Strafarbeit - Entschuldigung??

Hallo,

Mich würde mal interessieren, wie ihr das so handhabt mit Strafarbeiten.

Mir nervt die Einstellung einiger Eltern an der Schule meiner Tochter (IGS, 6. Klasse).

Situation:
Ein Schüler stört nachhaltig und dauerhaft den Unterricht.
Er wird zu einer Strafarbeit verdonnert.
Die Schule handhabt das so, dass dann z.B. versch. Themenaufsätze oder dergleichen verfasst werden.
Der Junge schleppt am nächsten Tag eine Entschuldigung an, in der die Eltern ihr Kind von dieser Aufgabe befreien.
Kommt häufiger vor, nicht nur bei diesem Schüler.

Meine Tochter hat einen Anpfiff in Englisch kassiert:
Ein Mitschüler hat ihr Fach ausgeräumt und die Sachen auf den Boden geschmissen.
Sie hat dagegen protestiert und ihn aufgefordert, das zu lassen.
Es waren noch andere Schüler daran beteiligt.
Ergebnis:
3-4 Schüler incl. meiner Tochter haben eine Mitteilung ins Heft bekommen für das Stören des Unterrichts.
Außerdem durften sie am nächsten Tag nicht ihre gewählte AG besuchen, sondern sollten eine Stunde Englisch pauken.

Was soll ich sagen... meine Tochter saß alleine dort und hat Arbeitsblätter ausgefüllt!!
1 Kind bekam eine Entschuldigung von den Eltern mit (ja klar: "Mein Sohn tut sowas gaaanz sicher nicht und muss deshalb auch nicht bestraft werden!")
1 Kind ist einfach abgehauen und hat die Schule geschwänzt
1 Kind sagte, es hätte einen Zahnarzttermin und ging nach Hause.

Ist es tatsächlich so, dass Kinder die Konsequenzen für ihr Handeln nicht mehr übernehmen müssen?
Ich finde das ziemlich prekär, dass Eltern ihrem Spross die Strafe einfach abnehmen.
Welchen Lerneffekt das hat, sieht man ja.

Selbst wenn mal eine Strafarbeit ungerechtfertigt ist (ich bin mir nicht sicher, ob die Erzählung meiner Tochter so richtig ist und sie wirklich NUR gesagt hat, der Junge soll aurhören - aber selbst wenn, die Stunde Englisch schadet ihr sicher nicht) finde ich den Aufstand ein wenig befremdlich.

Wie reagiert ihr auf eine Strafarbeit eures Kindes?

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Ganz klar. Die Strafarbeiten werden "meistens" nicht zu Unrecht gegeben und müssen natürlich gemacht werden.

Wir sind zwar erst in der 1. Klasse, aber wenn sie eine Strafarbeit bekommen würde, dann wäre die auch zu erledigen.

Ich finde es auch schlimm, wie manche Eltern sich verhalten. Wie sollen die Kids da lernen Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen?

LG vergeslich

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Hallo

Als Lehrerin kann ich diese Tendenz leider nur bestätigen.
Eine wachsende Zahl von Eltern stellen sich grundsätzlich gegen die Lehrkraft und für ihr Kind ein.
Auf die Telefonate, die ich in meinem Leben schon bekommen habe von Eltern, die mir gleich drohten, sie würden schauen, dass ich meinen Job sofort loshabe, nachdem ich mich gewagt hatte, ihren Kindern Strafaufgaben zu erteilen oder eine Meldung zu machen, kann ich nicht mehr richtig zählen....es sind zu viele.
Genau diese Eltern machen dann gehörig Druck, wenn es nicht klappt mit der weiterführenden Schule oder der Lehrstelle, sind sofort bereit, der Lehrkraft die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben.
Diese Kinder lernen tatsächlich nicht, für ihr Verhalten Verantwortung zu übernehmen und sind im Erwachsenenalter heillos überfordert und kaum integrierbar, weil sie gar nie erfahren haben, dass ihr Verhalten nicht okay ist.

Woher kommt das?
Ich erlebe eine wachsende Zahl von Eltern, die ihre Kinder als Partner grossziehen, sie in alles und jedes miteinbeziehen und nicht mehr einfach Kind sein lassen, denen man auch mal sagen muss, wo es langgeht. Wenn ich als Lehrkraft eine Anweisung durchgebe, wird sofort von allen Seiten interveniert und diskutiert.
Viele Eltern fürchten auch, die Liebe ihrer Kinder zu verlieren, wenn sie mal durchgreifen. Das Gegenteil ist aber der Fall!
Bildung hat vor allem natürlich in bildungsfernen Schichten keinen guten Stand. Schule ist mühsame Unterbrechung des eigentlichen Lebens.
Und Eltern, die sehr ehrgeizig sind, was die Ziele ihrer Sprösslinge angeht, die reden auch dauernd drein und meinen, sie wüssten es besser....

Und das, weil jeder und jede von uns jahrelang zur Schule gegangen ist und damit meint, zu wissen, wo es langgehen müsste.....

