Beratung und Unterstützung bei der Ausübung des Umgangsrechtes / Sorgerechts

Hallo, ich versuche mich kurz zu halten.

Mein Freund hat eine Tochter, 6 Jahre alt. Von der Mutter lebt er seit 4 Jahren getrennt und seit dem sind allerhand Sachen vorgefallen.

Das Kind kommt alle 2 Wochen für 5 Tage zu uns.
In letzter Zeit ist es vermehrt vorgekommen, dass unsere Kinder, die bei uns leben (1, 5 Jahre alt) krank waren. Ich spreche von mehr als Erkältung.
Man hat die Mutter jedes Mal darauf hingewiesen, dass das Kind sich hier anstecken wird. Das wurde billigend in Kauf genommen. Mehrfach ist das Kind dann in unserem Umfeld krank geworden.
Das Kind forderte nun den Kontakt zu der Mutter ein ( dort das alleinige Kind ).

Und die Mutter weigerte sich das Kind zu nehmen. Pech gehabt wenn das Kind krank sei, es wäre nicht ihre Zeit. Dem
Kind dann zu verweigern seine eigene Mutter sehen zu können, bricht einem jedes Mal das Herz.



Nun haben wir Post vom
Jugendamt bekommen, dass die Dame Unterstützung sucht mit dem Betreff : Beratung und Unterstützung bei der Ausübung des Umgangsrechtes / Sorgerechts


Hat jemand schon mal Erfahrung damit gemacht?
Was soll das heißen?

Ich muss dazu sagen, dass wir seit Jahren das Wechselmodell wollen, was auch abgeschmettert wird.

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Einerseits möchtet "ihr" das Wechselmodell, andererseits möchtet ihr das Kind nicht nehmen/zurückschicken, wenn eines der Halbgeschwister einen Infekt hat? Und wie kommst du auf die Idee, ein Kind benötige im Krankheitsfall zwingend und ausschliesslich die Mutter? Was ist mit dem Vater? Ist der nicht qualifiziert?
An Stelle der weiblichen Mutter würde ich mich vermutlich auch hilfesuchend ans Jugendamt wenden, es scheint nicht einfach zu sein mit euch.

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Ich weise Besucher oder Familienmitglieder auch darauf hin, wenn unsere Kinder krank sind. Sie können dann selbst entscheiden, ob sie das Risiko eingehen.

"Und wie kommst du auf die Idee, ein Kind benötige im Krankheitsfall zwingend und ausschliesslich die Mutter? Was ist mit dem Vater? Ist der nicht qualifiziert?"
Das Kind weint nach der Mutter, weil es krank ist. Ich würde dann auch erwarten, dass ich zumindest darüber informiert werde.
Wobei ich die Haltung der KM nachvollziehen kann. Ich würde auch denken, dass der Vater qualifiziert genug ist, sein Kind zu trösten, ich meine Auszeit dringend brauche und jetzt nicht springe.

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Ich glaube es ist normal dass das Kind trotzdem kommt, so 1 jährige Kinder können ja auch mal ( wenn sie in die Krippe gehen z B ) jeden Monat krank werden. Da geht das halt auch nicht dass man dann immer absagen möchte.

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Sind es Zwillinge, die anderthalb Jahre alt sind oder zwei Kinder 1 und 5 Jahre alt?

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Ich tippe auf Zwillinge. Der Partner ist ja erst seit 4 Jahren von der Ex getrennt- wobei...

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Hallo,

stand denn nicht mehr drin in dem Brief? Ansonsten mal dort anrufen und freundlich Nachfragen?

Zum Thema Krankheit: ich habe keine Patchwork-Erfahrung, allerdings ist es auch bei uns nicht so, dass ich immer bei meinem Kind bleibe wenn es krank ist. Auch wenn es das ggf verlangt. Ich weiß der Papa ist da und kümmert sich. Klar, nur für einen Tag, aber bis ich aus der Arbeit da bin und das Kind ins Bett geht, sind es auch manchmal nur 30 Minuten, die ich mich dann kümmere. Bei euch ist ja auch der Papa da, der sich um sein krankes Kind kümmern kann, insb. Wenn er sich eh ein Wechselmodell wünscht?


