Hallo,
Ich brauche einfach mal Meinungen zum Thema Grenzen in einer Patchwork Familie...
Sohn des Partners ist 10, gemeinsame Tochter 3 Monate.
Immer wieder gab es Reibereien, weil bei ihm Zuhause andere Regeln herrschen, als bei uns..als Beispiel, ich möchte, dass er seine Zimmertüre vernünftig schließt und nicht jedes Mal zuknallen lässt.
1. Erschreckt sich das Baby ständig dabei und ich mich ebenso (meinen Partner stört es auch, sagt aber das es die Gewohnheit von zuhause ist, was ich auch verstehen kann)
In vielem konnte man Kompromisse finden, was jedoch immer wieder zum Streit führt sind Dinge, welche meine Privatsphäre betreffen.
Die Tür zu unserem Bad lässt sich nicht anschließen, sie steht wegen des Katzenklos immer offen, wir haben also vereinbart, dass er nicht ins Bad kommt, wenn die Türe geschlossen ist, weil ich dann gerade duschen oder was auch immer man so auf Toiletten tut macht.
Am laufenden Band reißt er die Türe auf und dann jedesmal ein nicht ernst klingendes" oh, habe ich vergessen"
Gleiches mit dem Schlafzimmer. Sobald die Türe geschlossen ist, möchte ich nicht, dass er rein kommt, weil ich mich gerade umziehe oder vorallem meine Tochter Stille. Gleiche Situation wie im Bad, gleiche Entschuldigung tausende Male. Gestern schaue er dann durch den leichten Schlitz der Tür, als Entschuldigung kam dann, dass er das nicht wusste, da er ja nur dachte, er solle nicht reinkommen. Ich bin sehr genervt und fühle mich wirklich nicht wohl in diesen Situationen.
Ich kenne den Jungen nicht von klein an. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis, aber auch er wird älter und auch ich möchte manche Dinge so nicht mehr dulden. Er ist nicht mein Sohn und ein Psychologe sagte mir, dass ich das recht habe, mich zuhause wohl zu fühlen. Ich möchte bsw auch nicht, dass er nackt rum rennt, dass mag ich erstens nicht, weil ich es ekelig finde, wenn ich danach auch auf der Couch sitze und ich finde auch, dass wir einfach nicht so eng miteinander sind, dass das so sein kann. Ich möchte auch nicht, dass meine Tochter später bei evtl neuen Partner rum rennt...
Jetzt steht jedenfalls eine Trennung im Raum, weil ich die böse Stiefnutter bin.
Bin ich das wirklich?
Bitte um Meinung...
Seit wann kennst du den Jungen denn schon?
Seit er 7 ist..
Hallo,
Ich verstehe deine Situation sehr gut. Ich bin in einer ähnlichen. Der Sohn meines Partners zieht sich auch jedesmal wenn er zu uns kommt bis auf die Unterhose aus und läuft so durch die Wohnung. Leider ist das eine Sache die er schon vor meiner Zeit gemacht hat und somit komme ich dagegen nicht an. Mein Partner meint das würde sich wenn er älter wird von alleine erledigten. Davon gehe ich eher nicht aus, aber ich denke da steht mir noch das ein oder andere Gespräch bevor 🤷🏼♀️
Jedenfalls haben wir auch mehrere Dinge die bei uns einfach anders sind als bei seiner Mutter. Wichtig ist hier nur, dass dein Partner hier auch hinter dir steht auch wenn es um Regeln geht, die nur dich betreffen. Kinder schieben Veränderungen und Verbote gerne auf die Stiefmutter und gehorchen dann nicht weil sie meinen die hat nix zu sagen. Deshalb sollte hier auch Papa klar zu den Regeln stehen und ihm diese vielleicht auch nochmals bei einem “männergespräch” begreiflich machen. Ich finde nicht, dass es dich zu einer bösen Stiefmutter macht, nur weil du deine Privatsphäre haben möchtest. Ich bin mir sicher das versteht auch dein Partner und diesen Respekt sollte der Kleine später ja auch mal vor Mädchen bzw generell anderen Personen haben.
Und wenn diese Sache ein Trennungsgrund für deinen Partner ist, dann besteht hier definitiv noch mehr Redebedarf.