Das Resultat: Immer wenige junge Menschen, die diesen Beruf überhaupt noch ergreifen, immer mehr Lehrpersonen, die nach ein paar Jahren entnervt den Bettel hinschmeissen.


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Du bringst es auf den Punkt. #pro


Nebenjob vieler Eltern: Anwalt ihrer Kinder!

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Dein Beitrag deckt sich mit meiner Wahrnehmung und mit der von Herrn Winterhoff, seines Zeichens Psychologe und Buchautor:

http://www.amazon.de/Pers%C3%B6nlichkeiten-statt-Tyrannen-Menschen-ankommen/dp/3579068679/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books&qid=1268988428&sr=8-4


Gruß

Manavgat

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Hi,

mein Sohn müßte hin. ich käme nie auf die idee ihn von strafarbeiten oder nachsitzen zu befreien.

wer mist macht, soll auch mit der strafe leben können.

LG Dany

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Das kommt darauf an.

Bei einem Themenaufsatz würde ich mein Kind fragen: was ist passiert

und ihr dann erklären, dass ich denke, es schadet nicht, wenn sie ihn schreibt.

Nachsitzen, noch dazu Kollektivstrafen, die zu einem Wegfalls anderer Aktivitäten führen, unterstütze ich nicht.

Da schreibe ich den Lehrer ungefähr so an: ich habe mein Kind zu dem Vorfall befragt, ihre Darstellung ist so und so. Ich habe mit meinem Kind vereinbart, dass sie ihr Verhalten überdenkt und sich keinesfalls an Störaktivitäten beteiligt. Ich verstehe ihr Anliegen und würde mich freuen, wenn Sie mich umgehend unter Tel: ..... anrufen, sollte mein Kind ihren Unterricht stören, damit wir dann gemeinsam über zu ergreifende sinnvolle Maßnahmen sprechen können. Ich bitte darum, von Kollektivstrafen abzusehen.

Man muss immer sehen, was wirklich läuft. Die Darstellung des Lehrers ist häufig eine andere als die der Schüler. Das liegt an der individuellen subjektiven Wahrnehmung.

Kooperation ist immer besser als Konfrontation, aber man muss nicht jeden pädagogischen Unsinn/Fehlgriff unterstützen/hinnehmen.

Gruß

Manavgat

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Und die Kinder haben natürlich immer die Wahrheit gesagt? Ich war auch mal ein Kind und habe Vorfälle auch anders dargestellt, um vor meinen Eltern besser darzustehen. Ich glaube nicht immer uneingeschränkt das, was meine Kinder berichten.

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wer lesen kann, ist immer im Vorteil:

Man muss immer sehen, was wirklich läuft. Die Darstellung des Lehrers ist häufig eine andere als die der Schüler. Das liegt an der individuellen subjektiven Wahrnehmung.



Gruß

Manavgat

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Strafarbeit hatten wir noch nicht, aber wenn, dann müsste mein Kind sie auch machen!

Ich halte gar nichts davon, mich in schulische Belange einzumischen. Ich bin in der jeweiligen Situation nicht vor Ort und muss mich halt auf das Urteil der Lehrkraft verlassen können.
Wenn ich den Lehrern partout nicht vertraue, dann muss ich mein Kind auf eine Privatschule schicken oder Homeschooling beantragen...

Ich finde es wichtig, dass ein Kind direkte Konsequenzen für ungebührliches Verhalten zu spüren bekommt.
Und mir ist es lieber, er macht mal eine Strafarbeit zu viel (weil er versehentlich mit "verurteilt" wurde), als dass er immer mit Ausreden davon kommt.

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P.S.: Ich würde die Situation Eurer Schule mal auf dem nächsten Elternabend ansprechen. Es kann den Lehrern ja auch nicht recht sein, wie das gerade läuft.

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Hallo

Genau diese Eltern untergraben die Autorität der Lehrer/in.

Die Kinder lernen: Die hat mir gar nichts zu sagen.

Das sind die Kinder die später nicht allein Lebensfähig sind.

Das sind die Kinder die du dann mit 14 bei Teenager außer Kontrolle findest.

Das ist doch der quatsch mit : Mein Kind ist mein Partner und genau das ist falsch.

Mein Kind ist mein Kind und bekommt Regeln und Grenzen und Erwachsene im Lebensumfeld meines Kindes sind Autoritätspersonen.

Ich würde nicht auf den Gedanken kommen meinem Kind eine Entschuldigung zu schreiben.

LG

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Dieses Thema kam bereits bei einem Elternsprechtag zur Sprache.

Die betreffenden Personen waren natürlich nicht da - bzw. haben sich nicht dazu geäußert.

Von den Lehrern kam die eindringliche Bitte, die Autorität der Schule nicht zu untergraben.

Hatte keinen Erfolg.

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Mein Kind musste schon Strafarbeiten machen und auch nachsitzen.
Ja und?
Das letzte was ich tun würde wäre dagegen zu sprechen.
Wenn es so ist wird es seinen Grund haben und nachsitzen schadet auch keinem Kind.

Was der Widerspruch zur Folge hat sieht man ja heutzutage, man muss nur auf die Straße gehen und Kinder erleben......