LG

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Euer ältestes Kind ist 5, und dein Partner ist erst seit 4 Jahren getrennt von seiner Ex. Scheint insgesamt kompliziert. Zum einen, wenn ihr nicht Patchwork wärt, könntet ihr ein Kind auch nicht einfach irgendwo anders absetzen. Das 6 jährige Kind könnte es auch als Ablehung des Vaters empfinden, die anderen kranken Kinder dürfen bei ihm bleiben, nur es soll weg. Mir bricht es das Herz, dass der Vater so herzlos ist.

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Ich verstehe das eher so, dass das „Umgangskind“ nach der Mutter verlangt, wenn es krank ist. Nicht, dass die TE und ihr Partner das kranke Kind abschieben wollen…

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Doch doch für mich ist das abschieben. Sie schreibt das kranke Kind will zur Mutter und die weigert sich das Kind zu nehmen. Da steht nehmen und nicht die weigert sich zu telefonieren usw. Außerdem soll das Kind gar nicht erst kommen wenn die eigenen krank sind. Wie soll so ein Wechselmodell funktionieren?

Bearbeitet von momo02
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Ich glaube da wird einiges falsch verstanden.

Habe versucht mich kurz zu halten, aber das hat wohl zu Missverständnissen geführt.

Der Wunsch unserer Seite liegt nicht darin, dass Kind abzuschieben oder weg zu geben sobald es krank ist, sondern eher den Kontakt zur Mutter herzustellen, wenn das Kind es einfordert.


Hier steht das Bedürfnis des Kindes für uns an erster Stelle. Das Kind wünscht sich Kontakt zu der Mutter, die dies aber abblockt. Dort geht es auch um Telefonate. Man möchte nicht mit dem Kind sprechen, solange es bei uns ist. Es ist ihre Freizeit, da möchte sie nicht vom Kind gestört werden.

Wenn das Kind explizit wünscht bei ihrer Mutter zu sein, würde ich es gern auch dem Kind gewähren. Obwohl der Vater durchaus in der Lage ist sich liebevoll um das Kind zu kümmern. Da geht es ja nicht darum, dass wir kein Bock auf das Kind haben, sondern wir eine Lösung für solch Probleme finden müssen, wenn das Kind Kontakt zur Mutter haben möchte. Die Mutter geht aber nicht mal ans Telefon, wenn man sie anruft, nicht mal um die Kenntnis zu erlangen, dass es dem
Kind nicht gut geht.


Desweiteren haben wir Zwillinge die beide 1,5 Jahre alt sind.
Und hier geht es auch nicht darum das Kind nicht zu nehmen, wenn hier wer krank ist. Sondern Beispiel:

Die kleinen haben Scharlach, sind erst nach 24 Stunden nach Antibiotika nicht mehr ansteckend.
An dem gleichen Tag des Ergebnis soll das große Kind planmäßig zu uns kommen. Es wird gebeten, dass doch einen Tag nach hinten zu schieben, da dann die Kinder nicht mehr ansteckend sind. Man würde keinen Tag kürzen, sondern nur nach hinten schieben.

Aussage der Mutter: nein, das große Kind muss zu dem Vater, das ist abgemacht, ich habe etwas vor. Wenn sie sich ansteckt, dann ist das traurig, aber dann ist das so.

Wunsch von unserer Seite, mehr Kompromisse im Interesse aller Kinder.
Wenn das große Kind hier ist und wir es bewusst mit einer Krankheit anstecken, obwohl man die Zeiten einen Tag nach hinten schieben können, klingt für mich mehr nach Kindeswohl, anstatt zu sagen, nein ich habe keine Zeit für das Kind.

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Und ich spreche hier von mehr als nur einer Erkältung oder husten oder Magen Darm… das wollte ich eigentlich sagen.

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Das war damals zum Beispiel auch bei Corona so. Als es gerade anfing und man daraus noch eine große Sache machte, Quarantäne bei Ansteckung usw.

