alpträume nach Kaiserschnitt. ..lang.

Hey! Habe am 12.1.16 mein Baby per sekundären KS bekommen. Nachdem am 10.1.16 gegen 20uhr die FB gesprungen ist, sind mein Freund und ich direkt ins KH gefahren. Da wurde erst mal 12 std. gewartet, ob die Wehen von alleine einsetzen. Leider war es nicht der fall, so das am 11.1.16 zwei Mal per Gel eingeleitet wurde. Am Abend hatte ich erstmals leichte Wehen gehabt. So gegen 3Uhr fingen die richtige Wehen an. Leider auch nicht "stark " genug, so das ich eine PDA bekommen habe (hatte vor der spritze wirklich Angst. So sehr das ich vor Aufregung mich übergeben habe und geweint habe ) . Naja habe dann nen Wehen beschleuniger bekommen. Nach knapp vier Stunden hatte sich immer noch nix getan. Außer das mein Puls (160 oder so) zu hoch war und das vom Baby ( 80). Die Ärzten haben sich dann fürn KS entschieden. Vorm KS war ich natürlich wieder sehr sehr sehr aufgeregt. Habe mich da schon wieder übergeben. Den Schnitt selbst habe ich natürlich nicht gefühlt. .aber wie die Ärzten am Bauch rum gedrückt haben. Es war so verdammt unangenehm. Am Ende war mein MUMU nur 4cm geöffnet. Nach über 10std Wehen war alles schnell vorbei. Seit dem habe ich ständig alpträume. Ich träume ständig das ich wieder aufgeschnitten werde oder das meine Baby aufeinmal auf der Welt ist ohne das ich bei der Geburt dabei war. Ich habe auch irgendwie schuld Gefühle. Ist das normal oder kann ich evtl die Geburt nicht richtig verarbeiten? ! :( . Ich muss dazu sagen, dass ich weder eine PDA noch nen KS wollte und genau das bekommen habe.

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Ich denke du hast die Geburt nicht verarbeitet. Du hast dir eine natürliche Geburt gewünscht und hast das Gegenteil bekommen. Und fühlst evtl. was verpaßt zu haben?

Es hilft nur viel darüber zusprechen....

Hast du eine tolle Hebamme mit der du darüber quatschen kannst?
Kam dein Kind den Zeitgerecht?

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was ich jetzt schreibe wird vielleicht ein bisschen hart klingen, aber bitte sieh es nicht als angriff auf dich oder deine gefühle!

ich wäre froh über eine solche geburt gewesen!

mein sohn kam in der 28. woche per notsectio zur welt. von den ersten wehen (hatte sie erst nicht als solche wahrgenommen) bis zur geburt sind keine 3 stunden vergangen. alles ging so schnell...
der notarzt, den wir gerufen hatten, dachte es wäre nix und brachte mich ins nächstbeste kreiskrankenhaus, in das ich eigentlich nie wollte. ich wurde untersucht, mumu schon 8cm geöffnet, das baby muss sofort geholt werden. plötzlich zerrten zig leute an mir um mich auszuziehen und meinen schmuck abzulegen. auf dem weg zum op musste ich noch schriftlich dem ks zustimmen und währenddessen sagte die "nette" hebamme sowas: na ob wir die richtigen dafür sind?! du glaubst nicht, was für panik ich da bekam! aber dann kam auch schon die vollnarkose (!). ich habe nix mitbekommen von der geburt... mein mann übrigens auch nicht weil der notarzt ihm sagte, er könne sich ruhig zeit lassen mit dem nachkommen... nach drei stunden wachte ich auf, ganz alleine. die aufsichtsperson da im raum war schwer mit dem pc beschäftigt... ich wusste nicht mal, ob mein kind lebt! nach einer gefühlten ewigkeit bekam sie es doch mit und sagte nur meinem sohn ginge es den umständen entsprechend gut und er wurde in die uniklinik gebracht, also in eine komplett andere stadt. mir ging es beschissen. ich konnte von der narkose nur schlecht sehen, sodass ich fotos, die mein mann mir abends schickte, als er beim kleinen war, nicht mal erkennen konnte. einen arzt bekam ich erst am nächsten tag zur morgenvisite zu gesicht. man habe ich den angeschrien, weil man mich so ganz ohne offizielle infos die nacht über alleine ließ. mein mann hat zwar ein bisschen was gesagt bekommen und es bestmöglich an mich weitergegeben, aber echt ich war so wütend!
letztlich habe ich meinen sohn erst ca 48 stunden nach der geburt sehen können, weil ich vorher nicht fit genug für eine verlegung war...
du kannst dir sicher vorstellen, dass ich mir die gebur meines ersten kindes auch anders vorgestellt hatte...

worauf ich hinaus will: mach dir keine vorwürfe. bei geburten kann man nicht immer alles planen. es kommt, wie es kommt. das ist nicht deine schuld! du hast alles versucht, aber eine natürliche geburt war dann einfach zu riskant für dein kind. du bzw die ärzte haben also zum wohle deines kindes so entschieden!!! natürlich ist das doof und ja, es braucht ne weile bis man das verwunden hat. ich hatte auch unglaubliche schuldgefühle und die alpträume plagen mich auch jetzt 4 monate danach noch. ABER es wird besser!!! ich spreche viel mit meinem mann, meiner mutter und unserer nachsorgeschwester über meine gefühle. mir hilft das wirklich!
du bist also nicht alleine mit deinen gefühlen!

fang an es zu akzeptieren, das wäre zunächst der erste schritt! dann wird es bestimmt auch bei dir bald besser!
alles gute dir und deinem baby!

