Überfüllte Bahnen - Momentaufnahme oder täglich?

Hallo,

Ich bin gestern zum ersten Mal seit langem wieder Bahn gefahren. Ich hatte mir eigentlich schon „nie wieder“ geschworen, nachdem beim letzten Mal mein ICE durch ganz Deutschland 2 Stunden vor Abfahrt einfach ausfiel. Jetzt war ich mal wieder so doof, diesmal war es ein RE. Neben 40min verspäteter Abfahrt, war dieser Zug einfach unglaublich, unglaublich voll… ich habe sowas noch nie erlebt und ich bin vor einigen Jahren für 5 Jahre lang im Rhein Main Gebiet gependelt, da ist man eigentlich schon einiges gewöhnt. Ist das zurzeit immer so? Liegt es am 9 Euro Ticket? Ich hab sowas, zumal auf einer eher ländlichen Strecke noch nie erlebt. Für mich war das jetzt auch wirklich definitiv das letzte mal Bahn fahren, immer nur noch Auto. Während der 40min Wartezeit hab ich auch das Elend auf den anderen Gleisen mitbekommen, da graust es einem einfach.

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Ich fahre seit Juni 1x pro Woche mit dem Zug zur Arbeit. 55 min mit dem IRE, danach noch S-Bahn.
Die Züge sind gut voll, aber ganz bestimmt nicht überfüllt. Ich habe bisher noch jedes Mal einen Sitzplatz bekommen, meist war der Platz neben mir sogar auch noch frei.
Verspätung hielt sich auch im Rahmen, meist ein paar Minuten.

Also nein, ich teile deinen Eindruck nicht.

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Wenn du immer nem freien Platz hast, dann pendelst du wahrscheinlich eher ländlich oder außerhalb der Stoßzeiten? Lange vorm 9 Euro Ticket hat man im Rhein Main Gebiet zu Pendelzeiten schon regelmäßig Verspätungen gehabt und ein freier Sitzplatz war bei den Zügen zwischen 6h30-7h30 nur mit Glück drin. Das kenne ich, das hätte mich nicht geschockt.

Was ich noch nie erlebt hab war die unglaubliche Menschenmenge, die da dieses Mal im Zug gesengt stand. Aber vielleicht war es ja wirklich nur eine Momentaufnahme oder sehr beliebte Strecke.

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Nein.
Ich pendle von der zweitgrößten Stadt unseres Bundeslandes in die größte Stadt/ Hauptstadt des Bundeslandes. Also absolut überhaupt nicht ländlich.
Und zur absoluten Stoßzeit. Morgens hin (7:30) und nach Feierabend (16-18 Uhr) zurück.
Ich steige zwar an der Endhaltestelle ein, wodurch ich immer einen Sitzplatz bekomme. Da aber manchmal die komplette Strecke der Sitzplatz neben mir oder gegenüber frei ist, heißt dass auch später einsteigende Fahrgäste noch Plätze bekommen werden.

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Es ist insgesamt schon etwas mehr los seit dem 9€ Ticket, wobei ich glaube, das liegt nicht nur am 9€ Ticket sondern auch an Sommer und alle wollen nach Corona mal wieder raus und Freunde, Verwandte oder den Lieblingsplatz besuchen.

Bisher hatte ich trotzdem, auch am Wochenende immer noch einen Sitzplatz, man muss manchmal ein wenig durch den Zug laufen und auch mal Leute ansprechen, dass die Koffer und Taschen nicht 3 Plätze einer 4er Sitzgruppe einnehmen.

Im Sommer kommen bei der Bahn dann noch die Baustellen vermehrt dazu, dass führt natürlich zu Verzögerungen, aber ist ja dringend notwendig. Auf der Autobahn dauert es bei Baustelle auch länger.

Im Fernverkehr ist es auch manchmal proppe voll (Pfingsten Richtung Sächsische Schweiz war ab Berlin echt "standing room only" bzw. Wir saßen dann im Speisewagen), gleichzeitig ganz oft aber auch entspannt.

Richtig heftige Verspätungen hatte ich selten, blöd ist es immer da wo man nur 10 Minuten zum umsteigen hat und dann der Anschlusszug weg ist.
Ich bin aber vor einigen Wochen von Hamburg bis an den Comer See in Italien gefahren und die Verbindung war so, dass ich trotz Verspätung unterwegs noch pünktlich am Ende am Ziel war. Und das bei einer Reisezeit von über 10 Stunden, es geht also.

Man vergisst ja schnell, dass mit dem Auto auch zu den Stoßzeiten oft Stau ist. Wenn ich mal Auto fahre, dann bin ich auch meist eher nicht zu der ursprünglich von Google Maps errechneten Zeit da.

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So unterschiedlich sind die Erfahrungen und die BEsetzung der Züge (s. Antwort unter dir)

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Ist so, meine Tochter hat das den ganzen Juni über wegen Blockunterricht in Köln gehabt, dass Züge schon überfüllt ankamen und sie erst den 2. oder 3. Zug nehmen konnte. Das Pfingstwochenende war sie fast 6 Stunden unterwegs statt gut 3 wie sonst.

Sie bucht auch schon keine Platzreservierungen mehr, da sie meist nur mit Gedränge und teilweise (andere) Ricksäcke/Taschen im Gesicht, durchkam zum Sitzplatz.

Man kann bei den Fahrplänen sehen, wie ausgelastet ein Zug ist. Aber leider nicht, wenn eine Station nicht angefahren wird. hatte meine Tochter gestern, da mußte sie wieder umplanen, damit sie noch an ihrem Zielort (verspätet) ankam. Dann sind öfter Oberleitung defekt, technische Fehler verhindern, dass Züge eingesetzt werden können, also war dieses Ticket vielleicht finanziell ein Gewinn aber für die Reisenden eine starke Belastung; ein riesen Reinfall!

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Wenn Sitzplatzreservierungen möglich sind, handelt es sich aber nicht um Regionalzüge - mit dem 9-Euro-Ticlet hat das also nichts zu tun.

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Doch, man kann auch in Regiozügen reservieren.

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Auf den Kernstrecken hier im Ruhrgbiet waren die Bahnen schon immer voll, allerdings wirkt das 9-Euro Ticket wie ein Booster, hinzu kommen Ausfälle ganzer Linien und einzelner Takte, sodass die Züge, die verkehren, dann übervoll sind. Momentan ist es wirklich eine Katastrophe, auch Busse sind zu 30%-50% mehr besetzt.

Allein am 9-Euro-Ticket liegt es aber nicht, sondern am katastrophalen Zustand der Infrastruktur, Baustellen und Personalmangel.