Kann mich einfach nicht dran gewöhnen und fühl mich allein:-(

Ich bin neu angemeldet, lese aber schon seit langem im Forum mit.
Mir brennt es gerade einfach in den Fingern, mir von der Seele zu schreiben, was mich seit Wochen bewegt. Ich habe in älteren Beiträgen auch schon von anderen Müttern gelesen, die ähnliche Probleme hatten, und das Mitlesen hat mich immer etwas getröstet.

Mein Sohn ist 13 Wochen alt. Alle sind gesund, der Kleine relativ pflegeleicht, ich habe einen tollen Mann, der sich viel kümmert und auch eine Mutter, die mich unterstützt. Trotzdem schaffe ich es einfach nicht, mein "neues" Leben zu genießen (was mich ärgert...). Manche Tage sind gut, da freue ich mich über meine kleine Familie. An anderen Tagen durchflutet mich die Angst, nie wieder aus dem neuen Leben ausbrechen zu können. Nein, das ist eben kein Kind, das ich irgendwann wieder abgeben werde, sondern es bleibt für immer. Es ist alles so neu. Selbst nach 3 Monaten kann ich mich einfach noch nicht hinein fügen. Ich habe vor der Geburt gedacht, dass ich das alles locker wegstecken werde ...

Mein Sohn und ich hatten einen schlechten Start. Notkaiserschnitt, bei dem ich die Narkose nicht vertragen habe und mich an die erste Nacht als Mutter nicht mehr erinnern kann. Mein Sohn blieb mir mehrere Wochen lang irgendwie fremd. Ich habe mich gut um ihn gekümmert und inzwischen ist das auch schon viel besser geworden. Ich möchte ihn nicht mehr abgeben und hab ihn lieb. Dennoch ist immer noch alles verkorkst bei mir. Ich kann mich nur ganz schlecht mit der Muterrolle anfreunden. Wie lange dauert das bloß an?

Anfangs hatte ich richtige Panikattacken, wenn mein Mann morgens zur Arbeit los ist (ist auch schon besser geworden). Bin dann zum FA gegangen, weil ich Angst vor einer Depression hatte, der konnte mir aber nicht helfen und hat mich zum Hausarzt geschickt. Der hat nur die Schilddrüse überprüft aber da war alles i. O. Von dort aus weiter zum Neurologen (der zugleich Psychiater ist). Der hat gesagt, ich hätte eine Anpassungsstörung und hat mir Antidepressiva verschrieben, die ich aber nie genommen habe. Angeblich ginge so etwas innerhalb von 6 Monaten wieder weg. Ich denke ebenfalls nicht, dass ich eine "richtige" WB-Depression habe, mir fehlen einfach die typischen Symptome. Habe keine schlechten Gedanken meinem Sohn gegenüber, auch keine Schlafstörungen. Kann auch noch Freude empfinden.

Mich zerfressen jedoch die Sorgen darum, meinem Kind nicht gerecht zu werden. Alle um mich herum sagen immer: "Ach das wird alles besser wenn er älter wird und man sich richtig mit ihm beschäftigen kann." Ehrlich gesagt macht mir die Vorstellung, dass der Kleine älter (und fordernder) wird, momentan eher Angst statt Mut. Was, wenn ich dann erst recht nicht mehr klar komme? Wächst man da wirklich rein? Hab Angst vor Überforderung. Ich hatte zuvor nie Erfahrungen mit Kindern und Babys sammeln können... Sind das die ganz normalen Ängste einer Neumutter?

Was meine Stimmung auch nicht gerade hebt ist dieses ständige Alleinsein bis mein Mann von der Arbeit kommt. Jeder Tag ist gleich und ich habe morgens nach dem Aufstehen schon ein schlechtes Gefühl weil so unendlich viel Zeit zum Totschlagen vor mir liegt. Haushalt mache ich ja nicht den ganzen Tag, schaffe ich zum Teil auch gar nicht wenn der Kleine immer beschäftigt werden will.
Viele raten einem in diesem Fall zu Babykursen. Aber wo finde ich die? In Internet und Zeitung findet man sowas ja nicht. Hab keine Ahnung ob es das in meiner Nähe gibt. Wie soll ich das herausfinden wenn ich nicht weiß wo ich suchen soll?
Immer nur alleine spazieren gehen jeden Tag macht auf Dauer auch traurig. Brauche mal Anschluss an andere ...
Ach Mann, jetzt fühle ich mich schon wieder schlecht weil ich überhaupt solche traurigen Gedanken habe. Und sorry auch bei euch weil der Text so lang geworden ist. Denjenigen, die bis hierhin gelesen haben: Danke fürs Zuhören bzw. Lesen :-)

