Was verdient das Reisebüro an uns?

Hallo Ihr!

Wir haben Ende Januar unseren Sommerurlaub gebucht:
14 Tage Fuerteventura (Corralejo), 4 1/2-Sterne-Hotel, HP.

Wir bezahlen EUR 2744,- EUR zusammen.

Könnt Ihr mir sagen, was das Reisebüro an unserer Buchung verdient?
Ich möchte es aus reiner Neugier wissen :-)

Vielleicht kommt ja jemand aus dem Sektor.

Gruß
Rebecca

1

Hallo Rebecca,

ich arbeite im Reisebüro.

Würde mich mal interessieren woher die Neugier rührt.

Egal, dann will ich Dich mal aufklären, denn das ist ein Thema bei dem mir so ein bisschen die Hutschnur hochgeht, weil die meisten Leute meinen, das Reisebüro bekommt so Wahnsinnssummen. (Damit will ich Dich jetzt nicht angreifen)

Je nach Veranstalter und Umsatz des Büros werden zwischen 6 und 8 Prozent Provision gezahlt. Wenn es ein gaaaaaan großzügiger Veranstalter ist oder man einen Riesen Umsatz dort hat, können schon mal 1-2% dazu kommen (ist aber eher selten).

Von diesen 8% müssen Gebühren für das Buchungssystem, Betriebskosten und die Gehälter des FACHpersonals gezahlt werden.

Da kannst Du Dir dann mal überlegen, was so übrig bleibt.

Es gibt übrigens viele Veranstalter bzw. Fluggesellschaften (Air Berlin, Condor, Lufthansa) die gar nix mehr zahlen.
Da müssen wir dann eine Service Charge erheben.

Für uns, dem Kunden gegenüber völlig blöd, aber von irgendwas wollen wir ja auch bezahlt werden.

Gruss

Silke

2

Das hast Du sehr schön geschrieben.
Habe selber ein Reisebüro. Manchmal darf ich mir gar nicht meinen "Stundenlohn" hochrechnen.#schmoll
Seitdem ich im Reisebüro arbeite, habe ich auch ein ganz anderers Verhältnis zum Wort "Rabatt" (für mich Unwort des Jahres)

Ich verlange nirgendwo Rabatt und gebe auch selbst nur gaaaaaaaaaaaaaaaaanz selten welchen.

Das wird wohl sicher das Ziel der TH sein.

Nichts für Ungut

3

War erst am überlegen, ob ich die Provisionshöhe so schreiben kann, aber ich denke wir sollten das Kind mal beim Namen nennen.

Viele Kunden meinen doch wirklich wir würden 20 % oder mehr an einer Reise verdienen und so treten sie uns gegenüber dann auch auf, wenn man Rabatte verweigert.

Mein Vorteil bei Rabattanfragen: Ich bin Angestellt, ich verweise immer auf meine Chefin. (Die dann auch keinen Rabatt gibt ;-))

Habe vor etwa 2,5 Jahren auch mit dem Gedanken gespielt mich mit einer Kollegin selbständig zu machen.
Heute bin ich froh, dass es nicht geklappt hat, zum einen, weil ich ungeplant noch ein Kind bekommen habe, zum anderen weil uns in der späteren Startphase die Krise voll erwischt hätte.

Hut ab bei allen die es derzeit durchhalten!

LG und gute Geschäfte!

Silke