Knappe Finanzen aber unterschiedlicher Umgang mit Geld

Hallihallo

Ich weiss langsam nicht mehr weiter und frage mich ob ich überreagiere.

Ich und mein Mann haben zwei gemeinsame Kinder, er noch zwei Teenies aus 1. Ehe.

Das Geld ist knapp aber irgendwie scheint es nicht bei meinem Mann angekommen zu sein, dass wir nun insgesamt 4 Kinder haben. Bei mir kommen meine Kinder an erster Stelle. Trotzdem spare ich an mir und meinen Kindern. Wir haben alles was wir brauchen, aber es ist sehr zeitaufwändig immer alles möglichst günstig oder gratis aufzutreiben.
Ich selber spare auch wo ich nur kann (z. Bsp. nur 1x pro Jahr zum Friseur, kaum Ausgang, neue Kleider nur wenn unbedingt nötig). Wo nur möglich schleppe ich Getränke und Essen von zuhause mit. Es ist manchmal richtig anstrengen immer aufs Geld zu schauen.

Mein Mann dagegen sorgt ständig wieder für Extraausgaben. Ich habe dann das Gefühl, dass ich und meine Bemühungen gar nicht wertgeschätzt werden und hätte grosse Lust mir auch mal wieder so richtig was zu gönnen. Aber wenn wir beide so Leben, landen wir in den Schulden. Man muss dazu sagen, er hat jahrelang Schulden aus seiner 1. Ehe abgestottert und dadurch keine Ersparnisse. Heute bin ich sicher, dass die Schulden nicht nur durch seine Exfrau entstanden sind sondern er auch kräftig dazu beigetragen hat.

Ich war gestern Abend an einem Geschäftsanlass und hatte ihm und den Kindern ein kaltes Abendessen vorbereitet. Was macht er: geht und bestellt Essen bei seinem Lieblingsitaliener. Ich habe die Reste im Kühlschrank gesehen und erst gedacht, er hätte selber gekocht. Hat er auch bestätigt, dass er Lust auf was warmes hatte und gekocht hat. Heute habe ich die Aluschalen im Abfall gefunden. Somit hat er mich eiskalt angelogen, weil er wusste ich würde eine Szene machen. Das ist schon mehrmals vorgekommen. Oft wenn ich weg bin, bestellt er heimlich. Hab mir schon gedacht seit wann kocht er denn so gut...

Mit seinen Teenies geht er auch regelmässig ins Kino oder sonst wo hin und neulich gabs für die Tochter einfach so ein teures Handy. Klar hat sie eins gebraucht, aber ein günstigeres wär auch möglich gewesen.
Er hat letzten Monat Verkehrsbussen in Höhe von 500.- eingefahren (leben in der Schweiz) und einfach mit der Schulter gezuckt.
Er hat keine Anstalten gemacht, irgendwie das Geld wieder reinzuholen oder dafür auf was anderes zu verzichten...
Ein bisschen hat er sich eingeschränkt seit dem 4. Kind (raucht weniger, schneidet sich die Haare selber, nimmt öfters Essen von zuhause mit).

Er arbeitet 100%, ich 60%. Mehr arbeiten liegt leider nicht drin, da wegen der Betreuungskosten Ende Monat nicht wirklich viel mehr übrig bleibt.

Ich bin ständig am ermahnen, doch bitte aus Geld zu schauen, was ihm und mir keinen Spass macht. Er sagt immer,dann darf er ja gar nicht mehr leben, wenn ich ihm alles verbiete. Eben zum Beispiel auswärtsEssen oder bestellen, ist fûr mich unnötiger Luxus und eine gute Möglichkeit Geld zu sparen.

In ein paar Jahren wird es uns voraussichtlich wieder finanziell richtig gut gehen. Mein Mann hat eine Beförderung in Aussicht und der Unterhalt für seine älteren Kinder fällt weg. Aber das geht halt mindestens noch 5 - 6 Jahre.

Wie kommen wir durch diese Zeit ohne uns ständig ums Geld zu streiten?

Ich habe ein bisschen Geld auf der Hohen Kante. Eigentlich war es dazu gedacht uns auch ab und zu mal Urlaub oder sonst was zu gönnen, da ich ja gewusst habe, dass mein Mann durch die Unterhaltszahlungen und Schulden unseren gemeinsamen Kindern so was erstmal nicht ermöglichen kann. Aber das getraue ich mich nun gar nicht mehr, weil ich ständig am Löcher stopfen bin und am Schluss haben wir gar nichts mehr. Ich sag ihm immer, meiner Meinung nach müssen wir auch mit 4 Kindern von dem Leben könnem, was monatlich reinkommt (wär auch möglich,wenn alle mithelfen). Dann bin ich auch bereit eben mal Urlaub oder Extras zu finanzieren. Aber er gibt sich irgendwie keine Mühe und denkt wahrscheinlich im Notfall schiesse ich Geld ein, was ich dann gezwungenermassen auch mache.

