Braucht das Kind seinen (biologischen) Vater

Liebe Community,

Vor 5 Jahren wurde ich ungeplant schwanger, mit dem Vater meiner mittlerweile Vierjährigen Tochter war ich damals nicht zusammen. Er drängte gleich zu einer Abtreibung, als ich während der Schwangerschaft blutete, wünschte er sich ziemlich unverblümt, die Schwangerschaft möge auf diese Weise enden...

Nun ja, meinem Kind zuliebe habe ich versucht, mit ihm zurecht zu kommen, da ich ihm immer wieder hinterher gerannt bin, hat er sogar eine Beziehung zu meiner Tochter aufgebaut, sie nennt ihr Papa, es gibt Ungänge zwei Mal in der Woche, zu denen sie mal mehr und mal weniger gerne geht. Unterhalt hat er nie gezahlt, Sorgerecht hat er nicht. Mit meinem Wissen von heute hätte ich den Kontakt schon in der Schwangerschaft abgebrochen.

Denn ganz ehrlich: dieser Mensch, der nix im Leben auf die Reihe bekommt (29, wohnt in einer Messie WG mit einem anderen "Lebenskünstler", kein Abschluss, nie nen richtigen Job gehabt, jede Beziehung scheitert nach kürzer Zeit, weil er jede Frau nur anlügt und verarscht...) nutzt meine Tochter nur aus, um ein bisschen bedingungslose Liebe zu bekommen. Er spielt vielleicht mal ganz nett mit ihr, aber Verantwortung hat er noch nie für sie übernommen. Zudem ist er unzuverlässig, kommt immer zu spät, verliert dauernd alle Sonnenhüte, Trinkflaschen usw. und verursacht einfach nur ein Problem nach dem anderen.

Ich habe langsam einfach keine Lust mehr, wenn er mal im Urlaub ist oder so, fragt meine Tochter nicht nach ihm. Oft sagt sie auch, ich solle ihn absagen (was ich dann auch oft mache). Ich überlege langsam echt, den Kontakt nach und nach mehr einzuschränken und darauf zu hoffen, dass er irgendwann einfach garnicht mehr kommt oder vielleicht einmal im Monat.

Wir leben übrigens seit 2 Jahren mit meinem neuen Partner zusammen und haben noch ein weiteres Kind bekommen.

Was meint ihr?

8

>>Wir leben übrigens seit 2 Jahren mit meinem neuen Partner zusammen und haben noch ein weiteres Kind bekommen.<<

Auf diesen Satz habe ich tatsächlich beim Lesen gewartet. Typisch irgendwie und hier schon tausend mal gelesen. Man hat eine neue Familie, da stört der Ex.

Weder das mäßige Interesse, noch das verschlampern von Trinkflaschen rechtfertigen einen Kontaktabbruch.

14

„Weder das mäßige Interesse, noch das verschlampern von Trinkflaschen rechtfertigen einen Kontaktabbruch.“

Ein einziges Trauerspiel. Im Grunde darf der Vater also sein wie er will, scheiss egal wie er sich verhält. Die Mutter regelt das schon und ist die Böse.

22

Ist doch quatsch. Er ist kein Übervater, schadet dem Kind aber auch nicht und letzteres ist die Hauptsache.

Wenn er ständig die Trinkflasche verschlampt, gebe ich halt keine mehr mit. Das Kind wird ja wohl auch aus einer normalen Flasche oder aus einem Glas trinken können.

weitere Kommentare laden
1

Ich denke nicht, das ein Kind den biologischen Vater braucht. Grade weil es der kleinen ja anscheinend auch nicht wichtig ist. Vor allem wenn sie selber eigentlich gar keine Lust darauf hat.
Ich würde direkt den Kontakt auf 1 mal alle 2 Wochen beschränken und ebenfalls ausschleichen lassen. Wenn er überhaupt kein Interesse daran zeigt, Dinge wertzuschätzen, merkt deine Tochter das ja auch.
Außerdem hat sie durch deinen Partner ein männliches Vorbild, welcher für sie mit Sicherheit ein besser Vater ist, als ihr eigener.
Ich finde es nur wichtig, dass dem Kind nicht verschwiegen wird, das es einen anderen Vater hat, wenn es nicht mit diesem aufwächst. Aber das ist bei euch ja nicht der Fall.

