Hi ihr Lieben,
Ich glaube, ich brauche dringend mal eine Meinung und etwas Austausch.
Mein Vater ist seit einigen Jahren in zweiter Ehe verheiratet. Mein Bruder und ich sind seit kurzem beide mit der Schule fertig, waren aber gerade auf die weiterführende Schule gekommen, als die beiden zusammengekommen sind und nach ca. einem halben Jahr Beziehung geheiratet haben.
Die Ehe war von Anfang an wenig harmonisch und es kristallisierte sich schnell heraus, dass sie sich das Leben mit meinem Vater und mit Patchwork (für sie ist es die erste Ehe, sie hat keine Kinder) ganz anders vorgestellt hat. Wir waren während der Schulzeit nur ca. alle 2 Wochen am WE dort und trotzdem wurden wir von ihr hauptverantwortlich dafür gemacht, dass die Ehe nicht funktioniert.
Dazu andauernd so Sätze wie: "Hätte ich gewusst, wie es ist mit deinen Kindern Zeit zu verbringen.. Hätte ich gewusst, wie Patchwork ist.. Hätte ich gewusst, wie viel du arbeitest.. Hätte ich gewusst, wie du lebst, hätte ich dich nie geheiratet.".
Das war und ist alles sehr verletzend und leider hat mein Vater es nicht geschafft, sich jemals zu positionieren. Mittlerweile sind mein Bruder und ich kaum noch da, da Zeit mit unserem Vater alleine nicht zu haben ist und es kaum erträglich mit ihr ist. Ich erlebe ihr Verhalten als unfassbar toxisch, habe schon oft versucht, mich mit ihr gutzustellen, aber sie drängt sich schnell in die Opferrolle und lässt niemanden mehr reden, bis sie weinend aus dem Raum stürmt.
Seitdem die beiden verheiratet sind, führt jede Zeit, die mein Vater sich alleine mit einem von uns Kindern nimmt zu einer Ehekrise.
Wir dürfen das Ferienhaus meines Vaters nicht mehr benutzen - das sei jetzt Ihres, da sie einen Rückzugsort brauche. Wir müssen sie fragen, ob wir vorbeikommen dürfen (meinen Vater fragen reicht nicht), müssen sie fragen, ob wir den Kühlschrank aufmachen dürfen, dürfen keine laute Musik hören, keine Freunde einladen, wenn wir in den Semesterferien da sind.
Wenn wir die Wäsche waschen wollen, kontrolliert sie vorher ganz genau, wie wir die Waschmaschine verwenden, damit wir sie ja nicht kaputt machen.
Dazu ist vielleicht wichtig: Die beiden wohnen in dem Haus, in dem ich mit meinen Eltern bis zu deren Trennung aufgewachsen bin und in dem ich mich davor frei bewegen durfte.
Sie ist der Meinung, sie habe ihre letzten Jahre für uns geopfert. Alles, was wir erreicht haben in der Zeit, sei ihr Verdienst, da sie alles für uns machen würde. Das geht so weit, dass sie der Meinung ist, ich hätte meinen Studienplatz ohne sie nie bekommen. (Damit hat sie wirklich nichts zu tun?! Ich habe nichtmal mit ihr darüber geredet, wo ich mich bewerben möchte, bis ich bereits angenommen war :D)
Das Schlimmste ist zu sehen, wie sehr mein Vater leidet, wenn er meinem Bruder und mir unter Tränen eröffnet, wie er sich mit alledem fühlt. Und ich frage mich, wieso die beiden noch zusammen sind. Ich habe oft das Gefühl, sie haben beide wahnsinnige Angst alleine zu sein.
Jetzt habe ich neulich aber auch erfahren, dass es weder einen Ehevertrag, noch ein Testament meines Vaters gibt. Er ist der einzige Verdiener in dieser Ehe und mein Bruder und ich könnten unser Elternhaus aus einer Erbengemeinschaft nie herauskaufen.
Soweit die Kurzfassung. Jetzt: Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Ich bin es satt, der Kummerkasten in Sachen Ehe zu sein und bin es auch satt, dass mein Vater uns nicht vor ihr schützt. Zu einer Trennung kann man die beiden nicht zwingen, aber es ist unerträglich das Ganze mit anzusehen.
