Hallo,
bevor ich die Lehrerin frage, frage ich doch erst mal hier:
Wozu lernt man eigentlich mit dem Füller zu schreiben?
Was spricht gegen einen guten Tintenroller?
Meine Tochter sollte jetzt einen Füller kaufen, demnächst geht es also los.
Sie hat ein wenig geübt und findet es jetzt schon schrecklich, dass man nicht radieren kann. Sauber durchstreichen sieht halt trotzdem doof aus. Und Fehler passieren einfach ab und zu.
Tintenroller kann man teilweise radieren...
LG
Aus welchem Grund lernt man mit dem Füller zu schreiben? Was spricht gegen Tintenroller?
Bei uns an der Schule (Grundschule) ist das extrem Lehrer abhängig.
Eine Lehrerin hat Tintenroller erlaubt, aber nicht die radierbaren. Begründung der Lehrerin: Sie hat eine Probe die mit sowas geschrieben war auf das Fensterbrett, die Sonne hat da drauf gescheint und „schwupp“ war die Schrift komplett weg. Nach längerem googeln hat sie rausgefunden, dass die Tinte (je nach Hersteller) in der Gefriertruhe wieder sichtbar wird. Danach hat sie die radierbaren verboten. Und die anderen Tintenroller muss man halt genauso durchstreichen wie Füller.
Eine andere Lehrerin (selbe Schule) besteht auf Füller, da es in ihren Augen die Feinmotorik schult 🤷♀️. Die Begründung find ich jetzt etwas .
Das mit den Tintenrollern ist ja lustig!
Also ich finde es auch "schön", mit dem Füller zu schreiben. Meine Tochter ist auch sehr stolz, das jetzt auch zu "dürfen".
Nur die Begründungen sind mir halt zu weich.
Die Begründung, dass die Klassenarbeiten dann nicht anständig kontrolliert werden können, reicht dir nicht?
Das ist eine gute Frage und viel mehr als "Kulturgut" fällt mir auch nicht ein. Wobei ich sagen muss, dass ein guter(!!!) Füller einfach besser schreibt als jegliche Tintenroller und Co. (Der von dir genannte radierbare Stift ist für mich kein richtiger Tintenoller - auch wenn er so heißt- sondern eine Art Fineliner oder eher wie ein Kugelschreiber. Die Kinder tun sich idR schwer damit und es kommt oft kein gleichmäßiges Schriftbild zustande, sondern es entstehen viele dünne und krakelige Linien)... Es gibt inzwischen gute und ergonomische Tintenroller, die auch mit klassischen Tintenpatronen gefüllt werden. Die funktionieren meist gut und wir erlauben sie statt Füller von Anfang an. Dennoch schreibt es sich mit der richtigen (unverkrampften) Technik mit einem guten Füller (und nicht zerdrückter Feder) noch besser: sehr gleichmäßig und einfach. Wenn das Kind es motorisch schafft den Füller korrekt zu halten.
Das mit der Korrektur ist ein Punkt aber da gibt es inzwischen ja zahlreiche Möglichkeiten zum Korrigieren neben dem Tintenkiller (Stifte zum Weißen, Korrekturmaus). Der Gebrauch des Tintenkillers muss gelernt werden und er muss zur Tinte passen. Dann ist das Ergebnis nicht schlechter als beim radierbaren Tintenroller...
Kurz gesagt: Ich finde den Füller eine Bereicherung für das Schreiben und Gestalten mit Schrift. Für Kinder mit motorischen Schwierigkeiten aber durchaus verzichtbar.
Danke
ich als Linkshänderin fand den Füller furchtbar. Man verwischt sich ständig den Text, weil die Tinte eben zu langsam trocknet. Man beobachte mal Linkshänder, die in ihrer Grubdschulzeit mit Füller schreiben mussten. Viele haben eine sehr seltsame Handhaltung beim schreiben, eben genau aus diesem Grund. Denn wenn zu wenig Platz auf dem Tisch ist, um das Papier irgendwie passend zu drehen, muss man die Hand eben komisch drehen, um das verwischen zu umgehen.
Also sehr Linkshänder-unfreundlich
Hallo,
ich kann jetzt nur für uns sprechen, aber meiner Tochter hat es sehr gut getan, mit dem Füller zu schreiben. Sie hat eine sehr schöne Schrift, aber eine etwas verkrampfe Handhaltung. Den Füller muss man in einem bestimmten Winkel aufsetzen, damit er schreibt ohne zu kratzen. Dadurch ist die Handhaltung automatisch richtig und entspannt. Diese runden Tintenroller kann man in jedem Winkel aufs Blatt setzen.
Zum Radieren: ich glaube, das ist der Sinn der Sache man soll ja erkennen, ob etwas verbessert wurde.
Mit einem normalen Tintenkiller ist dem Schönheitsideal der Kinder aber meist Genüge getan.
Ach noch etwas:
Handschrift ist ja immens wichtig. Es gibt Studien, dass sich Schreiben mit der Hand sehr positiv auf die Gehirnentwicklung auswirkt. Diese ganze Zeremonie um den Füller: Tinte einfüllen, Feder sauber halten, nicht schütteln... motiviert dazu, das Schreiben als Kunstfertigkeit ernst zu nehmen.
