Kind verweigert alles, Alles!

Hallo liebe Community,
Ich habe mich für diesen Beitrag extra hier angemeldet, die Verzweiflung ist groß.

Meine Stieftochter (4 Jahre), welche jeweils ein Mal die Woche und am Wochenende bei uns ist hat angefangen einfach alles zu verweigern.
Kurz zu uns als Familie: ich habe meinen Mann geheiratet, als die kleine gerade 1 1/2 Jahre alt war und war und bin daher schon fester Bestandteil in ihrem Leben. Unser Verhältnis war stets gut und ich zähle zu ihrem engen Vertrautenkreis. Ich war stets bemüht sie wie mein eigenes kind zu behandeln. Mittlerweile habe ich auch einen leiblichen Sohn (10 Monate) den sie auch sehr liebt.
Natürlich war sie Trennung für das Kind nicht immer leicht, nicht immer haben sich alle Erwachsenen angemessen vorbildlich verhalten und Kinder bekommen ja bekanntlich mehr mit als wir glauben. Jedoch besteht mittlerweile eine gute Kommunikation zwischen allen Parteien. Auch einige treffen zwischen mir und der Mutter und meiner Stieftochter gab es auch.

Seit vier Monaten ist nun auch die Mutter wieder verlobt, der neue Mann fester Bestandteil in ihrem Leben. Mein Mann war zunächst froh und gönnt es ihr von ganzem Herzen.
Ich möchte die Wesensveränderung nicht auf den neuen Partner schieben, der Zusammenhang ist jetzt nicht zu übersehen.
Er bestand seit der verlobung Konsequent darauf, dass kein Kontakt mehr zwischen Mutter und Vater besteht. Das Kind habe ab jetzt getrennte Leben zu führen (Zitat des Mannes). Mein Mann darf beim abholen das Haus nicht mehr betreten, das Kind wird durch die Tür geschoben und nur der neue partner öffnet die Tür. Das Kind hat mir mehrmals gesagt dass sie nicht will dass der neue Mann sie abholt und hat mich gefragt warum ihre mama nicht mehr auf sie wartet. Ich versuche immer gute Erklärungen zu finden, finde es wichtig nur gut über alle zu sprechen. Auch die Kommunikation zwischen mir und der Mutter ist fast komplett verschwunden. Spontane Anrufe, Videos calls, voicemails mit der Tochter sind nicht mehr möglich.
Also als Fazit, eine abrupte Änderung der Situation.
Nun haben wir hier nur noch Probleme. Meine Stieftochter verweigert alles. Es fängt beim anziehen an, dann das Zähneputzen, Haare kämmen, essen, einfach alles.
Sie macht sich nur noch in die Hose, auch wenn man gerade gefragt hat ob sie pipi machen muss. Manchmal steht sie vor einem und Man fragt und sie sagt nein und macht dann ganz bewusst in die Hose. Sie sagt sie hat Hunger und möchte dann entweder etwas, dass wir einfach nicht da haben oder sie verweigert plötzlich komplett dass essen. Gestern hat sie zwei Mahlzeiten komplett verweigert und auch alle Snacks die angeboten wurden, obwohl sie mehrmals äußerte dass sie doch hungrig sei. Manchmal macht man etwas gemeinsam und plötzlich verstummt sie und macht einfach nichts mehr. Bleibt stehen und es gibt kein vor und zurück mehr. Mein Mann und ich versuchen alles, wir versuchen mit ihr auf Augenhöhe zu reden, abzulenken, ein Spiel aus den Dingen zu machen. Wir ermutigen, loben und versuchen Mut zu machen. Nichts hilft, sie macht völlig dicht und verweilt dann in dem Zustand und vieles funktioniert nur noch unter Zwang. Wir sind uns schließlich einig, dass es uns einfach nicht möglich ist so durch den tag zu kommen zumal ja noch ein kind da ist. Wir können nicht für jede Aufgabe, jeden Schritt im Alltag einen riesen Zirkus veranstalten um das minimale Maß an Kooperation zu erhalten von Spaß und Freude mal abgesehen. Wir hängen uns mehrmals am Tag völlig auf. Manchmal an den kleinsten Dingen, wenn sie mich zum Beispiel nach einem Glas Wasser fragt und ich es ihr reichen möchte und sie plötzlich einfach nicht die Hand hebt und aufhört zu reagieren, dann wissen wir schon, jetzt ist wieder alles dicht. Einfach so aus dem Nichts. Gestern wollte sie einfach nichts, nicht essen nicht spielen, einfach nichts. Wenn man sie gefragt hat hat sie auch gesagt ich will garnichts. Dann haben wir sie eine Weile gelassen und sie saß einfach da, hat in die Luft geschaut und nichts gemacht für zwei Stunden. Jeder Versuch sie einzubinden scheiterte. Musik ließ sie kalt, ihr kleiner Bruder wurde auch ignoriert und wir sind ratlos. Sie weint entweder oder verstummt völlig. Uns bricht es das Herz sie so zu sehen, aber wir wissen einfach nicht weiter.

