Hallo,
Ich versuche, die Situation kurz und knapp zu erklären:
Wir leben mit meinen beiden Jungs ( 11 und 4) und seiner Tochter (4) in einem Haushalt. Meine Kinder sind regelmäßig bei meinem Ex. Seine Tochter ist, bis auf 4 Tage im Monat, immer da.
Seine Ex hat ihn und das Kind vor 2 Jahren verlassen, seitdem sieht sie ihr Kind alle 2 Wochen 2 Tage. Mehr nicht.
Das Problem: die Kleine verlangt nach Mama. Seitdem wir zusammen wohnen, umso mehr. Kann ich verstehen, plötzlich zwei weitere Kinder im Haushalt und Papas geteilte Aufmerksamkeit ist für manches Kind schwerer. Sie äußert jeden Tag, dass sie zur Mama will. Wir sagen ihr mittlerweile, dass wir gerade alles versuchen, damit ihre Mama sie mehr holt. Termin beim Jugendamt steht.
Sie macht währenddessen ALLES um uns zur Weißglut zu bringen- sicher ein Versuch Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber ich halt es nicht mehr aus. Sie schreit und schreit und schreit. Morgens um 5, wenn ich sie zurück ins Bett bring, bis abends durch. Sie weint für jeden Mist, kann sicher normal sein mit 4 aber sie rastet komplett aus. Mein 4 Jähriger kennt auch Wutanfälle, aber nicht in der Häufigkeit.
Mittlerweile fällt es uns schwer, die Lautstärke im Haus auszuhalten. Meine Jungs sind ungern hier, betonen immer wieder dass sie ihre ruhe wollen.
Mein Partner ist sehr konsequent in der Erziehung. Er bleibt stets ruhig, klärt die Situationen vorbildlich. Aber sie hört nicht auf. Neuerdings schlägt sie zu, oder fuchtelt mit dem Brotmesser rum. Ganz schlimm.
Er sagt selber, es fällt ihm immer schwerer sie zu lieben.. Natürlich meint er das nicht so krass, wie es sich anhört. Wir wissen nicht mehr weiter. Wann hört das auf? Wenn Mama sie nicht mehr nehmen will, hat man da überhaupt eine Chance?
Sie stresst mich so sehr,... Hilfe!
Ihr könntet euch vielleicht an einem Erziehungsberatungsstelle wenden, um dort zu klären wie ihr am besten damit umgehen könnt. Vielleicht ist ja auch eine professionelle Hilfe für die Tochter suchen, um mit der Situation zurecht zu kommen.
Auf die Mutter würde ich jetzt erst mal nicht setzen. Sie scheint ja kein Bedürfnis zu haben die Tochter mehr zu sehen.
Achja, vergessen zu erwähnen. Sie bewegt sich nur im Dunstkreis von ihrem Papa. Wenn wir auf den Spielplatz gehen, rennen alle Kinder los. Nur sie sitzt 3h lang bei uns auf der Decke. Spielt nichts. So ist es zuhause auch. Sie sitzt lieber dem ganzen Tag neben Papa anstelle zu Spielen oder zu Malen. Verlässt Papa den Raum, rennt sie hinterher.
Mir persönlich kommt das nicht altersgemäß vor und stresst zusätzlich.
Mhm, kann (muss nicht) ein Zeichen von Verlust-/Trennungsangst sein. Deine Beschreibungen klingen auch so, als hätte sie ganz schön viele Päckchen zu tragen.
Wenn ihr Beide langsam ratlos seid, dann würde ich auch zu professioneller Hilfe raten.
Das klingt sehr stark nach Trennungsangst. Ist ja auch verständlich bei der Situation. Ich habe oben ja schon professionelle Hilfe vorgeschlagen.
Hallo,
Das Verhalten des Kindes hört sich tatsächlich auffällig an.
Wer weiß, wie die Trennung damals abgelaufen ist.
Sie spürt mit Sicherheit auch jetzt eure Ablehnung.
