Was kann ich für meinen jüngeren Sohn tun?

Ich bin fertig , nur am weinen wenn ich höre es geht meinem Sohn schlecht . Er weint auch nur noch.

In der 5. 6. Klasse auf dem Gymnasium war er ständig alleine und es hat ihn mit der Zeit immer mehr mitgenommen. Wir waren gemeinsam beim Psychologen mehrfach, Gespräche geführt. Die Noten haben sehr drunter gelitten durch die soziale Ausgrenzung. Schlussendlich wollte die Klassenlehrerin ihn auf die Realschule haben, wegen den Noten und wegen dem Außenseiter sein.

In der 7. Klasse kam er dann neu auf die Realschule. Einige haben ihn wohl noch von der Grundschule gekannt, wieder andere aus dem Fußballverein in unserem Dorf. Beim Fußball habe ich ihn abgemeldet nachdem er dort fertig gemacht wurde. Da aber Schulpflicht herrscht in Deutschland, muss er ja zwangsweise in die Schule.

Die Lehrerin hat es am Ende der 6. Klasse angesprochen das mein Sohn neu in die Schule kommt nächstes Jahr. Wie ich später von einem Mitschüler erfuhr ( mit dem mein Sohn in der Grundschule war, damals sein einziger Kumpel ) wurde sofort drüber gelästert und schlimme Lügen über ihn verbreitet, er würde mit kleinen Kindern spielen und Mädchen begrapschen.

Am ersten Tag hat er sich vorgestellt vor der Klasse. Er wurde ausgelacht. Direkt sollte eine Gruppenarbeit gemacht werden, die Lehrerin dachte jeder will sofort mit dem neuen aus der Klasse machen. Aber keiner wollte mit ihm machen, als eine Gruppe gezwungen wurde, wurde er von denen ignoriert und ausgelacht.

In den Pausen steht er schon wieder nur alleine und fühlt sich als Außenseiter in der Klasse unwohl. Jedes mal wenn er welche begrüßt und sich zu welchen aus seiner Klasse hinstellt - egal ob Mädchen oder Jungs - wird er nicht zurückgegrüßt. Stattdessen wird ihm der Rücken zugekehrt und der Kreis zu gemacht.

Die Lehrerin hat jetzt selber gesagt, soll mein Sohn halt sich in die Kantine setzen und ein Buch lesen in der Pause ( ja toll .. ).

Mit meinen größeren Sohn gab es noch nie Probleme. Er geht jedes Wochenende und auch abends raus mit Schulkollegen. Er ist aber nicht mehr mit ihm in einer Schule, das war er nur auf dem Gymnasium und teilweise in der Grundschule.

Aus Angst selbst zum Außenseiter zu werden hat der besagte Freund meinem Sohn die Freundschaft gekündigt, da ihm angedroht wurde, selber ausgeschlossen zu werden wenn er was mit meinem Sohn macht.

Die Schule wurde schon vor einem halben Jahr gewechselt, die Schule kann doch nicht sofort wieder gewechselt werden ..

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Dein Sohn hat aufgrund seiner Erfahrungen vermutlich mächtig mit seinem Selbstwertgefühl zu tun. Leider riechen das gewisse Leute fünf Meilen gegen den Wind. Er muss lernen sich zu behaupten und neu zu positionieren. Raus aus dieser Opferrolle. Leichter gesagt als getan.

Zuerst mal wäre Selbstverteidigung sehr sehr gut dazu oder ein Kampfsport. Nicht dass er sich prügeln soll, aber sich als stark und wehrhaft zu erleben, kann ein positiver Schubser in die richtige Richtung sein auch für den Kopf. Nur mit Corona schwierig. Dazu kann Verhaltenstherapie sinnvoll sein, damit er lernt nicht immer wieder in diese Opferrolle zu schlittern. Vermutlich ist er ein nettes ruhiges Kind. Toll für euch, blöd für die Welt da draußen. Ermutigt ihn klar seine Grenzen zu kommunizieren, seine Meinung zu sagen, für etwas einzustehen, auch wenn es möglicherweise nicht an allen und Ecken perfekt richtig ist. Manchmal ist eine große Klappe und eine gepfefferte Antwort mit einer spitzen Zunge mehr Wert als jeder Karateschlag um Leute in ihre Schranken zu weisen.

