Habt ihr mal eure ( fast) erwachsenen Kinder gefragt, wie sie ....

... Weihnachten als Kind fanden ?

Besonders die Frage nach Nikolaus und Weihnachtsmann interessiert mich. Habt ihr die Illusion so lange wie möglich erhalten und fühlten sich eure Kinder dann " betrogen" als sie die Wahrheit erfuhren ?


Erzählt mal. 🙂

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Ich selbst fühlte mich nicht betrogen, sondern habe direkt verstanden, warum Erwachsene diese Magie aufrecht erhalten wollen und wie schön das ist. Habe auch nie zu den Kindern gezählt, die jüngere KInder dann schadenfroh aufgeklärt haben,

Eben mal meine Tochter gefragt, sie sieht es genauso. Es ist schön, diese "zauberige" Tradition für kleine Kinder zu führen, so ihre Worte.

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Meine Kinder sind noch nicht erwachsen aber ich erzähle mal meine Story, denn bei mir war das eine wirklich strunzdumme Kindergärtnerin, die die Bombe platzen ließ.

Vorab: meine Eltern haben in puncto Weihnachten immer viel gemacht. Baum geschmückt, gekocht, Geschenke und da habe es auch manchmal solche Überraschungen, die uns vor Weihnachten mal verwehrt wurden.

An Heiligabend aßen wir, dann hat meine Mutter uns nochmal „schick“ gemacht und mein Vater tat so, als würde er die Küche noch fertig aufräumen.
In Wirklichkeit hat er aber den Baum beleuchtet und das Wohnzimmer soweit fertig gemacht und dann kam das Glöckchen (irgendwas hat er da immer mit einer Nylonschnur getrickst)

So.

Und mit 5 herum habe ich mal im Sommer im Kindergarten mit einer Freundin über Weihnachten geredet und was wir uns wünschen. Und ob das Christkind und das hoffentlich auch bringt.

Sagt diese dumme Kuh doch „Ihr wisst aber schon, das Christkind gibt es doch gar nicht! Das sind eure Eltern die die Geschenke kaufen und unter den Baum legen!“

So und natürlich waren wir verunsichert, ich habe geheult, kam später heim und habe es prompt meinem Bruder (3) erzählt. Der fing dann auch an zu plärren und ich bekam von meinen Eltern erst mal ordentlich den Hintern versohlt, weil sie dachten dass ich meinem Bruder den Glauben kaputtmachen will. Sie glaubten mir zuerst nicht dass eine Erzieherin sowas sagt, warum soll sie den Kindern denn den Glauben nehmen?
Erst einige Tage später erfuhr meine Mutter beim Einkaufen im Supermarkt, als sie die Mutter meiner Freundin (die zuhause auch erst mal eine Watschn bekommen hat als sie es sagte) traf, was da wirklich war und dass diese Kindergärtnerin das zu uns gesagt hat. Und sie erkannten, dass meine Freundin und ich die Wahrheit gesagt haben.

Da haben die beiden dann bei der Leitung ganz gewaltig Krach geschlagen, das gab wohl einige ernste Gespräche mit dieser Frau (und noch wegen anderen Vorfällen) und diese Erzieherin war ab da ganz klein mit Hut.

Leider hat es trotzdem nichts daran geändert, dass meine Freundin und ich nun die „Wahrheit“ kannten. Und unsere Geschwister.
War Mist, leider.

P.S: meine Kinder wissen seit einigen Jahren wie der Hase läuft. Den Medien sei Dank, da kriegten die das mal mit (zB Filme usw).
Aber sie lieben es, wie wir diese Magie aufrecht erhalten und mischen da auch inzwischen selber mit.

Zum Beispiel schätzen sie immer noch diese Stoff-Adventskalender, wenn da morgens eine kleine
Süßigkeit drin ist. Oder den schön geschmückten Baum.
Die Weihnachtskrippe, mein Sohn liebt es die mit LED-Lichterketten stimmig zu beleuchten (wenn es nach ihm ginge, müsste das Jesuskind dort im Stall W-LAN bekommen, zusätzlich zu Gold, Weihrauch und Myrrhe).
Meine Tochter backt Plätzchen, die beiden basteln gerne und viel und lieben es, wenn das Haus weihnachtlich erscheint.
Und sie mögen es, ihre kleinen Cousinen (2 und 4) noch ein bisschen mit Weihnachtsmagie zu verzaubern. Meine Tochter hat mit den Mädels mal Bücher an Nikolaus angeschaut, während mein Sohn und sein Cousin mal ums Haus liefen und etwas an die Rolläden polterten. Und dann die Stiefel füllten.
Noch während die Kleinen vorne an der Tür schauten, sind die Jungs hinten über die Terassentür wieder ins Haus reingeschlichen

Bearbeitet von flamingoduck
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Oh man, echt traurige Geschichte. So viel Gewalt im Namen des Weihnachtszaubers...

Hätte bei uns zu Hause leider auch genauso ablaufen können.

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Mein Sohn ist 13,5 Jahre alt und "weiß" seit letztem Weihnachten, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.

