Corona - Verweigerung - Micromanagement - Nerven

Mein Siebtklässler ist zunehmend demotiviert und drückt sich im Homeschooling um alles, was möglich ist.
Wenn Lehrer keine Abgabe fordern, macht er es meist nicht (und das ist 80% des Stoffes, weil bei denen so wenig eingesammelt wird) -- beteiligt sich auch sonst nicht und hat null Bock.

Ich bin mehr oder weniger im Homeoffice (Geschäft im selben Haus) und zwei Kinder nebenher zu managen kostet mich extrem Nerven, Zeit, Energie. --- "Eigentlich" ist es aktuell nötig, JEDE verdammte Schulstunde den Anfang mit zu kucken, im Online-Portal zu kucken, was zu machen ist, das anzusagen und am ende oder mittags zu kucken, ob alles auch gemacht ist. -- Mache ich das nicht, tut er nix. Nicht schriftlich ersichtliche Aufgabestellungen (z.B. der Lehrer sagt in der Videokonferenz was sie machen sollen), sehe ich nicht. Macht Junior also auch nicht.

Er war früher schon faul -- aber Schule + Hausaufgaben waren von der Struktur her ausreichend, dass er gut mitgekommen ist. Aber jetzt? --

Es geht mir sowas an die Nerven, weil es eine besondere Situation ist mit Corona und Homeschooling. --- schau ich aber nach meinen Kids, krieg ich meine eigene Arbeit (Selbständig) nicht gebacken und bin hinterher. --- Ich versuche das aufzuarbeiten, schaffe es aber nicht und zusätzlich reicht deswegen natürlich auch die Zeit nicht für Haushalt oder Ausgleich.

mein Herz lässt es aber auch nicht zu, ihn auf die Schnauze fallen zu lassen und das ungesteuert laufen zu lassen. --- und nu? Ist es aktuell während Corona wirklich so, dass man dermassen Micromanagement wirklich durchziehen sollte? -- Die Kinder und auch wir Erwachsenen können nichts für diese Situation.... ihn aber auflaufen zu lassen und noch mehr Anschluß verlieren zu lassen, lässt mein Herz nicht zu ...

Zu normalen Schulzeiten, wenn er faul war, gab es einen Strich bei den hausausgaben oder eine schlechte Note in der Arbeit. -die QUITTUNG kam irgendwie.... aber jetzt. -- es wird nicht überprüft, - es wird keine Arbeit geschrieben, - es hat null Konsequenzen, wenn er nix macht, ausser die Böse Mama kuckt danach und es gibt ärger und Frust zuhause.

Scheiß System.

Ich möchte doch nur, dass meine Kids später nicht komplett hinten runter fallen, also kucke ich danach,dass hier im im Homeschooling was gemacht wird.

Aber es macht mich sooooo fertig. --- Ich schlafe schlecht, weil meine unerledigte Arbeit mit drückt, - ich fühle mich zuhause unwohl weil ich nicht zum Haushalt komme, Mein jahrelang toll hergerichteterr Garten verwildert und es ärgert mich ohne Ende, wie an jeder Ecke, die ich anschaue Zeug und Erinnerungen liegen, die "nicht gemacht" sind, .... - ich mache mir Sorgen um die Kids .... Mein Mann hilft übrigens so gut er irgendwie kann (in seinem Job muss er 95% mit Headset in Konferenzen reden und kann tagsüber eben nicht so den Kindern nachspringen wie ich und ich bin froh darüber, was er noch nach Feierabend und wochends alles macht, -- aber es reicht halt einfach nicht.

Och mensch.... helfen wird da wohl auch keiner können .... es ist aktuell einfach eine Scheiß Zeit.
Ich hatte mich so auf den Wechselunterricht gefreut -- aber Pustekuchen: wegen der Notbremse hab ich die Kinder weiter wochenlang zuhause...

Ich glaub, das ist jetzt einfach ein Jammerpost.....

1

Ich glaube so einen Jammerpost können im Moment viele Eltern schreiben.

Die Nerven liegen einfach blank. Da bist du nicht alleine.

Bei uns war Schule vor Corona nie negativ behaftet, nun ist es ein rotes Tuch.
Unsere Tochter ist Asperger Autistin und es kommt inzwischen sogar zur Schulverweigerung.
Was wir lernen mussten? Gelassenheit.
Das fällt mir alles andere als leicht, doch mit zu viel Druck bewirken wir nur das Gegenteil.

Wäre es für euch eine Option das Jahr zu Wiederholen um jetzt den Druck raus zu nehmen?
Hast du Kontakt zu den Lehrern? Wie sehen sie die Situation?

