Hallo,
mein Sohn besucht die 5. Klasse auf dem Gymnasium. Er bewegt sich notenmäßig so zwischen 3 und 4. Sprachen liegen ihm nicht sonderlich. Jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir Latein oder Frnzösisch als 2. Fremdsprache wählen. Ich hatte als Kind nur Französisch und kenne demnach die Sprache "Latein" nicht. Wer kann mir bei der Entscheidung weiterhelfen. Vokabeln kann mein Sohn allerdings sehr gut lernen.
Danke im voraus,
Eure Lilly
Latein oder Französisch??
Vor der gleichen Entscheidung stehen wir auch.
Ich habe damals auch nur französisch gelernt.
Bei uns findet aber anfang April noch ein Informationsabend statt mit Kindern.
Werde erstmal schauen wie sie sich danach äussert.
Hallo Lilly,
ach, das ist eine schwere Entscheidung finde ich. Werde auch immer wieder von Eltern gefragt (bin Engl/Dt. Lehrerin am Gymn.) und ich weiß auch nie ein tolle Antwort. Finde aber, dass man für Franz. gerne eine Sprache SPRECHEN sollte, macht ihm das Spaß (zB in Englisch?). Und für Latein sollte auch ein gewisses Interesse an (röm.) Geschichte da sein. Aber sonst, schwierig, das so zu sagen.
Aber es gibt doch bestimmt noch einen Info-Abend? Bei uns gibt es auch immer eine "Probe"-Stunde, da kommt 1x der Lateinlehrer und 1x der Franzlehrer und macht eine Stunde mit den Schülern, da haben die meisten dann schon ein bisschen eine Ahnung. Was sagt denn dein Sohn?
Alles Gute,
Annette
Hallo Lilly!
Nach deinen Informationen rate ich sehr zu Latein.
Das ist ein reines "Lernfach", eine Begabung für Sprachen ist nicht notwendig.
Französisch ist eine relativ schwierige Sprache (im Vergleich zu Englisch), vor allem auch die Aussprache.
Eine gewisse Sprachbegabung ist da sehr hilfreich.
Ich selbst habe beides gelernt (neben Englisch), deshalb kann ich das durchaus vergleichen.
Im Prinzip tendiere ich mehr zu "lebendigen" Sprachen, aber ohne "Sprachgefühl" wird Französisch eine Quälerei, denke ich.
Mein ältester Sohn musste ein Jahr Französisch machen und kam damit überhaupt nicht zurecht, konnte dann aber abwählen (Realschule).
Ihm lagen Sprachen auch nicht, obwohl auch er gut und leicht auswendiglernen kann.
Mein jüngerer Sohn (jetzt 8. Klasse Gymnasium) stand damals auch vor der Entscheidung und hat sich - im Einvernehmen mit mir - für Französisch entschieden.
Er ist sprachbegabt und kommt gut mit Englisch und Französisch zurecht.
Latein ist halt keine lebendige gesprochene Sprache, hilft allerdings sehr beim späteren Erlernen anderer Fremdsprachen (z.B. Spanisch etc.) und trägt auch zur Allgemeinbildung bei, da viele Wörter - auch im Deutschen - lateinischen Ursprungs sind.
Fazit:
Bei viel Sprachgefühl und Interesse am Sprechen ist Französisch die bessere Wahl,
bei weniger Sprachbegabung, aber Bereitschaft zum "Pauken" ist Latein die bessere Wahl.
Übrigens können die Kinder später ja noch eine dritte Sprache dazunehmen, dann könnte er immer noch die jeweils andere ausprobieren (Wahlpflichtfach ab Klasse 8 in NRW).
Liebe Grüße,
samonira
Ich habe im Gymnasium damals beides gelernt, Latein ab der 7. Klasse und Französisch ab der 9. Ich war in beidem gut, aber Französisch hat einfach viel mehr Spaß gemacht! Es kommen einfach lebendigere Dialoge vor, evtl. gibt's einen Schüleraustausch, bei Ferien in Frankreich kann man zeigen, was man schon kann... Die Motivation war - zumindest bei mir - viel höher.
Latein ist einfach, wenn man gut Vokabeln lernen kann, gut logisch denken kann und vor allem: beim Grammatik lernen IMMER am Ball bleibt. Aber es ist extrem langweilig - es besteht nur aus Vokabelabfragen, Grammatikübungen und Übersetzen, wobei das Übersetzen im Laufe der Zeit einen immer größeren Anteil einnimmt. Und die zu übersetzenden Texte sind durchweg langweilig, es sei denn man hat wirklich ein ausgeprägtes Interesse für Geschichte (was bei den wenigsten Jugendlichen der Fall sein dürfte). Im ersten Jahr hat mir auch Latein Spaß gemacht, aber danach war es einfach nur langweilig und ich habe die Wahl wirklich bereut.
Hallo Lily,
ich bin sehr für Latein, schon allein, wenn du dir mal anschaust, für welche Studiengänge du Latein brauchst. Außerdem erleichtert man sich das Sprachenlernen und tut noch was für seine "klassische" Bildung.
Salve
Mimi
Durch das Lernen einer Sprache - egal welcher - erleichtert man sich immer das weitere Sprachenlernen! Wenn man eine lebendige romanische Sprache gut beherrscht, fällt das Lernen einer weiteren romanischen Sprache genauso leicht, wie wenn man zuerst Latein gelernt hat.
