Guten Abend.
Mich beschäftigt gerade eine Situation von heute. Und ich weiß leider nicht, wie ich damit umgehen soll. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp/Rat oder so.
Meine große Tochter ist im Februar 15 geworden. Seit Frühjahr 2023 interessiert sie sich verstärkt für Jungs. Soweit, so normal - denke ich zumindest.
Aufgeklärt ist sie. Wir waren auch bereits gemeinsam bei der Teenagersprechstunde meiner Frauenärztin.
In den vergangenen Monaten hatte sie (aus ihrer Sicht) schon etliche Beziehungen. Alles aber ausschließlich online, sprich nie live gesehen oder so. Telefonieren war das persönlichste, was an Kontakt war. Außerdem waren es meist Jungs, die in ganz anderen Ecken von Deutschland wohnen und nicht mal eben hier auf der Matte stehen können.
Das sie keine Bilder von sich schicken soll, die sie nicht auch mir oder ihrer Oma zeigen würde, haben mein Partner (nicht ihr leiblicher Vater), ich, die Großeltern und auch ihre Tanten ihr erklärt.
Bei ihren "Beziehungen" kam ich manchmal nicht mehr mit - heute mit A zusammen, den nächsten Tag war es B, dann noch C, D, E und F - gefühlt das Alphabet durch - und zwischen der alphabetisch Reihenfolge aber in unregelmäßigen Abständen auch die vorderen Buchstaben mal mehr, mal weniger häufig. Da ein Jahr nur 365 Tage hat, hoffe ich, dass die Länge der Beziehungen da deutlich wird. Ich meine, das Längste waren 2 Wochen.
Zu meiner großen Tochter sei noch gesagt, dass sie aufgrund von Fieberkrämpfen im Kleinkindalter entwicklungsverzögert ist. Sie ist momentan in der 7.Klasse einer Oberschule. Leider ist sie aber auch vom Typ her eher naiv bzw "Mir passiert nichts schlimmes. Das ist nur in den Medien." eingestellt. Sie sieht auch immer nur das Gute im Gegenüber.
Trotzdem ist sie gerade mächtig in der Pubertät.
Zu heute:
Sie ist mit unserem Hund eine Runde gegangen. Beim Heimkommen hatte sie einen Jungen dabei - 18 Jahre jung. Wenn ich mich recht erinnere, waren die beiden schon 2x "zusammen". Sie sagte, dass er ihr beim Lernen für Geschichte helfen möchte und - schwupps - verschwanden sie auf ihr Zimmer. Er hat sich nicht vorgestellt und sie hatte mir vorher nicht gesagt, dass sie sich treffen würden. Er wohnt nicht in einer anderen Ecke von Deutschland, sondern ca 3 Dörfer weiter.
Mein Partner total sauer, aber sagte nichts. Ich völlig überrumpelt. Habe ein paar Gesprächsfetzen mitbekommen (reden nicht gerade leise) als ich im Waschhaus war, da ging es sogar um das derzeitige Geschichts-Thema. Nach ca 40 Minuten habe ich den Klassiker mit "Wollt ihr was trinken?" gebracht - vom Anklopfen bis zum "Herein" keine zwei Sekunden. Und sie saßen zwar auf ihrem Bett, aber mit Abstand.
Der junge Mann ist dann nach gesamt 1,5h wieder zum Zug. Meine Tochter sagte mir dann, dass sie sich geküsst hätten, aber sonst nichts passiert wäre. Ich hatte NICHT gefragt.
Jetzt bin ich mir unschlüssig, wie ich mich verhalten soll, da sie ihn einfach mitgebracht hatte - sie wusste, dass er her kommt - uns aber nichts gesagt hat. Ich möchte sie in ihrer derzeitigen pubertären Phase nicht zu Heimlichkeiten (zum Sex braucht es ja kein Bett) "zwingen", aber der Vertrauensbruch (wegen den jüngeren Geschwistern kein Besuch, den wir nicht kennen) beschäftigt mich sehr. Welche Konsequenzen wären denn sinnvoll? Bzw. wie würdet ihr damit umgehen.
Den Film mit dem Loverboy hatten wir uns schonmal gemeinsam angeschaut. Ich habe Sorge, dass sie ausgenutzt wird und zu Dingen "Ja" sagt, die sie eigentlich nicht will. Und mein Partner hat die Sorge, dass sie zeitnah nach Hause kommt und sagt, dass sie schwanger ist.
Vielen Dank, wer sich den langen Text durchgelesen hat.
Wie am besten reagieren?