Toxisches Verhalten der Stiefmutter
Ich glaube, die beiden haben etwas zu unüberlegt geheiratet. Deine Stiefmutter ist davon ausgegangen, dass Kinder mit einem Schulabschluss bald das Haus verlassen. Nun habt ihr noch Abitur gemacht und seid im Studium also volljährig. Sie lebt mit ihrem Mann in Hessen Haus, und es ist seine Entscheidung, ob er ein Testament verfasst oder einen Ehevertrag. Ein Testament kann er sogar hinter ihrem Rücken abfassen. Aber warum sollte er ? das Haus gehört ihm und er lebt dort mit seiner Frau, ihr seid beide im Studium ihr seid erwachsen Und könnt euch selber ein Haus erarbeiten, wenn ihr das möchtet. Warum seid ihr in den Semesterferien bei eurem Vater und wascht dort Wäsche und wollt eure Gäste einladen? Es ist nicht euer Haus. Es ist nicht euer zu Hause. Ihr habt sicherlich irgendwo eine Unterkunft, in der ihr lebt.
Was ist mit eurer Mutter? Seid ihr nicht dort, wenn ihr frei habt? Mein Mann muss auch mit mir absprechen, wenn sein Elfjähriger Sohn außer der Reihe bei uns übernachtet. Ich wohne schließlich auch hier und entscheide mit, wer bei uns zu Besuch kommt. D.h. nicht, dass ich es immer ablehne, aber ich sage auch nicht immer ja, wenn es mir nicht passt. Sein Sohn lebt bei seiner Mutter und ist bei seinem Vater alle 14 Tage am Wochenende zu Besuch. Ich verstehe deine Anspruchshaltung nicht so ganz. Es ist nicht dein Haus. Es ist nicht dein Haushalt, und es ist die Entscheidung deines Vaters und seiner Frau, wer wie wann sich in dem Haus aufhält und wenn dein Vater ein Testament machen möchte oder ein Ehevertrag, dann kann er das tun, außerdem würde ihr nach seinem Tod nur ein Viertel des Hauses zustehen und das solltet ihr dann schon auszahlen können oder wie ist deine Vorstellung sie bekommt gar nichts und ihr bekommt alles? Ich denke es ist Zeit, dass du erwachsen wirst und dich verabschiedest von dem Gedanken, dass dir dort alles gehört und du dort tun und lassen kannst, was du möchtest .
Ohne Testament und Ehevertrag erbt der überlebende Ehegatte die Hälfte. Ein Viertel als Erbe und ein Viertel als pauschalierter Zugewinn. Macht also 50%, die anderen 50% teilen sich die Kinder.
Ich vermute mal, dass die Kinder hier tatsächlich einfach nur zuschauen können, wie die Vater-Kind Beziehung den Bach runter geht.
Der Vater könnte aber auch ohne wissen seiner Frau ein Testament aufsetzen und sie auf den Pflichtteil setzen. Dann wäre es 1/4.
Wenn er dies nicht tut, will er es wohl nicht.
Ich tu mich etwas schwer den armen Mann als Opfer der bösen Stiefmutter zu sehen, die ihm das Leben schwer macht und den Kindern das zu Hause nimmt.
Es ist die Entscheidung des Vaters und da die Kinder erwachsen sind und nicht dort leben, auch gerechtfertigt.
Ich kann die Frau verstehen.
Werdet erwachsen. Euer Vater führt eine neue Beziehung mit einer Frau, die nicht ihren Haushalt mit 2 weiteren Erwachsenen teilen möchte. Würdest du das in einer Beziehung wollen? Und was dein Vater für eine Beziehung führt und ob die glücklich ist oder nicht, geht dich leider auch nichts an oder mischt er sich in eure Liebesbeziehungen ein?
Sie soll doch nicht den Haushalt mit den Erwachsenen Kindern teilen, sondern lediglich akzeptieren, dass diese ihn besuchen oder er sich wenigstebs allein mit ihnen trifft.
Finde ich echt anmaßend seinen Partner da so unter Druck zu setzen zu isolieren und dann noch über Eigentum zu entscheiden, was weit vor ihrer Zeit da war. Machst du das auch so?
Was bin ich froh, dass es sowas in meiner Familie nicht gibt.
"Besuch" marschiert nicht einfach ungefragt ein, geht nicht einfach an den Kühlschrank und bedient sich an den Sachen oder belagert meine Waschmaschine oder unser Gartenhaus. Irgendwann sollten "Kinder" auch mal die Privatsphäre anderer achten!
Und es sind nun mal nicht die Kinder dieser Frau, also völlig fremde Menschen und deswegen kann ich das gut verstehen wenn man das im Haushalt, in dem man lebt irgendwann nicht mehr möchte!!!!