Der Vater der Kinder (damals gab es die Zwillinge ja noch nicht ) und ich waren infiziert und mussten damals noch in Quarantäne gehen. Kein Kontakt zu anderen Menschen usw. Leider fiel die Umgangszeit, des damals 3 jährigen Kindes in die Quarantänezeit.
Also beispielsweise Dienstag Ergebnis positiv, Mittwoch sollte das Kind zu uns kommen.
Die Mutter bestand darauf dass wir das Kind trotzdem nehmen sollen, es könne sich ja auch auf der Straße anstecken. Das wäre dann auch okay wenn sie es bei uns bekäme. Damals kannte man die Auswirkungen dieser Krankheit noch gar nicht.

Und auch hier geht es nicht darum, die Quarantäne nicht gemeinsam mit einem kranken Kind zu verbringen, sondern um es zu schützen.

Und Gesetze hin oder her, wo bleibt den die Herzlichkeit, den Wunsch sein eigenes Kind zu schützen. Der Wunsch seinem eigenen Kind nicht zu schaden. Das kann ich wirklich nicht nachvollziehen.

Wenn das Kind hier gewesen wäre und die Krankheit wäre ausgebrochen, okay. Aber sie bewusst zu uns zu geben mit dem Gewissen sie könnte krank werden, nur damit man selbst „Freizeit“ hat?!

Die ausgefallene Zeit kann man doch nachholen, was wir unter solchen Umständen immer getan haben.

Bearbeitet von 123anonym3
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Ich denke, wir haben sehr gut verstanden. Aber fällt Dir nicht auf, wie widersprüchlich Deine Argumente sind?

Ein Kind wird keinen seelischen Schaden nehmen, wenn es in einer Krisensituation wie Krankheit von einer Person betreut wird, zu der es eine tiefe, vertraute Bindung hat, auch wenn es lieber zu einer anderen möchte. Wenn Du davon ausgehst, dass in so einer Situation 'Kindswohlgefährung' vorliegt, besteht entweder zum Vater keine tiefe vertraute Bindung und dann sollte man vom Wechselmodell definitiv Abstand nehmen. Oder die Bindung besteht, dann muss der Vater (bzw. Ihr) das einfach aushalten, für das Kind dasein und nicht den einfachsten Weg wählen und das Kind zur Mutter zurückschicken.

Die Mutter hat ein natürlich ein Recht darauf, an ihren kindfreien Tagen eigene Pläne zu machen und darauf zu vertrauen, dass der Vater auch Krisensituationen meistert. Wenn er das nicht schafft (oder nicht schaffen will) bekommt man doch erstmal Zweifel an seiner Eignung als Vater.

Scharlach überträgt sich durch Tröpfcheninfektion. Wieso habt Ihr die Kinder nicht für 24 Stunden voneinander separiert? Das ist doch kein Hexenwerk bei zwei Erwachsenen.

Bei dem Corona-Vorfall hat die Mutter idiotisch reagiert. Allerdings zeichneten sich die ersten Mutationen des Virus dadurch aus, dass infizierte, nicht immunsuppressive Kinder nur sehr milde Verläufe der Krankheit zeigten. Also weniger Kindswohlgefährdung sondern Verstoss gegen das Infektionsschutzgesetz.

Grüsse
BiDi

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Die Mutter hat einen guten Schritt getan. Sie und der Kindsvater brauchen Unterstützung bei der Ausübung des Umgangsrechtes. Sie hat diese Unterstützung erbeten.

Das es Probleme gibt und ihr es nicht geregelt kriegt beschreibst du ja ganz gut.
Auch lese ich, dass ihr nicht wirklcih reflektiert und weitsichtig an der Sache dran seid.

Ihr wollt das WM, könnt das jetzige aber ohne Mutter nicht umsetzen.
Ihr wollt das WM, aber habt nicht die Idee, dass es eben dann wichtig ist die VAter -Kind Beziehung so zu stärken, dass Kind krank mit dem Papa emotional ausreichend bedient ist. Stattdessen hängt ihr euch an der Mutter auf. Kann man machen...bringt aber dem Kind nichts.

Du sollst dem Kind da gar nichts sagen "Mama geht niht ran, du kannst nicht hin". Sondern der Vater soll dem Kind sagen "Ich bin da, Mama ist vermutlich unterwegs, die weiß ja, dass ihc gut auf dich aufpasse, bestimmt schaut sie später auf ihr Handy und liest was du ihr geschrieben hast".