Ich kann dich gut verstehen,
Man will es richtig machen, im Gespräch mit der Tochter bleiben und trotzdem verhindern, dass das Mädchen schwanger wird und Dinge tut , die nicht gut für es sind.
Ich kenne auch die Naivität und die fehlende Realität anderen gegenüber. Deine Tochter wird wahrscheinlich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht haben und besitzt einfach noch keine Lebenserfahrung. Zudem ist sie für ihr Alter eher unreif.
Von daher muss man sich schon überlegen, ob man eine Zwölfjährige ( wenn das ihr geistiges Alter ist ) einfach so mal mit einem wildfremden Typ alleine im Zimmer lässt. Denn ihr seid es, die nachher den Ärger habt. Einem Jungen, der einfach nur mal kurz Spaß haben will, ist das doch egal.
Und mit einer Packung Kondome ist es da nicht getan.
Ich denke, eure Tochter ist noch auf euren Schutz angewiesen.
Sie kann die Menschen und ihre Absichten noch nicht sicher beurteilen. Und nicht jeder dahergelaufene Typ wird gute Absichten haben.
Sich von den Eltern gegängelt fühlen, ist das Eine.
Aber nachher vielleicht als 16jährige schwanger da zu stehen oder böse Erfahrungen mit Gewalt, Verlassenwerden, Intrigen oder der Zurschaustellung im Internet gemacht zu haben, ist das Andere.
So sehe ich es auch.
Zumal sie nicht aus Fehlern lernt. Wir haben ihr zig mal gesagt, sie soll - gerade online - nicht jedem vertrauen. Es fruchtet nicht.
Sie hat über ein Fan-Forum ein Mädchen kennengelernt. Die zwei haben sich über Klamotten unterhalten. Dann kam die Frage nach Videotelefonie. Unsere große hat auch Kamera mit angemacht, wo wir ihr auch sagten, dass sie das nicht soll. Aber das ist egal, es ist ja eine Freundin (mit der sie erst zwei Tage geschrieben hat zu dem Zeitpunkt). Angeblich ging die Kamera der Freundin nicht. Haben trotzdem so telefoniert. Unsere große hatte ihr von einem tollen Oberteil erzählt, was sie da kurz zuvor bekommen hatte. Zack "Zeig mal!" und anstatt sich außerhalb des Kamerabereiches umzuziehen, macht sie es (Unterwäsche an) vor der Kamera - am anderen Ende ist ja stimmlich ein gleichaltriges Mädchen. Auch hier wurden unsere Warnungen, dass Mitschnitte gemacht werden können, in den Wind geschlagen. Ende vom Lied: Mitschnitt wurde gemacht. Das Mädchen war eine Mitschülerin aus der Parallelklasse unter falschen Angaben. Video kursiert jetzt noch in der Schule rum. Ist mittlerweile halbes Jahr her.
Es hatte nicht mal etwas gebracht, dass sie danach eine zeitlang nur noch beaufsichtigten Medienzugang hatte. Sie lernt einfach nichts daraus.
Und deswegen sind unsere Sorgen eben so groß. Wäre sie ein normaler Teenager, der aus Fehlern lernt, würden wir wahrscheinlich lockerer sein und sie ihre Erfahrungen machen lassen.
Ich kann nur hoffen, dass sie mit allen Dingen dann doch irgendwie zu uns kommt und das Gespräch sucht. Aber ehrlicherweise möchte ich nicht, dass sie jetzt schwanger werden würde, denn wir würden sie ja unterstützen, aber hätten das organisatorische und finanzielle Problem.
wenn es JETZT richtig machst, hast du gewonnen...
toll dass sie den kUss von selbst erzählt.... --- meine Tochter, auch 13,5 hat sich allerdings 2-3 Monate mit dem Jungen aus der Parallellklasse getroffen bis es mal öffentlich einen schmatzer zum Abschied gab. -- jetzt sind sie 6 Monate zusammen und mehr läuft immer noch nicht bzw. alles bleibt angezogen.
Das verständnis von "zusammen" ist indiesem alter noch ein "ich bin verschossen" --- das "richtige Zusammen" gibt es da oft noch nicht bzw. wenn man einmal händchen gehalten hat, "gilt" das schon ....
solche ersten Annährungsversuche hatte ich auch mit 12-14 .... da gab es einige Händchenhaltejungs in der Schulpause ohne extra Treffen ausserhalb, mit denen man 5 Tage später schon wieder "verkracht" war .....