Ich schreibe auch sehr gerne mit Füller, habe mir letztes Jahr mal wieder einen neuen gegönnt und finde das optische Bild im Tagebuch viel schöner als mit anderen Stiften. Ich muss mit dem Füller auch ein ganz klein bisschen deutlicher schreiben, als mit Tintenrollern, damit ich es anschließend selbst gut lesen kann.
LG!
Ich hab meine Kinder teilweise mit den Radierstiften schreiben lassen, mit dem Resultat, dass sich einige Seiten löschten. Die Schrift ist nicht beständig gegen Hitze / Sonneneinstrahlung. Leg nen Hefter aufgeschlagen auf nen Tisch wo die Sonne drauf scheint, warte ein bisschen ab, reicht. Pack das Ding in Heizungsnähe. Reicht. Bei uns hatte das Konsequenzen. Die Aufzeichnungen fehlten zum lernen und für die Heftführungsnote.
Für uns gibt es jetzt nur eine Regel. s
Schmierübungen damit ....okay, aber Mitschriften, Tests damit auf gar keinen Fall!!! Deine Tochter wird sich dran gewöhnen. Tintenroller sind übrigens in Absprache oftmals erlaubt, insbesondere wenn Kinder motorische Beschwerden haben.
Darf denn kein Tintenkiller benutzt werden?
Für den Füller benötigt man mehr Feingefühl und Konzentration sonst viel den Lehrern hier auch nichts ein. Wer damit wirklich nicht klar kommt durfte in der dritten auf Tintenroller wechseln, für Arbeiten aber nur die mit richtiger Tinte. Bei den anderen wird die Tinte nicht wirklich ausradiert. Durch die Hitze die bei der rubbelei entsteht verliert sie ihre Farbe und wird "unsichtbar" ungünstig wenn man das Heft mal im heißen Auto oder der Sonne liegen lässt. Ich finde es schade weil man dadurch manches schlecht aufbewaren kann. (und sie macht fiese Flecken)
Meine Tochter nutzt die gerne aber mal eben mit dem Tintenkiller geht schneller und sauberer als die rubbelei.
Ich liebe Füller, damit hat man die schönste Schrift, schreibe heute noch gern damit.
Es lässt sich meiner Meinung nach uch besser und flüssiger damit schreiben, voraus gesetzt das Kind lernt schreibschrift, in einigen Schulen wird ja nur Druckschrift unterrichtet, was persönlich ganz schlimm finde.
Mit 'Kulturgut' hatten die Lehrerinnen meiner Kinder den Füller eigentlich nie begründet. Die Gründe waren eher:
- Die Kinder müssen lernen, mit etwas zu schreiben, was dokumentenecht ist.
- Die Kinder sollen eben gezwungen sein, durchzustreichen und nicht zu radieren. Insbesondere bei Arbeiten. Erstens geht durchstreichen i.d.R. wesentlich schneller als Radieren und zweitens gibt es tatsächlich Eltern, die Fehler in Klassenarbeiten im Nachgang korrigieren und dann erbost Punkte einfordern: 'Das war doch richtig!'. Löschen mit Tintenkiller und darüberschreiben sieht man sofort.
- Ein Füller zwingt zu einer besseren Stifthaltung.
Die konsequente Benutzung des Füllers lockerte sich übrigens im Laufe der Grundschulzeit. Die Kinder sollten es lernen. Wer in Klasse 3 / 4 immer noch Probleme damit hatte (Füller ging los in Klasse 2), konnte auch auf andere, dokumentenechte Stifte zurückgreifen. Aber auch bei denen galt: Radieren verboten.
Grüsse
BiDi
Hallo,
an unserer Grundschule sind Tintenroller erlaubt. Allerdings keine Frixions, die man radieren kann, sondern nur die Füller, die anstatt einer Feder einen Roller vorne dran haben. Es gibt ja zu den Schreiblernfüllern von z.B. Pelikan oder anderen Marken auch gleichzeitig die gleichen Tintenroller. Die Grundschullehrerin rät sogar zu diesen, wenn Kinder mit der Feder gar nicht klar kommen, da es mit dem Roller einfacher geht. Meine Tochter ist Linkshänder. Linkshänder schieben ja den Füller und ziehen ihn nicht. Sie kam mit Feder anfangs gar nicht klar und hat das Schreiben mit Roller gelernt. Jetzt ist sie in der 4. Klasse und benutzt problemlos einen Federfüller. Meine großen Söhne (10. und 12. Klasse) waren damals stolz und froh, dass in der weiterführenden Schule nicht mehr geschaut wurde und sie Kugelschreiber nutzen durften. Beide sind nach einem Jahr wieder auf den klassischen Füller umgestiegen und dabei geblieben. Weil das Schreiben einfacher und flüssiger geht, wenn man den richtigen Füller gefunden hat. Allerdings ist das auch eine Wissenschaft für sich. Während wir früher gar nicht solche Auswahl hatten, dachte ich auch immer, dass Füller gleich Füller ist. Mein Mittlerer hat bis zur 8. Klasse gebraucht um den richtigen zu finden. Während der Mittlere nur mit Lamy zurecht kommt, ist es beim Großen Pelikan. Aber nur eine bestimmte Sorte vom jeweiligen Hersteller. Die Kleine ist noch in der Findungsphase. Sie hat zwar einen, mit dem sie zurecht kommt, das Perfekte ist es allerdings noch nicht.
LG
Lotta