Die Tochter meines Mannes

Hallo Community,

Ich hatte hier schon ein paar mal um Rat gebeten... Mein Mann hat eine ganz tolle Tochter aus einer früheren Beziehung. Mittlerweile ist sie 8.
Mit der Mutter gibt es unendlich viel Chaos, sie hasst mich, ich habe schon versucht, mit ihr persönlich zu sprechen, keine Chance.

Wenn ich beim Umgang dabei bin, kommt fast immer danach irgendeine Unterstellung vom Jugendamt. Krasse Dinge. Ich würde sie an Alkohol nippen lassen, sie schminken und allgemein einen schlechten Einfluss auf ihre Entwicklung haben.

Mein Mann versteht mich, dass ich mich mittlerweile sehr zurückziehe, wenn das Mädchen bei uns ist.
Das Mädchen versteht es absolut nicht. Sie hängt an mir. Wir kommen wirklich gut klar. Und ja, sie eifert mir nach, will mit mir ihre Haare machen, fragt mich, ob sie meine Pumps mal anziehen darf, nur um zu schauen, ob sie damit laufen kann. Egal, was ich anhabe, sie sagt mir immer "das sieht so schön aus, wo kann man das kaufen?". Sie liebt ihren Papa, er ist die Nummer 1, wenn sie da ist, aber sie sucht auch meine Nähe.

Momentan ist sie wieder das WE bei uns und ich bin gestern nachmittag dann raus, kurz nachdem sie kam, weil ich eben den Streit mit der Mutter reduzieren will. Sie war so unendlich traurig, hat meinen Mann gefragt, ob sie und er nicht mit mir mitkommen könnten, ich war Bowlen mit Freundinnen. Wir konnten sie gestern ablenken, mein Mann wollte ursprünglich mit ihr allein daheim bleiben, wir haben ihr gesagt sie kann nicht mit, weil es eine Überraschung gibt. Dazu wurden dann schnell Freunde eingeladen zum Abendessen, mitsamt Kindern, die meine Bonustochter sehr mag und mit denen sie gerne spielt.
Aber immer geht sowas ja nicht!

Heute morgen meinte sie dann, sie will heute mit meinem Mann und mir Bowlen gehen.

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich hab das Mädel so ins Herz geschlossen und ich verletze sie, wenn ich auf Abstand gehe. Wenn ich aber mit beiden weggehe heute, weiß ich schon, wie die Mutter wieder austicken wird.

Vielleicht hatte jemand schon mal ähnliche Situationen durchzumachen?

Die Mutter ist für ihre Tochter eine gute Mutter! Die Kleine liebt sie und erzählt oft von ihr. Und wir sagen natürlich nichts schlechtes über die Mutter!
Es ist schwierig, es ihr zu erklären, warum ich oft nicht dabei bin, wenn sie kommt.
Sie hat gestern meinen Mann gefragt, ob ich sie nicht mehr mag 😞
Ich musste echt heulen, als er es mir erzählt hat.

Bin um jeden Rat dankbar 🙏

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Ich würde den Kontakt zur Tochter, die du ja auch ins Herz geschlossen hast, doch nicht wegen der Mutter einstellen. Du weißt doch sicher, dass auf Dauer die Beziehung zu dir und deinem Mann so auch nicht funktionieren kann. Im Prinzip machst du gerade genau das, was die Mutter möchte. Du nimmst Abstand von ihrer Tochter und das kleine Mädchen wird dadurch verletzt und versteht nicht, warum du das machst.

Ja dann lass die Mutter Lügen erzählen. Das Jugendamt lebt nicht hinterm Mond und wird schnell merken, wer hier die Wahrheit erzählt. Dadurch schadet die Mutter sich nur selbst.

Ich würde bei der Übergabe nicht dabei sein, aber dann die gemeinsame Zeit so verbringen, wie ihr sie geplant habt. Es ist nicht irgendein Freund, der ein Kind hat, es ist DEIN Mann!