Hallo lalis,
ich kann hier einige der Kommentare überhaupt nicht verstehen, die auf Deinem Bruder und Dir herumhaken.
Wie ich an die Sache rangehen würde... Schreibt Euren Vater gemeinsam einen Brief, wo Ihr darin Eure Gefühle, Eure Bedenken wegen des Erbes des Hauses niederschreibt, und ihn auch auf ein Testament hinweist, welches beim Notar hinterlegt werde kann.
Auch das es Euch leid tut, ihn zu sehen, wie er sich fühlt. Ich würde ihm zusichern, dass Ihr im Falle einer Trennung ihn unterstützt.
Diesen Brief kann er in Ruhe so oft lesen, wie er möchte und vielleicht zieht er dann seine Schlüsse daraus.
Ich wünsche Euch alles Gute und selbstverständlich dürfen meine erwachsenen Kinder unseren Zweitwohnsitz uneingeschränkt nutzen.
Liebe Grüße
giersch
Sprich mit deinem Vater und beziehe selbst Stellung, du bist nun erwachsen.
Wenn er so feige ist und mit seinem Hausdrachen nicht in der Lage ist reden zu können, dann wisst ihr woran ihr seid!
Mein Vater wollte, dass meine Mutter mich abtreibt. Heiratete 3 Jahre später eine andere Frau, bekam mit der Kinder und ich durfte ihn nie besuchen. Er Brach sogar wortlos den Kontakt ab.
Wegen seiner neuen Frau…
Wenn du nie Kontakt hattest, woher weißt du, ob der Kontakt "wegen der Frau" abgebrochen wurde?
Nicht falsch verstehen.
Es tut mir leid für dich, dass dein Vater dich nicht wollte - aber, dass automatisch immer der "bösen Stiefmutter" der schwarze Peter zugeschoben wird, ist ein bisschen daneben.
Oft sind auch die Väter scheiße, die Mütter miese Drachen oder die heranwachsenden (Stief-)Kinder egoistische Tyrannen.
Ich hatte zeitweise Kontakt. Einmal war die Frau bei mit ihrem Baby, danach nie wieder und gesehen habe ich ihn auch danach nie wieder.
Deshalb ist die Annahme hoch, dass es wegen der Frau war.
Hallo,
Wenn ich das lese, wird mir ganz mulmig. Ich habe Ähnliches erlebt. Eine schreckliche Stiefmutter, die am Ende, als der Vater bereits schwer krank war, ihm ein "Berliner Testament " zur Unterschrift hingehalten hat, wahrscheinlich mit seinen Herztabletten in der anderen Hand.Leider können Ehepartner so ein Testament ohne Notar selbst handschriftlich aufsetzen. Vorher hat sie sich noch ein ärztliche ( Gefälligkeits-) Attest geholt, dass der Vater geistig fit sei. Es hat meinen Bruder und mich sieben lange Jahre ( Gerichtsverfahren) gekostet, um wenigstens unseren Pflichtteil zu bekommen ! Unbedingt den Kontakt zum Vater halten und langsam darauf hinarbeiten, dass er sich von ihr trennt. Das ist die einzige Chance auf Frieden und ein gewisses Erbe. Oder bereits zu Lebzeiten gewisse Werte vorab an die Kinder geben lassen.
Viel Glück !
Puh, das finde ich aber auch schon etwas extrem. Mein Vater hat sich damals auch mehr oder weniger gegen mich und für seine neue Partnerin entschieden. Wir verstehen uns einfach überhaupt nicht. Trotzdem ist es seine Frau, seine Wegbegleiterin, sie wird ihn „hoffentlich“ später pflegen, wenn es mal soweit kommen sollte. Da bin ich als Kind dann raus. Das Erbe interessiert mich da herzlich wenig, auch wenn es nicht wenig ist. Aber so krass auf ein Erbe zu pochen, finde ich schon übergriffig. Oder war es so, dass sich seine Frau nicht gekümmert hat und ihr ihn in der Sterbezeit gepflegt und euch aufgeopfert habt? Dann würde ich dich nämlich verstehen.
" ! Unbedingt den Kontakt zum Vater halten und langsam darauf hinarbeiten, dass er sich von ihr trennt."
Das ist maximal manipulativ, durchtrieben und mindestens so verabscheuenswürdig, wie eine Stiefmutter, die ihre Stiefkinder ablehnt.