1. Klasse: Tochter so schüchtern obwohl sie so viele kennt

Hallo,

meine Tochter geht gern in die Schule und kommt gut mit. Lehrer sind zufrieden. Sie ist nur seeehr ruhig. Ok, Schule ist erst angefangen. Da sind die Lehrer ganz entspannt.

Mich sorgt aber, dass sie sich sozial total zurück gezogen hat. Sie kennt viele Kinder aus der Klasse. Aber selbst mit ihren Freunden spielt sie in der Schule kaum oder gar nicht mehr. Das liegt daran dass alle in einer größeren Gruppe spielen. Da sind aber 2 Kinder dabei die meine Tochter meidet. Die schüchtern sie mega ein ohne dass sie aber was machen. Vor einem Jahr haben diese 2 Kinder sich wohl mal über sie lustig gemacht. Ist aber nunmal ewig her. Sie sagt selber dass alle nett sind und niemand gemein ist. Daher spielt sie viel allein oder mit einem Kind aus der anderen 1. Klasse.

Sie selber findet es schade dass sie mit ihren Freunden nicht mehr spielen kann in der Schule. Ich ermutige sie da hin zu gehen, aber sie macht es eben nicht. Dennoch geht sie gern in die Schule und arrangiert sich damit.

Ich selber finde es irgendwie schade dass sie mit niemandem aus der Klasse was macht. Und auch nur weil sie irgendwie vor 2 Kindern Angst hat, die sie aber komplett in Ruhe lassen.

Irgendwelche Tipps für mich? Einfach abwarten und sie weiter bestärken? Sie ist so mega zurückhaltend geworden. Wenn Kinder spielen kann sich nicht drauf zu gehen und mit spielen. Sie steht so passiv da rum und fragt die so leise, dass die Kinder sie gar nicht wahr nehmen. Sie selber meint dann sie haben sie nicht mit spielen lassen.

Ich erklär ihr das und bestärke sie. Aber es wird irgendwie immer schlimmer. Ich weiß auch nicht mehr was ich da noch machen soll dass sie sich mehr traut. Im Kiga meinten sie, dass meine Tochter total taff und aufgeschlossen sei. Von zu Hause kenne ich sie nur schüchtern und zurückhaltend. Nun ist es in der Schule aber auch so. Mir tut das irgendwie leid dass sie manchen gern möchte aber eben sich nicht traut

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>>Mir tut das irgendwie leid dass sie manchen gern möchte aber eben sich nicht traut<<

Weißt du was in der Situation am schlimmsten ist?
Eine Mutter die ständig ermuntert, auffordert und damit auch fordert. Das ist für ihr Selbstwertgefühl kontraproduktiv.

Ich war als Kind ähnlich, meine Mutter genauso wie du, damit hat sie in mir großen Schaden angerichtet. Für zurückhaltende und schüchterne Menschen, ist es ohnehin schon sehr schwierig mit großen, neuen Gruppen zurechtzukommen. Da braucht es nicht noch Druck, auch wenn du es noch so gut meinst.

Sie ist erst neu in der Schule. Gib ihr Zeit anzukommen und sich zurechtzufinden.

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Ja, daher suche ich ja genau hier Rat. Ich danke dir für deine Erfahrung. Ich möchte sie eben stärken und nicht schwächen. Leichtes anstubsen aber nicht überfordern und Druck ausüben. Ich versuche mehr abzuwarten

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>>Leichtes anstubsen aber nicht überfordern und Druck<<

Nein, eben nicht. Lass dieses vermeintlich "leichte anstupsen". Sie merkt das. Es ist egal ob du es subtil oder offensichtlich ansprichst, das Thema bleibt.
Ich würde dir empfehlen, dieses Thema nur aufzugreifen, wenn sie es möchte und vom sich aus damit anfängt.
Bestärke sie in anderen Sachen, aber lass jede Form von Kritik und "anstupsen" in diesem Bereich. Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken ist das Thema, nicht auf dem Wunde Punkt einstechen.