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Ach du Arme, lass dich mal drücken #liebdrueck

Mir ging es bei meiner ersten Tochter ähnlich. Es ist eben eine sehr große Veränderung von einer Berufstätigkeit (Vollzeit 40 Std / Woche) zur Mama (Vollzeit 24 / 7 / 365).
Mir hat es damals tatsächlich geholfen mit einer Bekannten aus dem Geburtsvorbeitungskurs täglich spazieren gehen Wir haben stundenlang die Kinderwägen nebeneinander hergeschoben und haben gequatscht, haben uns gegenseitig besucht oder sind mit den Kinderwägen zum einkaufen gegangen. Man hat ja Zeit...
Dann haben wir zusammen einen Babymassagekurs besucht und dort noch weitere Mamis kennen gelernt und so sind immer mehr Bekanntschaften entstanden.
Den Tipp mit der Babymassage habe ich von meiner Hebamme bekommen.
Ansonsten findet man solche Angebote eigentlich immer bei Familienzentren im Ort (AWO oder ähnlich). Wir wohnen sehr ländlich und trotzdem gibt es einige Kurse.
Frag am besten mal deine Hebamme was es in eurer Gegend so gibt.. Krabbelgruppen (ja, auch mit kleinen Babies), Babyschwimmen, Babymassage, Pekip, Fit dank Baby, etc.
So kannst du dir in Zukunft einen Termin pro Tag überlegen (Kurs, Einkaufen, Freundin besuchen) und dann kriegt man die Zeit leichter rum bzw gewöhnt sich auch daran mit Baby unterwegs zu sein.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche!

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erst einmal herzlichen glückwunsch! im wahrsten sinne des wortes.

ich denke, die ängste, seiner rolle nicht gerecht zu werden sind bis zu einem gewissen grad normal. mein mann und ich hatten das thema in der schwangerschaft ständig.

für eine wochenbettdepression brauchst du auch keine "richtigen" symptome. bei jedem menschen äussert sich die belastung anders. ist doch wunderbar, dass du deinem sohn gegenüber keine "bösen" gedanken hegst, aber angst vor überforderung ist ein ganz klassisches symptom. und dein notkaiserschnitt will auch noch verarbeitet werden, das geht nicht von heute auf morgen.

babykurse kannst du auch im internet suchen. die alleine werden dir aber nicht helfen, fürchte ich, obwohl sie zur unterstützung sicher nicht schaden.

ja, der mensch wächst mit seinen aufgaben. ich fand die ersten monate mit dem ersten kind auch anstrengend. beim zweiten konnte ich mir das gar nicht mehr vorstellen, dass ich nur die grosse mal anstrengend fand.

wobei ich das viele alleinsein (meine freunde sind alle berufstätig) in der elternzeit auch nicht schön fand. ich brauche menschen um mich, da reicht ein baby nicht aus. einer der gründe, warum ich nicht jahrelang zu hause bleiben könnte.

natürlich kannst du die krise auch ohne medikamente bewältigen, ich glaube, dass du das schaffen kannst. aber warum solltest du es dir schwerer machen als nötig? es gibt eine form der unterstützung, sie anzunehmen würde dich nicht schwächer sondern schneller wieder stärker machen.
wenn ich deine freundin wäre, würde ich dich ermutigen, noch mal ehrlich mit dem neurologen zu sprechen, ihm zu sagen, dass du die medikamente nicht genommen hast, warum du sie nicht genommen hast und dass du doch gerne etwas unterstützung hättest. vielleicht findet ihr im gespräch eine lösung, mit der du dich wohl fühlst.

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Danke für eure tröstenden Worte :-)

Die Medikamente hab ich bislang nicht genommen weil ich panische Angst vor den Nebenwirkungen habe ... Und ich hab die Hoffnung, dass ich aus dieser Stimmungslage irgendwann herauskomme, dass ich einfach nur mehr Zeit für die Gewöhnung brauche. Die Tatsache, dass es ja auch echt gute Momente gibt, hat mich letztlich davon abgehalten, so ein Zeug einzuwerfen.