Das alles wird aber nichts bringen solange er in der Klasse jetzt schon wieder abgestempelt ist und keine Freunde und Lehrer hat die ihm zur Seite stehen, noch dazu wenn alle Angst haben dann selber ausgegrenzt zu werden. Einer gegen alle ist eine Position wo auch der beste nur verlieren kann. Gibt es die Möglichkeit ihn in einer anderen Klasse unterzubringen, am besten aber - ja ich weiß schon wieder ein Wechsel - auf eine andere Schule? Vielleicht einen Ort weiter wo ihn nicht so viele kennen und er eine Art Neustart erleben kann? Manchmal hat man das Pech mit 30 sozialtechnisch gesehen "Idioten" in der Klasse zu sein. Er hatte es wohl doppelt. In einer anderen Klasse mit anderen Strukturen die diese Coole Hierarchie nicht haben, wird es sehr wahrscheinlich anders sein.

Habe ich schon mehrfach im Bekanntenkreis erlebt. Der eine Junge, sehr künstlerisch musste vier Mal die Schule wechseln bis er in eine Klasse kam, wo es richtig super lief. Vorher nur Mobbing, Mobbing, Mobbing. Und er ist ein toller Junge mit einer absoluten Begabung. Seine neue Klasse ist stolz auf ihn und unterstützt ihn bei Auftritten und so, die anderen haben ihn nur ausgelacht weil er eben nicht so war wie der typische Durchschnittsjunge. Manchmal greift man bei der Klassenzusammensetzung ins Klo. Da habt ihr nichts falsch gemacht. Das kann man leider vorher nie wissen. Dennoch, wenn die Umgebung erstmal toxisch ist, bin ich der Meinung, muss man da nicht abwarten und zugucken. Dann muss er da raus.

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Oh Gott, das tut mir entsetzlich Leid! Das hört sich wirklich ganz schlimm an😥 In der Schule muss man sich mit Leuten abgeben, die man sich nicht ausgesucht hat, das kann sehr hart sein. So, wie es sich liest, scheint die Situation auch schon sehr festgefahren zu sein.
Ich würde versuchen, da von mehreren Seiten anzugreifen, damit es eurem Sohn bald besser geht. Gibt es an eurer Schule eine Beratungslehrkraft? Die würde ich auf jeden Fall einschalten.
Wenn so viele Schüler über einen langen Zeitraum gezielt einen anderen ausgrenzen, könnte es sich schon um Mobbing handeln. Das sollte unbedingt besprochen werden. Man kann niemanden zwingen, befreundet zu sein, aber die Schule kann und sollte sehr wohl erwarten und einfordern, dass alle Schüler respektvoll behandelt werden!
Dein Sohn sollte unbedingt erfahren, dass es nicht in Ordnung ist, wie andere mit ihm umgehen und der Fehler nicht bei ihm liegt!

Ob sich aus dieser Situation heraus an der Schule noch echte Freundschaften entwickeln lassen, ist natürlich etwas fraglich. Womit beschäftigt sich dein Sohn gerne in seiner Freizeit? Was sind seine Hobbys und Interessen? Vielleicht gibt es die Möglichkeit, einem Verein etc. beizutreten, in dem er auf Gleichgesinnte trifft, mit denen er dann Freundschaften aufbauen kann.

Dann würde ich in Betracht ziehen, weiterhin regelmäßige Gespräche bei einem Kinder- und Jugendpsychologen zu führen, um das Geschehene aufzuarbeiten. Das alles hat sicherlich viel mit deinem Sohn gemacht. Vielleicht lassen sich auch Gründe dafür finden, weshalb dein Sohn sich schwer damit tut, Freundschaften aufzubauen. Eventuell bringt es auch etwas, den Psychologen zu wechseln, wenn ihr bisher das Gefühl hattet, euch bringen die Gespräche nicht weiter.
Ich wünsche euch alles Gute!

