Guten Morgen liebes Forum.
Ich muss mir mal ein bisschen was von der Seele schreiben, und dachte ich schreibe es heute auch mal bei Urbia rein, es könnte ja gute Ratschläge geben!
Kurz vorab, mein Partner hat eine 5 Jährige Tochter, ich habe kein eigenes Kind.
Die Umgangszeiten sind jedes zweite Wochenende, jeden ersten Donnerstag und unter der Woche schonmal vor unserer Arbeitszeit, gerade wenn die kleine krank ist, und nicht in die Kita kann.
Ich denke wie in jeder Familie, es gibt starke Aufs und Abs.
Derzeit würde ich die Phase eher als schwierig bezeichnen.
Es ist Umgangswochenende, und ich habe wirklich Angst, kann seit Stunden nicht mehr schlafen.
Angst wovor? Die Kleine wird mir gegenüber immer wieder grob. Beim letzten Besuch hat sie mir ins Gesicht gespuckt, und dann einen riesen Kreischanfall gehabt, als ihr Vater ihr gesagt hat, dass wir hier nicht spucken.
Auch hat sie mir letztens einen ganzen Schwung Haare ausgerissen. Was ich so verrückt finde : Sie lacht dabei erstmal (Verlegenheit?)
Man könnte den Eindruck bekommen wir würden uns nicht verstehen, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich halte die Kleine für sehr kreativ, neugierig und sie lernt schnell.
Körperliche Nähe zu ihr mag ich zwar eher nicht (aber dafür ist ja auch der Papa da), aber wenn sie selbst aktiv danach sucht, versuche ich darauf einzugehen.
So. Das erstmal dazu. Nach der Spuck-Aktion hab ich mit meinem Partner gesprochen. Er hat Recht damit, dass ich meine Grenzen ihr gegenüber nicht setzen kann, weil ich Konflikte unbedingt vermeiden will. Warum?
Weil ich bei der Lautstärke Ihres Schreiens sofort weinen muss.
Warum weiß ich nicht. Es überfordert mich tierisch, ich werde dann ganz klapprig, und ziehe mich aus der Situation.
Aber hier auf 50qm gibt es keinen Rückzugsort, beziehungsweise wird es nicht akzeptiert wenn ich dann ins Schlafzimmer gehe und die Tür schließe. Dann wird die Lautstärke noch höher, und es wird laut gegen die Tür gepoltert.
Ich sehne mich mittlerweile auch danach am Wochenende wieder in meinem Bett zu schlafen, aber stattdessen sind dort Papa und Tochter, ich muss aufs Sofa.
(Das ist meckern auf hohem Niveau, aber im Bett schlafen war mir schon immer wichtig, ich genieße das einfach)
Ansonsten wird sehr viel gelogen, und die Kommunikation ihrerseits findet nur durch schreien und/oder so einer Art Moppern/Weinen in der Stimme statt. Dabei würde mich wundern wenn es hier den ganzen Tag Anlass zum weinen gäbe. Wir haben Spiele, Spielzeug, und ich bin sehr bereit den ganzen Tag zu spielen, wenn es dabei nicht immer so brutal werden würde.
Um ein Ende zu finden, ich überlege es für uns nicht gut wäre mal zu einer Familienmoderation zu gehen, denn ich hab das Gefühl wir machen so wenige Fortschritte was das Zusammenleben angeht.
Kennt ihr Stellen bei denen wir so etwas anfragen den? Oder habt ihr sonstige Tipps?
Danke fürs Lesen , und einen angenehmen Samstag. :)
Bonuskind und ihr Verhalten im Umgangszuhause
Hallo,
Ich lebe selber in Patchwork und die Tochter meines Partners ist ebenfalls 5 Jahre (fast 6 Jahre). Dieses Verhalten kenn ich so nicht und kann dir deshalb keine Tipps etc. geben.
Was ich aber ganz klar sagen muss ist, dass das Bett im Schlafzimmer den Eltern gehört.