Wenn ich wenigstens mal eine einzige andere Mutter im Bekanntenkreis hätte (und bitte nicht eine von diesen Öko-Supermuttis, bei denen alles immer nur toll ist ...)...
Im Januar gehe ich zur Rückbildung. Hab Hoffnung, da mal auf Anschluss zu treffen. Dieses Gefühl des Eingesperrtseins fördert es nicht gerade dass ich mich besser fühle :-(

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ich bin auch so ein typ, der die packungsbeilage nicht lesen darf, bevor er etwas nimmt.

dagegen hilft: freundin oder partner durchlesen lassen und die erste nehmen, wenn du gerade nicht allein bist, z.b. am wochenende.

wie gesagt, ich glaub, du schaffst das auch ohne, aber ich halte es für unnötige quälerei.

ich drück dir die daumen, dass du schnell andere mütter kennenlernst. und falls eine supermutti dabei ist: auch die kommt irgendwann an ihre grenzen, sie weiss es nur noch nicht ;-)

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Hallo du,

also mir ging es da nach der Geburt von meinem 1. Kind ganz ähnlich wie dir! Ich denke, es geht ganz vielen so, man liest und sieht (und denkt) halt immer es wäre dann alles "soooooooo toll" mit Kind, aber mal ehrlich den meisten geht es doch so, nur sagen tut es fast keiner, dann geben dir alle Ratschläge oder denken du wärst unfähig oder so was, nein lieber sagt man "doch alles super und es ist ja soooo schön".

Wegen Kursen, doch, das findest du im Inet. Was willst du denn machen? Gib doch mal so was wie Babymassage oder Krabbelgruppe oder Musikgarten oder PEKIP oder was du machen willst und deine Stadt bei google ein. Sonst sind gute Anlaufstellen: Haus der Familie oder Eltern-Kind-Zentrum, Kirchen, Hebammenpraxen usw. Besuchst du einen Rückbildungskurs? Wenn ja, vielleicht magst du dich mal mit den Mamas treffen oder fragst die Hebamme/die Mamas mal wegen Kursen. Ich weiß nicht, wo du herkommst und wie groß deine Stadt ist, wohne in einer Großstadt und hier gibt es unglaublich viele Sachen, auch viele umsonst (Kirchen, Mutter-Kind-Zentrum), da ist für fast jede was dabei. Ich fand es aber fast schöner mich mit Mamas aus dem GVK oder RüBiK zu treffen und spazierenzugehen, danach noch nen Kaffee zusammen oder so, das war immer nett.

Und doch, es ist wirklich so, mit der Zeit wird es besser werden, vielleicht nicht in 2 Wochen, aber Schritt für Schritt und wenn nicht, dann ist es vielleicht bald an der Zeit dir Gedanken zu machen, ob du nicht in absehbarer Zeit wieder etwas arbeiten willst? Ich finde auch, mal ein freier Abend (zB ne Stunde Sport) sind toll!

Kopf hoch, es geht nicht nur dir so und bestimmt wird es auch bald besser werden #liebdrueck

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Ach, hab's nicht gesehen, also schau mal hier zB http://hebammenpraxis-mandala.de/kurse/ gibt es ein Elterncafe zB oder Pekip ... denke, da findest du aber viele Sachen in Dinslaken! Schau doch auch mal in Krankenhäusern mit Entbindungsstation!

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Huhu.
ich hab das öfter von Bekannten etc. Gehört dass man bei einem kaiserschnitt sich dem Kind gegenüber als versager fühlt.

ich vermute trotz allem dass du eine leichte Depression hast, würde dir die Antidepressiva raten zu nehmen um zu gucken ob sie etwas bringen.

das wird schon alles, für mich war es anfangs unrealistisch,hat sich aber gelegt ;) (hab spontan entbunden)

lg

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Muss mal in der Hebammenpraxis nachfragen was ich noch so machen könnte. Rückbildung mache ich wie gesagt ab Januar.

Ich nehme mir einmal pro Woche ein bisschen Zeit für mich, da nimmt mein Mann den kleinen, andernfalls wäre ich schon durchgedreht.
Ich bin einfach schon immer ein etwas sensibler Mensch gewesen, den schnell etwas aus der Bahn wirft. Ich brauche einfach jemanden der mir sagt dass es besser wird. Jedenfalls tröstet mich das schon sehr. Bin so froh dass es anderen auch so geht und ich nicht "versagt" habe.