Ich denke der Austausch mit den Lehrern wird dir weiterhelfen. Evtl. kann der Klassenlehrer ja auch das Gespräch mit deinem Sohn suchen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und eine große Portion Gelassenheit - was natürlich wirklich nicht einfach ist.

Liebe Grüße

Marie

6

danke für Deine lieben Worte ...

na soooo schlecht ist er nicht, dass wiederholen eine Option wäre, ... ABER... wenn er, gerade in Englisch oder Latein den Anschluß verliert, DANN wird das nächstes Jahr bitter. Und davor will ich ihn irgendwie bewahren...
aber ja .... Gelassenheit lernen. - Das weiß ich auch... aber es fällt mir extrem schwer.....

2

Wie findet bei euch denn das Homeschooling statt?

Ich bin selbst Lehrerin UND Mutter und kenne das Drama von beiden Seiten.

Ich mache entlang meines Stundenplans Unterricht via Zoom und gebe darüber hinaus keine Hausaufgaben mehr auf, weil ich es nicht schaffen würde, die entsprechend zu korrigieren (sonst geht man ja meist nur fix rum) und weil ich weiß, wie anstrengend das Homeschooling für die Kids, ob groß oder klein, ist.

Mein Sohn hat auch keinen Bock mehr. Ich kann es ihm nachfühlen.

Dann ist deiner noch in der 7.Klasse, da hat man ja per se eher andere Themen als Schule...

Lass ihn doch notfalls wiederholen. Für mich gilt gerade psychische Unversehrtheit vor Bildung...

Allerdings achte ich drauf, dass das Kind sonst nicht total versumpft. Sinnvoll beschäftigen soll er sich schon. In deinem Fall würde ich ihn in den Garten schicken zum Unkrautjäten.

Kopf hoch. Irgendwann ist der Scheiß vorbei, auch wenn man das manchmal nicht mehr glauben mag.

3

Wenn die Kinder aber keine Hausaufgaben auf haben, dann sind sie ja gar nicht mehr gefordert, etwas selbstständig zu tun. Vormittags lediglich Videokonferenz (meist ohne Kamera), bei der man sich „ausklingen“ kann und dann auch noch keine Hausaufgaben???
Ich erwarte ja nicht, dass Lehrer alle Hausaufgaben korrigieren, aber es ist schon ein Unterschied, ob die Kids Aufgaben machen müssen und einschicken müssen oder gar nichts machen müssen. Sorry, aber man kann das schon von den Lehrern erwarten. Das ist ja auch kein Mehraufwand, aber man könnte wenigstens stichpunktartig kontrollieren.

5

Ja, man kann alles mögliche von uns Lehrern erwarten...

...dass wir ohne Wehklagen unser Homeoffice aus eigener Tasche fürs Distanzlernen ausrüsten...

... dass wir jeden Tag zur Schule gehen (Wechselmodell/Notbetreuung) und unsere eigenen Kinder irgendwie durchmogeln...

... dass wir die Schüler anrufen bzw. bei ihnen vorbeifahren, wenn wir sie digital nicht erreichen...

... dass wir nachmittags selbstverständlich gerne in die Schule kommen, um dort Klausuren zu beaufsichtigen, die nach wie vor in Präsenz geschrieben werden und zwar in Halbgruppen, was noch mehr Kräfte bindet.

... dass wir trotz Corona sicher stellen, dass alle Bildungsabschlüsse erreicht werden und die Schüler jederzeit irgendwie bewertbar sind, obwohl es dafür keine Regelungen gibt, was im digitalen Lernen bewertet werden darf.

...dass wir abends Haushalte abtelefonieren und Schüler in Quarantäne schicken und erklären, was es damit auf sich hat

... dass wir seit neuestem zweimal die Woche ohne Schutzbekleidung Schnelltests mit den Schülern durchführen und diese selbstverständlich dokumentieren und ans Gesundheitsamt weiterleiten...

... dass wir unsere eigenen FFP2-Masken kaufen, weil Behörde das nicht geschissen kriegt.

... dass wir weiter vor Lerngruppen stehen, obwohl Sek I und II-Kräfte bis heute kein Impfangebot erhalten haben...

... dass wir spontan und flexibel auf das ständige Auf und Zu der Schulen reagieren...

... dass wir versuchen, dennoch irgendwie die Schüler bei der Stange zu halten...

Und klar: Du, da korrigiere ich gerne noch Hausaufgaben von 7 Lerngruppen a 25 SuS stichprobenartig. Gerne doch.

