde, es klingt so ein bisschen danach, dass du eigentlich genau so ein ritualbehaftetes „Event“ daraus machen willst, aber alles vermeiden willst, was mit Kirche und (vermeintlichem) Kommerz zu tun hat. Kommerz hast du selbst in der Hand und christlicher Kontext.. darum wirst du nicht kommen, es sei denn, du lässt Weihnachten aus, denn es ist nun mal (nach Karfreitag und Ostern) der höchste Feiertag der Kirche.
Ach ja: tolle Weihnachtsgeschichte mit viel sozialem Engagement und nicht so schwülstig: die Weihnachtsgeschichte von Selma Lagerlöff.
LG
Ehrlich gesagt:
Wenn ihr Atheisten seid, dann feiert kein Weihnachten.
Mich nervt es immer tierisch, wenn Leute nur die Vorteile aus den Religionen mitnehmen wollen und sich ansonsten Null darum scheren.
Weihnachten frei – Yey
Ostern und Karfreitag frei – Yey
Himmelfahrt frei – Yey, wir nennen es Vatertag und besaufen uns
Pfingsten frei - Yey
Jede Woche am Sonntag frei – Yey
Aber bloß nichts mit dem Glauben zu tun haben wollen.
Schon die Bezeichnung "Fest der Liebe" zeigt, wie die säkulare Welt ihren Anspruch auf das Fest erheben will.
Wenn du Atheist bist, dann sei bitte konsequent.
Weihnachten ist ein christliches Fest, an dem die Geburt Jesu gefeiert wird.
Wenn du das nicht glaubst, dann hast du an Weihnachten auch nichts zu feiern.
Ich feier ja auch nicht das Zuckerfest, weil ich es so schön finde, ein Familienfest zu haben, bei dem man auch an die verstorbenen Verwandten denkt.
"Mich nervt es immer tierisch, wenn Leute nur die Vorteile aus den Religionen mitnehmen wollen und sich ansonsten Null darum scheren."
Warum eigentlich? Ich lese das hier öfter und frage mich, was andere sich darum scheren, wer warum welche Feste feiert. Tut es dir weh, wenn auch Atheisten Weihnachten feiern und Zeit mit ihrer Familie verbringen wollen? Nimmt es dir etwas weg? Geht es dir deswegen schlechter?
Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Als wäre Weihnachten nur ein Fest für den frommen Christenmenschen, also eine Belohnung für Menschen, die die "die Schmach" des christlichen Lebens (Gottesdienstbesuch, Opfer, Buße...) auf sich nehmen.
Das kommt darauf an, wie du „wegnehmen“ interpretierst.
Für mich sind Weihnachten, Ostern, etc. zwar freudige Feste, aber gleichzeitig auch ernste Angelegenheiten. Ich möchte in meinem Glauben gerne respektiert werden, dazu gehört für mich, dass man die christlichen Feste als solche respektiert und ernstnimmt. Das tut man nicht, wenn man ihren Sinn verdreht.
Genauso fände ich es nicht gut, wenn (aus der Luft gegriffenes Beispiel) meine US-Amerikanischen Nachbarn den 3.10. nutzen würden, um die Unabhängigkeit der USA zu feiern. Das können sie gerne am 4. Juli machen.
Oder wenn wir Fasching auf das Purim-Fest legen würden, nur weil die Juden sich da auch verkleiden.
Wenn Atheisten ein Fest feiern, dass dem widerspricht, was sie glauben, dann fühle ich mich auf gut Deutsch verarscht. Und je nachdem, wie sich betreffende Personen sonst gegenüber dem Glauben/Gläubigen äußern auch schon mal verhöhnt.
Ich verstehe nicht, warum Atheisten da nicht konsequent sein können. Wenn sie sich gegen den Glauben entscheiden, dann mit allen Konsequenzen.
Jesu Geburt, einmündend in Karfreitag und Ostern ist übrigens keine Belohnung für Kirchgänge o. Ä. sondern für den Glauben selber. Röm 3,38.