Wir haben den Jungen herzlich begrüsst, - eingebunden bzw. keine nervenden Fragen gestellt etc... -- wenn es Essenszeit war, ihn mit an den Tisch etc..... --- so haben sich beide sicher gefühlt und ich war sicher, sie würde wieder mit uns reden, wenn was wäre.... ganz einfach, weil wir am Anfang ihr nicht das Gefühl gegeben haben, das wäre ein Konflikt-Thema. -- So kam sie nie in die Heimlichkeitsschleife....
allerdings ist sie 13. --- find ich für sex zu jung.... obwohl ich es nicht beeinflussen kann.
Ich hab relativ an Anfang eine Vereinbarung mit ihr bei einem Spaziergang im spassigen Ton gemacht - die lockere Atmosphäre bot es gerade an: --- Klamotten bleiben an -- und ich nerve sie nie wieder mit Blicken oder komischen Nachfragen und dränge ihr auch keine weiteren Gespräche auf unter einer(!) Bedingung: -- sollte da mal mehr entstehen oder bevor sie sex hat, möchte ich, dass sie mit mir redet und egal wie: nie unter keinen Umständen bringt sie sich in die Gefahr schwanger zu werden durch Leichtsinnigkeit!. -- da sie relativ offen ist, kann ich mich auch drauf verlassen denke ich .... und bis dahin müssen wir Eltern uns nicht bei jedem Besuch irgendwelche Gedanken machen etc.... --- die beiden hängen immer noch dauernd nur im Zimmer, schauen Filme oder zocken gemeinsam und ja: knuschen auch, - gehen mit der Clique durch die Stadt etc.... und hier und da gabs über die Monate schon mal lustig flapsige Kommentare, wenn sie zu lange nicht aus dem Zimmer kamen, wenn der Vater vom jungen ihn abholt.... (ja: wir Eltern kennen uns, -bringen und holen die beiden regelmässig und dann werden ein paar Worte gewechselt. beide kIds haben durchaus festgestellt, dass es bei uns "anders" läuft wie bei Klassenkameraden, die voll den Stress mit den Eltern haben und danken es uns hoffentlich mit etwas verantwortung oder einem Gespräch zur richtigen Zeit) -- so weit so spassig --- eine gute Grundlage für offene Gespräche und keine Stress-Atmosphäre zuhause....
Das ist jetzt die Sichtweise für meine 13 jährige. --- Deine 15 jährige ist 2 Jahre weiter..... Erwische sie bei passender Gelegenheit nochmal zu einem passenden Gespräch - aber dann lass sie machen....
Vielen Dank für deine Sichtweise.
Da es Abendbrotzeit war, habe ich die beiden gefragt, ob sie mit essen möchten. Es wurde dankend abgelehnt.
Den spassigen Spruch werde ich mir merken und bei Gelegenheit mal anbringen. 😄
Vielen Dank für die Anregung.
"aber der Vertrauensbruch (wegen den jüngeren Geschwistern kein Besuch, den wir nicht kennen) "
Das find ich ehrlich gesagt völlig überzogen und auch sinnlos. Was umfasst denn "kennen"? Ihr werdet ja wohl nicht von jedem ein Führungszeugnis und eine Bewerbung verlangen. Ich find es relativ normal, sich in dem Alter (JA, auch mit 18 noch!!) bei den Eltern der Freundin etwas zu schämen und am liebsten schnellstmöglich in ihrem Zimmer zu verduften.
Dass du da von einem Vertrauensbruch sprichst, klingt für mich nach reichlich Drama.
"Ich habe Sorge, dass sie ausgenutzt wird und zu Dingen "Ja" sagt, die sie eigentlich nicht will."
Darüber kann und muss man sprechen und dem Kind auch wirklich vermitteln, dass es nicht cool ist, nachzugeben, aus Angst, denjenigen dann zu verlieren.
Das könnte aber sicher besser ein Nicht-Elternteil vermitteln.
Bei dir tönt mir nämlich zusätzlich noch heraus, dass du eigtl noch nicht bereit bist für die Entwicklung, die deine Tochter gerade hinlegt. Verständlich - aber für deinen Teenie natürlich uncool.
" Und mein Partner hat die Sorge, dass sie zeitnah nach Hause kommt und sagt, dass sie schwanger ist. "
Hock dich zu ihr und frag sie, ob sie bereit wäre, die Pille zu nehmen oder wie sie plant, das Thema Verhütung anzugehen, wenn es soweit ist. Frag sie, ob sie mit dir drüber reden will oder mit dem Frauenarzt. Sag ihr, dass du sie damit in Ruhe lässt, wenn sie es will, dass du aber dann erwartest, dass sie sich an jemand anderen wendet, um sicherzustellen, dass sie ALLES weiß.