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Hallo,
aus meiner Sicht hakt es bei euch ganz gewaltig. Ich wäre sehr vorsichtig, dass du mit deinem Mann nicht auch in der Schuldenfalle landest.
Unterschiedlicher Umgang mit Geld ist schwierig, klar, aber grundsätzlich zieht ihr irgendwie nicht am selben Strang.
Du schränkst dich über die Maßen ein und dein Mann schleudert regelrecht mit Geld um sich. Ich verstehe vollkommen, dass du dir verarscht vorkommst.
Vorrangig sind euch wohl auch unterschiedliche Dinge wichtig, dein Mann möchte ab und an Essen gehen/bestellen und deine Prioritäten liegen eher woanders. Das müsste als erstes geklärt werden.
Und ich würde sehen, dass ihr die Konten trennt und ein Haushaltskonto einrichtet. Gucken, wie hoch sind eure festen Ausgaben, jeder zahlt anteilig seines Gehalts darauf ein und den Rest hat jeder als Taschengeld.
Wenn dein Mann dann von seinem Taschengeld Essen bestellen möchte oder seiner Tochter ein teures Handy kaufen will - seine Sache.
Ich würde allerdings keinesfalls dein Erspartes in diesen Strudel werfen! Mein Gefühl sagt mir, dass dein Mann das prima mit verbraucht...
Insgesamt würde ich ehrlich gesagt die Beziehung stark in Frage stellen, wenn mein Partner Essen bestellt und mich darüber anlügt, dann wird er wahrscheinlich auch vor anderen una gesprochenen Ausgaben nicht zurückschrecken...
Ich wäre an deiner Stelle wirklich sehr sehr vorsichtig, dass du am Ende nicht auch noch Schulden am Hacken hast.
Alles Gute für dich!

LG Saskia

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Würde es etwas bringen, dass er monatlich nach Abzug aller Kosten (ich denke da auch an die teure Krankenkasse 😵‍💫) vielleicht 10% für sich als Taschengeld behält und den Rest managst du? Wobei er ziemlich uneinsichtig klingt, wenn er meint, du(!) würdest ihm die Sachen verbieten und ihm das Leben vermiesen.
Überlege dir, was ihm die Erleuchtung bringen könnte, dass es um eure Finanzen schlecht steht und er etwas aufs Budget achten muss.

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Ich sehe es wie meine Vorschreiberin. Getrennte Kassen und ein Haushaltskonto auf das ihr beide einzahlt. Ist sein eigenes leer, muss er (hoffentlich) sehen wo er bleibt. Funktioniert auch das nicht, wären solche eklatanten Unterschiede tatsächlich ein Trennungsgrund. Ich bin relativ sparsam und habe mir dadurch einiges aufbauen können. Das würde ich nicht wegwerfen wollen, nur weil mein Partner/Ehemann das Geld zum Fenster rauswirft.
Ein gemeinsames Verständnis von Finanzen ist für mich Grundlage einer Beziehung, sonst klappt es nicht.

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3 Konten machen

1 mit allen fixen Ausgaben inklusive Haushalt, Klamotten für Kids usw.

Anteilig je nach Einkommen einzahlen

Dann hat jeder noch ein eigenes Konto- davon zahlt man halt seinen eigenen Luxus
und er auch davon die extra Geschenke für seine Kids wie bspw das Handy.

Extras wie Essen bestellen bspw würde ich auch vom eigenen Konto laufen lassen-- weil es ja unnötiger Luxus ist, wenn das Geld eben knapp ist.

Deine Ersparnisse würde ich nicht angreifen


Und dann kann dein Mann mit seinem Konto machen was er will...wenn leer dann leer...

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Hi, mein Mann hat auch nie gelernt mit Geld um zugehen. Mami hat für ihn gespart und mit diesem Geld immer wieder den Dispo ausgeglichen. Wenns nicht gereicht hat,wurde der Dispo erhöht.

Wir haben es so geregelt, das wir ein Haushaltskonto haben. Dort gehen alles Kosten runter und sein Gehalt drauf. Er holt sich am Monatsanfang 500€ ab und muss damit auskommen.

Wenn er einkauft mit der Ec-Karte vom Haushaltskonto genau so tanken. Tabak,Bier und seinen eigenen Luxus muss er von seinem Geld bezahlen.
Ich weiss,es liest sich hart,dass ich ihn so einschränke. Allerdings haben wir Jahre gebraucht seine Finanzen damals in Ordnung zu bringen. Natürlich auch mit meinem Geld.

Wir haben auch andere Möglichkeiten ausprobiert.Zum Beispiel mit eigenem Girokonto. Er schaut einfach nicht drauf und hebt so lange ab bis das Konto leer war. Manchmal in der Mitte eines Monats.