10

Ich finde es richtig krass sowas zu schreiben ohne einen wirklichen Einblick zu haben! Woher weißt du dass der jetzige Partner ein besserer Vater wäre als ihr eigener? Niemand kann einen richtigen Vater ersetzen. Der Mann ist wohl nicht der organisierteste, aber besser eine Bindung zu einem verplanten Papa als garkeine Bindung.
Und ganz ehrlich, das hätte sich die TE vorher überlegen müssen ob sie sich an den Mann 18 Jahre binden möchte. Jetzt ist es zu spät und sie sollte für ihr Kind das beste wollen und das ist eine Bindung zu ihrem Vater.

15

Das kann ich nicht wissen, aber wenn sie inzwischen 2 Jahre mit ihm gemeinsam lebt, wird die Situation wohl besser sein als damals.
Der leibliche Vater wollte die Abtreibung. Hat sich bei Blutungen mehr oder weniger gefreut. Sowas könnte ich nicht verzeihen.
Natürlich würde ich für meine Tochter versuchen, den Kontakt mit dem leiblichen Vater aufzubauen. Aber wenn dieser kein großes Interesse zeigt, meine Tochter da oft keine Lust drauf hat und er sein Leben nicht wirklich im Griff hat, bzw ihm die Gegenstände meiner Tochter egal sind, würde ich den Kontakt auch irgendwann aufgeben.
Der neue Partner soll den leiblichen nicht ersetzen, aber ein zuverlässiges männliches Vorbild ist dennoch wichtig.
Die TE würde sicherlich nicht darüber nachdenken wenn es keine Probleme gäbe. Die Tochter könnte ja auch jederzeit den Kontakt wieder aufbauen, wenn es ihr Wunsch ist. Da würde die TE bestimmt nicht im weg stehen.

weitere Kommentare laden
2

Die meisten Menschen sich schon danach den biologischen Vater zu kennen. Auch hinterlässt das bei vielen Menschen eine tiefe Wunde wenn der Kontakt vom Vater/Mutter abgebrochen wird. Man zweifelt als Kind ja auch an sich selber warum der Papa nicht mehr will.
Irgendwie klingt das recht typisch, du hast neue Partner und neue Familie und jetzt ist der Ex halt ein Störfaktor. Aber ich sehe nichts gravierendes was das Kindeswohl gefährdet und den Kontaktabbruch rechtfertigt. Deshalb verstehe ich deine Gründe für einen Kontaktabbruch nicht, außer eben "Störfaktor"

Bearbeitet von Samara
4

Naja, hier will ja das Kind oft nicht. Das ist ein ganz anderer Fall.
Kann sich natürlich mit dem Alter wieder ändern.

7

Das Kind ist erst vier Jahre alt. Ich kann gar nicht aufzählen was meine Kinder in diesem Alter alles wollten oder auch nicht. Da müssen die Erwachsenen den Weg vorgeben.

Mal weitergedacht, irgendwann kommt bei den meisten Erwachsenen das Interesse an den Wurzeln, was soll da die Begründung sein? Sie hatte ja mit vier Jahren kaum Interesse, daher der Kontaktabbruch? Das kann nicht dein Ernst sein!

weitere Kommentare laden
3

Jein,

aber sowohl Vater als auch deine Tochter haben das Recht! auf den Umgang- ganz egal, ob du oder wir den Umgang jetzt förderlich finden.

Und ja es wichtig die Rechte des Kindes und des Vaters zu wahren.

17

Mir geht es nur um meine Tochter, für die Rechte des Vaters fühle ich mich absolut nicht verantwortlich, er interessiert sich ja seinerseits weder für die Rechte seiner Tochter, noch für meine (Stichwort: Unterhalt).

Die formelle rechtliche Lage und Rechtsprechung dazu ist mir bekannt.

20

Unterhalt hat nun mal Nix mit Umgang zu tun.
Nur weil er kein Vater des Jahres ist, sollte man den Umgang nicht verringern.

Ich glaube vielmehr, du hast viel zu wenig Abstand zu den Differenzen vor der Geburt und am liebsten hättest du jetzt die perfekte Familie mit deinem neuen Partner.

Dieses er verliert Zeug etc. sind Lächerlichkeiten, das es sehr komisch wirkt, dass du sowas erwähnst.