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Hallo,

Ich kann dich total verstehen, hatte einen 2 wochen babyblues nach meinem Notkaiserschnitt. Da habe ich genauso gefühlt wie du. Der Text könnte von mir stammen.

Mein kleiner ist jetzt 13 Wochen alt und nun ist es viel besser. Es gibt natürlich auch jetzt noch gute und schlechte Tage. An den schlechten bin ich einfach nur genervt und denke an früher ohne Kind. Weine viel eben wegen den schlechten Gedanken und weil es mir meinem Kind gegenüber so leid tut das ich so schlecht denke.
Ich denke es braucht einfach alles Zeit!
Lg

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Hallo :-)
Meine Hebamme bietet nachträgliches Bonding mit dem Baby an. Sie schafft quasi ähnliche Verhältnisse wie zur Geburt. Natürlich keinen Op :-)
Sie hat in ihrer Praxis ein Zimmer ähnlich wie eines im Kreißsaal. Dort machst du es dir bequem. Ich glaube man kann dort auch baden. Jedenfalls badet sie dein Baby und legt es, wie nach der Geburt, nackt auf deinen Körper und lässt euch für eine gewisse Zeit allein. Ich hatte vor 6 Jahren einen Not KS und auch anfangs Probleme mit meinem Baby. Nur hat sie das damals nicht angeboten. Ich hätte es gemacht.... Meine Hebi meint, dass manche Mütter das sogar in mehreren Sitzungen in Anspruch nehmen und es tatsächlich was bringt. Vielleicht macht eine Hebamme in deiner Nähe auch sowas?
Beim zweiten Kind durfte ich nach der Geburt Bonding genießen und habe tatsächlich eine bessere Bindung zum Baby

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Das klingt echt schön mit dem Bonding :-) Das müsste man ja eigentlich auch selbst irgendwie organisieren können. Ne Badewanne hab ich ja auch ... An sowas hab ich bis heute ehrlich gesagt nie gedacht

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Wäre mir auch nie eingefallen, wenn sie es mir nicht erzählt hätte :-)
Sie betreut mich nun schon zum zweiten Mal und hat auch festgestellt, dass ich zum zweiten Baby mit Bonding eine bessere Bindung habe.
Sie macht auch viel mit Hypnose, so eine ist einfach Gold wert. Höre dich mal um und schau das du dich dort auch wohl fühlst. Anscheinend bringt das wirklich was.

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Hallo,

mir ging/geht es manchmal noch genauso wie dir. Es wird mit jedem Tag besser, glaube mir !
Lies mal das Buch "Ich würde mich sonä gerne freuen" oder besuche die Seite vom Verein Schatten und Licht, da habe ich vor 6 Monaten viele Infos gefunden.

Ich wünsche dir alles Gute, denk daran, du bist vollkommen normal umd alles wird mit der Zeit besser :-)

Liebe Grüße

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Danke für den Tipp :-)

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Huhu,

ich brauchte auch einige Zeit um mich in die Mamarolle einzufinden. Mein Baby war allerdings nicht pflegeleicht. :-/

Es wird tatsächlich besser desto älter sie werden. Meiner ist jetzt 21 Wochen alt und einfach niedlich.
Ich habe einen Babymassagekurs und Babys im Bewegung

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Ich war noch nicht fertig.

Ich habe mich mit einigen Mamas von der Geburtsvorbereitung angefreundet und wir treffen uns regelmäßig.

Ich gehe gerne spazieren. 2 Stunden täglich und entdecke immer neue Wege und Gegenden.

Ansonsten besuche ich Oma oder auch kinderlose Freunde.

Ab und zu bringt mein Mann den kleinen ins Bett und ich gehe mal ins Kino oder treffe mich mit einer Freundin.

Es gibt aber auch Tage da frage ich mich wie ich den Tag herum bekommen soll. Man ist ja auch nicht jeden Tag super drauf.

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Mir ging es bei meiner großen genau so...

Schau mal nach den heilenden Ritualen von Brigitte Meissner, vorallem das Bad hat mir geholfen...

Dir und deinem kleinen alles Liebe