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Ich bin noch nicht in der Situation aber kann richtig mit dir fühlen wie es dir dabei geht dein Kind so zu sehen.

Das ist ja schon Mobbing und muss unterbunden werden. Vielleicht gibt es da irgendwo Hilfe um den Lehrern und Schülern nahe zu bringen wie man damit besser umgeht, denn seine alte wie neue Lehrerin scheinen das nicht mal richtig ernst zu nehmen.

Ich drücke dir die Daumen das es besser wird.

Ich persönlich fand die weiterführende Schule auch ätzend und war froh das die Berufsschule viel besser war was Gemeinschaft angeht.

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Gibt es an der Schule Sozialarberatung?
Wie steht die Schule zum Thema Mobbing?

Da ich Schulen kenne bzw. durch Freunde kenne, wo Ausgrenzung hingenommen und teilweise sogar unterstützt wird, habe ich bei der Schulwahl meines Kindes darauf geachtet.
Sie sollte selbst die Schule aussuchen.
Ich habe lediglich im Hintergrund diese Punkte auch bei Fragen angesprochen.

Die Unterschiede sind von Schule zu Schule enorm.
Wird geduldet
Schüler sind selbst schuld, wenn ihnen das "passiert"

und
- Schulsozialarbeiter ist ansprechbar
- stellt sich vor
- Streitschlichteprogramme
- Anti-Mobbing.Themen im Unterricht (nicht nur einmal, sondern öfter. So, dass es über die Schuljahre nicht vergessen wird, aber auch so, dass es nicht nervt)
- Bei Verdacht auf Ausgrenzung, hat Schulsozialarbeit ein offenes Ohr

Auch andere Lehrer greifen früh ein, wenn sie erste Tendenzen merken.
Gespräche mit der Klasse : allgemein zu dem Thema
Gespräche mit den vermutlich Hauptbetroffenen, unter 6 Augen
Kontakte im Hintergrund um sich als Schule selbst Hilfe zu holen, wenn sie selbst unsicher sind.
Lehrertraining zum Thema



Einerseits ist noch mal Schule wechseln keine Lösung
Andererseits kann es SO für ihn nicht weitergehen.

Einfallen würden mir daher externe Beratungsstellen. Anti Mobbing und co.
Sowohl um ihn gezielt zu stärken
Als auch evtl. Klassendynamik anzusehen

Für ihn direkt: Selbstbewusstsein aufbauen, Techniken erlernen usw. könnt ihr unabhängig von anderen machen.

Ob die Schule mitzieht, wenn es um externe Hilfe geht, weiß ich nicht. Aktuell in Corona schwieriger.
Wenn sich die Schule mit Händen und Füßen wehrt, abtut oder alles verharmlost, würde ich durchaus einen erneuten Wechsel in Betracht ziehen. Mit Stärkung für ihn direkt und dann bei der Schulwahl darauf achten, wie sie mit dem Thema umgehen.

Ist die Schule offen dafür, könnten so "Kurse" von außen auch eine Möglichkeit sein.

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Hallo,

der arme Kerl. :-(

Unser Sohn (6. Klasse) ist auch speziell, aber er hat einen Freundeskreis aus Jungs, die alle irgendwie nicht Schema F sind und Probleme haben, Freunde zu finden. Untereinander verstehen sie sich aber super. Die haben sich auf Dauer so "angesammelt", und keiner ist in seiner Klasse. Der eine ist aus dem Kindergarten, einer aus der OGS der Grundschule und einer ist der Sohn von Freunden von uns.
Da kann ich leider Euch keinen Tip geben, wie man die findet.

