Hallo.
Eigentlich stand bis jetzt für uns fest das wir unseren autistischen Sohn auf eine Gesamtschule schicken. Es ist einfach die Schule die am nächsten dran ist und gut bewertet ist.
Mein Sohn hat zur Zeit eine andere Schulbegleitung als Vertretung. Sie hat mich heute darauf angesprochen auf welche weiterführende Schule er denn kommt.
Sie hat mir gesagt das er auf der Gesamtschule wahrscheinlich ziemlich überfordert sein wird weil man sehr viel selbsständig lernen muss.
Den einzigen Nachteil den ich bis jetzt für ihn wusste ist das er von Montag bis Mittwoch bis 15:30 Unterricht hätte.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Gesamtschulen gemacht? Was denkt ihr wäre mein autistischer Sohn mit dem Konzept überfordert?
Wird mein 9 jähriger Sohn auf einer Gesamtschule überfordert sein?
Hallo
Ich selber arbeite auch als I Hilfe. Natürlich kenne ich deinen Sohn nicht. Aber dafür ist die I Hilfe doch da um deinen Sohn den bestmöglich zu unterstützen das er das Organisierte hinbekommt.
Wenn er das Notentechnisch schafft, dann würde ich mich nicht verrückt machen lassen und ihn dort anmelden.
Aber wie gesagt ich kenne deinen Sohn nicht.
Ich habe schon einige Kinder in normale weiterführenden Schulen begleitet.
z.B Blindes Mädchen, Autistischer Junge in einer Gesamtschule, selbst einen der immer auf stress aus ist und nur in die Schule darf wenn eine Begleitung da ist.
LG
Nunja, Autismus ist ja bekannterweise einer Spektrumsstörung und ich würde in dem speziellen Fall schon sagen, dass es relevant für eine gute Antwort ist, zu wissen, wo er sich auf dem Spektrum befindet bzw. wie sich der Autismus bemerkbar macht.
Hallo,
ob Dein Sohn damit überfordert ist, wird Dir hier niemand sagen können, da wir nicht wissen, wo die Stärken und die Schwächen Deines Sohnes liegen.
Im Allgemeinen können die Schulbegleiter das Kind gut einschätzen. Da Ihr z.Zt. eine Vertretung habt (wie lang denn schon?), kann man dies nicht so gut einordnen.
Gerade bei einem Autisten wäre meine Wahl nicht die nächstgelegene Schule, sondern eher die mit einem entsprechenden Konzept gewesen. Aber vielleicht passt es ja.
Die Gesamtschulen, welche ich kenne, sind nicht gerade für ihre Ansprüche an Selbstständigkeit bekannt. Aber auch das kann ja sicherlich überall anders sein.
Solltet Ihr Zweifel haben, wäre mein Ansprechpartner der KL, die SB und eventl. der Therapeut (wenn Ihr einen habt).
Welches BL seid Ihr? Gab es eine Grundschulempfehlung?
Es gab doch sicherlich Gespräche im Vorfeld.
Aus welchen Gründen lässt Du Dich jetzt verunsichern?
VG
Danke.
Wir wohnen in Niedersachsen. Die Vertretung ist seit 2 Monaten bei ihm. Mein Sohn ist in der 3.klasse. Er hat noch keine Empfehlung bekommen. In Niedersachsen kriegt man diese Empfehlung erst nach Klasse 4. Ich schätze aber das es auf Realschulempfehlung hinaus laufen wird.
Sie weiß das daher weil die Tochter einer Freundin von ihr auf eine Gesamtschule gegangen ist. Ich bin hauptsächlich deswegen ein bisschen verunsichert.
Kann man so nicht sagen.
Meine beiden frühkindlichen Autisten (einer mit normalen IQ, einer mit geistiger Behinderung und einer riesigen Anzahl anderer Baustellen) besuchen beide seit der 5. Klasse inklusiv eine IGS. Der Große war vorher noch auf einer anderen IGS, die musste er umzugsbedingt wechseln. Beide Schulen sind/waren super geeignet für Autisten. Aber beide Schulen sind auch eher untypisch für eine Gesamtschule. Sie waren extrem klein. Die erste Schule hatte nur 400 Schüler. Das war nicht mehr als die Grundschule auch hatte. Die zweite Schule hat 600 Schüler, aber ein riesiges Areal und sehr viele Schulgebäude. 2 Jahrgangsstufen teilen sich ein Gebäude. So wird es auch hier nie heftig laut. Sehr viele Autisten besuchen diese Schule.
