Und das bei der aller ersten Zensur

Hallo,
Das hier ist höchstwahrscheinlich ein Silopo, aber ich muss mir meinen Unmut mal von der Seele schreiben.

Mein Sohn geht in die zweite Klasse.
Am Dienstag hat er die aller erste Zensur seines Lebens bekommen. Er hat sich wahnsinnig auf die Zensuren gefreut.
Benotet wurde ein Abschreibediktat. Da ging es hauptsächlich um Aufmerksamkeit. Es musste ein unbekannter Text mit ca 10 Sätzen von Druckschrift auf Schreibschrift abgeschrieben werden.
Gestern kam es dann kontrolliert von der Lehrerin zurück. Angestrichen war ein halber Punkt Abzug wegen eines fehlenden i Punktes und als Zensur gab es eine Eins.
Riesige Freude bei meinem Sohn und ich habe mich natürlich mit gefreut.

Am Abend habe ich aber bemerkt, dass die Lehrerin einen Fehler nicht bemerkt, somit nicht angestrichen und abgezogen hat. Bei einem Wort fehlte ein Buchstabe.

Ich habe mein Kind darauf hingewiesen, ehrlich wie er ist, ist er heute zur Lehrerin gegangen und hat ihr das gesagt. Sie hat ihm dann eine Zwei statt einer Eins gegeben, denn er hatte 1,5 Fehler was einer Zwei entspricht.

Nun hatte ich heute Nachmittag das traurigste Kind der Welt. Er hat sich darüber so geärgert, dass er nie wieder ehrlich sein will ( so seine Worte). Ich habe versucht ihm zu erklären, dass eine Zwei eine super Sache ist und ich mich darüber genauso freue, aber er meinte es wäre was anderes gewesen wenn er die Zwei gleich gehabt hätte, nun fühlt er sich viel schlechter.

Mir tut mein Sohn leid, so eine blöde Erfahrung gleich bei der ersten Zensur.

Danke fürs Lesen.
Viele Grüße 😊

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Muss man Päpstlicher als der Papst sein?

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Meinst du mich? Weil ich ihn darauf hingewiesen habe?

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Ja

Ich hätte mir gedacht, gut das auch Lehrer Fehler machen, und mal was übersehen. Ich hätte im Leben nichts gesagt. Umgekehrt schon. .

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Hallo,

so weit ich weiß, hätte die Lehrerin die Note nicht mehr ändern dürfen. Ins Positive ja, wenn sie Punkte übersehen bzw. etwas falsch gewertet hat, aber nicht ins Negative, wenn sie Fehler übersehen hat.

Beim nächsten Mal seid ihr schlauer 😉.

LG
Lotta

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So handhabe ich das auch, aber es ist nicht vorgeschrieben... Die meisten Kollegen, die ich kenne, sagen, dass es eben auch bei ihnen vorkommt. Dann wir es verbessert, wenn es geht. Wer sich verschlechtern würde, hat einfach Glück gehabt. Genau diese Unehrlichkeit wollen wir nämlich nicht!

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Ich mache es bei meinen Schüler auch so. Aber das Lehrer die Note nicht ins schlechtere ändern dürfen ist schlichtweg falsch 😊

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Hallo.

Siehste, Ehrlichkeit zahlt sich doch nicht immer aus. ;-)Schade für dein Sohn. Ich hätte, glaube, auch nichts gesagt, schon gar nicht zu meinem Sohn. Denn der hätte ein schlechtes Gewissen und wäre selbst hingegangen.

LG

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Ich hätte da auch nichts gesagt, zumindest nicht, bevor er das unterschriebene Diktat abgegeben hat und eher beiläufig irgendwann später. Du wirst noch sehen, das auch Lehrer Fehler machen und selten einsichtig sind - so jedenfalls meine Erfahrung. Oft genug wurden Fehler nicht angestrichen, im Gegenzug dann aber Sachen als falsch markiert, die richtig waren. Da jedes mal zu intervenieren ist müssig. Selbst gedruckte Arbeitsblätter strotzten in der Grundschulzeit vor Fehlern. Keine der Lehrerinnen hat es geschafft, einmal drüber zu gehen und zu korrigieren bevor das Arbeitsblatt wieder hundert mal kopiert wird. Da hatte man Glück (oder aufmerksame Eltern), wenn die Kinder es trotzdem richtig gelernt haben.
Also tröste dein Kind und beim nächsten mal einfach nichts sagen.