Hallo,
meine Kinder und ich sind katholisch, mein Mann evangelisch. Ich gehöre zwar nicht zu denjenigen, die jeden Sonntag in die Kirche gehen, dennoch bin ich gläubig und erziehe auch meine Kinder dahingehend. Egal ob Ostern, Weihnachten, Nikolaus, St. Martin etc. steht für mich an erster Stelle zu vermitteln, warum ein solches Fest gefeiert wird. Weihnachten hat nun mal seinen Ursprung im Glauben und auch wenn ihr nicht gläubig seid, finde ich es wichtig, den Kindern den Ursprung solcher Feste zu erklären. Die Weihnachtsgeschichte und auch der Leidensweg und die Auferstehung zu Ostern sind ein Kulturgut und gehören zur Allgemeinbildung. Ich würde es an eurer Stelle so anfangen, dass ich eventuell erkläre was Religionen sind und und in Deutschland vornehmlich Christen leben, die an Weihnachten die Geburt von Jesus feiern. Um das ganze neutral zu halten, würde ich ebenfalls anmerken, dass die verschiedenen Religionen etwas mit Glauben zu tun hat und es jedem Menschen freisteht an was oder wen er glaubt. Ihr könnt ihnen sagen, dass ihr nicht gläubig seid und ihr Weihnachten aus reiner Tradition feiert und für euch nicht die Geburt von Jesus, sondern die Liebe untereinander und das Miteinander im Vordergrund stehen. Hier bei uns kommt das Christkind, wie wohl in den meisten gläubigen Familien. Meine Kinder wissen über die Gaben der heiligen 3 Könige Bescheid. Bei euch würde sich der Weihnachtsmann dann eher anbieten. Vermittelt ihnen, dass zu einem harmonischen Miteinander ein Geben und ein Nehmen gehört. Hier bei uns steht das Christkind als Geschenkebringer auch nur symbolisch. Ich habe nie vor meinen Kindern felsenfest behauptet, dass die Geschenke vom Christkind sind. Im Grunde wussten sie, dass wir Eltern sie beschenken. Ich habe immer nur gesagt, das Christkind kommt oder dann kurz vor der Bescherung, dass das Christkind da war. Als Sinnbild "das Christkind kommt" - Jesus wird geboren und das "das Christkind war da" - Jesus ist geboren, jetzt ist Weihnachten. Ich habe nie gesagt, dass das Christkind Geschenke bringt. Sondern, dass wir schenken um an die Gaben der Hl. 3 Könige zur Geburt Jesu zu erinnern. Ich würde, an eurer Stelle beim Weihnachtsmann bleiben. Dieser steht ja nicht für den christlichen Glauben und ist neutral. Kinder lieben das geheimnisvolle und das würde ich ihnen auch nicht nehmen.
Viele schreiben hier, dass es geheuchelt ist, Weihnachten zu feiern wenn man nicht gläubig ist. Das sehe ich etwas anders. Weihnachten ist eine Tradition, die zwar auf das Christentum zurück führt, aber nun unabhängig vom Glauben deutschlandweit gefeiert wird. Der Freund meines Sohnes ist Türke und Moslem. Die Eltern kamen als Kinder nach Deutschland und sind hier aufgewachsen. Da es hier nur einen katholischen Kindergarten gibt, wurden deren Kinder natürlich früh mit den christlichen Festen vertraut. Die Eltern erklärten ihren Kindern, dass es unterschiedliche Religionen gibt und erklärten ihnen auch die Hintergründe der Feiertage. Die Eltern waren mit ihren Kindern bei jedem Martinsfest und es kam auch jedes Jahr der Nikolaus. Die Eltern wollten nicht, dass die Kinder von der Kultur des Landes ferngehalten werden, in dem sie Leben. Es wurde ihnen gesagt, dass es in ihrer Region keinen Nikolaus gibt, da er aber in Deutschland kommt, kommt er auch zu ihnen. Den Hintergrund warum der Nikolaus kommt, kannten die muslimischen Eltern teilweise besser als mancher Christ. Weihnachten wurde auch gefeiert. Mit Tannenbaum und Weihnachtsmann. Es kam bewusst kein Christkind. Denn an Jesus glauben die Moslems nicht. Den Kindern wurde gesagt, dass daran die Christen glauben und zu den Christen am Heiligen Abend das Christkind kommt. Da sie an was anderes glauben, kommt der Weihnachtsmann. Es wurde den Kindern immer vermittelt, dass jede Kultur und Religion andere Traditionen und einen anderen Glauben hat. Und dass jeder an das glauben kann was er für richtig hält.
LG
Michaela
Bei uns kommt das Christkind
Meine Tochter ist 8 und glaubt zwar nicht mehr dran, aber ganz loslassen möchte sie diese Vorstellung doch nicht...
Finde ich sehr schön!
Wir gehen in die Kirche, singen ein paar Lieder... die meiste Zeit ist es eigentlich ziemlich klassisch!
Die Konstellation ist immer die selbe:
meine Tochter, ihr Papa, meine Eltern, mein Bruder und ich!
In erster Linie freut man sich aber über die gemeinsame Zeit, die Stimmung und natürlich das Essen :D
P.s. Meine Tochter ist getauft und interessiert sich sehr für „ihre“ Religion, glaubt fest an Gott!
Von daher ist Weihnachten natürlich nochmal was sehr besonderes für sie!