Es ist sehr oft so, dass ein Elternteil mit den Gefühlen und/oder Erziehungsaufgaben überfordert ist, das Kind sich dann nicht sicher fühlt oder über Grenzen geht. Dann wird aus Überforderung und oft auch, weil das Kind, eben aus Unsicherheit, oder um zu Ärgern (nicht auf Krankheit sondern "bei Mama/papa darf ich das aber auch), den andern Elterteil fordert auf diesen zurückgegriffen. Und es entsteht der Anspruch "der andere muss das jetzt doch richten und sich verantwortlich fühlen.

Wichtig wäre aber, wenn dieser Elternteil, der grad die probleme hat voll in die elterliche Verantwortung und Beziehungsarbeit geht. Das ist sein Job, wenn er das ncith tut wird sich nichts ändern, wie soll Sicherheit und Verbindlichkeit entstehen, wenn man immer flieht und es abgibt, wenn sie gefragt wird?

klar wäre es wünschenswert mit der Mutter zusammen etwas zu erarbeiten, dass das Kind, solange es das noch brauch, ein liebevolles Signal erhält. KÖnnte halt gut sein, dass sie merkt, dass der vater einfach nciht in die Puschen kommt, immer gleich auf sie abwälzt, anstatt isch auch mal selbst mit dem Kind auseinander zusetzen. Und dass er nach dem Motto "kleiner Finger, ganze Hand" verfährt....

Ich bilde mir keine Meinung über die Mutter und ihr tun, ich kenne sie nicth und nur deine subjektive Sicht. Aber ich kann lesen, dass ihr alle wohl noch zu sehr im Beziehungskonflikt unterwegs seid, als dass ihr wirklcih eine gute Lösung für das Kind finden könntet. daher ist die Beratung sehr gut.

Das Schreiben, dass ihr vom JA bekommen habt ist ein Standardschreiben. Einfach Termin zusagen. Dann gehen Vater und Mutter zusammen hin und können berichten wo es hakt, um dann eine Perspektive zu entwickeln, wie und mit welcher Hilfe es ihnen gelingen kann gute Vereinbarungen für das Kind zu treffen.

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Das klingt alles sehr plausibel!

Bearbeitet von Enidan13
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Ich glaube das Problem besteht eher intern zwischen dir und deinem Mann was die Versorgung des BK angeht. Es scheint als würde die “Arbeit” an dir hängen bleiben wenn das BK zum Beispiel bei euch krank ist. So ist das aber eigentlich nicht gedacht. Du kannst einspringen, unterstützen aber kümmern muss er sich schon selbst.

Mein Mann würde auch nie auf Idee kommen die KM 2 Stunden zu erreichen wenn des BK krank ist, da wird die KM über den Zustand des Kindes informiert und mehr nicht. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass das kein Wechselgrund ist und beide gleichermaßen gut geeignet sind das Kind im Krankheitsfall zu betreuen und zu trösten.

Ich kann verstehen dass DIR das zu viel ist, es ist auch nicht deine Aufgabe, sondern die deines Mannes. Und wenn das Kind noch keine starke Bindung zu deinem Mann hat, dass es sich Krankheitsfall auch bei ihm geborgen fühlt und nicht mehr so viel nach der Mama schreit, muss er daran arbeiten und sich halt mehr Zeit für das Kind nehmen.
Und auch hier kann man die KM informieren und dem Kind sagen, dass das wechseln gerade nicht möglich ist aber ihr doch gerade für ihn da seid. Wenn die KM selbst auf die Idee kommt, das Kind wegen Krankheit abholen zu wollen okay aber das ist keine Selbstverständlichkeit… Gerade als Alleinerziehende wird sie ja auch ihre Tage so füllen, dass wenn das Kind da ist eine optimale Betreuung möglich ist und sie alles sonstige in die 5 Tage quetscht wo das Kind bei euch ist. Da würde es mich auch an ihrer Stelle aufregen alle 2 Wochen mit den Problemen von euch bezüglich der Betreuung behelligt zu werden und dass dein Mann sich nochmals für zwei weitere Kinder entschieden hat, ist nicht ihr Problem. Er muss gucken, wie er das zeitlich geregelt bekommt und wirklich für das Kind da sein…