Hallo alle zusammen!
Es hat sich ergeben,daß meine Tochter in diesem Augenblick mit dem Roller und einer Freundin unterwegs ist. Der Radius in dem sie sich bewegen dürfen (dann kommt Schnellstraße,Autobahn und Industriegebiet,andere Richtung ein Wald) beträgt ca.2 km.
Normal hat sie ein Handy dabei für den Notfall und ich gebe es zu. Ich schaue ca.alle 20 Minuten drauf, wo sie ist.
Da heute alles spontan war,hat sie nichts dabei. Die zwei sind abgezogen und in mir sind die wildesten Gedanken. Ich weiß nicht wo sie ist,ich weiß nicht was sie treibt und hoffe einfach nur das ihre Uhr nicht stehen bleibt. (Warum sollte die jetzt stehen bleiben)
Dabei ist sie sehr zuverlässig. Fährt mit Bus alleine zur Schule,kommt mit Roller problemlos zurück und da hat sie auch kein Handy. Erledigt Aufträge,wie zur Post oder einkaufen.
Aber warum fällt es so schwer ,los zu lassen. Wie seid ihr damit umgegangen?
Ich kann doch nicht ewig eine Glucke sein,die auf ihr Ei sitzt. Sie wird 10 und kommt in die vierte Klasse.
Warum fällt loslassen so schwer. ...
Meine beiden Jüngeren (7 und 9) haben noch kein Handy und sind dennoch unterwegs.
Sie sind nie alleine unterwegs, kennen den Ort, kennen die Regeln.
Ich freue mich eher, als das ich panisch hier warte. Sie sind schon so „groß“ und zuverlässig. Machen das toll und kommen nach neuen Aktionen stolz zurück. Sie wachsen daran - ich natürlich auch.
Du wirst dich schon dran gewöhnen! Ganz bestimmt!
Meine hatte ein Tastenhandy, weil es keine Telefonzellen mehr gibt.
Keine Ortungsfunktion und sonst auch nichts.
Hauptsächlich für Wege, die unpraktisch waren. Oder zum Bus fahren. Damit sie kurz anrufen kann, wenn sie eine Haltestelle verpasst hat und nicht wusste, von wo der Bus zurück fährt. So lange sie nicht anrief, ging ich davon aus, dass alles in Ordnung ist.
Loslassen klappt recht gut. Ich weiß, was ich ihr zutrauen kann. Bzw. habe sie so begleitet, dass sie es kann. Weil sie es kann, bin ich beruhigter.
Nachrichten sehe ich mir oft nur die für Kinder an. Das macht mich wesentlich entspannter.
Hallo,
ich glaube, das ist einfach eine Gewöhnungssache. Dass du deine Tochter dank ihres Handys orten kannst, ist dabei allerdings eher hinderlich. So bist du nie gezwungen loszulassen. Deinstalliere die App wieder und lass zu, dass du nicht immer weißt, wo sie gerade ist.
Mein Großer war anfangs ohne Handy unterwegs. Seit unserem Umzug hat er eins für den Notfall. Da war er 9. Er fühlte sich in der neuen Umgebung so sicherer. Ich kann allerdings nicht nachverfolgen wo er sich aufhält und will das auch gar nicht. Er weiß, wo er sich aufhalten darf und fragt im Zweifelsfall nach oder ruft an, wenn er sich auf dem Rückweg zeitlich verschätzt hat. Der Kleine ist 7 und noch nicht ganz allein unterwegs, auf den Großen war mit 7 schon Verlass und er war in dem Alter schon in einem kleinen Radius ohne Handy draußen.
LG
Ich sehe das Problem nicht 😅
Sie fährt allein mit dem Bus, mit dem Roller nach Hause, geht einkaufen und auf die Post - scheinbar auch alleine und ist mit Freunden unterwegs. Du lässt ja eh los 🤷🏼♀️
Für ein 9 jähriges Kind ist sie nicht wenig allein unterwegs finde ich.
Klingt für mich absolut nicht nach Glucke 🙃
Du formulierst korret, das "Problem" liegt bei Dir. Du musst loslassen, Du bist die Glucke. Und wie heisst es so schön: Problem erkannst, Gefahr gebannt.
Wenn es Dir erstmal die Sicherheit gibt, dass Du alle 20min aufs Handy guckst wo sie ist, sie aber ihre Freiheiten hat, dann schränkt es Deine Tochter nur minimal ein. Du bist Dir dessen bewußt, also arbeite an dir und lass Deine Tochter weiter Schritte in die Welt hinaus machen. Die Küken kommen schon zur Glucke zurück, wenn es draußen kalt wird. Ich hab gestern ein mega-süßes Video gesehen, wo halbwüchsige Küken abend versuchen wieder unter die Glucke zu schlüpfen, obwohl sie dafür schon reichlich groß sind. Leider in einem nicht-öffentlichen Hühnerforum, sonst würde ich den link posten.
Du sprichst mir aus der Seele, ich lasse meine Kinder auch machen aber sitze selber wie auf Kohlen. Furchtbar Das Wichtigste ist, die Kinder mit seinen Ängsten nicht zu belasten aber mit ihnen über reale Gefahren sprechen.
Es hilft nix, da müssen wir durch. Die gute Nachricht: es wird wirklich besser, man gewöhnt sich daran!