Ich kenne sonst eigentlich nur Gesamtschulen mit deutlich über 1000 Schülern. Das hätte meine Kinder überfordert.
Mit dem IQ hat das nix zu tun. Auch nicht wo genau dein Kind im Spektrum liegt, was heutzutage eh egal ist, da eigentlich nicht mehr unterschieden wird. Bei Autisten muss man auf ganz andere Dinge achten. Wir haben z. B. bereits im Vorfeld mit den Lehrern festgelegt, dass unser Sohn bestimmte festgelegte Orte aufsuchen darf in der Pause, wenn, weil es ihm sonst zu laut ist. Er konnte sich so wirklich erholen und war dann fit für die nächste Stunde.
Wegen der Selbstständigkeit kann ich nur sagen, dass ab der 5. Klasse der Kuschelkurs vorbei ist. Da wird überall Selbstständigkeit erwartet.
Kann er das nicht leisten, braucht er eine Schulbegleitung. Nur die hat er ja zumindest bisher sowieso schon gehabt. Es gibt also keinen Grund, warum sie jetzt wegfallen sollte...gerade beim Übertritt.
Kommt wahrscheinlich mal wieder auf die GS und das BL an.
Hier in NRW gibt es in unserem Ort nur 2 Schulformen--ein Gymnasium und eine Gesamtschule. Der Große ist auf dem Gymnasium und macht grade sein Abi. Er musste sich alles alleine erarbeiten und es wurde viel Selbstständigkeit gefordert.
Die anderen 2 sind auf der Gesamtschule, mein Jüngster ist da in der 5. Klasse. Er hat trotz sehr guter Noten keine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen und ich habe mich daran gehalten, weil mein Sohn dann selber auch nicht mehr auf das Gymnasium wollte. Nun hockt er in der Gesamtschule und langweilt sich tot, da der Stoff so lange erklärt wird, bis es auch der schwächste Schüler verstanden hat.
Aufgrund von Corona wurde nur eine Leistungsunterteilung in den Fächern Mathe und Englisch gemacht. Da blüht er auf, weil er in der Plusgruppe ist (leistungsstarke Schüler).
Ich verstehe auch nicht, was die gute Frau meint--das Konzept Gesamtschule ist doch gerade, dass erstmal alle Schüler zusammen lernen und später (ab der 7. Klasse) aufgeteilt wird in E und G Kurse.
Hi,
naja, es gibt ja vielfältige Ausprägungen von Autismus. Ich arbeite an einer Gemeinschaftsschule und in meiner alten Klasse waren zwei „Autisten“. Eine große Herausforderung war die Mittagspause. Der eine kam, damals noch unbegleitet, nicht mit der Freiheit zurecht, die sie hatten, weil sie nicht ständig unter Aufsicht standen, er eckte ständig an. Dem anderen fehlte die Möglichkeit zum Rückzug, die ihm aber sein Schulbegleiter schaffte.
Selbstständiges Arbeiten, gehört zum Konzept der GMS, fiel dem einen der beiden auch seehr schwer, aber dafür hatte er ja seinen Begleiter. Gut für ihn war, dass er in seinen starken Fächern Vollgas geben konnte und in seinen schwächeren Fächern untertouriger arbeiten durfte. Sein Begleiter war aber auch grandios und eine Bereicherung für die Klasse. Das gibt’s auch ganz andere. Der andere war fitter obenrum, der konnte das sehr gut. Die langen Schultage waren in den unteren Klassen teilweise auch ein Problem, aber das hat sich dann verwachsen.
In der Parallelklasse war ein Junge, der bekam aber seine Diagnose recht spät, somit auch dann erst einen Begleiter. Bei ihm lief einiges schief, das war aber nicht seiner Diagnose geschuldet, der hatte andere Päckchen zu tragen.
Ich denke, das ist individuell verschieden und kommt auf die Ausprägung an, aber da kennst du deinen Sohn am besten.
vlg tina
Die Tochter meiner Freundin hat einen sehr ausgeprägten asperger. Hatte auch eine schulbegleitung und ist am Gymnasium regelrecht aufgeblüht.
Ich würde eher auf euch selbst hören, ihr kennt euren Kind am besten
Ganz ehrlich?
Das sprich mit der Lehrkraft, mit dem KIA, mit wem du willst ab - aber nicht mit einer Vertretungsschulbegleitung....
Inklusion hat viele Wege....
Tanja