Zeig ihr Vertrauen und dass du loslassen kannst und damit fein bist, niht in ALLES involviert zu sein.
Sprich da locker mit ihr drüber und finde dich am besten schon vorher damit ab: Dein Kind wird Sex haben, irgendwann wird es eben soweit sein. Und dann hat sie im Bestfall eine solche Gesprächsebene mit dir, dass Verhütung etc kein schambehaftetes Thema ist, sondern eins, bei dem man sich selbstverständlich HIlfe bei Mama oder eben wem anders sucht.
Führungszeugnis ist eine Idee! 🤣
Oder - wie meine Tante beim ersten Freund ihrer Tochter - den Namen durch den Polizeicomputer laufen lassen. 🤭
Nein, Spaß. Das meine ich nicht mit Kennen. Eher Name, Alter und eventuell woher sich die beiden kennen und wie lange schon. Das muss ja noch nicht mal der junge Mann machen, sondern kann auch meine Tochter im Vorfeld erzählen.
Sie hatte mal zum Lernen einen Klassenkameraden mit. Der stellte sich vor und gab mir ohne Aufforderung die Handynummer seiner Mutter. Das muss nicht sein, aber eben (auch trotz Nervosität oder Schüchternheit) kurz vorstellen - hat ja auch was mit Anstand zu tun.
Wir haben bis jetzt auch gedacht, dass sie mit allem zu uns oder den Großeltern kommen kann. Deswegen empfinde ich eben diese Heimlichkeit als Vertrauensbruch.
Ja, sie wird Sex haben. Aber ich hoffe da eben, dass es jedesmal ein schönes Erlebnis für sie wird und sie es nicht bereut oder ausgenutzt wird.
Sie hat ihn mit heim gebracht, noch nicht heimlicher geht doch gar nicht 🤷♀️
Wenn ich an mich früher denke, wäre die Regel „niemanden unangekündigt und niemanden, den die Eltern nicht kennen“ nicht umsetzbar gewesen, ohne dass ich mich massiv in meiner Entwicklung eingeschränkt gefühlt hätte.
Man lernt doch ständig jemanden kennen, wir haben nach dem Feiern oft spontan zuhause Spiegeleier gemacht, erste Knutschereien auf Partys habe ich auch irgendwann nach Hause gebracht… meine Mutter hat es stoisch gelassen ertragen.
Mehr als deine Tochter aufklären und sie vor ihrer Naivität zu bewahren, indem ihr viel redet, wirst du nicht machen können. Meine Schwester hat ein Downsyndrom-Kind in der Pubertät: das nimmt jetzt die Pille und darf, durch liebevollen Rat begleitet, so selbstbestimmt wie möglich, erwachsen werden.
Bisschen durchgeknallt sind doch fast alle in der Pubertät.
Hm, ich kenne diese Regel aus der eigenen Teenagerzeit und hatte es nicht einschränkend gesehen. Komme aber auch vom Dorf und da kennen sich die meisten ja eh. Außerdem war meine Mutter Verkäuferin beim örtlichen Bäcker - und das seit eh und je - und kannte deshalb auch fast das ganze Dorf. 😅
Und Partys gab es hier auch nicht so wirklich.
Wir waren schon gemeinsam beim Frauenarzt. Pille fände meine Tochter jetzt nicht so schlimm, aber die schützt ja nicht vor Krankheiten. Werde nochmal in einer ruhigen Minute mit ihr sprechen und sie natürlich auch zum Frauenarzt begleiten, wenn sie es möchte.
Puh, schwierig. Erst regst du dich über diesen Online Mist auf und dann ist der Junge aus der Gegend auch irgendwie nicht richtig.
Ich könnte deine Aufregung verstehen, wenn keiner von euch Daheim gewesen wäre....ihr wart aber da, also habt ihr den Jungen gesehen. Da sist doch "kennelernen". Ich kann verstehen, das du nicht möchtest, das fremde Menschen in eurem Haus sind, aber deine Erklärung dazu finde ich überhaupt nicht greifbar. Was haben die Geschwister damit zu tun?
Ich denke es wird hier Zeit mit ihr über deine echten Sorgen zu sprechen und nicht mehr dieses drumherum. Ihr müsst loslassen, sie muß ihre eigenen Erfahrungen machen können.
Wenn sie euch schon nicht sagt, das sie gleich Besuch bekommt (sie wusste es doch), dann drückst du nicht die richtigen Knöpfe bei ihr. Und wnen ich deinen Text so lese, dann nimmst du sie auch nicht wirklich ernst.