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Es gibt zwei große Einschnitte im Leben eines Kindes, der eine ist die Pubertät und danach ist Kindheit vorbei und das andere ist die Einschulung.

Gerade ruhige Kinder brauchen oft länger um in der Schule anzukommen. Bei manchen ist es erst kurz vor den ersten Sommerferien soweit, dass sie sich mit allem was Schule und ihr neues Leben betrifft, ihren Frieden gemacht haben.
Gibt ihr Zeit und deine Zuversicht, dein Kind braucht dich, aber bedingungslos. Das erste Schuljahr ist sooooo viel, gibt ihr doch zu Hause das Gefühl, dass mit ihr, so wie es ist, alles richtig ist.

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Hallo,
ich finde das Wichtigste steht ganz oben: „meine Tochter geht gern in die Schule“!
Schüchtern, introvertiert und zurückhaltend zu sein, ist immer nur dann ein Problem, wenn der Mensch unglücklich damit ist.
Du schreibst ja sogar 2x, dass für sie alles okay ist „Dennoch geht sie gern in die Schule und arrangiert sich damit.“ Und genau aus dem Grund, würde ich erst mal abwarten und ihr zeit geben. Es sind ja gerade mal ein paar Wochen rum, vermutlich beobachtet sie jetzt erst mal eine Weile, macht sich ihr Bild über die Kinder, die Gruppen, das ganze Gefüge und schaut dann, wie und wo sie sich integrieren möchte. So habe ich das früher gemacht, erst mal gucken, wo man da gelandet ist. 🙂
Vielleicht könnt ihr ganz entspannt und ohne Zwang mal privat ein Treffen mit einer Freundin aus der Schule organisieren? Wenn du sagst, sie hat schon Freundschaften in der Klasse, sollte das ja gehen. Aber mehr intervenieren würde ich da nicht. Druck ist da glaub ich sehr kontraproduktiv!
Viele Grüße

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Meine Tochter ist auch eher schüchtern. Als sie letztes Jahr in die Schule kam, hat sie das ganze soziale Drumherum viel mehr beschäftigt, als das Lernen selbst. Wer mit wem befreundet ist, wer nett ist, wer ärgert. Das fand ich als Mutter sehr interessant.
Ich habe ihr angeboten, dass sie sich gerne verabreden kann und sie zu neuen Freunden fahre. Ansonsten hab ich sie machen lassen.

Nach ein paar Wochen war die Gemeinschaft gewachsen und fast alle ihrer aktuellen Freunde kannte sie vor der Schule nicht.

Lass ihr Zeit. Sie macht das schon. Wir wohnen ländlich und die Kinder weiter auseinander. Da klappen Verabredungen ohne Elternhilfe nicht so gut. Aber sonst haben wir uns nicht eingemischt.

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Wären alle neu, würd ich mir gar keinen Kopf machen. Sie kennt aber 98 Prozent der Kinder. Und fast keiner davon hatte die letzten 3 Jahre Interesse an meiner Tochter, die aber gern neue Freunde hätte. Ich hätte mir gewünscht dass alle neu zusammen gewürfelt werden. Aber nun sind die Grüppchen seit 3 Jahren fest gefahren und ich frag mich echt ob sich da nochmal was dran ändert

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So schwer wie es fällt. Lass sie ihren Weg in ihrem Tempo gehen.

Mir geht es ähnlich wie dir. Meine Kleine ist eigentlich ein selbstbewusstes Kind das nicht auf dem Mund gefallen ist.

Nach ein paar Tagen Schule erzählt sie mir sie spielt in der Pause nicht. Sie traut sich nicht ihre Flasche und Brotbox alleine zu lassen. Ich hätte heulen können.
Frühs an der Bushaltestelle hängt sie am Hosenbein.

Sie kommt langsam raus. Heute morgen hat sie mich an der Bushaltestelle gar nicht gebraucht.

Es ist eine riesige Umstellung. Die Beste Freundin noch im Kindergarten. Das gewohnte Umfeld fehlt. Die Masse an Kindern. Plötzlich wieder bei den Kleinen. Und mal ehrlich so zehnjährige Rabauken sind nicht ohne.

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Ja, bei uns ist es so dass sie mit 15 Kindern aus der kiga Gruppe in einer Klasse ist. Beste Freundinnen sind auch dort. Aber sie spielt mit allen nicht mehr weil die jetzt alle bei 2 Kindern rum wuseln vor denen sie (warum auch immer) Angst hat sie würden ärgern obwohl sie es nicht tun. Die Gruppe ist seit 3 Jahren total fest gefahren. Für meine Tochter ist nicht so das richtige dabei. Leider wurden sie nicht neu gemischt. Wär alles neu wär ich entspannter. So mach ich mir kaum Hoffnung. Aber ich werd jetzt meinen Mund halten und für sie da sein. Es tut mir einfach leid dass sie sich nicht mehr zu ihren Freunden traut wegen 2 Kindern. Mit denen hat sie sogar auch schon sporadisch gespielt und auch die kennt sie eben. Naja, ich versuche jetzt tapfer zu sein. Dir auch alles gute

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Meine ist mit Kindern aus dem Kindergarten in einer Klasse. Aber alles wurde auseinander gerissen. Freunde von ihr sind zum Teil in einem anderen Schulgebäude, manche in anderen Klassen. Bin da nicht so begeistert.

Ich war wie deine Tochter. Lass sie ihren Weg gehen. Es wird dir als Mutter weh tun, das verstehe ich jetzt. Du machst es nicht besser.

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Meine beiden älteren Mädels sind sehr, sehr schüchtern und zurückhaltend.
Die Ältere musste ich die ersten 3 Monate quasi in die Klasse reinbegleiten.
Das erste halbe Jahr hat sie höchstens mit der Klassenlehrerin geredet, die anderen Lehrer hat sie angeschwiegen.
Neue Freundinnen hat sie erst in der 3. Klasse gefunden, davor hat sie mit 2 Kindergartenfreundinnen in der Schule gespielt.
Die zweite Tochter kommt jetzt erst so langsam an.
Sie ist in der zweiten Klasse.
Von den Lehrerinnen haben wir auch schon die Rückmeldung bekommen, dass sie extrem ruhig ist.
Sie geht auch gerne in die Schule, ist aber bei größeren Gruppen sehr zurückhaltend.
Im ersten Schuljahr hatte sie auch keine Lust sich nachmittags zu verabreden.
Auch sie hat in der Pause nur mit 2 Kindergartenfreundinnen gespielt.
Während alle schon neue Freundschaften geschlossen hatten, hatte sie keine Ambitionen.
Jetzt neulich hatte sie die erste Spielverabredung mit einem „neuen“ Kind.
Es wird langsam.
Die Große ist jetzt in der 5.Klasse und ist nach wie vor ein ruhiges Kind.

Ich war auch so.
Ich hatte und habe nie eine sehr großen Freundeskreis, dafür 3 sehr gute Freundinnen.
Ich brauche das nicht und möchte es auch nicht und fühle mich so sehr wohl.

Deine Tochter leidet nicht darunter.
Bestärke sie im Alltag und traue ihr was zu, aber dräng sie nicht oder thematisiere es jeden Tag.
Ansonsten wird es nämlich zum Problem, weil es sich für das Kind so anfühlt, als würde es was falsch/ schlecht machen.
Solange sie zufrieden ist, ist doch alles gut.
Du kannst höchstens fragen, ob sie nicht Freundinnen nach Hause einladen möchte.

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Ich danke dir. Ja, ich werd es jetzt einfach hin nehmen und es nicht mehr so thematisieren. Das tat ihr sicher nicht gut. Sie ist glücklich, also ist es gut so