Ich hoffe hier auf ein paar Meinungen und Sichtweisen von Außenstehenden zu meinem Problem.
Mein Mann und ich können uns nicht auf einen Wohnort einigen, bzw. er ist kreuzunglücklich hier.
Wir haben uns vor 5 Jahren kennen gelernt, ich habe ein Kind (10) mit in die Beziehung gebracht. Er ist damals zu uns gezogen, an den Rand einer sehr großen Großstadt. Vorher hat er ganz zentral in dieser Stadt gewohnt. Wir haben dann zwei gemeinsame Kinder bekommen und nun ist unsere DHH zu klein, es fehlt ein Kinderzimmer und der Garten ist auch winzig, das stört mich sehr. Wir sind uns einig, dass wir umziehen wollen- nur wohin, darauf können wir uns nicht einigen.
Ich möchte gerne hier in der näheren Umgebung bleiben, um die Kinder nicht zu entwurzeln und weil meine Eltern hier leben, die ich sehr liebe und die mir im Allltag mit den Kindern auch oft helfen. Er arbeitet Vollzeit und ist bis 18.00 aus dem Haus, ich nach der Elternzeit wieder in Teilzeit, so dass Kinder und Haushalt unter der Woche mein Job sind.
Sein Traum: Eine große Eigentumswohnung mitten in der Stadt, ohne Garten, weil ihm das zu viel Arbeit wäre. Mein Traum: Ein Haus am Stadtrand, wo wir jetzt wohnen, mit Garten für die Kinder. Ehrlich gesagt gruselt es mich dabei, jeden Nachmittag die komplette Kinderbetreuung mit Haushalt organisieren zu müssen, ohne dabei wenigstens mal kurz ein Kind in den Garten "rauswerfen" zu können. Meine Eltern wären auch nicht mehr in der Nähe, die helfen aber sehr viel, wenn die Kinder mal krank sind oder springen kurzzeitig ein, wenn Termine anstehen, die mit allen Kindern zusammen schwierig zu handeln sind oder sich Termine überschneiden. Und ich möchte eben die Kinder nicht aus Schule und Kita rausnehmen, was wir bei einem Umzug in die Stadtmitte müssten.
Argumente von meinem Mann sind, dass es ihm hier nicht urban genug ist. Wobei wir alles fußläufig haben, mit er S-Bahn ist man in 25 min in der Stadtmitte, S-Bahn ist auch fußläufig zu erreichen, sonst gibt es viele Schulen, Kindergärten etc., wir wohnen also nicht auf dem Dorf, sondern in der Stadt, aber eben am Rand.
Wie seht ihr das? Er sagt, er fühlt sich total unwohl hier und möchte, dass wir alle in die Stadtmitte ziehen, es sei eben nicht sein Viertel, er möchte super urban wohnen. Ich möchte das aus den o.g. Gründen eben nicht.
Wohnort als Familie - keine Einigung
Gute Morgen,
hmm, schwierig… Ich wäre klar Dein Team, aber das nutzt ja Deinem Mann nichts.
Habt Ihr mal geschaut, wie sich Eure Wünsche in der Praxis verwirklichen lassen würden? Gibt es überhaupt das Angebot in Eurem preislichen Rahmen? Sucht mal konkret, vielleicht gibt es ein spezielles Angebot, was beiden passt.
Vielleicht wäre auch ein zeitlicher Kompromiss möglich? Nur Mieten und nicht kaufen? Kinder sind so schnell groß. Vielleicht dann eher Vorstadt, bis die Kleinen in die Weiterführende Schule gehen, dann Stadt. Oder Stadt mit Garten und direkter Anbindung an Euren bisherigen Wohnort \ deine Eltern?
Liebe Grüße und viel Erfolg
Krabbe 🦀
Wohnung für später mal in der Stadt kaufen und jetzt Haus mit Garten am Stadtrand mieten? Wenn die Kinder älter sind nochmal neu verhandeln?
Ihr bleibt flexibel. Langfristig orientiert ihr euch wieder Richtung Stadt. Vielleicht benötigt ihr keinen Garten und Kinderbetreuung mehr durch deine Eltern, wenn alle Kinder >12 Jahre sind…
Jetzt all die Vorzüge für ein paar Bars und Restaurants aufgeben finde ich schwierig. Zumal diejenigen, die die meiste Zeit zuhause verbringen, dieses Angebot gar nicht nutzen werden wollen und können.
Oder möchtest du auch langfristig nicht mitten in der Stadt wohnen?
O-Ton meiner erwachsen Tochter ( wohnend in einer der größten Großstädte in D)
" Bevor ich ein Kind bekomme ziehe ich hier weg. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen ein Kind hier großzuziehen "
Jetzt findet sie es da toll aus genau den Gründen wie dein Mann.
Dein Mann ist aber nicht mehr Single, wie damals als er in der Stadt wohnte.
Man kann sich nicht allein alle Rosinchen aus dem Kuchen des Lebens picken, dass wird nicht funktionieren.
Aufgrund der gestiegenen Kriminalitätsraten würde ich mich schon mal gegen eine Großstadt mit Kindern entscheiden
( Ich weiß auch das Wohnviertel - Bezirk ist ausschlaggebend)
Bei uns ist es umgekehrt, ich komme aus der Großstadt und wir sind aus einer Not heraus in den Speckgürtel gezogen.
Mein Mann wollte schon immer raus aufs Land.
Mittlerweile vermisse ich die Großstadt nicht und wenn ich es mal vermisste haben wir uns einen Tag in der Stadt gegönnt.