Ich weiß nicht wie lange ihr euch kanntet bevor ihr zusammen gezogen seid - aber ich fürchte es ist diesem Kind einfach zu viel. Einfach weil ihr das Urvertrauen fehlt. Sie ist von ihrer Mutter verlassen worden.
Auf jeden Fall Hilfe holen.
Könntest du nicht wieder ausziehen? Das könnte die Situation vermutlich sehr entspannen, weil man den Streit im Alltag rausnimmt.
Gutes Durchhaltevermögen.
Mary
Ich glaube auch, dass die Maus sehr viel Zeit mehr allein mit ihren Papa bräuchte, sodass sein Fokus auch mal uneingeschränkt nur auf ihr liegt und sie an ihrer Bindung arbeiten können.
Sie hat Panik, Mama weg und der Papa ist zwar da aber gleich mit noch 3 weiteren Leuten im Gepäck, das scheint sie zu überfordern.
Professionelle Hilfe holen oder erstmal wieder räumlich trennen.
Es ist ziemlich deutlich, dass das Kind komplett überfordert ist und die Wut/Verzweiflung rauslässt und an arger Verlustangst leidet.
Trennung, Mama weg, neue Situation mit euch - das ist ziemlich viel, was das Kind durchmacht. Ich kann euch aber sagen, dass es oft den Kindern genauso geht, wenn der Vater plötzlich nur alle 2 Wochen da ist und sonst nicht. Manche machen das alles leichter mit, manche Kinder kämpfen jahrelang.
Den Tipp mit der Beratungsstelle kann ich nur unterstützen als erste Anlaufstelle. Das braucht viel Geduld und liebevolle Konsequenz und wird sicher Dauern, bis sich alles gelegt hat.
Allerdings werdet ihr es nicht erzwingen können, dass die Mutter sie mehr nimmt oder selbst wenn, heißt es nicht, dass es automatisch besser wird. Zumal ich mittlerweile der Meinung bin, dass da psychische Probleme. dahinterstecken, wenn ein Elternteil sein Kind plötzlich fast gar nicht mehr sehen möchte. Ich weiß nicht ob ihr euch oder dem Kind da wirklich etwas Gutes tut. Das Akzeptieren der Ablehnung kann wirklich leider lange dauern und ist schwer für alle.
Toll finde ich dein Verständnis für das Kind. Und hoffe sehr, dass ihr das mit der Beratung und Hilfe gut hinbekommt zukünftig.
Huch wie war denn die Betreuung geregelt als ihr noch nicht zusammen wart?¨
Ich würde auch sagen das Kind dreht ja voll am Rad, da müsst ihr echt überdenken welcher Schritt da nötig ist. Getrennt wohnen, Hilfe in Form von Gesprächen / Therapie für das Kind.
Warum stellt ihr ihr in Aussicht, dass sie die Mutter mehr sieht. Das löst das Problem nicht.
Sie ist entwurzelt weil ihr eingezogen seid.
Dort müsst ihr ansetzen.
Entwurzelt weil die TE mit ihren Kindern eingezogen ist?? Wie kommst Du denn bitte darauf?
Ich würde mal sagen, dass es ein Kleinkind entwurzelt, wenn die leibliche Mutter plötzlich abhaut, das Kind verlässt und sich danach auch (anscheinend) nicht groß um ihr Kind kümmert.
Ja, das ist aber unabänderlich. Und wenn dann noch eine "neue" Frau mit zwei Kindern einzieht ist das erst recht zu viel.
Also mir kommt es auch so vor das sie starke Verlustängste hat. Gut, wenn die Mama sie nicht häufiger will ist es natürlich auch schwierig. Das Jugendamt hier einzuschalten ist nicht falsch, doch wenn die Mutter aus Zwang nur ihre Pflicht erfüllt ist die Frage ob sie dem Kind dann überhaupt vermitteln will das es gewünscht ist! Dann würde ich auf jeden Fall einen Facharzt ins Boot holen. Denn ich denke hier kann man vielleicht auch nochmal was auffangen. Das wird bestimmt noch nötig werden glaube ich.
Ela