Komische Gedanken nach der Geburt

Hallo!

Ich wollte mich mal kurz an junge Mütter wenden, die vielleicht das gleiche Problem haben.

Ein paar Wochen nach der Geburt gingen mir komische Gedanken durch den Kopf, dass ich dem Kind evt. etwas tun könnte. Das war meistens in Situationen so, wo die kleine Maus geschriehen hat und ich innerlich sicher schon sehr nervös war. Nach außen bin ich die Ruhe selber. Beruhige sie immer, lasse sie nie weinen, spreche ruhig mit ihr und trage sie usw.

Ich hatte mich schon mal in einer Ambulanz vorgestellt, da ich durch eine Angsterkrankung eh medikamentös eingestellt bin. Dort sagte man mir, dass das doch normal sei nach einer Geburt und das man sowas nie macht. Kann ja sein das es normal ist, aber es nervt. Bis vor 2 Tagen war das eigentlich auch weg, aber immer wenn ich zu meiner Ärztin muss (aller 4 Wochen), die schaut ob bei mir was auffällig ist in Richtung "psychische Erkrankung nach der Geburt" werde ich halt wieder daran erinnert und dann beschäftigt mich das wieder und dann kommen die Gedanken wieder, toller Kreislauf. Na ja, die Ärztin weiß das auf jeden Fall auch und hatte mich ja zur Ambulanz geschickt.

Ein paar Wochen nach der Geburt hatte ich auch Angst mit dem Baby alleine zu sein, dass ist auch weg. Vielleicht ist es ja doch alles nur die Überforderung. Mein Baby ist auch sehr oft am schreien. Hoffe das lässt bald nach, die süße Maus wird bald 3 Monate.

Hat jemand damit vielleicht Erfahrungen? Eine Therapie möchte ich eigentlich ungern anfangen, da ich nicht denke, das es nötig ist. Abgesehen davon habe ich schon eine gemacht und auch alles aufgearbeitet was es gibt.

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich. Danke

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Die erste Zeit nach der Geburt empfand ich auch sehr schwierig, wollte auch nicht gern mit meiner Maus allein sein...aber so heftig wie bei dir war es nicht.
Hatte aber auch Angst, dass es in einer postnatalen Depression ausufert.

Mir hat sehr eine Seite geholfen: "Schatten und Licht", habe mich dort angemeldet und mich dort mit "Betroffenen" ausgetauscht.

Vielleicht ein kleiner Tip, der dir helfen kann.

Aber scheu dich auch nicht, dir professionelle Hilfe zu holen.

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Hallo!

Der Text hätte vor ein paar Jahren meiner sein können! Mir ging es ganz genau wie dir!

Ich war damals bei einer Seelsorgerin der evangelischen Kirche! Die hat mir sehr geholfen. Vielleicht gibt es sowas auch in deiner Nähe?

Am besten hat mir geholfen "glückspäckchen" zu packen! (Hört sich blöd an, hilft aber! Ich hab mir einen Zettel genommen und viele glückliche Momente meines Lebens aufgeschrieben. (Hochzeit, Geburt, das erste Lächeln, der erste Kuss usw.) Wenn dann wieder meine Gedanken da waren hab ich auf den Zettel geguckt und mir ein Ereignis ausgesucht woran ich denke! Irgendwann klappt das dann auch ohne Zettel!

Ich finde es toll das du das hier geschrieben hast und Hilfe suchst!!

Gruß hopelove

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Danke für die lieben Worte!

Ja, an eine Beratungsstelle hab ich auch schon gedacht, aber hab auch Angst das so hochzuspielen, da es ja scheinbar mehr Gedanken werden wenn ich mich damit außeinandersetze. Vor dem Termin war ja alles gut und das schon seit einer Weile. Das mit den Päckchen probiere ich mal. Was hat damals die Seelsorgerin denn gesagt woher sowas kommt? Ist das wirklich der Stress oder das Dauergeweine vom Baby?

Lieben Gruß

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Also sie hat erst einmal ein bißchen von mir wissen wollen!
Wie es in meiner Kindheit war. Ob mein Eltern mich sehr behütet haben, wie meine Geschwister zu mir waren usw.

Dann hat sie nach meinem Sohn gefragt, ganz allgemein.

Wie er schläft, was wir so unternehmen. Wie unser Tag so aussieht.

Mit den ganzen Fragen wollte sie eine Depression ausschließen.
Dann sollte ich ihr genau meine Gedanken schildern.

Sie gab mir den Tipp von den Glückspäcken!

Dann haben wir lange gebetet! Das hat sehr gut getan!

Sehr hat mir auch ein Vortrag über die Macht der Gedanken geholfen.

So lange du dich alleine in deine Gedanken reinsteigerst werden sie immer schlimmer! Versuch Hilfe zu finden! Ich bin Monate mit den Gedanken rumgelaufen und nachdem ich bei der Seelsorgerin war hatte es sich ganz schnell erledigt!!

Gruß

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Ich hatte eher richtig blutige Gedanken, die mir oft einen Schock versetzt haben. Dass ich stolpere, mein Kind fallenlasse und sie sich den Kopf blutig schlägt (hab sie dann echt mit aufgeschlagenem Kopf da liegen sehen). Oder dass ich die Straße überquere und ein Lastwagen den KiWa erfasst. Ich hatte teilweise richtig Angst, aber es ist viel besser geworden, und mittlerweile kann ich mich bei meiner Maus entspannen. :-)

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Das mit dem Kinderwagen kenne ich auch, hab ich auch schon mal gedacht. Wahrscheinlich ist das einfach nur die Angst davor, das sowas passieren könnte.

Mir ist auch aufgefallen, das diese Gedanken auch dann kommen, wenn ich in Situationen bin wo etwas ist, wo man aufpassen muss. Vielleicht ordne ich das einfach nur falsch ein in meinem Kopf.

Woran liegt es denn das es besser geworden ist? Ging das von alleine wieder weg?

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Im Prinzip ja... ich bin einfach sicherer im Umgang mit meiner Maus geworden. Ich selbst hatte keine besonders liebevolle Mutter, habe auch keine Geschwister und nie Kontakt zu Babys gehabt. Als die Maus dann frisch gepresst ;-) war, hatte ich immer Angst, keine gute Mutter zu sein, die Maus falsch zu halten, falsch mit ihr umzugehen usw. Dazu kam, dass ich keine Nachsorgehebi habe/hatte, die mir beistand. Jetzt ist es viel, viel besser geworden, weil ich einfach in die Mutterrolle besser reingewachsen bin und weil die Maus einfach älter und robuster wird. Ich mach mir zwar oft noch wegen Kleinigkeiten Gedanken, aber dann sage ich mir, dass die Kinder früher nicht in warme Wohnungen reingeboren wurden, dass man oft nichts oder nicht genug zu essen hatte, dass man immer mit Raubtieren rechnen musste und lange Zeit als Nomaden überlebt hat etc., und wenn Kinder so zerbrechlich wären, wie wir oft denken, wäre die Menschheit schon ausgestorben.^^ Und das beruhigt mich dann immer.

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Normal finde ich das jetzt nicht.
Allerdings denke ich eher, dass es sich hier um eine Art Zwangsgedanken handelt und nicht, dass du wirklich eine Gefahr für dein Baby bist. Du tust ihr ja nichts und willst ihr ja auch nichts tun. Und solange das so ist, sind diese Gedanken eben nur lästig.

Pass nur auf, dass du in keine Depression rutschst.