Jugendlicher+Familie mit Problemen

Hallo, ich schreibe hier im Sinne von einem Freund.
Er ist im Moment oder generell nicht in der Lage sich hier selbst zu melden, es fehlt zum Teil am Willen aber eben und nicht zuletzt auch an den Fähigkeiten sich klar auszudrücken (das schafft er schon im gemeinsamen Gespräch nicht wirklich gut)
Kurz die Eckdaten:
Er ist Ende Dreißig und lebt seit drei Jahren mit seiner Partnerin "zusammen". Sie ist Mitte Vierzig und hat zwei Kinder. Der ältere (das Alter kennt er nicht) vermutlich Mitte Ende Zwanzig ist zur Zeit im offen Vollzug also nicht mehr in der Familie. Der jüngere Sohn geht gerade auf die Achtzehn zu und stellt aktuell u.a. das Problem dar.
Mein Freund ist selbst immer wieder über längere Zeit depressiv und Substanz abhängig, primär von Medikamenten. Dazu kommt das er keine eigene Wohnung hat und auch nicht arbeiten geht. Ich kann nur noch so viel dazu sagen das er von seinem Auffassungsvermögen viele Sachen innerhalb der Beziehung nicht wirklich überblicken und daher auch nicht damit umgehen kann.
Zur Vorgeschichte seiner Freundin kann ich nur so viel sagen das die Kinder von zwei verschiedenen Partnern sind und beide Beziehungen zerbrochen. Es gab wohl mal eine Art Familienleben zwischen dem Mann dem zweiten Partner, ihr und den Kindern.
Sie hat leider auch ein Päckchen zu tragen, da sie selber an Borderlinestörung leidet und mit emotionalen Aussprüchen zu tun hat die vor allem ihr Partner (mein Freund) zu spüren bekommt.
Sprich von seiner Seite aus kommt immer wieder der Versuch sich zurück zu ziehen, so ist er u.a. bei mir aber auch in wechselnden Unterkünften.
Ihr Wunsch wäre ein stabiles Familienleben, in dem er auch präsent ist, er kann das durch seine Valiumsucht und seine Persönlichkeit/Erkrankung nur schlecht bieten. Sie arbeitet trotz ihrer Erkrankung in einer höheren Position im Einzelhandel, ist also tagsüber nicht da.
Der ältere Junge ist wie gesagt nicht da und der jüngere siebzehnjährige verbringt fast hundert Prozent seiner Zeit in seinem Zimmer und spielt Playstadion. Bei ihm kommt es täglich zu Wutausbrüchen und er zerschlägt dabei das Mobiliar in seinem Zimmer.
Ich kann das leider alles selber nicht richtig einordnen, die Mutter steht halt immer noch auf dem Standpunkt da es ihr kleiner Junge ist und sie lässt ihn größtenteils auch recht respektlos mit sich selber umgehen. Sprich er schreit sie nach Essen an und fordert Dinge mit denen er sich in seiner Isolation ablenken kann.
Er war eine Weile nicht in Deutschland und hat auf seinen Wunsch (also er ist so wie ich es verstanden habe einfach los gefahren) hin in Bosnien bei der Familie seines Vaters gelebt. Der ist auch hier in Berlin, kümmert sich aber nicht...
Die Beziehung zwischen den Beiden hat wohl recht gut funktioniert als der Junge nicht in Deutschland war. Allerdings habe ich festgestellt das sie ihn als ihren Partner auch recht verhätschelt, sprich nicht altersgemäß behandelt.
Er nimmt das im positiven für sich hin, auf der anderen Seite wehrt er sich natürlichen dagegen und sagt das er nicht 24/7 mit ihr verbringen kann und seinen Freiraum u.a. auch Party braucht. Da kommt es dazu das er schon-mal ein paar Tage nicht da ist u.a. um der Situation mit dem Sohn zu entkommen. Es gibt tägliche Spannungen die auch schon fast von Seiten des Jungen in Gewalt ausgeartet sind. (Schubsen u.a.)
Letztlich und endlich befindet mein Freund zum Teil auch selbst verursacht in einer schwierigen Situation. Sie wirft ihm immer wieder raus, dann landet u.a. bei mir und sie versucht auch gar nicht die Situation zwischen sich und ihrem Kind zu ändern. Es steht zwar im Raum das der Junge mit achtzehn (noch dieses Jahr) anfangen soll zu arbeiten ich bezweifle aber das sich das ergeben wird da er auch schon die Schule abgebrochen hat.
Komplexe Situation, meine Frage ist nun was kann man am besten machen/empfehlen und das eben auch gegen den mangelten Willen der Mutter?

Vielen Dank

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Dein Freund soll bitte erst mal sein Leben, seine Lebensumstände und seine Gesundheit/Abhängigkeiten auf die Reihe bekommen, bevor er sich auf eine offensichtlich kranke Beziehung mit einer schwierigen Frau in schwierigen Lebensumständen einlässt ...

... dass das alles keine Zukunft hat, sieht doch selbst ein Blinder mit Krückstock ...

... da klammern sich zwei kaum lebensfähige Menschen aneinander ... das kann nur unglaublich schief gehen ...

... und aus dem Thema "Sohn" soll er sich erst recht raushalten ... er hat nun wahrlich genug eigene Probleme und mit Sicherheit weder die Fähigkeiten noch die Ressourcen, sich auch noch darum zu kümmern ... er bekommt ja nicht mal sich selbst auf die Reihe ...

... und Dir würde ich raten, dass Du mal Dein Hotel für ihn schließt ... wenn Du ihn immer wieder auffängst, gibt es für ihn auch keinen Grund, mal was zu ändern.

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Ich würde meinem Freund nahelegen, einen Entzug zu machen und dann sein Leben zu ordnen.
Diese "Beziehung" mit der Frau ist keine gute Grundlage dafür.

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Zwei erwachsene die erhebliche Probleme haben und mittendrin zwei Kinder die kaum ne Chance haben. Mich wundert das Verhalten der Kids null. Die haben ja nie Struktur usw leben und erleben dürfen. Freund gehört in Therapie genauso wie die Freundin. Und die Jugendlichen brauchen dringend Hilfe um das erlebte zu verarbeiten.
Ich würde ebenso mal das Hotel schließen und mich selber schützen so ist der Junge Mann auch einfach mal gezwungen sein Leben zu regeln.

Mein Beileid gehört den Kindern.

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Nimm ihn mal mit zu einer Beratungsstelle, wenn er wieder bei dir auftaucht. Da prallen doch so viele multiple Problemlagen aufeinander und wenn alle schon so tief in ihren Problemen stecken, wird da niemand den anderen mehr rauf ziehen. Wird auch nicht gut, egal, ob der Sohn auszieht, er mehr Freiraum hat, sie ihn weniger oder mehr verhätschelt. Am besten würde sie sich eine Therapie machen und ihr Sohn gleich mit, aber darauf hast du am wenigsten Einfluss.

Deshalb ermögliche deinem Freund einen Start ins Suchthilfesystem. Dann kann er, wenn er Hilfe annimmt, seine Probleme ordnen. Und gtenzbdich selbst ab, wenn du nicht mehr sein Hotel sein willst, bist du dazu nicht verpflichtet