Vielleicht ist deinem Mann gar nicht bewusst, was es für euch an Veränderung bedeutet.
Ich glaube er ist auf seinen vermeintlichen Gewinn fokussiert.
(Bars, Restaurants, Kino...)
Hand aufs Herz, wieviel Bars- , Kino-, und Restaurantbesuche sind monatlich im Budget?
Wie oft werdet ihr das realistisch gesehen in Anspruch nehmen können?
Veränderung bedeutet in eurem Fall, dass es Veränderungen in der Kinderbetreuung gibt und die ist er nicht bereit zu tragen.
Geht doch mal in Gedanken zusammen euren Alltag in der Stadt durch.
Vielleicht erkennt dein Mann ja selbst, daß er allein Gewinner wäre .
Ich kann die Gefühle deines Mannes absolut verstehen, muss aber sagen dass mMn manchmal das Wohlergehen der restlichen Familie einfach vorgeht.
Der Kompromiss sich für später wieder in Richtung Stadt zu orientieren wäre für mich persönlich an dieser Stelle zufriedenstellend
Nicht zuletzt weil die Kinder aus den Haus auch mehr Freiraum bedeuten, während man weniger tatsächlichen "Raum" benötigt.
Wir wohnen aktuell in einer Stadt mit mehr als 600.000 Einwohnern. Ich liebe (fast) alles daran und will eigentlich nicht hier weg.
Mein Mann findet es aber nicht schön in der Stadt, obwohl auch er einige der Vorzüge genießt.
Unser Kompromiss ist, dass ich noch fertig studiere und wir im Anschluss, spätestens aber 6 Monate vor der Einschulung auf's Dorf ziehen.
In dem Dorf gibt es nichtmal Supermarkt und der Bus fährt nur einmal die Stunde, am Wochenende nur alle 4 Stunden.
Großeltern im Haus mit großem Garten, in das wir ziehen werden sind aber vorhanden.
Kurzum, wenn ihr einen Kompromiss für ländliches Leben mit Kindern und später Stadtzentrum findet lebt dein Mann als Stadtmensch einen Kompromiss für den ich mehr als dankbar wäre. Ich will damit nicht sagen er soll sich fügen weil es Fremden im Internet schlechter geht als ihm, aber eure Wohngegend hört sich nicht zu übel an.
Die Vorteile überwiegen, vor allem Hilfe bei der Kinderbetreuung ist absolut Gold wert.
Wenn das Herz für die Stadt schlägt ist das wirklich nicht so einfach, aber für euch als Familie sollte es ihm vielleicht möglich sein ein Leben am Stadtrand zu akzeptieren.
Kurzfristig lässt sich sicher auch arrangieren, dass ihr den einen oder anderen Abend für euch als Paar in der Stadt verbringt und die Großeltern die Kinderbetreuung übernehmen
Hey!
Wie stellt er sich das mit den Bars und Restaurants denn vor? Du hütest die Kinder und er zieht umher?
Ganz von der Lautstärke in den Kneipevierteln abgesehen, wenn die gröhlenden Gäste feiern.
Die Male im Monat könnte er doch hinfahren, oder?
Liebe Grüße
Schoko
Das müsst ihr ganz alleine entscheiden.
Was sollen wir dazu sagen. Ich kann beide Argumentationen nachvollziehen.
Hey,
Organisiere doch mindestens zwei Abende pro Monat nur für euch beide in der Stadt. Das Kultur- und Nachtleben ist doch nur 25 min entfert. So twas könnte vom Stadtrand überzeugen.
Ich kann Euch beide verstehen.
Eine Anmerkung dazu: Jemand, der das urbane Leben vermisst mit den Restaurants und Bars, meint damit nicht unbedingt, dass er 3 Abende pro Woche eben in jene Bars gehen möchte. Bei "gerne in der der Stadt leben" ist meist das gesamte Lebensgefühl gemeint: Die Atmosphäre der vielen Menschen, das Lebendige, die Architektur von z.B. schönen Straßenzügen aus dem 19. Jahrhundert, die Abwechslung, ein botanischer Garten, Festivals, die Vielfältigkeit und das teils anonyme Leben.
Von daher scheint Ihr 2 einfach unterschiedliche Vorstellungen zu haben oder unterschiedliche "Wohntypen" zu sein.
Allerdings wiegen in Eurer aktuellen Situation auch für mich Deine Gründe schwerer. Familie mit 3 Kindern, die schon in Eurer jetzigen Gegend verwurzelt sind. hilfsbereite Großeltern in der Nähe. Da würde ich auch von Deinem Mann erwarten, dass er seine Wünsche (noch) zurücksteckt.
Und wenn die Kidds größer sind, haben sie evtl. auch Lust, in die Stadt zu ziehen. Oder Ihr zieht zu 2. in eine kleine Stadtwohnung, wenn die Kinder ausgezogen sind. Allerdings gebe ich zu Bedenken, dass Ihr den Kids dann Ihr "Zuhause nehmt", das Elternhaus. Das ist oft emotional schwierig. Denn wenn die Kids ausgezogen sind, sind sie ja nicht aus dem Leben weg. In vielen Familien bleibt das Elternhaus jahrzehntelang der zentrale Treffpunkt!
By the way: Was kostet denn eine Wohnung für 5 Personen in einer der größten Städte Deutschlands? Also: Köln, München, Berlin und die paar anderen. Hat Dein Mann das "auf dem Schirm"?