Abstand zum Kind bestraft doch nur das Kind und dich ebenso.

Bearbeitet von Kris7
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Hey und erstmal danke für die Antwort ❤️

Es ist alles ein wenig komplizierter.. Die Mutter hat eine Mentalität, aus einem Ostblockstaat, und nimmt es mit den deutschen Gesetzen nicht so genau bzw nutzt sie für ihre Interessen aus und hat eine Familie, die sie dabei komplett unterstützt.

Das Jugendamt hat das durchschaut, keine Frage!
Trotzdem müssen sie jeder Anzeige nachgehen und sich immer und immer wieder bei uns melden.
Da mein Mann beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat, ist das für ihn auch eine Gratwanderung.
Er verlangt nicht, dass ich mich zurückziehe! Er versteht mich. Wir dachten, es sei wenigstens vorübergehend vielleicht die beste Lösung.
Die Mutter ist erst so eskaliert, nachdem er und ich zusammengezogen sind.

Zumal ich schon Telefonterror hatte von der Mutter der Kleinen bzw ihrer Familie (es waren oft Männer dran, wenn unbekannt angerufen hat, nur um laut ins Telefon zu atmen und dann zu lachen) nachdem ich ihr meine Nummer geschickt hatte, um mich mit ihr abzusprechen. Ich wollte ehrlich mit ihr im Guten sein und die Wogen glätten, hatte ihr geschrieben, dass sie sich keine Sorgen machen muss, ich will keine Mutter sein, nur eine Freundin für ihre Tochter, dass ich die Tochter sehr gern habe und auch mit ihr gerne ein normales Verhältnis hätte. Hat sie sehr unmissverständlich abgelehnt und danach fingen die Anrufe an..
Mittlerweile habe ich eine andere Nummer.
Anzeige gegen unbekannt ist natürlich auch raus. Aber man hat uns wenig Hoffnungen gemacht, dass dabei was rumkommt.

Frieden haben wir quasi nur, wenn die Tochter daheim erzählt, dass ich nicht dabei war beim Umgang.

Die einzige Option wäre auf lange Sicht, ums Aufenthaltsbestimmungsrecht zu kämpfen. Aber das ist eher aussichtslos, weil die Kleine ihre Mama liebt und da wollen wir auch nichts dran ändern.
Wenn, dann soll sie wenn sie älter ist erfahren, was alles gelaufen ist.
Mein Mann bewahrt jeglichen Schriftverkehr sorgfältig auf.

Nur im Hier und Jetzt bringt uns das nicht weiter.
Der Mutter traue ich alles zu.

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An eurer Stelle würde ich mir überlegen, ob und wie ihr vielleicht rechtlich dagegen vorgehen könntet. Die Frau klingt krank und wer so reagiert, kann gar keine gute Mutter sein.

"Frieden haben wir quasi nur, wenn die Tochter daheim erzählt, dass ich nicht dabei war beim Umgang."

Ja und ich kann nicht anders als mich zu wiederholen, dass du ihr dabei in die Karten spielst, wenn du Abstand von seiner Tochter nimmst.

"Wir dachten, es sei wenigstens vorübergehend vielleicht die beste Lösung."

Diese Frau scheint krankhaft eifersüchtig zu sein und da wird rein gar nichts vorübergehen. Ihr beiden gebt ihr viel zu viel Raum in eurem Leben, weil ihr euch letztendlich den Wünschen der Mutter beugt, auch wenn es der Tochter sogar schadet, denn sie ist die Leidtragende in dem Ganzen (und du natürlich auch!).

"Die einzige Option wäre auf lange Sicht, ums Aufenthaltsbestimmungsrecht zu kämpfen. Aber das ist eher aussichtslos, weil die Kleine ihre Mama liebt und da wollen wir auch nichts dran ändern."

Viele Kinder, die von ihren Eltern misshandelt werden, lieben diese. Das hat erstmal nichts zu bedeuten, dass die Tochter die Mutter liebt. Wer sich so gegenüber dir benimmt, der ist im Oberstübchen nicht ganz dicht.