In seiner Klasse war unsere Sohn am Anfang auch Außenseiter bis auf zwei Kumpel. Nach einer Klassenfahrt hat sich das auf einen Kumpel reduziert, dafür spielen die anderen Jungs jetzt in der Pause auch mit unserem Sohn, und der Junge, wo es anfangs aussah, als würde sich das in Richtung Mobbing entwickeln, ist friedlich, seit unser Sohn ihm heftig eine verpasst hat. #schwitz

Bei Euch hat sich ja so eine blöde Dynamik entwickelt, dass die Mobber aus dem Dorf andere Kinder gegen Euren Sohn aufhetzen.
Es gibt wenige Kinder, die sich trauen, sich gegen so etwas zu stellen. Den Fall haben wir mit unserer Tochter (13) und einem Kumpel von ihr, der im Dorf und in der Klasse einen ganz schlechten Stand hat bzw. hatte. Unserer Tochter ist egal, was die anderen denken. Aber das Selbstbewusstsein muss ein Kind erstmal haben und ausstrahlen, so dass es nicht selbst mit ausgegrenzt wird.
Ich finde unsere Tochter wirklich bewundernswert, was das angeht. Keiner traut sich, was zu sagen, weil sie mit dem Kumpel herum läuft, und das war in der 5. Klasse nicht anders.

Ich würde Euch raten, nochmal die Schule zu wechseln und zwar in eine, wo möglichst keiner ist, der Deinen Sohn vorher kannte.
Beim Direktor würde ich das Problem, dass Euer Sohn leider öfter mit seiner Art aneckt, ansprechen.
Normalerweise gibt es ja mehrere Klassen in einem Jahrgang, die mehr oder minder freundlich miteinander umgehen. Das wissen die Lehrer aber.

Fussball ist schwierig, weil da nicht selten auch Kinder gemobbt werden, die nicht so gut spielen. Dafür muss man nicht einmal vorher schon als "merkwürdig" gelten.

Wo ich es kenne, dass die Kinder nett zueinander sind, sind z.B. Orchester, falls Dein Sohn ein Instrument spielt.
Bei Individualsportarten gibt es zumindest weniger Druck, wenn jemand nicht so super ist. Unsere Kinder sind/waren z.B. in einem Judo-Verein, wo es nur um den Spaß geht. Man kann auf Turniere gehen, aber wer da ernsthafte Ambitionen hat, ist in dem Verein falsch.
Dieser Kumpel unserer Tochter ist einem Programmier-Club. Da kommt er wohl auch gut mit den anderen klar.

Der Kumpel hat übrigens ebenfalls wegen Mobbing die Schule gewechselt und ist jetzt auf einer Hochbegabten-Schule, wo noch mehr Jungs sind, die speziell sind. Da fühlte er sich, zumindest die ersten drei Wochen, sehr wohl. (Dann kam die Schulschließung wegen Corona.)

LG

Heike

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Hi,
ach herrje, der arme Kerl. Gibt es eine Schulsozialarbeit an der Schule? Die würde ich sofort kontaktieren. Unsere ist da sehr firm und fix, da wird recht schnell gehandelt.

vlg tina

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Kenne das sehr gut. Erging meinem Großen ähnlich.

Wurde erst in der 9. Klasse besser. Da kam er in eine Klasse, in der die Mitschüler sozialer drauf waren...

Auf Lehrer und Sozialarbeiter in der Schule kannst du nicht zählen. Die versuchen alle nur den für sei einfachsten Weg zu gehen. Zumindst mussten wir jahrelang diese Erfahrung machen.

Wäre es möglich, dass der Junge an eine ganz andere Schule wechseln könnte?
Irgendwo, wo ihn keiner "von früher" kennt und er wirklich komplett von vorne beginnen könnte?