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Seh ich genauso!
Anstatt man einfach nur froh ist ein gesundes Baby bekommen zu haben...
Versteh ich einfach nicht.

Klar is ein Kaiserschnitt nicht wunderschön.

Hatte letzte Woche den dritten.

Aber es gibt schlimmeres. Zum Beispiel wie bei dir stormywormy!

Es wird einem aber auch immer schön überall der Traum der perfekten natürlichen Entbindung vor Augen gehalten.

Und schwupp ist irgendwas anders und man hat das Gefühl versagt zu haben.

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Oha das hört sich echt schlimm an.

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Siehs mal so, du warst bei der Geburt ja wenigstens dabei. Viele sekundäre KS werden unter Vollnarkose gemacht (mir wurde erklärt, wenn noch Zeit ist, die PDA aufzuspritzen etc, spricht man eigentlich immernoch von einer primären Sectio, egal, was vorher war)

Die Geburt ist doch gerade erst gewesen. Das wird sich mit der Zeit schon bessern. Ich sage dir aber eins: es hängt viel mit der eigenen Einstellung zusammen. Es sind nämlich immer die, die einen KS etc unter keinen Umständen wollten, die dann am meisten darunter leiden, wenn es zu einem gekommen ist.

Versuche, zu akzeptieren, was war. Ändern kannst du es eh nicht mehr. Und du hättest auch nichts anders machen können oder so. Freue dich, dass du ein gesundes Kind hast. Lass dich nicht von Träumen verunsichern. Sie mögen unangenehm sein, aber sie können dir nichts tun.

Die Erinnerung wird verblassen, die Träume werden aufhören, genauso wie die Narbe heilen wird.

BTW, mein Mumu war bei der Notsectio nach 20 Stunden Wehen erst bei 5 cm. Sowas passiert halt leider ;-)

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Ich habe meine beiden Kinder auch per sekundären Kaiserschnitt bekommen.Gerade beim ersten war ich sehr traurig darüber und habe viel geweint.Ich hatte auch Schuldgefühle und habe mich oft gefragt,ob ich was hätte anders machen können.Erst beim zweiten KS hat man mir im Nachhinein gesagt,dass meine Babys viel zu groß für mein Becken wären.Ich hatte also endlich den Grund.Trotzdem bin ich traurig,nie eine Spontangeburt erleben zu dürfen!
Und das hat nichts damit zu tun,dass man froh ist,ein gesundes Baby zu haben.Wenn ich das hier lese,was andere schreiben?!!? Klar gibt es immer jemanden,der ein noch schlimmeres Geburtserlebnis hat,das hat aber nichts mit deinen Gefühlen zu tun.Es ist nie einfach von jetzt auf gleich einen Traum aufzugeben.
Deine Geburt ist auch noch nicht so lange her.Rede mit deiner Hebamme und deinem Mann,irgendwann wird es besser.

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Fühl dich mal gedrückt. Ich kann dich verstehen das du traurig bist. Ich hatte

genau das gleiche vor 5 Wochen durchmachen müssen. Auch ich bin traurig das ich mein Wunder nicht auf dem natürlichen Weg bekommen habe, ganz schlimm fand ich das ich mich die erste Zeit nicht um mein Baby kümmern konnte.

Aber das wichtigste ist, dass es den kleinen gut geht und wir müssen dankbar sein ein gesundes Kind zu haben. Das habe ich mir ganz oft gesagt.

Ich würde dir raten darüber zu sprechen damit du es richtig verarbeiten kannst.

Liebe Grüße

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Deine Gefühle sind da und sie sind berechtigt, sie lassen sich vor allem nicht mit einem lapidaren "sei froh, dass es dem Kind gut geht" wegwischen. Deine Gefühle sind wichtig, du darfst sie zulassen, du musst sie sogar zulassen, wenn du nicht in die Depression rutschen willst. Wichtig ist, dass du daran arbeitest und das Erlebte be- und verarbeitest, am besten mit professioneller Unterstützung, z.B. deiner Hebamme. Was mir bei deinem Bericht auffällt ist, dass du offensichtlich stets das Gefühl hattest, dass die anderen entscheiden (du hast die PDA "bekommen", die Ärzte haben auf KS entschieden), sprich, die massiven Interventionen erfolgten offensichtlich ohne dein Einverständnis, was ein Hinweis auf Gewalt unter der Geburt ist. Es gibt dazu ein gutes Buch mit gleichem Titel (Gewalt unter der Geburt: Der alltägliche Skandal, von Christina Mundlos). Dieses kann ich dir zur Verarbeitung wärmstens empfehlen. Wichtig wäre auch zu wissen, was du die 12 Stunden, die du auf den Wehenbeginn gewartet hast, gemacht hast: hast du im Krankenhausbett auf dem Rücken gelegen und gewartet wie eine Kranke (unprofessionelle Geburtshilfe!), bist du im KH auf und ab oder spazieren gegangen oder hat man dich wieder nach Hause geschickt mit dem Hinweis, bei Wehenbeginn wiederzukommen? Hat man dich darauf hingewiesen, dass z.B. Brustwarzenstimulation und GV ein effektives Mittel sein kann, die Wehen anzustupsen, es also durchaus nichtmedikamentöse Verfahren gibt? Was hast du während der Wehen gemacht, hat man dich zum Herumlaufen angehalten? Alles solche Fragen gilt es zu betrachten, bevor man vorschnell urteilt, dass du in dem KH korrekt angeleitet worden wärest und ein KS unausweichlich war.