Hi,
klar erleichert jegliche Fremdsprache weiteres Lernen von romanischen Sprachen - aber man braucht bei so vielen Studiengängen Latein. Und die dritte FS bekommst eh´noch mit dazu ab der 9.!
LG Mimi
Hi,
bei meiner Tochter steht diese Entscheidung jetzt auch an und sie wird Latein nehmen.
Ich habe selber ab dem 7. Schuljahr Latein gehabt und dann ab der 9. Französisch und würde es immer wieder so rum machen.
Da meine Tochter schon bei Englisch Hemmungen hat, zu sprechen, denke ich, würden wir ihr momentan mit Franze keinen Gefallen tun.
LG
Melanie
Latein!
Man spricht wie man es schreibt und mit lernen kommt man durch.
Auf dem Gymnasium meiner Söhne gibt es 4 Lateinlehrer und die sind alle um die 30 Jahre alt.
Kein Muff mehr wie früher, sondern viel Spaß im Unterricht und gute Allgemeinbildung.
Gelernt werden muss natürlich. Vokabeln und Grammatikregeln gibt es aber auch im Französischen.
Mein Sohn ist ein ruhiger, stiller Junge und nicht sprachbegabt! Aber Latein macht ihm Spaß!
Viel Glück bei der richtigen Entscheidung.
Viele Grüße
annalina mit 3 Kids
p.s. Französisch kann man später noch auf der Volkshochschule lernen, wenn man das unbedingt will.
Latein nicht!
Gebe dir in allen Punkten recht. Ich liebe Latein
Gruß
Barbarelle
Warum sollte man Latein später an der VHS lernen wollen???
Wenn man es tatsächlich für's Studium braucht, kann man es noch in der Uni lernen. Und ansonsten ist es doch zu nichts nütze. Vielleicht noch für's Ableiten von Fremdwörtern... aber es ist doch viel effektiver, die paar Fremdwörter lateinischen Ursprungs nachzuschlagen und wie Vokabeln zu lernen!
Sicher liegt es auch am Lehrer, aber das kann man ja vorher schlecht einschätzen. An einer Schule gibt es ja mehrere Latein- und Französisch-Lehrer, welchen davon man bekommt (und wie lange man den behält), weiß man ja bei der Wahl noch nicht. Meine erste Französisch-Lehrerin war absolut ätzend, aber den Spaß an der Sprache konnte sie mir trotzdem nicht nehmen!
Französisch kann ich heute noch oft einsetzen, ab und an in meinem Beruf und alle paar Jahre im Urlaub. Latein dagegen habe ich seit der letzten Unterrichtsstunde nie wieder gebraucht.
Hallo,
für mich ganz klar Französisch. Latein ist zwar gut um richtig Deutsch zu können, aber ich finde es unnötig. Französisch ist in der heutigen Zeit wichtig (bei uns vor allem wir wohnen 1 h von der Grenze weg).
Und, muß ein Kind heute vom Gymi abgehen, wird es in der Realschule nicht genommen, wenn es Latein hatte, weil es in der kein Latein gibt, es müßte dann direkt auf die Hauptschule, auch ein klarer Grund für Franz.
lg
Anja
Aber auf der Reals. machen doch auch nicht alle Franz.? Meines Wissens muss man dann nicht gleich auf die Hauptschule, aber man hat dann eben nur Englisch als Fremdsprache und kann zB nach dem Realschulabschluss nur fachgebundenes Abi machen!
Finde aber auch, dass man mit Franz. mehr machen kann, die Sprache benutzen kann, im Urlaub o.ä. (die Franzosen sprechen ja sehr ungern Englisch). Und klar kann man Franz. an der VHS später lernen, aber es geht nie wieder so leicht wie in der Schule, da hat man ja 4-5 Stunden pro Woche und tut sich viel leichter mit dem Lernen.
Nein es haben nicht alle auf der RS Franz.
Der Fall ist der Fall einer Freundin. Die Tochter hatte in Latein eine 6 und ging vom Gymi, hätte sie Franz. gehabt, hätte die Real sie genommen, sie hatte aber nur Latein, und die RS hat sie abgelehnt.
Hallo Lily,
mein Rat wäre unbedingt Französisch.
Fängt er mit Latein an, hat er die Möglichkeit, das "Große Latinum" zu machen. Es gibt aber fast keine Berufe, wo dieses heute noch gefordert wird (vielleicht Theologie oder so). Dagegen kann er mit Franz als 2. Fremdsprache später noch das "Kleine Latinum" machen (3 Jahre), das reicht in den allermeisten Berufen (zB Medizin).
Er hat aber sehr viele Vorteile, wenn er einen guten Grundstock in Französisch hat. Das wird in vielen Ländern gesprochen und ist in Deutschland ein echter Pluspunkt bei der Jobsuche (Englisch kann ja jeder).
Ich hatte übrigens selber Franz als 2. Sprache. Hab es gehaßt und mich sehr schwergetan und es schnellstmöglich abgewählt. Aber heute brauch ich es beruflich und privat sehr oft und bin also gottfroh, daß meine Eltern klug genug waren, mich nicht in den Lateinzug zu stecken. Das hing auch damit zusammen, daß mein Vater selber das große Latinum hat und der Meinung war, daß es Blödsinn ist, so viel Aufwand in eine tote Sprache zu stecken.
LG