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Oh je, das tut mir so leid. Ich hatte und habe ähnliche Themen mit meiner Tochter, wobei es zu Mobbing bisher nur im KiGa kam, aber sie hatte bereits in der GS eine „leichte“ Außenseiterposition, die sie sehr unglücklich gemacht hat. Menschen sind ja unterschiedlich, sie ist sehr sensibel und sie nimmt es sehr mit. Zu Beginn der 4. Klasse kam es zu einem gravierenden psychischen Zusammenbruch, so dass ich sie sofort in eine andere Schule schicken musste. Dort war sie dann superhappy, die Klasse war aber auch einfach nett. Ganz liebe Mädels, die zusammengehalten haben.
Jetzt in der 5. ist es wieder schwierig, die Zusammensetzung ist ungünstig, da genügt ja schon eine „Spalterpersönlichkeit“.
Was ich damit sagen will, es kommt wirklich sehr auf das Setup an. Anscheinend hatte Dein Sohn 1x Pech...und beim zweiten Mal hatte er ja schon gar keine echte Chance mehr aufgrund der „netten Vorarbeiten“ gewisser Klassenkameraden. Ganz schlimm sowas! Ich weiß leider auch keinen Rat, außer irgendwohin wechseln, wo er ganz von vorne anfangen kann, falls das möglich ist. Internat? Private (evtl. kirchliche oder so) Schule, wo ein ganz anderes Klientel hingeht? Der Vorschlag der Lehrerin ist abwegig! Es hat massive Auswirkungen auf ein Kind, wenn es ausgeschlossen wird, das kann sie doch nicht einfach so abtun. Das würde ich auf jeden Fall weiter nach oben eskalieren! Sollte er sich irgendwie mit meiner Tochter austauschen wollen, sag Bescheid :-) Die ist eine sozial/emotional sehr weit entwickelte 11jährige, die ihn sehr gut verstehen würde...
LG