Hallo, ich kann Dir leider nicht viel weiterhelfen, wollte Dir aber nur schreiben, dass Du nicht alleine bist. ich kenne diese Gefühle und das Loslassen fällt mir auch extrem schwer. Meine große Tochter ist jetzt 17 Jahre alt. Wir haben auch alle eine App, auf denen wir gegenseitig sehen können, wo wir sind. Ich habe sie bei meinen Töchtern vor einem halben Jahr ausgeschaltet. Meine größte Angst ist immer, dass ihnen jemand Fremdes was antut. Ich hatte mal als Kind ein Erlebnis, mir ist zum Glück nichts passiert, aber ich denke nur, weil ich einfach schon immer sehr vorsichtig war. Bei uns gibt es Regeln: Ich weiß immer mit wem sie unterwegs sind, wenn meine Töchter wo hin fahren, schreiben sie mir kurz, wenn sie angekommen sind. Auch zwischendurch kommt immer mal wieder eine kurze Whatts app. Meine Große ist jetzt in der Großstadt mit Ubahn, Shbahn etc unterwegs. Sie hat mir auch erzählt, dass sie schon des Öfteren von anderen Jugendlichen "angemacht" worden sind. Sie haben immer gut reagiert, gehen weg, einmal haben sie sich Hilfe bei einem jungem Paar geholt. Man muss einfach Vertrauen haben, dass sie auf sich selbst aufpassen. Aber diese Angst, dass ihnen irgendwas passiert, ich glaube, dass bekommt man als Mutter nicht weg. Ich denke jetzt oft an meine Mutter, die immer erst richtig geschlafen hat, als ich zu Hause war. Was fand ich das früher nervig, jetzt bin ich selber so.
Besprich mit Deiner Tochter die wichtigsten Regeln. Sag ihr, dass es wichtig ist, dass Du ihr vertrauen kannst und dann schraube die Kontrolle zurück.
LG Leah
Hallo!
Ich kann dich gut verstehen und weiß was du meinst.
Mein Sohn wird im Juni 10Jahre und trifft sich seit geraumer Zeit (ca 1jahr) - früher mit Roller, jetzt mit Rad - mit seinen Freunden.
Es bin zwar ich diejenge, welche es immer forciert hat. Einfach, weil es einfach wichtig ist selbstständiger zu werden, bin aber auch froh, wenn er sein Handy mithat. So kann er jederzeit anrufen, wenn er etwas braucht.
Wir haben die Gratisversion von "find my Kids" installiert, mittlerweile aber die GPS Überwachung deaktiviert, weil das soviel Akku verbraucht
Wir leben in einem Dorf, die Kids haben ihre verschiedenen Treffpunkte und ich freue mich sehr dass er so ungezwungen aufwachsen kann.
Trotzdem habe ich gestern dabei ertappt, dass ich mir, weil er ohne Handy unterwegs war, irrationale Gedanken drüber machte, was alles passieren könnte.
Natürlich ist nix passiert und er kam ausgepowert und glücklich nach Hause.
Ich denke das gehört dazu - es ist auch für uns Eltern ein Entwicklungsschritt loszulassen.
Bei mir kommt es manchmal kurz hoch und ich kann gut damit umgehen. Denn eigentlich freue ich mich viel mehr für ihn, als dass ich mir Sorgen mache.
Liebe Grüße minitouch
Hallo,
der Mensch neigt zum katastrophalerem. Der eine mehr, der andere weniger. Du scheinst der Typ zu sein, der die Eigenschaft vermehrt hat. Ist sie dein einziges oder ältestes Kind? Bei meinem Großen habe ich mich auch anfangs verrückt gemacht, bei den beiden anderen war ich wesentlich entspannter. Allerdings waren meine wesentlich jünger als sie alleine loszogen und der Radius mit 10 Jahren war deutlich größer. Ich habe sie auch nicht gebremst oder ihnen meine Sorgen mitgeteilt, sondern sie ziehen lassen. Ohne ständige Kontrolle. Wenn das Kind merkt, dass du unsicher bist, wird es dein Kind auch. Es ist eine blöde Situation aber die geht vorbei, wenn man sich daran gewöhnt hat. Es ist völlig normal sich Sorgen zu machen und das hat nichts mit Glucke zu tun. Jeden ersten Schritt, den das Kind in Richtung Selbständigkeit tut, bereitet Eltern Sorgen. Bzw. die Schritte, in die wir nicht mehr eingreifen können. Das geht beim ersten Tag im Kindergarten los, beim ersten Schultag weiter, das erste Mal alleine im Straßenverkehr, das erste Mal alleine wo übernachten, das erste Mal allein auf dem Spielplatz oder mit dem Fahrrad unterwegs. Das geht weiter, wenn sie größer sind. Die erste Party, der erste Kontakt mit Alkohol, das erste Mal nachts heim kommen, das erste Mal alleine im Urlaub und am allerschlimmsten die erste Zeit mit Führerschein, bzw. wenn sie mit 18 alleine fahren dürfen. Mein Großer fährt seit einem halben Jahr allein Auto und wenn die Sirene geht, katastrophisiere ich auch und sehe ihn gedanklich vorm Baum. Auch ich greife dann zum Handy und schreibe ihm ob alles ok ist und, dass ich mir Sorgen mache. Allerdings bin ich jetzt schon wesentlich ruhiger als noch vor einem halben Jahr. Du bist also nicht unnormal und das machen alle Mütter durch. Meine Oma sagte immer, dass das Sorgenmachen erst aufhört, wenn man selbst im Grab liegt. Und das ist gut so und zeigt, wie sehr wir unsere Kinder lieben. Du darfst aber die Sorge nie über die Freiheit deiner Tochter stellen. Halte sie einfach aus und lass deine Tochter ihre Wege gehen. Das ist wichtig für ihre Entwicklung.
LG
Lotta