Mein Freund ist damals zu mir und meinem Sohn in die 3 Zimmer Wohnung gezogen und bevor wir umgezogen sind, hat seine Tochter alle 2 Wochen auf der Couch geschlafen und es war klar, dass er dann auf der Couch mit ihr schlafen würde, wenn es nötig gewesen wäre. Bei uns war dies aber nicht der Fall. Bei dir würde ist das aber ganz klar sagen und auch so einfordern. Auch jetzt ist immer noch eine Regel, dass die Kinder nicht im Elternbett schlafen , außer unsere Tochter aber die ist auch erst ein paar Monate alt. Wenn irgendwas sein sollte, gehen wir entsprechend zu den Kindern. Aber das fällt bei mir weg, da mein Sohn schon älter ist. Wäre es eine Option umzuziehen in eine größere Wohnung?
Was das andere angeht kann ich dir leider keine Tipps geben aber ich wünsche dir, dass es bald entspannter wird. Ich wünsche dir alles gute 🍀
Wäre es eine Option dich an den Wochenende aus dem ganzen zu ziehen und Sachen zu unternehmen die dir Freude bringen mit Freunden etc.?
Familienberatungen gibt es z.B. Bei der diakonie.
Schließe mich an.
Bei uns war es genauso, nur mit 2 BKs und meinem Sohn.
Niemals hätte ich mein Bett für ein Kind geräumt.
Ich finde sowas setzt beim Kind auch falsche Signale.
So sehe ich das auch!
Würde mein Bett auch nicht räumen!
Kann man das Bett nicht evtl erweitern, wenn alle zusammen im Schlafzimmer schlafen sollen?/wollen?
Sollte ein Umzug finanziell drin sein, würde ich das in Betracht ziehen.
Probleme ziehen zwar grundsätzlich mit um, eine neue Umgebung schafft aber auch die Möglichkeit ein paar neue Regeln oder auch Wohlfühlzonen und einen neuen Alltagstrott für alle Beteiligten zu kreieren.
Du selbst könntest zudem mal herausfinden, was es bei dir mit den Weinreaktionen auf dich hat. Evtl mit professioneller Hilfe.
Oder du arbeitest mal das Buch “Das Kind in mir muss Heimat finden” durch. Vielleicht hilft das schon mal!
Das ist etwas, das du auf jeden Fall unabhängig von den anderen machen kannst. Das bringt dich bestimmt ein Stück weiter :)
Vielleicht kann der Papa auch 1x im Monat ein Tag ganz alleine was mit dem Kind machen. Und du tust dir an dem Tag was Gutes für dich.
Vielleicht braucht das Kind aktuell einfach mehr exklusive Zeit nur mit Papa.
Vielleicht führt das auch dazu, dass du Nachts dein Bett unproblematischer wieder beanspruchen kannst.
Und das wichtigste bei allem:
Tritt vor dem Kind nicht als Einzelperson auf! Sprich vorher mit deinem Partner, was du dir wünschst im Zusammenleben, was er sich für die Zeit mit seiner Tochter wünscht und dann vertretet das gemeinsam!
(Vielleicht hilft es auch, wenn der Vater und du erstmal alleine zu einer Beratungsstelle geht und euch dort Tipps holt.)
Alles Liebe und Gute für euch 3 🍀
Das mit den Bett muss ganz dringend geändert werden.
Bei meinen Ex war das ähnlich wie bei deinen Partner und ich kann nur sagen, er hat dem Kind damit keinen Gefallen getan.
Du bleibst in deinem Bett. Sie geht aus Sofa, wenn sie Probleme beim umgewöhnen hat, bleibt die Tür zum Schlafzimmer auch gern offen, damit sie nicht das Gefühl hat „allein zu sein“, im Bedarfsfall geht der Papa bei ihr kuscheln, Geschichte vorlesen etc., wenn sie ganz schlimm träumt kann sie auch mal für zwei Minuten ins Bett zu euch, sich beruhigen und dann bringt dein Mann sie wieder raus und bleibt noch etwas bei ihr…, morgens kann sie ja auch gern zum kuscheln mit dem Papa ins Bett kommen. Geschlafen wird aber grundsätzlich in ihrem Bett/Sofa.