Ich hab echt die Faxen dicke.

Und ja: Ich weiß, ich sitze warm und trocken, meine Besoldung ist sicher... mein Job ist sicher. Dennoch: So Posts wie deiner... echt... nee.

weitere Kommentare laden
4

Verstehe ich voll und ganz. Manchmal (nicht immer!) machen es sich die Lehrer aber auch zu leicht. Es sollte bei den Konferenzen immer die Kamera an sein und Arbeitsaufträge oder Hausaufgaben müssen konsequent eingeschickt werden, damit sie wenigstens stichprobenartig kontrolliert werden können. Bei uns ist das leider nicht der Fall. Unser Siebtklasskind bräuchte auch mehr Lehrerkontrolle. Wir Eltern können das nicht leisten. Das führt auch nur zu Streit.

16

Hallo!
Das erinnert mich gerade an die Situation bei uns... 6. Klässler, fehlende Motivation, teils schon fast depressiv. Saß auch oft am Küchentisch daneben, selbst arbeitend, hab ständig versucht, ihm vom Chat und sonstiger fremder Beschäftigung während der Konferenzen abzuhalten. Wurde immer schlimmer. Zum Glück haben sie jetzt halbwegs regelmäßige VK (2-5/ Tag), die HA reduzieren sich aktuell auf eine machbare Menge, müssen allerdings auch ca. 1/3 einreichen.
Was aktuell geholfen hat: Vokalbeln über Phase6 (war zuvor Katastrophe- selbst jetzt muss ich oft daneben sitzen und schauen, dass er es (richtig) macht). Er ist aktuell alleine in seinem Zimmer, am Laptop sind wirklich alle Anwendungen (Internet, youtube, etc.) gesperrt, kann nur in VK, Schulportal und Phase6 hinein. Handy ist nur nachmittags für begrenzte Zeit aktiv. Somit ist er zwar fast durchgehend in seinen Pausenzeiten im Chat/ VK mit Freunden, diese machen aber oft auch zusammen die Hausaufgaben.
Vielleicht geht das bei Euch auch?
Ich habe den Eindruck: Druck erzeugt nur noch mehr Gegendruck! Je mehr ich kontrolliere, desto mehr verweigert er, lag teils stundenlang verzweifelt/ schmollend auf dem Bett und machte gar nichts... Speziell an Tagen, wo ich extern in der Arbeit war. Habe auch Angst, ihn auflaufen zu lassen, weil letztlich ich dann diejenige bin, die mit ihm alles nachholen muss, wenn die Lücken zu groß werden... Es gibt viele Tage, wo ich ihm androhe, dass er die Schulart wechseln muss, wenn es so weiter geht. Er will aber unbedingt bei seinen Freunden auf dem Gymnasium bleiben!
Und zu allem Überfluss haben wir noch den kleinen Bruder, der "leider" kaum etwas tun muss - das steigert die Motivation natürlich auch nicht!
An Tagen, wo ich arbeiten muss, stapelt sich auch alles, brauch dann oft lange Zeit, bis alles wieder aufgearbeitet wurde...
Du bist also nicht alleine!
Liebe Grüße

18

Der Tipp der Schule meines Kindes
- sich auf die aufbauenden Fächer konzentrieren.

Mathe, Sprachen.
Deutsch und Wahlhauptfächer sind auch wichtig.

Unterrichtet wird alles. Bis auf Sport. Wobei es für Sport eher so freiwillige Tipps gibt.
Uns Eltern wird geraten Prioritäten zu setzen.
Wer alles macht, prima.
Wer nicht alles schafft, soll sich auf die wichtigen Sachen konzentrieren.

Fachlehrer sprechen sich inzwischen auch ab, was später Prüfungsrelevant sein wird, was (schuleinheitlich) gekürzt wird. Der Lehrplan war schon vor Corona so voll, dass es in manchen Fächern immer wieder zu Inhaltsausfällen kam. Eine Schulstunde Vertretung und schon nicht mehr machbar.
Vor Corona wurde es dann so gehandhabt, dass es manche Inhalte als Ausdrucke gab. Das können sich Schüler bei Interesse durchlesen. Sortiert wurde nach: muss nicht extra besprochen werden, nicht prüfungsrelevant.

Das wird jetzt etwas erweitert.

Die Schule überlegt auch im Hintergrund ob und wie es realsierbar wäre nach Corona Auffangstunden anzubieten. Personell ein Problem. Daher wird im Hintergrund überlegt, wie es trotzdem geht. Nicht für alle, aber für diejenigen, die es brauchen.