5

Pauschal lässt sich das nicht beantworten, aber wenn kein Alkohol, Drogen, Misshandlung oder ähnliches eine Rolle spielt, lautet die Antwort für mich ja. us der Sicht eines Scheidungskindes, das phasenweise auch wenig Lust auf Besuche beim Vater hatte, kann ich nur sagen, dass ich heute froh bin, dass der Kontakt nie ganz eingeschlafen ist. Denn trotz allem (und trotz eines liebevollen Stiefvaters) ist er mein Vater und er ist mir wichtig. Wir stehen uns heute nah und das war nicht immer so.
Ich lese aus deinem Text keinen Grund den Kontakt einzuschränken. Lass ihn den sonnigen Wochenendpapa sein, der keine Verantwortung übernimmt. Gib einfach keine teuren Dinge mit, die er verlieren könnte und versuche deiner Tochter eine positive Einstellung zu vermitteln.

Das hat deine Tochter verdient.

6

Hey!

So lange er ihr nicht schadet, würde ich es weiterlaufen lassen. Ihr habt zu Hause eine starke Familie, aber dennoch ist ihr Vater ein Teil von ihr.

Liebe Grüße
Schoko

11

Hallo Cassiopeia,

habt ihr eine offizielle Regelung?

Wenn nicht und wenn dein Kind den Bedarf nicht hat und der Vater nicht fragt, würde ich mir kein Bein mehr für Treffen ausreißen.
Wenn einer von beiden möchte, würde ich ein Treffen ausmachen.
Wo finden die Treffen statt? Bei euch oder machen sie Ausflüge? Die Wohnung des Vaters klingt nicht besonders kindergeeignet.

Zu den verlorenen Sachen: deine Tochter ist inzwischen 5 Jahre alt und könnte somit selbst danach schauen, dass ihre Sachen da sind wie Flasche und Hut.

Wahrscheinlich würde ich aber mit dem Vater darüber reden und mich nicht einfach nicht mehr melden. Wenn das Kind älter wird, kann es ja durchaus Interesse entwickeln oder eben auch nicht.

Alles Gute.

13

Wir hatten mal offizielle Regelungen ausgehandelt und schriftlich festgehalten. Waren dafür sogar bei einer Beratungsstelle - er hat sich von Anfang an nicht daran gehalten und immer alles so hin und her geschoben, wie es ihm gepasst hat. Vereinbarungen mit ihm sind verbindlich kaum möglich.

12

Erst soll das Kind abgetrieben werden, zahlt dann kein Unterhalt, ist absolut unzuverlässig, zu blöd um auf die persönlichen Gegenstände des Kindes aufzupassen, kriegt nix auf die Reihe.

Die totale Verweigerung von einem selbstständigen Leben und das Übernehmen von Verantwortung - aber das Kind muss 2x die Woche antanzen „weil das ist ja ein Recht“.

Nein, kein Kind braucht solche Erwachsenen um sich herum. Ich würde es ebenfalls einschränken.

Bearbeitet von Zeitverschwend
18

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

Bearbeitet von Inaktiv
19

Vielen Dank für deinen Beitrag. Werde umgehend in der Zeit zurückreisen, um meinen unverantwortlichen Fehler zu korrigieren. Noch garnicht drauf gekommen.

weitere Kommentare laden
21

Ich finde die Überschrift total unglücklich. Wenn es darum geht, ob Kinder unbedingt ihren leiblichen Vater brauchen, würde ich sagen Nein. Bspw. wenn sie von Anfang bei einer Alleinerziehenden Mutter, mit neuem Partner, einem gleichgeschlechtlichen Frauenpaar oder ähnliches aufwachsen. Dann brauchen sie nicht unbedingt den leiblichen Vater, sondern eine Erklärung zu ihrer Herkunft und verlässliche Bezugspersonen.
In deinem Fall geht es darum, ob du den Kontakt zu jemandem abbrechen sollst, der seit 4 Jahren eine regelmäßige Bezugsperson für deine Tochter ist. Wie unzuverlässig und anstrengend er auch sein mag. Das ist eine völlig andere Frage, hat nicht zwingend was mit biologischer Abstammung zu tun und muss wirklich gut mit dem Wohle deiner Tochter abgewogen werden! Vom rechtlichen Thema mal abgesehen. Mit 4 Jahren kann man sich schnell verlassen fühlen, wenn der Vater plötzlich nicht mehr präsent ist.
Was die Wünsche der Tochter angeht muss man mit bedenken, dass Kinder es ganz schnell spüren, wenn die Eltern Konflikte haben und die Mama eigentlich nicht glücklich über die Besuche beim Papa ist. Sowas ruft ganz schnell Loyalitätskonflikte hervor und man sagt der Mama lieber, dass man eigentlich auch nicht hin möchte. Muss hier natürlich nicht so sein! Sollte man sich aber unbedingt bewusst machen.

Bearbeitet von sunny91