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Was ich noch hinzufügen möchte (gestern hat dauernd jemand was von mir gewollt, jetzt habe ich mehr Ruhe...):
Das sind ja offenbar gezielte Aktionen gegen Deinen Sohn: Lügen werden erzählt und der Kumpel wird erpresst, bei dem Spiel mitzumachen. Und das gezielte Ausschließen, natürlich ist das Mobbing. Das Problem ist - lässt es sich beweisen, gibt es Zeugen, die das auch tatsächlich bezeugen würden? Was hat die Lehrerin denn ihrerseits beobachtet?
Und noch eine Frage: Hast Du eine Ahnung, warum es immer wieder Deinen Sohn trifft? Es scheint ja auch schon in der GS oder auch beim Fußball ein Thema gewesen zu sein...das soll jetzt absolut nicht in die Richtung gehen, dass Dein Sohn irgendwie schuld wäre. Bei meiner Tochter war es nur so, dass sie die Welt nicht mehr verstanden hat, warum es so oft sie ist, die tendenziell ausgegrenzt wird (war allerdings nie so heftig wie bei Deinem Sohn). Da beginnt man natürlich, an sich selber zu zweifeln. Ihr hat es sehr geholfen, zu verstehen, dass sie hochsensibel ist und dass sie daher in mancherlei Hinsicht einfach etwas "anders" ist. Netter, wenn Du mich fragst. Aber das ist offenbar nicht immer das, was von den Gleichaltrigen gewünscht wird. Wenn ein Mädchen zB partout nicht über andere lästern will, schließt sie sich von vorneherein von gewissen gemeinschaftsbildenden Aktivitäten aus - und das hat Folgen. Oder wenn sie mit ihren sehr ausgeprägten Gespür für zwischenmenschliche Schwingungen eine tatsächliche oder vermeintliche Abneigung spürt ("die mag mich nicht", das höre ich andauernd) und sich dann irritiert und traurig zurückzieht (hierfür gibt es sogar ein Wort, Zurückweisungsempfindlichkeit). Das ist dann natürlich kontraproduktiv...Ich kann mir, nach vieeeeelen Stunden Gesprächen mit ihr, schon so ein bisschen zusammenreimen, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Ist das bei Deinem Sohn vielleicht ähnlich, ist er irgendwie "anders"? Das würde übrigens nicht bedeuten, dass er sich ändern müsste oder sollte! Ich würde jetzt meiner Tochter zB ungerne vermitteln wollen, dass sie bitte das Lästern anfangen sollte. Aber meiner Tochter hat es schon geholfen zu verstehen, warum Dinge so sind wie sie sind - und der Verweis darauf, dass sie später die Freiheit haben wird, sich die Leute auszusuchen, die so ticken wie sie. Da das aber im akuten Fall überhaupt nicht weiterhilft, würde ich sehr wohl, wenn irgendwie möglich, über einen erneuten Schulwechsel durchaus nachdenken. Dann aber sicherstellen, dass die neue Schule sich nicht wieder im Dunstkreis Eures Dorfes bewegt. Deshalb sprach ich auch von Privatschulen, da ist der räumliche Einzugsbereich viel größer und die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass Dein Sohn echt von vorne anfangen kann. Und die kirchlichen Schulen sind auch nicht so teuer. Warum sollte man die Schule nicht wechseln? In der GS meiner Tochter hat ein Mädchen auch 2x in 4 Jahren gewechselt - rein aus sozialen Gründen. Ich verstehe die Mutter total, warum soll das Kind über Jahre hinweg die Botschaft erhalten, dass es unbeliebt ist (gemobbt wurde da absolut nicht, aber dauerndes Unbeliebtsein genügt ja schon)?
Und warum gab es eigentlich nur ein paar Gespräche mit einem Psychologen? Meine Tochter hat eine dauerhafte Gesprächstherapie, das hilft ihr sehr und ist für sie das Highlight der Woche. Dein Sohn weint andauernd, er steht also unter einem enormen psychischen Druck.
Übrigens - mir geht es auch sehr schlecht, wenn es meiner Tochter schlecht geht, das geht hin bis zu körperlichen Folgen wie Bauchweh. Für mich absolut verständlich, da ich selber auch hochsensibel bin, da ist das Empathievermögen extrem hoch ausgeprägt. Mein Mann ist das komplett Gegenteil davon, deswegen geht es ihm kein bisschen schlechter dadurch, schön für ihn. Allerdings bedeutet das auch seeehr viel Erklärungen von mir und auch der Psychologin, um ihm auch nur ansatzweise zu vermitteln, wie sich unsere Tochter fühlt. Aus seiner Sicht müsste unsere Tochter (oder Dein Sohn) einfach nur "halt seiner eigenen Wege gehen, die anderen sind halt doof, so ist das halt auf der Welt". Auch die Ansage der Lehrerin mit dem Buch könnte von ihm stammen. Der Sohn (die Tochter) ist in der PAuse alleine? Blöd, aber dann kann sie ja weggehen und ein Buch lesen. Situation betrachtet, Problem identifiziert und Lösung gefunden. Passt zu einem analytischen Mathematiker...aus seiner Sicht war das ein wertvoller Beitrag zur Problemlösung. Und man kann es ihm nicht mal vorwerfen, er KANN sich eben nicht in die Gefühlswelt der Tochter (des SOhnes) hineinversetzen. Die Lehrerin kann es vielleicht auch nicht, Dein Mann oder andere Leute, denen Du es erzählst, können es vielleicht auch nicht. Ich kann es und ich fühle mit Dir, daher mein langer Roman hier. Leider ohne konkrete Lösung, ich wünschte, ich hätte eine :-(

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Wir kennen das Problem mit Mobbing nur zu gut, mein Sohn hat auch erst in der 4. Schule Ruhe gefunden. Was ist der Auslöser des Mobbings also was macht deiner anders wie die anderen. Bei meinem Sohn war es ,das er sich den anderen nicht in ihren Hobbies und Freizeitgestaltungen anpassen wollte ( worüber ich ausgesprochen froh war) wir haben wirklich lange darüber gesprochen aber ich war froh das mein Sohn seinen Weg durchgezogen hat. Er hat jetzt nach der 9 die Schule verlassen und macht eine Ausbildung, seid dem ist er glücklich und zufrieden.