"Wenn, dann soll sie wenn sie älter ist erfahren, was alles gelaufen ist.
Mein Mann bewahrt jeglichen Schriftverkehr sorgfältig auf."

Dann würde ich vielleicht doch am besten rechtliche Schritte einleiten, wenn ihr Beweise habt. Das ihr das aufbewahrt, ist gut, aber das hilft der Tochter nicht im geringsten. Sie möchte JETZT zu dir eine gute Verbindung haben und fühlt sich bereits JETZT schuldig, dass du Abstand von ihr nimmst. Sie spürt deine Distanz zu ihr und kein Brief und keine Erklärung der Welt kann ihr in einigen Jahren erklären, warum du so gehandelt hast, wie du es hast.

Was an Beziehung zwischen dir und ihr jetzt gestört wird, das kann nicht einfach so gekittet werden, wenn sie älter ist. Du und dein Mann ihr müsst euch zusammen setzen und überlegen, wie ihr euch gegen die Mutter zur Wehr setzt, die sich massiv in euer Leben einmischt. Denn eines ist sicher: Sie wird nicht Ruhe geben. Warum auch? Sie scheint ja momentan mit allem durchzukommen.

Tut mir leid, dass ihr mit so einer garstigen Person Kontakt haben müsst. Aber ich bin froh, dass ihre Tochter Kontakt zu dir hat und das du ihr offenbar gut tust. Lass dir das bitte nicht zerstören 💖

Bearbeitet von Kris7
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Die Mutter ist KEINE gute Mutter wenn sie Szenen macht weil Du auch dabei bist.

Du schreibt „mein Mann“. Ich gehe also davon aus, dass ihr schon länger zusammen seid.
Das sollte sie mittlerweile akzeptiert haben.
Wenn Du dich zurückziehst, hat sie ihr Ziel erreicht. Das ist aber nicht die Realität, denn das Leben geht auch nach einer Trennung weiter.
Ich würde diese Anfeindungen ignorieren und mein Leben leben. Mit Mann und mit Bonuskind.
Mach ihr Problem nicht zu deinem.

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Ja, wir sind schon seit bald 4 Jahren zusammen und mein Mann und sie hatten sich bereits zu Beginn der Schwangerschaft getrennt.

Sie hatte mich tatsächlich anfänglich akzeptiert, solange ich und mein Mann nicht zusammengewohnt haben, da war alles relativ stressfrei.

Es gab für einige Monate sogar eine Freundin meines Mannes zwischen ihr und bevor er mich kennengelernt hat. Davon wusste die Ex, diese Freundin hat aber die Tochter nie kennen gelernt. Mein Mann hat das auch bei mir so lange rausgezögert, bis er wusste, es ist was festes. Fand ich gut.

Ich verstehe auch, was du meinst.
Ich weiß einfach, wenn ich dabei bin und ungezwungen- insofern noch möglich- mit der kleinen Maus umgehe, dass jedesmal wieder ein Riesendrama entsteht.

Und ganz ehrlich- ich hatte bei den letzten Fragen hier immer eher die Antwort bekommen, mich zurück zu ziehen. Da ich selbst keine Kinder habe, habe ich das auch mal so als Grundprinzip aufgefasst und mich wirklich zurückgezogen.
Zumal die Kleine eine Zeit lang auch nicht mehr so anhänglich war wie zuvor. Ich dachte, es liegt vielleicht am Alter. Jetzt ist das aber wieder komplett anders.

Meinen Mann macht das auch ziemlich fertig. Ich weiß, seine Tochter ist ihm extrem wichtig und ich auch, andere Ebene, klar. Wir können ziemlich gut drüber sprechen und er ist ebenso ratlos wie ich.
Er tendiert auch zu "lass die Ex machen, wir haben unseres hier". Versteht aber auch meine Einwände und Ängste, vor allem nach der Telefongeschichte..