Ja, so lange, haben wir es für ihn aufrecht erhalten und er meinte "ich wusste das schon irgendwie, wollte aber noch dran glauben". Er fand es auch nicht schlimm und sagt auch seiner 8-jährigen Schwester kein Sterbenswörtchen. Wir haben ein schönes Weihnachtsritual, das er natürlich nicht kaputt machen möchte und selbst sehr mag. Von daher alles gut :)

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Bis heute wird die Illusion in der Familie aufrecht gehalten, egal ob Nikolaus -/ Weihnachtsmann-/ Christkind / Osterhase oder Zahnfee. Wir wissen alle wie es um sie steht aber keiner sagt etwas, keiner stichelt oder sonstiges um den kleinsten in der Familie das Weihnachtsfest weiterhin so magisch übermitteln zu können wie mir und meinen Geschwistern. 😆 tatsächlich hat keins meiner Geschwister (oder ich) jemals den Weihnachtsmann hinterfragt…. Bei uns ist es meistens dazu gekommen dass in der Grundschule oder leider auch schon im Kindergarten andere Kinder gesagt haben dass es die magischen Gefährten nicht gibt. Wir haben natürlich zuhause nachgefragt aber zuhause hieß es “ doch es gibt sie” und damit war auch gut…. Die Illusion hat sich dann im laufe der Zeit “verwachsen” wird aber dennoch aufrecht erhalten. 😋

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„Doch es gibt sie!“

Die Reaktion hätte ich mir zB damals gewünscht und sicher auch meine Freundin.
Ich vermute dass meine Eltern da vielleicht auch etwas überfordert waren, ich kam heulend heim, mein Bruder plärrte…

Ich an ihrer Stelle hätte genauso reagiert wie deine Eltern.
„Doch, natürlich gibt das ein Christkind! Und die Angela hat einfach keine Ahnung!“

(Und hätte dann bei nächster Gelegenheit der Angela eine saftige Ansage gemacht)

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Ohje das glaube ich 🙈❤️ ja es gibt immer Sachen bei denen man die Erziehung der eltern infrage stellt. Das mache ich bei ganz vielen anderen Themen, aber hier sind meine Eltern tatsächlich mal ein Vorbild für die Erziehung meiner Kinder

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Wie fandest du die Wahrheit denn? Mich hat es nicht gestört und ich gehe davon aus, dass es meine (noch kleinen) Kinder auch nicht stören wird. Wir haben vor ein paar Tagen des Weihnachtsvideo vom letzten Jahr angeschaut und die jüngere sagte direkt: "Das ist Opa" als sie den Weihnachtsmann in dem Video sah. Ich habe es ihr zwar wieder ausreden können, aber da sie so entspannt reagiert hat, denke ich dass die Kinder kein Problem damit haben, wenn der Weihnachtsmann nicht existiert. Umgekehrt werden sie offenbar auch kein Problem damit haben, dass wir ihnen in dieser Hinsicht nicht die Wahrheit sagen.
Warum soll ich ihnen die aktuell noch vorhandene Freude darüber nehmen, dass der Nikolaus da war oder der Weihnachtsmann Geschenke dagelassen hat? Ist doch langweilig und nimmt den Zauber, wenn alles von Mama und Papa kommt. Zusätzlich ist es verdammt süß, die kindliche Freude und positive Aufregung der Kinder zu sehen 🥰

Bearbeitet von ella838
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Meine Kinder sind 10 und 13 und lieben Weihnachten; genauso wie ich mit 47. Die Frage nach dem Glauben an den Weihnachtsmann erübrigt sich bei uns.

Vorweihnachtszeit vor 10 Jahren, wir lasen der Großen mehrere Bücher vor, in denen der Weihnachtsmann eine zentrale Rolle spielte. Wie es der Zufall so wollte, variierten die Informationen in vielerlei Hinsicht, z.B. zum Wohnort und der Arbeitsweise des Weihnachtsmanns. Diese Diskrepanzen nahm sie zum Anlass, mal näher nachzufragen. Antwort: "Du, über den Weihnachtsmann ist leider nicht viel bekannt, daher denken sich die Autoren von Kinderbüchern manchmal noch etwas dazu aus, damit es ein schönes Buch wird. Und da haben sie sich nicht abgesprochen." Frage: "Ach so. Was weiß man denn sicher über den Weihnachtsmann? ... Wieso schlägt die Alarmanlage nicht an, wenn der Weihnachtsmann kommt? Wie schafft er das? Wie passt alles in den Sack? Wie passt der Sack durch den Schornstein? Wer kommt noch alles durch den Schornstein? Können dann auch Einbrecher kommen? ... Woher wisst ihr das eigentlich alles? Kannst du mal im Internet nachgucken? ..."

Die Kinder lieben die Geschichten und Rituale, aber wissend, dass es Fiktion ist.

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Ich habe meinen Kindern gar nicht erst vom Christkind erzählt, weil es für mich so schlimm war, von meinen Eltern so belogen zu werden. Das hat mir nachhaltig Weihnachten versaut.

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Was zählt als "fast erwachsen"?
Ich habe gerade unsere beiden großen (14 und 13 Jahre) gefragt.

Sie fanden (pardon, finden) Weihnachten toll. Sie mögen unsere Traditionen und die Stimmung (von ihren Beschreibungen her meinen sie wohl das, was man gerne "Weihnachtszauber" nennt).
Nikolaus und Weihnachtsmann gab es hier nie. Das finden sie auch beide dämlich.

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Weihnachtsmann gab es bei uns nie, und wir würden unseren Kindern auch nichts in der Richtung erzählen. Sie wissen, dass der Weihnachtsmann auf demselben Level ist wie andere Fantasie-Figuren, aber einer gewissen Indoktrination in Kita und Co. kann man sich halt schlecht entziehen. Für mich ist es halt trotzdem gelogen, und allein die Dramen darum, wer wann jetzt wem verraten hat, dass er nicht existiert...wozu? Ich bin ziemlich sicher, dass Kinder Advent und Weihnachten auch als tolle Zeit erleben können, wenn man sich diese Geschichte spart. Oder sie zumindest nicht derart groß aufhängt.