Keine Konsequenzen für das Mädel, aber ihr solltet versuchen sie auf einer anderen Ebene zu erreichen.
Aber, wie hast du dir denn vorgestellt, was passiert wenn sie einen Jungen mitbringt? "Kennenlernen" ist ein echt dehnbarer Begriff und nicht klar definiert.
Kennst du den Film "Ich gehöre ihm"? Klar muss das hier auf dem Dorf nicht so sein, aber seine eigene Tochter möchte man vor so einer Erfahrung schützen. Und auch die jüngeren Geschwister.
Über den Online-Mist habe ich mich aufgeregt, weil sie alle Warnungen ignoriert hat und eben die Einstellung hat "Das passiert mir nicht. Das ist ganz weit weg."
Der Junge aus der Gegend ist gar nicht das Problem, sondern ihre geistige Entwicklungsverzögerung gepaart mit ihrer scheinbar grenzenlosen Naivität, dass alle Menschen gute Absichten haben, plus ihrem "Sprachfehler" nicht Nein sagen zu können, wenn das Gegenüber dadurch einen Wunsch nicht erfüllt bekommt und eventuell "sie nicht mehr lieb hat".
Es ist absolut schwierig mit ihr...
Meine Vorstellung war, dass sie zuerst, wenn sie jemanden kennen lernt, bisschen was mit ihm unternimmt (Kino, Eis essen, ...), damit sie ihn auf neutralem Boden erstmal sieht. Dann zu uns einlädt, wo eventuell ein kurzes "Das ist XY. Er ist z Jahre alt und kommt aus ABC."
Und eben nicht gleich "Treffen - aufs Zimmer - Sex haben - wieder gehen".
Ja, den kenne ich, ich habe aber grundsätzlich mit Filmen Probleme die so als "Aufklärungsfilme" deklariert sind. Sie transportieren seltenst das, was ein Teenie greifen kann. Die Filme haben Erwachsene gemacht und das merkt man ihnen eben auch an. Sie eignen sich sicherlich teilweise um vorab intensiv erarbeitete Themen (wie emontionale Erpressung) zu vertiefen. Emotionale Erpressung fängt bei der Aufklärung schon im Kleinkindalter an.
Aber, das muß uns Eltern klar sein, unsere Kinder leben in ihrer eigenen Bubble, in ihrer eigenen Zeit. Für unsere Kinder sind solche Themen ja auch wirklcih ganz weit weg (wenn wir nicht frühzeitig daran anfangen zu arbeiten)....so ein Film macht es nicht besser.
Du ahst angst, das sie unter die Räder kommt, diese Angst teilt sie nicht...also musst du einen anderen Weg wählen, um sie zu erreichen. Mit deiner Angst erreichst du eben nichts.
Eis essen? Kino? So stellen wir uns das vor. Teenies wollen nicht, das gelich die Öffentlichkeit alles mitbekommt....die ticken so nicht. Also könntest du dein Haus "öffnen", du bietest Privatsphäre und kannst zeitgleich die Jungs etwas abklopfen. Und wie du im Film gesehen hast.....was war er doch nett zu den Eltern...merkste was?
Ich würde das Thema Sex noch mal mit ihr durchsprechen. Mach ihr klar, was eine Schwangerschaft für Folgen hat, wenn du berufstätig bist, kannst du deinen Enkel nicht ohne massive finanzielle Einbußen gross ziehen. Die Alternative wäre ein Mutter-Kind-Heim, auch wenn sich das zunächst nach Rauswurf anhört.
Und dann mach ihr klar, dass sie verhüten MUSS. Erklär ihr die Möglichkeiten und lass sie entscheiden, wie sie verhütet, aber tun sollte sie das wirklich. Spätestens, wenn der erste Kontakt zu Alkohol kommt oder sie Cannabis probiert, weiß keiner, wie sie dann tickt.
Wir hatten gestern ein sehr langes Gespräch - nur sie und ich. Einen Termin bei meiner Frauenärztin, wo sie letztes Jahr schon mal war, mache ich jetzt aus. Sie möchte sich über zusätzliche Verhütungsmittel informieren, weil Kondome ja nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen, sondern eben auch vor Krankheiten, sind die trotzdem wichtig. Und zusätzlich eben noch eine Verhütung, die greift, wenn es beim Kondom zu einer Panne kommt.
Was für eine Umstellung ein Baby ist, erlebt sie gerade hautnah mit. Unser drittes Kind ist 2 Jahre und das vierte gerade 6 Monate alt.