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Was hätte das unterschriebene Diktat geändert? Selbst wenn er es danach erst gesagt hätte, hätte die Lehrerin die Note ändern können.
Ich handhabe es so, dass ich bei von mir übersehenen Fehlern die Note nicht verschlechtere. Ins positive ändern ja, aber verschlechtern kann sich kein Kind, wenn es einen Fehler findet, den ich übersehen habe.

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1. ich hätte es dem Kind viel später (also lange, nachdem er es abgegeben hat) mal gesagt, und zwar so, das er nicht gleich zur Lehrerin rennt.
2. nicht alle Lehrer reagieren so wie Du, wir haben da persönlich und im näheren Bekanntenkreis schon Einiges erlebt an unserer Grundschule. Aus Erfahrung lernt man bekanntlich.

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Solche Erfahrungen gibt es. Haben wohl schon viele erlebt. Da unser Sohn bereits in der 10. Klasse ist - es kommt häufiger vor aber auch zugunsten des Schülers. Wir sind halt alles nur Menschen. Allerdings kann ich nur den Rat geben, ordentlich zu schreiben. Hier wurde ein k als h gelesen usw.
Letztlich schmerzhaft und du wirst wohl auch nicht noch einmal so reagieren. Trotz allem es ist eins von vielen kleinen Diktaten und wichtig ist doch nur, dass er daraus lernt und das wird er - meine Erfahrung. Später kann es passieren, dass bei nicht geraden Strichen, falscher Farbe des Stiftes Punktabzüge trotz Richtigkeit erfolgen. Es ist zwar wichtig in der Grundschule auf viele Dinge zu achten aber eine 2 ist super und gibt es bei euch ein Zeugnis mit Noten? Bei uns ging dies erst ab 3. Klasse los.
Heute muss ich doch lachen, wie wichtig ich die Grundschule nahm. Gymnasium ist ne ganz andere Nummer aber wer weiß, vielleicht ist unser da nur weil man so pingelig war....Kopf hoch

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In den Bundesländern, in den ich gearbeitet habe, darf man im Nachhinein die Noten nicht mehr verändern.

Ich finde das auch pädagogisch eine glatte 6 von der Frau und würde das ansprechen.

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Kenne ich (GS in Bayern) auch nur so: es darf nachträglich nur verbessert werden, nie verschlechtert.

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Ich sehe es etwas anders als viele hier:

Erstmal Hut ab, dass Du ihn darauf hingewiesen hast und er es auch der Lehrerin gesagt hat.
Dass diese dann die Note geändert hat finde ich richtig - immerhin hat Dein Sohn etwas falsch abgeschrieben und es wäre m.E. irgendwie allen anderen SchülerINnen gegenüber unfair, wenn dies aufgrund eines Schusselfehlers der Lehrerin einfach so übergangen worden wäre.

Ehrlichkeit aber auch Unehrlichkeit hat Konsequenzen. Ich höre hier irgendwie bei vielen eine Doppelmoral heraus - das Kind darf einen Fehler machen aber die Lehrerin nicht?

Ich würde nochmal den Mut Deines Sohnes unterstreichen, vielleicht darf er sich etwas Kleines extra von Dir wünschen, um den Mut zu belohnen, dass er ehrlich war - auch wenn das nunmal die etwas schlechtere Note bedeutet.

Da könntest Du Dir vielleicht auch die Lehrerin mit ins Boot holen, dass Dein Kind sieht, Ehrlichkeit wird IMMER irgendwie belohnt. Und er hat nunmal eine "2" geschrieben und keine "1" ...

Euch alles Gute!

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Oh man...wie kommt man denn auf so eine Idee, nachträglich den Lehrer hinweisen, dass da noch ein Fehler ist 🤦‍♀️. Wie demotivierend für deinen Sohn.
Auf so eine Idee wäre ich überhaupt nicht gekommen 🤷‍♀️. Ich hätte meinen Sohn auch nicht darauf hingewiesen und mich einfach für ihn und mit ihm gefreut.
Aber es muss ja immer alles so politisch korrekt vorgehen 🙄.

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Ich hätt ihm als Mutter nach der Geschichte ein Eis gekauft fürs ehrlich sein, das hätte sicher getröstet.

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Und so lernt er dann, dass man schlechte Laune mit Essen vertreibt 😛

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Lieber ein verfressenes als ein verlogenes Kind ;-)