Vielleicht weiß hier jemand Rat oder einfach nur ein paar nette Worte zum ermutigen einer erschöpfen, ratlosen Stiefmama.

Liebe Grüße

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Hallo

Ich würde mit ihr zum Psychologen gehen und das schnell Dann würde ich das Jugendamt mit ins Boot holen und gegebenenfalls einen guten Anwalt.

Das Jugendamt soll sich das Kind ansehen

Sorgt dafür das die Kleine zu euch kommt.

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Oh man das bricht auch mir das Herz. Dieses Kind leidet!! Und zwar extrem!

Meldet euch beim Jugendamt, Kinderschutzbund, irgendwo! Holt euch dringend Hilfe und vermittelt, denn die Regeln des Verlobten sind absoluter Mist! Und alle, die es eigtl betrifft, machen mit 😔 klar könnt ihr erstmal nicht anders, aber ihr müsst einschreiten!!!

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Guten Morgen.
Ich bin der Meinung, dass sich das nicht mehr "normal" anhört.
Das phasenweise mal getrotzt wird ist okay, Kinder testen ihre Grenzen aus.
Allerdings finde ich, bei euch hört es sich an, als wenn sie damit ein anderes Ziel verfolgt. Außerdem (und das ist immer mit einzurechnen und wird hier im Forum gern "abgetan") geht es euch damit nicht gut. Also muss gehandelt werden!

Man kann nun mutmaßen, ob es mit der Verlobung, den neuen Umständen zu tun hat, vielleicht kommt die lütte damit wirklich nicht klar und setzt nun auf das Pferd "Entscheidung? Ja okay. Durchführen? Nope" um sich damit ein Stück weit eigene Entscheidungskraft zu erhalten, schließlich wurde sie mit Trennung, neuen Partnern und dem Modell "neuer Papa entscheidet wie Übergang von echtem Papa zu echter Mama abläuft" (den ich persönlich wirklich absolut unschön finde) vor vollendete Tatsachen gestellt. Mit ihrer Entscheidung und dem dann davon abwenden gibt sie sich vielleicht das Gefühl in einer fremdbestimmten Welt doch noch Einfluss nehmen zu können.

Bitte wendet euch an eine erziehungsstelle bzw Familienhilfe. Google einfach danach. Euren Ort + Familienberatung.
Ich/ wir haben uns dort auch Hilfe geholt und ich bin sehr dankbar für diese Einrichtung und die Unterstützung, die ich dort bekomme.

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Oh mein Gott, die arme Maus!!
Meine Tochter ist im selben Alter, dazu habe ich einen älteren Stiefsohn.

Wir haben festgestellt, dass es so enorm wichtig für ihn ist, dass seine Eltern Kontakt haben, über ihn reden und gemeinsam etwas entscheiden wenn es Problem gibt (gibt es leider auch immer wieder, da er auch einiges durch hat, Trennungen, neue "Väter", Umzüge etc.). Es ist so simpel und hilft so viel! Dass seine Eltern noch gemeinsam Eltern sind.

Was der Stiefvater da bei euch macht halte ich für absolut Kindswohl-gefährdend!!! So ein ..... da geht mir das Messer im Sack auf - ich wäre genauso verzweifelt wie du!

Ich würde mich an Stelle deines Mannes SOFORT an Jugendamt, Caritas, was auch immer wenden und einen Psychologen hinzuziehen, außerdem würde ich einen Termin mit ihre(r/m) Bezugserzieher*in im Kiga machen was denen so auffällt (ich meine falls gemeinsam Sorgerecht besteht geht das...), das arme Kind ist ja total verstört!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass euch geholfen wird!