Wir haben Haus und Kinder. Irgendwie mussten wir diese Sache regeln.So klappt es sehr gut und er sieht,dass ich so gut sparen kann und wir uns etlichen Luxus leisten können.

Bei uns geht es nicht anders. Sein Vater und seine Mutter sind in die Insolvenz gerutscht,da der Vater genauso sein Geld verschleudert hat. Auch sein Bruder kann mit Geld nicht um gehn.

Ich würde ein Haushaltskonto anlegen und deinem Mann ein Girokonto geben,wo sein Geld zur freien Verfügung drauf ist.

Ist hart,hilft aber alles nix.

Ich habe im übrigen zur Sicherheit mein eigenes Gehaltskonto.

LG

Bearbeitet von majonjon
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Ich finde die Ideen mit den getrennten Konten sehr gut. Aber wenn ihr verheiratet seid, hängst du am Ende trotzdem mit drin wenn er Schulden macht, oder? Da würde ich mich anwaltlich beraten lassen und eventuell einen nachträglichen Ehevertrag abschließen. Dann könnt ihr die Finanzen trennen und du bist auf der sicheren Seite. Buttere da bloß nicht dein Erspartes rein. Das ist dann weg und die Situation ist immer noch genauso schlimm. Mehr Geld wird so ein Problem in 5-6 Jahren auch nicht unbedingt lösen wenn er dann einfach noch mehr ausgibt.....

Bearbeitet von talena
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Puh, ich verstehe dein Problem.

Zum Glück gab es da bei meinem Mann und mir nie größerer Probleme (außer beim zweiten Date, da wollte ich zu Rewe und für ihn kam so ein teurer Laden nicht in Frage😅) aber ich glaube das ist auch so eine Sache, wo man sehr schlecht zusammenkommt, weil es vermutlich auch eine Charakterfrage ist.
Ich kann sowohl deinen Mann verstehen, der mit den Kindern mal ne Pizza bestellen will als auch dich, die eben sagt dass das Geld nicht reicht. Gerade bei den Preisen in der Schweiz 😬
Was uns hilft (aber wie gesagt, wir hatten nie so massive Probleme wie ihr): Zusammensetzen und Kassensturz machen. Centgenau aufschreiben, wie viel habt ihr für Essen ausgegeben, wie viel für Medikamente, wie viel für Haushalt. Was davon hätte ggf. günstiger klappen können, wo ist es rausgeschmissen Geld. Welche Summe an Geld gebt ihr eigentlich unnötig jeden Monat aus und was könnte man mit der Summe an Geld eigentlich aufs Jahr gerechnet machen (konkretes Ziel: ETF der Kinder, Urlaub, neue Terasse, ein Jahr früher in Rente). Durch Kartenzahlungen kann man das ja zum Glück super auf dem Konto verfolgen. Oft hilft es, wenn man die Situation schwarz auf weiß vor Augen hat.

Achso, auf "Bald wird es ja besser" würde ich nicht setzen. Wir haben schon von 800€ für 2 Erwachsene und ein Kind gelebt und von 12000€ für 2 Erwachsene und ein Kind. Die Streitfragen übers Geld bleiben die gleichen! Wenn der Unterhalt wegfällt, denkt er sich dann er will die Kinder zum Studienabschluss auf ne große Reise einladen. Oder wenn die Beförderung kommt, braucht er ein neues Auto was seinem Posten angemessen ist damit die Kunden nicht doof gucken was der Bankvorstand im VW Polo von 1985 macht Etc. Etc. . Die Linie ist man fährt ist einkommenunabhängig, und da müsste ihr auch einen Nenner kommen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Es gibt Menschen, egal ob du denen 100 oder 1000 Euro gibt's, es ist einfach weg. Meist hilft eben nur der Absturz in die Schulden, Einsicht, Beratung und den festen Wille es nicht wieder so weit kommen zu lassen. Aber ehrlich, solche Menschen finden immer andere, die ihre Ausgaben abfedern. Mein Partner gibt auch viel zu viel Geld aus und trotz bitten schafft er es nicht ein Haushaltsbuch zu führen, so dass wir unsere Ausgaben sehen und anpassen können. Hier stand schon oft Trennung im Raum, aber wegen Schufa hätte er Probleme eine Wohnung zu finden und den Vater meiner Kinder unter der Brücke schlafen zu lassen, ne da schieß ich lieber Geld zu. Wir haben getrennte Konten und ein gemeinsames. Dort gehen 1200 Euro ein im Monat. Wenn das weg ist, ist Ende der Ausgaben. Dann kauf ich "privat" für die Kinder.
Ich kann ihn nicht retten, aber sicherstellen, dass ich das Haus halten kann, wenn er unter geht. Gucke bitte immer, dass du für dich abgesichert bist. Sein Leben über seinen Möglichkeiten darf dich nicht in den Abgrund ziehen.

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wie alt sind den seine Kinderaus der 1. Ehe, hier ist das Zahlen nicht mit 18 vorbei