Ich selbst unterstütze mein Kind.
Stopfe es jetzt nicht auf Biegen und Brechen rein. Sie ist im guten Mittelfeld. Sie könnte mehr tun. Abgehängt ist sie nicht.
Nach Corona und in dem Jahr vor dem Prüfungsjahr werde ich ihr noch Nachhilfe spendieren. Dafür lege ich zurück.

Bestandaufnahme, was dann notwendig sein wird. Aktuell verschiebt es sich ja immer wieder.
Manche Lehrer wiederholen doch und lassen Neues (nicht so relevantes weg), es besteht leise Hoffnung bei mir, dass der Lehrplan inhaltlich coronazwangsweise abgespeckt werden wird. Noch nicht sofort, nur eben bis mein Kind im Prüfungsjahr sein wird.

Sie muss etwas tun. Die Portionen gebe ich nach Tagesform und Wichtigkeit vor.
Ich komme ihr entgegen. Dafür macht sie deutlich mehr.
Manches setzen wir auch praktisch um. Mathe im Alltag, Bio im Freien. Das sind dann zwar nicht genau die Lehrplanthemen. Aber mal ehrlich, nach dem ich meine 4 inne hatte, habe ich die Einzelteile des Fisches komplett verdrängt. Es war gut und richtig mal zu erfahren, wie ein Fisch von innen aussieht. Die genauen Bezeichnungen der detaillierter Organe spielen im Leben keine Rolle mehr. Auch Angler mit Anglerschein wissen nicht 100%, was ich in der Schule lernen musste. Sie müssen mehr wissen , wenn sie angeln aktiv umsetzen. Das würde aus dem Stehgreif für die eine Klassenarbeit für eine 2 ausreichen.

Allgemeinbildung finde ich wichtig und einen guten Abschluss auch.
Daher priorisieren wir, was dafür wichtig ist.
Wobei mein Kind an Allgemeinbildung auch Inhalte mitbekommt, die in der Schule nicht vermittelt werden. Einfach weil es uns interessiert oder ich (ohne Corona) gerne mal ins Museum gehe).

Ihre Schule sagt ganz klar: Sprachen sind wichtig. Mathe ist wichtig. Spätere Prüfungsfächer sind wichtig.
Lehrer sprechen sich untereinander ab, wie die Stimmung der Klasse ist. Nebenfächer geben dann auch mal Zeit an Hauptfächer ab, wenn diese wichtig ist.

Versetzungsgefährdete Kinder werden informiert, bzw. deren Eltern.
Dann wird sich ausgetauscht, ob ein Wiederholen oder späteres Wiederholen sinnvoll ist. Ob Nachhilfe ausreicht oder Nachhilfe, wenn es die Situation wieder besser zu lässt.

Um uns beiden den Druck rauszunehmen, setze ich jetzt nicht alle Kraft ein, sondern nur einen Teil und spare finanziell um ihr dann gezielt, sinnvolle Nachhilfe bezahlen zu können. Diese wird mit wenigen Stunden sehr viel erfolreicher sein, als wenn wir uns täglich streitend die Köppe einschlagen und erst nichts hängen bleibt.
Ein Jahr wiederholen wäre auch ok. Sofern das notwendig würde. Insgesamt versucht die Schule einen mega Spagat zwischen Inhalt wirklich vermitteln und vorgegebenen Lehrplan (ohne vorgesehene Störungen wie Corona, mal krank, früher Ausflüge) einzuhalten.

25

Vielleicht solltest du die Lehrer kontaktieren.
Ist doch (zumindest hier) in jedem Fach der Fall, dass die Kinder schriftliche Hausaufgaben bekommen, die sie bis zum nächsten Tag/zur nächsten Stunde per Teams zurück schicken müssen.

Wenn es für die anderen Mitschüler nicht von Nöten ist, könnte es der ein oder andere Lehrer zumindest von deinem Sohnemann fordern.:-)

26

Hallo,

ich würde die Klassenlehrer ansprechen, dass mehr Druck von der Schule kommen muss.
Dein Sohn wird garantiert nicht der einzige sein, der nichts tut, weil er nicht muss.

Unser Gymnasium zieht Konsequenzen, wenn die Kinder nichts abgeben.
Ein Klassenkamerad unserer Tochter wurde deswegen einbestellt und musste dann mit einen Schultablet in einem Klassenraum arbeiten, wo immer wieder ein Lehrer vorbei kam. ;-)

Deinem Sohn würde ich sagen, dass Du dafür sorgst, dass er das Schuljahr wiederholt, wenn er nicht arbeitet.
Es kann nicht angehen, dass man bei ihm, wie bei einem Erstklässler daneben stehen muss.
Bei unseren Kindern wäre die Drohung, die Klasse wiederholen zu müssen, Motivation genug.