Lass dich nicht unterkriegen 🙋🏼♀️
Ich gebe hier zu 100% Recht. Wenn dein Partner solche absolut normalen Selbstverständlichkeiten mit "böser Stiefmutter" assoziiert, dann ist wohl noch mehr im Argen bei euch. Ich kann dir nur weiterhin raten, setz dich mit ihm in Ruhe zusammen und stellt Regeln und eben auch entsprechende Konsequenzen für den Jungen auf. Die für euch beide stimmen, danach geht ihr diese mit dem Jungen durch. So haben wir es bei uns gemacht und es hat gut geklappt seither. Viel Glück
Nein, finde ich nicht. Die Regeln, die du aufstellt, sind völlig in Ordnung und nachvollziehbar. Aber wenn dein Mann nicht mitzieht, stehst du auf verlorenem Posten. Wenn dein Mann da aber partout nicht einlenken kann, dann wird wohl eine Trennung das Sinnvollste sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Sinn macht, dass du dich jetzt ihm zuliebe da völlig verbiegst.Toilettengänge und auch Stillen sind sehr private Angelegenheiten, manche sind da nicht so empfindlich, andere aber wie auch ich wollen das nunmal respektiert haben. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein und ein 10jähriger Junge kann das auch begreifen. Das sollte auch sein Mann verstehen und entsprechend den Jungen da anweisen. Nackt auf der Couch herumfläzen finde ich auch eklig.
Ich finde das liest sich ein bisschen nach sexueller Neugier. Möglich dass ich da zu viel hineininterpretiere, aber das sind ja alles Situationen, in denen er dich (halb-) nackt sehen kann. Vielleicht interessiert ihn einfach wie das alles ausschaut 🤷♀️
Ich persönlich hätte wohl schon sehr früh und stimmlich sehr deutlich klar gemacht, dass er das nie wieder zu "vergessen" hat, denn hier geht es um einen ganz sensiblen und privaten Teil von mir und da hat kein 10Jähriger und auch sonst niemand das zu missachten.
Nicht aggressiv, aber ich glaube meine Ansage hätte er nicht vergessen.
Ansonsten kann man doch so ein Schloss anbauen, so eines zum einhaken, wenn es einen Teil des Problems löst. Der andere Teil ist die Motivation, die es zu ergründen gilt.
Eine böse Stiefmutter bist du jedenfalls nicht, zumindest nicht wenn das wesentliche Punkte nicht verschwiegen wurden.
Zu dem Totschlagargument "Du hast mich mit Kind kennengelernt". Es geht nicht darum DASS ein Kind da ist (mit eben typischen Begleiterscheinungen wie mehr kochen, mehr Kosten, zusammen was unternehmen usw), sondern darum wie dieses Kind sich verhält. Es geht um ein Fehlverhalten, was so gesellschaftlich nicht in Ordnung ist. Es geht darum Grenzen zu respektieren und du bist ja nur eine Person, bei der er das tut. Das kann er aber auch bei x-beliebigen Personen so fortsetzen, wenn man ihn dahingehend nicht sensibilisiert und da könnte es dann irgendwann in einer ganz bedenkliche Richtung gehen.
Auf so eine "böse Stiefmutter"-Kiste würde ich mich gar nicht einlassen. Wenn ihr schon kurz vor der Trennung steht, klingt das allerdings nicht nach allzu großer Verbundenheit zwischen dir und deinem Partner.
Im Ernst, der würde eine Trennung in Kauf nehmen und das ernsthaft auch so vor Freunden und Familie so kommunizieren?
"Die Doris wollte einfach nicht verstehen, dass Torben-Henrik sich eben nicht so gut merken kann, dass wenn die Badezimmertür zu ist, er da nicht reingehen darf. Außerdem will sie ihn nicht nackt rumlaufen sehen. Die spinnt doch!"
Mal im Ernst, man hört doch auch bei geschlossener Tür, dass jemand duscht. Da will wohl jemand nicht sehen, dass Erziehung eben nicht mit 6 Jahren beendet ist.
Ansonsten: Zettel an die Tür, Katzenklo in den Flur oder den Partner hier mal drüber lesen lassen. Manchmal merken sie es ja erst dann, wenn sie es von außen "hören" bzw lesen.
Nein, bist du nicht.
Die Dinge, die du beschrieben hast, sind deine Privatsphäre. Und da haben sich auch Kinder dran zu halten (und ja, die kapieren sowas, die wollen ja auch mal ihre Ruhe)!
Du bist ganz schön geduldig, dem Herrn hätte ich beim zweiten Mal reinplatzen eine etwas lautere Erklärung geliefert, wenn die Erklärung in normaler Tonlage nicht fruchtet. Und bei weiterer Belästigung (und genau das ist es nämlich) hätte ich mir die ein oder andere Konsequenz einfallen lassen (auch wenn es keinen Sinn ergibt, aber evtl. müsste er für jedes Mal "spannen" ein Spielzeug, Videospiel, CD etc. abgeben - Erwachsene werden ja auch bestraft wenn sie andere Leute belästigen).
Schade dass dein Mann nicht auf deiner Seite ist und dich nicht ernst nimmt, ich vermute da ist nicht mehr viel zu retten.