Meine Tochter steht sich selbst im Weg, weil sie, sobald sie auf Schwierigkeiten stösst (z.B. bei den Hausaufgaben) , aufgibt oder in Tränen ausbricht und sich derart da hinein steigert, dass sie nicht weiterkommt. Mittlerweile ist sie 9 und in der dritten Klasse. Ich habe immer die Hoffnung, dass es mit dem älter werden besser wird, aber im Moment macht das nicht den Eindruck. Ihre Lehrerin ist auch der Meinung, dass sie ein kluges Mädchen ist, jedoch aufgrund dieser Eigenschaft unter ihren Möglichkeiten bleibt. Sie spielt z.B. auch Klavier, fängt ein neues Lied an, verspielt sich einmal, probiert es ein zweites Mal, ärgert sich dann so sehr, fängt an zu weinen und hört dann komplett auf. Es gibt auch Phasen, da ist es besser, in denen klappt natürlich auch alles besser bei ihr. Aber sie fällt dann doch immer wieder in ihr altes Muster zurück. Ich versuche geduldig mit ihr zu sein und sie immer wieder zu motivieren, zu trösten und zu unterstützen. Ich habe auch versucht ihre Ausbrüche zu ignorieren. Aber so richtig verbessern tut es sich irgendwie nicht. Habt ihr irgendwelche Ideen? Mit Klavier könnte sie ja aufhören, jedoch kann sie ja nicht alle Schwierigkeiten so umgehen und die Hausaufgaben kann sie ja nicht einfach weglassen. Ich denke nicht, dass das eine Lösung wäre.
extrem niedrige Frustrationstoleranz, Mädchen, 9 Jahre
Huhu,
ich würde dir raten mit ihr zum Psychologen zu gehen und sie auf verschiedenes testen zu lassen (AH(D)S, Asperger o.ä.).
Lg
Salo
Ich finde das ehrlich gesagt VÖLLIG übertrieben, direkt zum Psychologen zu rennen und auf den blauen Dunst irgendwas testen zu lassen???
Das Menschen dazu neigen schneller aufzugeben, kann auch einfach eine Charaktereigenschaft sein.
Frage ist, wieso das Kind sich selber so unter Druck setzt, dass alles direkt funktionieren muss. Um bei etwas erfolgreich zu sein muss man etwas tun und es dauert vielleicht etwas- und das kommt einen nicht zugeflogen. Und nicht alles liegt einem, das muss auch berücksichtigt werden.
Und ich denke, das kann man als Elternteil auch gut vermitteln.
Das scheint mir, ohne jetzt ausführlichere Hintergrundinfos zu haben, doch sehr übertrieben...es KÖNNTE sich auch um ein ganz normales Mädchen mit niedriger Frustrationstoleranzgrenze handeln...sowas kann man üben, dauert halt seine Zeit...
LG
a79
Hallo,
mein Sohn ist gleichalt und ich kenne das Problem bei ihm auch, besonders bei den Hausaufgaben. Die Aufregung bereits im Vorfeld und der FRust, diese "blöden Hausaufgaben" machen zu müssen -am besten auch noch in Deutsch - dauert häufig länger als das Erledigen der Aufgaben selbst...
Manchmal kriegt man ihn mit Anreizen, was er danach tun kann, ja, auch mal mit Computer spielen. Unter dem Motto "Du hast jetzt ein ZEitfenster von einer Stunde, wo Du Computer spielen könntest, WENN Du Deine Hausaufgaben erledigt hast. Je länger Du dafür brauchst, desto kleiner das ZEitfenster...bist Du in einer Stunde nicht fertig, bleibt der Computer aus." Darauf hat sich mein Sohn geärgert und dann losgearbeitet. Er war innerhalb von 10 Minuten mit den Aufgaben fertig...
Bei allen anderen Sachen, die Hobbies betreffen, mache ich solchen Druck nicht, denn die sollen doch Spass machen. Er spielt zum Beispiel Fußball und ist schon sehr frustriert, wenn er im Tor stehen und viele Bälle kassieren muss...da appelliere ich nur an seinen Teamgeist und es so gut zu machen, wie er kann, für seine Mannschaft. Beim Gitarre spielen lasse ich ihn in seinem Tempo lernen und machen. Manchmal fragt er mich um Tipps und Hilfe, manchmal will er aber einfach nur vor sich hin spielen - mit oder ohne Fehlern.
Bei richtigen Frustausbrüchen hilft es manchmal, komplett abzulenken. Einfach was anderes machen. Ne Runde kuscheln mit Mama (mein Sohn ist noch total verschmust), ein SChokokeks als Seelentröster, ne Runde Fußball kicken im Garten....und danach wieder mit freiem Kopf an die Aufgabe herangehen. Oft klappt es dann wieder besser.
LG
a79