Mutter-Kind-Heim hatten wir gestern auch als Thema. Mein Partner und ich sind ja beide noch berufstätig. Aber ich würde denken, dass meine Mutter meine große Tochter bei sich mit aufnehmen und unterstützen würde, da sie in Rente ist, sehr fit noch ist und ein eigenes Haus nicht weit von uns entfernt hat. Und ich glaube, dass das meine große Tochter sich so vorstellt. Bisher haben meine Mutter und ich ja auch alles immer geregelt, wenn sie mit Problemen zu uns kam.
Meine Schwiegermutter wird sehr wahrscheinlich auch noch mal mit ihr reden, da sie selbst Erfahrungen gemacht hat, sehr jung Mutter zu werden. Sie war 18,5 Jahre jung und mitten in der Ausbildung als sie meinen Partner bekam.
Ich hoffe gerade darauf, dass sie reifer wird. Mehr kann ich ja leider nicht machen.
Du denkst aber echt Lichtjahre zu weit: Deine Tochter hat einen Jungen mitgebracht und du sprichst mit ihr über Mutter-Kind-Heime. 😅
Ansonsten klingt das, was du über deine Tochter schreibst nicht anders, als das was ich über meine Siebtklässlerinnen weiß. Ja, da liegen zwei Jahre dazwischen, aber ansonsten passt es.
Mir kommt deine Art recht von oben herab vor. Wäre deine Tochter anders drauf würde sie dich wohl eher damit konfrontieren, warum du deine Familienplanung nicht im Griff hast, Wenn du 15 Jahre Altersunterschied hast Das ist abet auch deine Entscheidung gewesen, die du (ihr) mit niemanden diskutieren musst. Anders herum aber auch nur in eingeschränkten Umfang.
Hallo,
Ich kann dir gut nachempfinden, meine 11 jährige Tochter ist Autistin und ich stehe eines Tages vor der gleichen Herausforderung wie Du jetzt. Daher habe ich mir dazu meine Gedanken gemacht.
Ich habe damals aufgrund gesundheitlicher Probleme die Pille schon mit 16 angefangen zu nehmen, und ich muss sagen, die Sorglosigkeit bezüglich Schwangerschaft in meiner Jugend war super für mich. Trotzdem habe ich mir Zeit gelassen und war eher Spätzünder.
Sofern meine Tochter die Pille verträgt wird sie die bekommen zu gegebener Zeit.
Ansonsten rate ich Dir Deine Tochter zu stärken, ihr beizubringen wie man sich wehrt. Es gibt gute Selbstverteidigungskurse für Mädchen, schau dich da mal um. Dort wird auch trainiert wie man rechtzeitig böse Absichten erkennen kann.
Es ist nicht einfach, aber da müssen wir durch. Wir können nicht immer bei ihnen sein und sie beschützen, wir müssen sie lehren sich selbst zu schützen.
Alles Gute
Sunny
Vielen Dank.
Meine Tochter und ich haben jetzt sehr viel miteinander geredet. Wenn die Frauenärztin es genauso sieht, würde meine Tochter als zusätzliches Verhütungsmittel die 3-Monats-Spritze bevorzugen - weil sie dann nicht immer dran denken muss und auch Magen-Darm kein Problem ist.
Nach solchen Kursen werde ich mal schauen. Unabhängig von der aktuellen Situation hat so ein Kurs bestimmt Vorteile.
Liebe TE,
ich lese jetzt sehr spät deinen Thread und möchte gern noch mal ausdrücken, wie schade ich es finde, dass du hier so viel Druck und negative Rückmeldungen bekommen hast. Und schön, dass du trotzdem immer sachlich und freundlich geblieben bist.
Ich kann dich sehr gut verstehen!
Vor allem, da ich seit einigen Jahren überwiegend mit Jugendlichen sowohl in dem Reife- als in dem zahlenmäßigen "offiziellen" Alter deiner Tochter arbeite. Da ist es erstmal überhaupt nicht die Regel, dass eine grade Fünfzehnjährige einen relativ unbekannten Achtzehnjährigen datet. Kommt vor, aber alle Mütter im Umfeld würden wittern, was der Achtzehnjährige AUF JEDEN FALL will. Die Frage, was ein Achtzehnjähriger mit einem geistig entwicklungsverzögerten Mädchen will, muss doch sofort kommen, oder? Und na klar, anscheinend hat sich das auch bewahrheitet. Und es ist einfach zum Mäusemelken, aber in dieser Hinsicht ticken viele noch wie vor hundert Jahren. Das Mädchen ist die Matratze, der Junge stößt sich die Hörner ab. Kennen wir doch alle. Ich verstehe nicht, wie alle so tun können, als hätte deine Sorge null Hintergrund.
Vor den Kindern und Jugendlichen hab ich mit "benachteiligten" Frauen gearbeitet, und auch da gibt es entwicklungsverzögerte Frauen, die eine leichte Beute im Internet sind. Auch da hab ich meine Schutzantennen ausgefahren und noch über 50jährige gewarnt und lange Gespräche geführt.
Ich bin absolut dafür, Jugendliche ihre eigenen Erfahrungen machen zu lassen und bin kritisch gegenüber Eltern, die ihre Kinder nicht "loslassen". Aber in deinem Fall, und du kennst deine Tochter gut (!), ist es toll, dass du so viel mitgedacht hast. Hoffe, das mit dem Typen hat sich erledigt. Es ist eben der große Nachteil, wenn Kinder/ Jugendliche mit Förderbedarf inklusiv auf normale Schulen gehen, dass da Schutz verloren geht. Neben den wichtigen, wichtigen, vielen Vorteilen. Ich glaube, Förderschullehrer:innen könnten ein Lied singen von schutzbedürftigen Jugendlichen, die mit einem naiven (absolut liebenswertem) Gemüt in die Vollpubertät kommen. Plus heutige Medien.
Du hast ja schon alles in die Wege geleitet. Alles Liebe und viele fleißige Schutzengel wünsch ich dir und deiner Tochter.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Ansichten. Vieles, was gesagt wurde, kann ich nachvollziehen und bei meiner 13-jährigen auch so entspannt sehen.
Nach den neuesten Ereignissen bei meiner 15-jährigen verstärkt sich aber mein Eindruck, dass sie geistig und emotional nicht ihrem biologischen Alter entspricht, sondern weit zurück ist.
Hier mal ein Update für die, die es interessiert:
Der Typ hat mittlerweile 3 Treffen, die sie vorgeschlagen hat (Film-Nachmittag, Eis essen, Spaziergang) abgesagt. Ist also nicht mehr aufgetaucht. Warum auch - Ziel war ja erreicht.
Das er scheinbar damit geprahlt hat, brauche ich vermutlich nicht zu erwähnen, denn es macht die Runde. Ihr Ruf scheint ruiniert.
Am Donnerstag meinte sie zu mir, dass ein anderer Typ sie belästigen würde. Ob ich ihr helfen könnte. Sie gab mir ihr Handy und wir haben gemeinsam geschaut. Weil er über WhatsApp ihr schrieb, haben wir zusammen den Chat gelöscht und dann in den Kontakten seine Nummer blockiert und dann gelöscht. Es schien ihr ein gutes Gefühl zu geben.
Sie zeigte mir bei der Gelegenheit noch in ihrer Galerie ein Foto, was sie mit ihrer 2-jährigen Schwester gemacht hat. Neben dem Foto war eins, was mir förmlich den Magen umgedreht hat. Snapchatfilterfoto mit ihr und einem Typen (Typ C) in einem Auto. Ich habe sie darauf angesprochen. Ihre erste Antwort "Das bin ich nicht!" Nein, natürlich nicht. Da rennt eine Doppelgängerin von ihr rum und schickt das Foto an meine Tochter. Foto also richtig angezeigt. Ach, und die Doppelgängerin hat natürlich auch noch einen Doppelgänger von unserem Hund - der tauchte nämlich am unteren Bildrand auf, da sehr neugieriges Wesen...
Wir predigen seit dem Kindergarten "Steigt nie zu unbekannten Menschen ins Auto ein!" Alles für die Katz, denn "Der ist doch gar nicht unbekannt. Ich kenne den ja... seit 4 Tagen." Angeblich 18 Jahre alt - Na ja, wahrscheinlich vor 10 Jahren wirklich wahr gewesen, aber jetzt definitiv nicht mehr. Mir kam der Gedanke "Migration über den Kreißsaal" und mir wurde schlecht.
Ich habe ihr gesagt, dass es Dinge gibt, die sie mir als Mutter vielleicht nicht sagen möchte und das ist auch okay. Aber sie sollte dann wenigstens ihrer besten Freundin Bescheid sagen (diese hat auch meine Handynummer), damit zeitnah reagiert werden kann, wenn etwas passiert. Ich wäre ja in dem Glauben, dass sie mit unserem Hund eine sehr große Runde dreht. Und dabei sitzt sie bei einem Typen im Auto, der mit ihr irgendwohin fahren könnte. Wenn sie sich also nochmal mit jemandem verabredet, dann sollte sie Zeit, Name und Telefonnummer desjenigen ihrer besten Freundin geben und auch ausmachen, dass sie sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt melden wird. Wir essen meistens 18 Uhr Abendbrot. Später geht sie eigentlich nicht mehr raus, da Dorf hier. Wenn sie sich also zum Beispiel 16 Uhr mit jemandem trifft und sich bis 17:30 Uhr mit einem "Bin auf dem Rückweg." oder so nicht bei ihr meldet, soll die Freundin sie anrufen (meine Tochter vergisst auch manchmal Absprachen). Wenn sie da auch nicht rangeht/antwortet, soll die Freundin mich informieren.
Was aber noch heftiger ist und ihre Unreife zeigt, ist: Sie hat sich letzte Woche Freitag mit Typ C getroffen und mit dem geknutscht. Aber am letzten Sonntag (also 2 Tage später) wollte sie sich mit "ihrem Freund (Typ A)" treffen und sie würde ihn ja so vermissen. Als ich ihr sagte, dass das Rumknutschen ja eigentlich schon ein Fremdgehen ist, war sie der Meinung, dass dem nicht so wäre. Eine gesunde Vorstellung, wie Beziehung funktioniert, scheint sie also auch nicht zu haben. Wir leben ihr definitiv ein anderes Bild von Beziehung vor.
Da ich mich strafbar mache, wenn ich meiner Fürsorgepflicht nicht nachkomme, und ich habe noch 3 jüngere Kinder, habe ich das allererste Mal mein elterliches Recht auf Handykontrolle genutzt und mit ihr zusammen das Handy und ausgewählte Chats angeschaut. Ich bin fast vom Glauben abgefallen: Typ A hat KEIN KONDOM genommen, obwohl meine Tochter felsenfest behauptet, er habe. Aber im Chatverlauf kam raus "Er: Ohne war doch geil. Ich nehme keine Kondome, weil ich die blöd finde." Und meine Tochter hat ihm geschrieben, dass sie es toll finden würde, wenn ein kleiner TC (Anfangsbuchstaben von ihr und ihm) durch die Gegend laufen würde.
Vielleicht sollte ich sie doch mal mehr in die Versorgung ihres kleinen Bruders (7 Monate jung) einbeziehen. Keine Ahnung, ob ihr das die Augen öffnet, was es heißt, ein Baby zu versorgen und die Verantwortung für so ein kleines Wesen zu übernehmen.
Der Termin bei der Frauenärztin steht inklusive Test auf gängige Krankheiten. Außerdem werde ich mit meiner Tante reden, die pensionierte Polizistin ist.
Meinen Gedanken, ob es noch Klöster gibt in unserer Nähe, die so jung aufnehmen, habe ich natürlich nicht weiter verfolgt.
Fazit: Vielen Dank fürs Lesen und die Antworten. Bei meiner 13-jährigen kann ich entspannt an die Sache "Entwicklung, Abnabelung und Pubertät" rangehen, weil sie ein normaler Teenager ist. Meine große Tochter braucht definitiv noch mehr Begleitung. Diese Gratwanderung wird definitiv sehr herausfordernd.
Allen ein schönes Wochenende.
Vielen Dank für dein Update.
Ich sehe wie schwierig es isz und wünsche euch nur das Beste.
Hallo, also erstmal verstehe ich deine Sorgen und dass man dann evtl. nicht mehr schlafen kann, wenn man nicht weiß, wie oder wo die Reise hingeht mit dem Kind.
Was ich nicht verstehe, sind manche kaltherzigen vernichtenden Kommentare.
Also ich würde schon das Gespräch mit ihr suchen und auch sagen, dass sie dich fragen muss, ob sie wen mitbringen kann. Das muss meiner Meinung nach sein,. wenn ihr einen Haushalt habt, in dem sowieso immer viel Besuch kommt, ist es trotzdem angemessen, wenigstens Bescheid zu geben, heute kommt xy.
Was diese online Geschichten angeht, ich glaube die Polizei veranstaltet manchmal so Themenabende zum Thema Onlinedating und diverse Gefahren. Oft hören die Kinder mehr auf eine neutrale Person. Oder vereinbaren einen Termin mit der Lehrerin und frag sie, ob Onlinedating und Fotos zu teilen in der Klasse kontrolliert und bewusst debattiert wird.
zum anderen würde ich dir raten : verbring Qualitätszeit mit ihr. backt Kuchen zusammen, vielleicht Mal auch zusammen ins Fitness Studio, etc. das schafft mehr vertrauen und Zusammengehörigkeit.. ich wünsche dir viel Kraft