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Ich finde was sich der neue Mann der Mutter leistet geht gar nicht. Er hat absolut nicht zu entscheiden wie die leiblichen Eltern handeln. Ich finde es schrecklich, dass die Mutter so blind ist. Ihre Tochter sollte an 1. Stelle stehen und nicht der Mann. Wäre ich dein Mann würde ich alles daran setzen mein Kind zu mir zu holen.

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Haben beide Eltern das gemeinsame Sorgerecht?

Der Vater des Kindes und die Mutter des Kindes?

Partner dürfen sich zwar wünschen, aber nichts befehlen oder so derart einfordern.
Ist auch sonst psychische Gewalt in der Beziehung?
Das geht euch zwar hinsichtlich der Mutter nichts an, die Auswirkungen zeigen sich am Kind. Das ist Punkt für den Vater.

Das Verhalten des neuen Partners, den Kontakt zwischen den Eltern derart zu verbieten, geht euch sehrwohl was an.

Beratungsstelle. Ggf. eine, die sich mit psychischer Gewalt auskennt!
Jugendamt, Kinderschutzbund

Rat suchen.
- Verhalten des Kindes
- Auswirkungen auf das Ausüben der Elternebene.
Neue Partner dürfen sein, keine Frage. Nur das Verhindern der Elternebene ist ein No Go.
Sollte es selbst von der Mutter so gewünscht sein, kann sie das dem Jugendamt in einem 4-Augengespräch mitteilen.

Dazu einen guten Anwalt. Vielleicht sogar eine Empfehlung der Beratungsstelle, sofern diese was empfehlen dürfen.

Psychologe für das Kind wäre eine Möglichkeit.
Allerdings ändert das auf der Elternebene nix
und bei gemeinsamen Sorgerecht müssten u.U. beide Elternteile zustimmen. Steht die Mutter zu sehr unter dem Einfluss des Partners, wird der Wege finden das zu verhindern.

Schreibt alles auf und wendet euch an entsprechende Stellen.

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Hallo
Du hast das toll geschrieben.

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Das Kind leidet.

Ich würde auch schnellstmöglich externe Hilfe suchen. Da helfen nette Worte jetzt nichts, sorry.

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Wir haben hier auch die Situation, dass die KM jeglichen Kontakt mit meinem Mann verweigert. Alle Mediationen haben nicht geholfen, aber seine Tochter ist auch schon 10 und wir haben alle gelernt damit umzugehen.

Was du allerdings schilderst, lässt bei mir alle Alarmglocken schrillen. Eine so rasche und drastische Verhaltensänderung ist mehr als bedenklich. Da können wirklich auch schwerwiegende Dinge bis hin zum sexuellen Missbrauch dahinterstecken.
Da gehören sich sehr schnell und dringend Fachleute eingeschaltet.
Bitte sucht umgehend das Gespräch mit den Erzieherinnen, um abzuklären, was denen aufgefallen ist. Zudem schaltet bitte sofort den Kinderschutzbund oder die Caritas ein und schildert vor allem die Dringlichkeit.
Die unterstützen auch beim Kontakt zum JA.
Vielleicht ist das Kind wirklich gerade nur völlig überfordert von den neuen Regeln des Stiefvaters, aber das würde ich sofort von Fachleuten klären lassen.

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Hier möchte ich mich anschließen.

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Hallo liebe TE,

ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Ihr solltet Euch ganz schnell externen Rat holen. Das Kind leidet und zwar nicht nur ein bisschen.

Wer weiss, was der Stiefvater noch so alles geändert hat. Alleine dass er sagt die Eltern dürfen keinen Kontakt mehr haben ist unfassbar.
Es ist schon wirklich heftig, was sich die Mutter des Kindes gefallen läßt. Wäre das mein Partner dürfte der dort raus gehen, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat.

Ich hatte auch so einen A****loch-Stiefvater. Er war so lange nett zu mir, bis er meine Mutter geheiratet hatte. Danach begannen 10 Jahre lange psychische und physische Gewalt.
Er hat alle Brücken zur Familie meines Vaters abgebrochen. Ich durfte meine Oma nicht mehr sehen, weil ich nun eine neue Familie hatte.
Meine Mutter hatte die Treffen dann heimlich arrangiert, weil sowohl meine Oma als auch ich gelitten haben, wie die Hunde. Nicht nur einmal hat sie sehr schmerzvoll dafür büßen müssen.

Lasst das kleine Mädchen anschauen. Schaut nicht zu, wie es leidet..

LG und viel Kraft
Der Muffin