LG

Heike

27

ohne Pandemie vielleicht schon. -- Aber das was er zeig, so allein und isoliert sind die Folgen von einer anbahnenden Depression, wenn Du mich fragst... -- und alles, was helfen würde, dürfen wir nicht. (sein geliebtes Hobby. Lernen in der Schule). ------- mit Wiederholen drohen, obwohl er ganz gut zwischen 2-3 hängt aktuell, es werden ja keine weiteren Arbeiten geschrieben, ist da wenig erfolgreich.

29

Hallo, ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Großer ist auch 7. Klasse und seit Ende der Oktoberferien im Homescooling. Er hat ADS und daher auch Probleme mit der Selbststruktur. Kein Sport, keine Treffen mit der Band, kein gemeinsames Üben der Instrumente usw. ...

Mittlerweile schrammt er meiner Meinung nach schon hart an einer Depression entlang. Er weint abends öfters, kann nicht mehr richtig schlafen ....

Meine Idee war auch, dass er vielleicht das Schuljahr wiederholen könnte, aber das ist für ihn eine ganz schlimme Vorstellung. Er ist sehr gut integriert in seiner Klasse und fürchtet dann als "Verlierer" und "Looser" dazustehen (es ist ihm natürlich auch egal, dass Albert Einstein auch mal sitzengeblieben ist - er glaubt nicht, dass er so intelligent wie er ist), womöglich in der jüngeren Klasse oder bei Lehrern dann untendurch zu sein und gemobbt zu werden.

Es ist ziemlich traurig, was es mit den Kindern, die zudem gerade in die Pubertät kommen und Gleichaltrige dringend benötigen, macht ... Mein Herz blutet.
VG

32

Sei getröstet, Du bist mit Deinen Problemen nicht allein.

Wir richten unsere Arbeitszeit/Homeoffice inzwischen auch nach dem Stundenplan unserer Siebtklässlerin.

Fächer mit Videokonferenzen oder Fächer, die sie interessieren, sind kein Problem. Bei der Abarbeitung der zum Teil sehr trockenen Aufgabenzettel muss auch jemand neben ihr sitzen. Ich meine daneben, nicht gegenüber.

Hier gibt es immer noch Freiarbeiten, Protokolle, diverse Ausarbeitungen, Referate, Bilder ..., die über einen längeren Zeitraum selbstständig bearbeitet werden müssen.
Inzwischen kommen wie auch immer geartete Leistungskontrollen über Video hinzu.
Nur ein Lehrer hat kundgetan, dass er wohlwollend bei der Benotung sein würde, weil das Format Videoabfrage bisher völlig neu für die Kinder sei. Mal schauen.
Auf jeden Fall ist hier mittags nicht Schluss.

Wir versuchen auch so gut, wie möglich auf Vollständigkeit und Richtigkeit zu überprüfen. Die Lehrer lassen sich die Stundenergebnisse stichprobenartig von einigen Kindern schicken, häufig aber ohne darauf folgendes Kommentar.
Wenn es gut läuft, gibt es Lösungen für alle, die dann selbstständig kontrolliert werden müssen. Welches Kind hat dazu noch die Motivation?

Sie wird ihren Notenschnitt dieses Halbjahr sicherlich nicht halten können. Unserer vorrangiges Ziel ist es Lücken zu vermeiden, damit nächstes Schuljahr nicht mit noch mehr Stress beginnt.

Die Aufgabenerteilung via Konferenz und die daraus resultierenden Probleme würde ich bei der Klassenleitung ansprechen. Ihr werdet nicht die einzigen sein. Guck, ob Du Dich mit ein zwei anderen Eltern austauschen kannst. Die Wahrnehmung der Kinder ist auch ohne Vorsatz sehr unterschiedlich.

Ich persönlich habe mich damit abgefunden, dass ich bis zum Schulstart nur sehr wenig frei verfügbare Zeit haben werde und dass dieser Zeitraum sich bis zu den Sommerferien erstrecken wird. Mein Lichtblick ist, dass ich nächstes Schuljahr wieder auf ein normales Maß zurückfahren kann und keine Lücken schließen (lassen) muss.

Wenn Ihr Euer Geschäft im Haus habt, richte ihm dort in Blickrichtung Bildschirm einen Arbeitsplatz ein. Alle Kunden mit Kindern und Enkelkindern werden Verständnis dafür haben.