Extrem anstrengendes Baby

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und muss mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben. Vielleicht geht es ja jemanden ähnlich. Ich habe vor knapp 9 Monaten meinen Sohn bekommen. Er war ein ansolutes Wunschkind. Leider war er von Anfang an sehr anspruchsvoll. In den ersten 4 Monaten hat er abends von ca. 18 Uhr bis 1 Uhr nachts nur geschrieen, da half nur tragen, schaukeln etc. Er hat auch in den ersten Wochen nur auf uns drauf oder im Arm geschlafen. Auch tagsüber hatte er regelmäßig schreianfälle bei denen er teilweise sogar blau anlief. Er war den ganzen Tag unzufrieden. Mittlerweile ist er tagsüber ein echter Sonnenschein ( seit er krabbeln kann) aber das schlafen wurde immer schlimmer. Er schläft nur noch ein, wenn er mit dem Bett geschaukelt wird, nicht mal tragen hilft. Das dauert teilweise bis zu zwei Stunden. Dann wacht er nachts ständig auf, teilweise alle 30 Minuten oder er ist total überdreht und schläft gar nicht. Zwischendrin hat er vereinzelt Nächte da schläft er 12 Stunden durch. Wir waren beim osteopathen und sind derzeit auch bei der Krankengymnastik wegen schiefhals. Wir haben alles versucht, Ritual, ruhige Tage ohne viele Reize, bei uns im Bett, in seinem Bett usw. Es bringt alles nichts. