Vorschulkind hat keine Lust auf Votschulblätter

Hallo,

ich bräuchte mal eure Einschätzung.
Unser Sohn ( ein Winterkind) nun frische 6 Jahre alt, ist in seiner Kindergartengruppe seit diesem Jahr ein Vorschulkind.

Er freut sich auf die Schule. Auch in der Vorschule macht er mit, aber er leider erledigt er seine Aufgaben immer sehr schnell, bzw hudelig. Nach dem Motto: Hauptsache schnell fertig.

Generell ist er ein fantasievolles Kind, welches gerne im Garten spielt. Eigentlich sehr schön, aber nicht unbedingt förderlich für die Schule.
Wir hatten die Schuleingangsuntersuchung und auch da hat er sich nicht konzentriert, sondern hat teilweise einfach geraten. Laut Ärztin müssen wir an der Konzentration arbeiten, wo ich ihr auch zustimme.

Zuhause fordere ich auch immer wieder ein, dass er sich hinsetzt und ein Vorschulblatt, ein Puzzle, etwas malt, etc. Ich versuche natürlich, die Balance zu halten und ihm die Freude nicht komplett an sowas zu nehmen.

Wie waren denn eure Vorschulkinder? Im Kindergarten gibt es bei den Großen viele Mädchen und die arbeiten mit einer wahnsinnigen Sorgfalt an ihren Sachen. Klar, Mädchen und Jungen kann man nicht immer vergleichen...

Ich mache mir Sorgen, dass unser Sohn, obwohl er es kognitiv könnte, durch seine Schludrigkeit Probleme in der Schule hat.

Lg und danke schonmal

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in unserem Kindergarten gab es gar keine Vorschulblätter....bzw. sie hatten für 24 Buchstaben-Seiten mit Aufgaben das ganze Kindergartenjahr zeit, -- also eigentlich nix.
Lass laufen und stress Dein Kind nicht.

Konzentration kannst Du mit viel Gesellschaftsspielen, anderen spielerischen Konzentrationssachen (Exit-Puzzle) mit Spaß nebenbei üben. -- Schenkt zu Weihnachten einfach auch ein SPiel, dass eben nicht Aktion-Rucki-Zucki ist, - sondern wo man mehr Sitzfleisch braucht. -- Macht mehr "Gedulds-Sachen", z.B. ALLE, - wirklich ALLE plätzchen auf dem Blech brauchen ein Gesicht .... -- so Sachen halt, wo man gerne mal schnell aufgibt, wenn man kein Bock hat .... --- das ist eine super Übung für Konzentration und Fokus. IHr habt noch ein Dreiviertel Jahr Zeit. -- alles gut. ---

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Hi,
ich vermute mal, dass unsere beiden Jungs in der Vorschulgruppe ihre Sachen erledigt haben, es gab zumindest keine andere Rückmeldung, aber in der GS war Schnelligkeit bei beiden ein bevorzugtes Ziel, Schönheit überhaupt nicht. Es gab viele Ausmalaufgaben, die wurden so erledigt, dass man erkennen konnte, dass sie die Aufgabe gecheckt und gelöst haben, aber „schön“ war das nicht.🤪 Der Große hatte lange Zeit ein furchtbares Schriftbild, aber es war leserlich und auf der Linie, wahrscheinlich noch im Rahmen, denn da gab‘s auch keine andere Rückmeldung.
Mit Vorschulblättern konnte man sie jagen. Beide kannten etliche Buchstaben vor der Schule, konnten schon gut rechnen und die Uhr lesen, aber das passierte nicht über Vorschulheftchen.
Heute sind sie grundsolide Gymnasiasten und die Grundschule war komplett problemlos. Der Kleine war in den Lockdowns noch in der GS und da gab es immer Zusatz- und Fleißaufgaben. Da hat er einen großen Bogen drum gemacht, ab und zu konnten wir ihn dazu überreden.
Es geht also auch schnell und „unschön“.😉 Konzentration war aber nie ein Thema bei uns.

vlg tina

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Bei uns genauso.

Hauptsache schnell fertig und bloooooß nicht mehr als nötig ;-)

Ordnung und Sauberkeit: eher nicht vorhanden.
Schriftbild: wird langsam besser (jetzt 3. Klasse)
künstlerische Begabung oder gar freihand Zeichnen: fragt lieber nicht :-D

Ausmalaufgaben wurden hier auch immer so schnell es ging erledigt - wenn es darum ging, was zu rechnen und dann das Feld mit der jeweiligen Farbe auszumalen, hat er einmal die Felder nur in der Farbe abgekreuzt 😂 (Zitat: "Ja, was denn? Das ist Mathe. Wollen die, dass ich rechnen lerne oder soll ich malen?")

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Super, dein Sohn! Allein für diesen Satz hätte er von mir ein Sternchen bekommen 🤣 Er hat so Recht! Mein Sohn macht das auch meist so und ich bin froh das seine Lehrerin da drüber lachen kann. 😂
Ich habe schon gehört das Lehrer da echt Kommentare dran schreiben.
In Kunst können sie das nicht machen, aber an dieser Stelle ist die Malerei total unnötig.

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Hallo,

wir haben Spiele gespielt, nicht Puzzles etc. Gibt es unzählige Möglichkeiten. Kann man prima die Konzentration fördern ohne das Kind mit Vorschulblättern zu jagen. 🤣

Mein Sohn hat ein Mal im Kindergarten die Übung so schlecht gemacht, dass die eher neue Erziehungskraft, die ihn nicht kannte, Bedenken bezüglich der Schulfähigkeit äußerte. Es ging um Obst und Gemüse. Mein Kind weiß seit es 2 Jahre alt ist was Äpfel, Trauben, Salat, Gurke etc. sind und welche Farben sie haben. Das hatte da einfach so richtig keine Lust dazu. In der Schule ist es anders. Besonders Mühe gibt er sich nicht, aber es geht besser als ich dachte. Viele Eltern erzählen, wie ihre Kinder ständig unzufrieden sind und radieren. Mein Kind radiert auch mal, aber verhältnismäßig wenig. Solange es halbwegs gerade, leserlich ist und innerhalb der Linien oder Kästchen, ist es ok.

Wir haben verschiedene Spiele in der Bibliothek ausgeliehen und öfter was geschenkt bekommen. Musst du schauen, was dein Kind so mag. Sowas wie Memory war für unser Kind auch langweilig. Da hat es sich nicht konzentrieren wollen.
Dadurch, dass man etwas gemeinsam macht, macht es mehr Spaß.
Malen gemeinsam geht auch besser, also vielleicht für jemand eine Karte Malen/Basteln. Jetzt zu Weihnachten könntet ihr sowas gut machen.
Bei den Hausaufgaben saß ich dann auch daneben und habe die Schreibüngen auf einen extra Blatt gemacht. Das lief dann besser- schon mal als Vorschlag für die Hausaufgabenzeit im nächsten Jahr.

Alles Gute.

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Kurz vor der Einschulung sind die Kinder in meinem Umfeld immer besonders kuddelig. Laut, unkonzentriert, rabaukig.

Dann plötzlich werden sie verständiger und man hat den Eindruck, sie sind reifer.

Für mich klingt das nach einer ganz normalen Entwicklung. Bis zur Einschulung ist noch viel Zeit.

Ich würde keinesfalls üben oder Druck aufbauen. Malen ist toll, wenn er es mag. Ansonsten einfach viel Vorlesen. Und Vorfreude schaffen. Meine Kinder lieben Experimente, das ist vielleicht auch etwas, womit man Vorfreude schafft. Vielleicht liegen ihm ja solche Sachen eher.

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Kann er es denn wirklich? Ich kenne es von unserer Tochter, dass sie lange Zeit Dingen, die sie nicht konnte, genau so ausgewichen ist. Sie ist seit etwa einem halben Jahr pro Woche einmal bei einer Heilpädagogin und einmal in der Psychomotorik. Das hat aus meiner Sicht nicht nur eine direkte Verbesserung bei ihrem eigentlichen Problem gebracht, sondern auch mehr Biss bei Dingen, die ihr nicht auf Anhieb gelingen.

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Ich antworte jetzt mal allgemein :-)

Zuerst möchte ich mich für eure tollen Antworten bedanken!

Ich versuche jetzt einfach mal, ihn über Spiele.etc an den Tisch zu bekommen. Experimente sind eine super Idee - so etwas liebt er!

Solange er in der Schule mitkommt und man entziffern kann, was er meint, bin ich zufrieden. Ich erwarte kein mit Blümchen umrahmtes Blatt :-)
Aber es ist gut zu hören, dass es auch anderen so geht!

Zur Frage, ob er es kann. Ich sage jetzt einfach mal Ja. Einige Aufgaben fallen ihm leichter als andere, aber im Großen und Ganzen ist es denke ich kein kognitives Problem. Wir müssen noch an seinem Selbstbewusstsein arbeiten. Da ist er schnell unsicher und frustriert. Vielleicht liegt es auch etwas daran.

Aber letztendlich hat er noch ein dreiviertel Jahr - wie ihr ja schon gesagt habt. Danke für eure Feedback!

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Hallo,
es war bei unseren Jüngsten (Novemberkind) ähnlich.
Er hatte sowas von keine Lust, diese schulvorbereitenden Dinge zu tun. Ich habe es ihm immer wieder angeboten, aber er wollte einfach nicht, er konnte auch nur seinen Namen zum Schulbeginn "schreiben" und er kannte ein paar Zahlen. Zum Zahlen und zählen lernen, ist ein Adventskalender ja eigentlich ganz praktisch. Und was die Konzentration betrifft, ja auch da hatte er Schwierigkeiten, das haben wir aber auch versucht, spielerisch hinzubekommen, z.B. mit Memory spielen o.ä.
Er hatte tatsächlich etwas Startschwierigkeiten in der Schule, das lag aber nicht nur daran, dass er auf die Schulvorbereitung keine Lust hatte. Aber er war doch frustriert, weil ein paar Kinder schon richtig lesen konnten. Er hat in der 1. Klasse für alles etwas länger gebraucht, war aber am Ende der 1. Klasse auf dem gleichen Stand wie alle anderen. Jetzt ist er in der 9. Klasse an der Realschule und steht in den für ihn wichtigen Fächern wie Mathe, Technik, Physik auf 1, in den anderen Fächern zwischen 1 und 3, was will man mehr. Er hat sich auch jetzt schon mal eben nebenbei seinen Ausbildungsplatz für 2025 gesichert, ohne unser Zutun. Du siehst, es gibt auch Spätzünder.
Wir hatten auch tatsächlich erst Sorgen, wie sich seine Schullaufbahn entwickelt, aber ich denke, wir können wirklich stolz auf ihn sein, dass er sich so entwickelt hat.
LG
Elsa01

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Das klingt ja wirklich toll bei euch! Richtig, es gibt Spätzünder. Vor allem bei den Jungs, was ich so mitbekomme.

Ich hoffe, dass sich das auch bei uns gibt und sich unser Sohn einfach noch entwickelt.

Danke für deine Antwort :-)

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Hi,

mein Sohn hatte auch sowas von keine Lust dadrauf und hat es nur schnell,schnell gemacht. :D Einschulungsuntersuchung hatten wir keine, da Corona, von daher keine Ahnung was die gesagt hätte, aber er hätte da eh nicht mitgemacht, da war er noch viel zu schüchtern, die hätte bei uns kurz vor seinem 5 Geburtstag stattgefunden.

Er ist auch eher wuselig gewesen, aber wenn ihm etwas Spaß machte, Malen, so wie er es wollte, Lego bauen etc. konnte er sich schon konzentrieren. Im Kiga war es in Ordnung, aber er hat sich leicht ablenken lassen.

Er ist jetzt in der 3. Klasse, gehört zu den Besten, hat alles bisher mühelos gelernt, aber ist auch etwas faul (ganz die Mama bedauerlicherweise, ich erkenne Parallelen zu meiner Schulzeit *seufz*) Er macht immer das nötigste. Gestern hatten Sie 3 Seiten in Deutscharbeitsheft bis morgen zu erledigen, da heute das Völkerballturnier ist. Er wollte echt, nach 10 Minuten aufhören, statt noch 5 Minuten länger zu machen und alle Seiten auf einmal zu erledigen. Danach hab ich ihn noch dazu verdonnert die erste Strophe des Gedichts auswendig zu lernen, das bis Montag fällig ist, sonst geht das auch wieder auf den letzten Drücker (er lernt zum Glück sehr schnell auswendig, das hat er auch von mir :D )
Im Unterricht lässt er sich auch eher leicht ablenken, kann sich aber auch konzentrieren. Nur wenn sie z.B. Arbeitsblätter bekommen und die fertig machen sollen und der Rest ist Hausaufgabe, hat er von 6 Blättern, vielleicht 2,5 bearbeitet und der Rest zu Hause, während die anderen Kinder oft gar nichts mehr aufhaben. Aber er fängt dann an zu träumen obwohl er alles mühelos kann :D
Aber sich selbst zu organisieren klappt bis heute nur schwierig, aber wir arbeiten dran und das wird schon. Ich habs ja auch hinbekommen :)

Unsere Kleine, die ist jetzt 5,5 und kommt nächstes Jahr auch in die Schule ist da ganz anders. Die fordert diese Vorschulblätter richtig. Will dass ich ihr Buchstaben vorschreiben, damit sie die nachschreiben kann, will schon rechnen. Und macht es auch meist sehr ordentlich und konzentriert. Sie ist da definitiv schon weiter als ihr Bruder. Sie saß im Kindergarten letztens 2 Stunden konzentriert an ihren Bügelperlen und hat ein großes Blatt nachgelegt. Das war wirklich toll und ein klasse Leistung sie musste ja auch noch die Farben aussortieren.
Ich bin gespannt wie es in der Schule wird.

Kinder in der 1. Klasse müssen sich übrigens nur 10 Minuten am Stück konzentrieren können, also konzentriert arbeiten. Bei meinem Sohn wurde das ganz gemütlich immer erweitert und sie hatten am Anfang oft Arbeitsstationen wo sie die Buchstaben fühlen, kneten usw konnten. Sie waren also in Bewegung und hatten immer neue Anreize. Inzwischen wird erwartet, dass die Kinder 20 - 30 Minuten konzentriert arbeiten können und das klappt auch bei meinem Sohn gut, gerade in Klassenarbeiten, da kann er sich super konzentrieren.

Also würde ich mir noch nicht zu viele Sorgen machen und einfach weiter versuchen ihm da etwas Input und Förderung zu geben. Kleine Achtsamkeitsübungen kann man auch dazu machen. Sich einfach still hinsetzen für 5 Minuten und mal nur hören, was man alles hört und sagen was man alles sehen kann. Im Internet findest du sicher noch mehr Anregungen wie man das mit Spaß fördern kann.

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Die Frage die noch aufkommt, wie wird das denn im Kindergarten zeitlich umgesetzt?
Bei Freunden war die "Vorschule" immer an einem bestimmten Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit...also quasi ein fester Termin.
In der Kita meiner Tochter war es eher so spontan dazwischen geschoben, dadurch bekam es für meine Tochter nie einen "ernsthaften Status", zumal die Kinder wohl auch häufig dafür aus dem Spiel o.ä. rausgerissen wurden. Die Herangehensweise der Kita hat sich auf mein Kind übertragen.
Das habe ich aber nur durch Zufall rausgefunden, weil ich ein Gespräch zwischen meiner Tochter und ihrem Freund (anderer Kindergarten) mitbekam. Ich erinnere mich so gut daran, weil ich so fasziniert davon war, wie gut meine Tochter das in Worte fassen konnte.
Und es war tatsächlich schlagartig mit dem Schulstart vorbei, sie brauchte nur diese klaren Vorgaben und Strukturen (Stundenplan/Pause) und nicht das Gefühl, das man jetzt nur schnell was abliefern soll.