Wir sind tatsächlich noch bowlen jetzt zu dritt, fast fertig, es gibt gleich Abschlusspommes, die mein Mann und die Tochter gerade holen.
Mal sehen, was dann von der Mutter kommt, wenn er sie um 19 Uhr abliefern muss 🙈

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Erzähl, kam noch was?

Bearbeitet von tweety74
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Doofe Frage, aber vielleicht kann man sanft in die Richtung steuern, dass die Tochter der Mutter weniger von den WE erzählt? Bzw deine Existenz in ihren Schilderungen raus lässt?

Ich bin sonst kein Freund davon, Kinder mit den Issues der Erwachsen zu belasten oder ein Kind zur Wahrheitsverfälschung anzuhalten. Aber in eurem Fall scheint es mir dennoch sinnvoll weil de-eskalierend. Wenn ihr euch schon von einer Irren und ihrer Sippe terrorisieren lassen müsst, dann hilft vielleicht etwas Pragmatismus und Machiavellismus („der Zweck heiligt die Mittel“).

Ich kann meinem Zweitklässler durchaus schon erklären, dass wir zB bei Oma über XY nicht reden, weil sie dann ängstlich wird oder sich kränkt. Er versteht das, hält sich einfach daran und denkt nicht weiter darüber nach. Ich hoffe sehr, dass ich ihm damit nicht einen miesen Charakter anzüchte - ich glaub‘s ehrlich gesagt nicht. Im besten Falle versteht er, dass Menschen unterschiedliche Schwachpunkte haben und mitunter durch scheinbar Harmloses verletzt werden können.

Meint ihr, das wäre auch bei euch einen Versuch wert? Der Kleinen zu sagen, dass sich Mama kränkt, wenn sie von dir erzählt und dass es reicht, wenn sie von den Unternehmungen und Papa erzählt?

Bearbeitet von -Lil-
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Hey Lil und danke für deine Antwort!

Ich bin mir sicher, dass du deinem Sohn damit nichts schlechtes beibringst, sondern etwas gutes mit Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer. Er vertraut dir und macht das, alles super, finde ich ❤️

Bei uns dürfte das etwas schwieriger sein- ich befürchte, dass die Mutter meiner Bonustochter diese mit Fragen löchert, wenn sie nach Hause kommt. Sie ist ja sehr kontrollierend. Da kann die Kleine dann nicht einfach etwas nicht ansprechen, sie müsste schlicht lügen.
Und wir müssten ihr dazu erklären, warum wir denken, dass sie das tun sollte. Sie ist ein aufgewecktes und cleveres Mädel, aber mit 8 für die Sache schon noch sehr jung. Zumal wir eben nicht als safe haven dabei sind, wenn sie mit der Mutter spricht. Dein Sohn hat ja dich als Backup dabei, wenn eine Situation brenzlig wäre.

Ich muss da nochmal drüber nachdenken, finde den Ansatz super, in meiner Situation schwer, umzusetzen.

Ich habe am Sonntag noch lange mit meinem Mann gesprochen, wir wollen jetzt die Umgänge einfach so planen, als ob die Mutter normal wäre und das dem Jugendamt im Voraus mitteilen.
Vielleicht können die uns da noch helfen.
Ein Mediationsgespräch mit nur meinem Mann oder mit ihm und mir hat sie ausgeschlagen vor einigen Monaten, vielleicht können sie sie nochmal fragen, ob sie nicht dazu bereit wäre.
Oder einen Brief schreiben an sie mit unseren Schilderungen, dass ihre Tochter traurig ist, wenn ich auf Abstand gehe.
Ein kleinen Funken Hoffnung habe ich noch, dass sie, wenn ihr Außenstehende sagen, dass sie ihre Tochter verletzt mit ihrem Verhalten bzw ich mit meinem, um Stress mit ihr zu verhindern, dass sie dann einlenkt. Sie liebt ihre Tochter, da bin ich mir sicher.

Danke dir nochmal ❤️