Wenn sie dich körperlich angeht sagst du ganz laut und deutlich „Nein“ und hält deine Arme vor deinen Körper wenn sie dir aufnahmefähig erscheint kannst du die Begründung mit liefern. Wenn sie sofort anfängt zu schreien, fängst du das nächste mal bitte nicht an zu weinen und verlässt wortlos die Situation sondern schickst sie entweder zum schreien in einen anderen Raum, aus dem sie bitte erst raus kommen soll wenn sie sich beruhigt hat oder du sagst „ich gehe jetzt xy machen und wenn du nachher mit schreien fertig bist, reden wir darüber“ und dann ziehst du dich aus der Situation und lässt sie weiter schreien…
Auch wenn sie brüllt bekommt sie deine Reaktion mit und bei dem schreien in diesen Situationen geht es ja auch nicht darum, dass sie sich gerade verletzt hat und deine Hilfe benötigt oder schmerzen hat….
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Du solltest für dich selbst rausfinden, warum du bei Konflikten weinst.
Ein Kind wie deine Stieftochter würde mich auch total triggern. Ich stelle mir einfach die Situation vor, ich flüchte ins Schlafzimmer, und das Kind kreischt vor der Tür und haut dagegen.
Mein erster Gedanke wäre: wenn ich das gewagt hätte, meine Mutter wäre rausgekommen und... also schlechte Erinnerungen. Und die Angst, ich würde jetzt da raus gehen und das gleiche tun. Also die Beherrschung verlieren...
Wo ist denn dann der Vater? Ich denke, in so einer Situation hätte er als Elternteil auch mal das Recht, das Kind von der Tür wegzuholen und ihm mal klar und deutlich zu sagen, dass es jetzt reicht. Zur Not auch: wenn du jetzt nicht aufhörst mit dem Theater und X nicht in Ruhe lässt, kannst du deine Serie heute vergessen und das Eis zum Nachtisch auch!
Das ist zwar keine logische Konsequenz, aber auch keine seelische Grausamkeit - die findet aber gegenüber der TE statt, wenn man das Kind machen lässt. Die TE hat keine Wahl, das Kind kann entscheiden ob es weitermacht und dafür auf Fernsehen und Eis verzichtet. In dem Fall sollte der Vater ihm aber (und das dann nicht als Strafe) die Jacke anziehen und mit ihm rausgehen, da kann es brüllen und gegen die Wände hauen wie es lustig ist.
Das ist aber auch ein Nervalter
Dein Partner hat recht, du musst klar deine Grenzen aufzeigen, dafür ist auch das richtige Alter.
Und wenn du ihr Geheule dann nicht abkannst, dann geh ins Schlafzimmer und setze dir Kopfhörer auf. Da muss dann dein Partner ran.
Ich reagiere übrigens auch sehr extrem auf die Kindergeräusche. Ist es echtes Weinen ist es kein Problem, aber alles andere geht mir an die Substanz. Und es ist mein Kind. Das wird besser je älter sie werden, aber jetzt ist die Kleine nun mal 5.
Zur Schlafsituation kann ich nichts sagen, selbst mein 10jähriger schläft noch gern bei mir, wenn er es sich aussuchen kann.
In Summe sind 50qm zu klein würde ich mal sagen. Habt ihr da was neues im Blick? Rückzug für dich?
Kopfhörer können vielleicht gegen Geheul helfen, aber wenn das Kind dann wirklich gegen die Tür haut, wird das nicht reichen. Da muss dann wirklich der Vater ran, der ja mit dem Kind auf der anderen Seite der Tür steht.
Wenn die Stiefmutter mehrfach rauskommt und um Ruhe bittet, schimpft, was auch immer, hat das Kind doch die Aufmerksamkeit, die es will. Es sollte statt dessen lernen: Stiefmutter im Schlafzimmer = Stiefmutter nicht da. Sonst kommt es irgendwann so weit, dass die TE wirklich die Wohnung verlassen muss, wenn es ihr zu viel wird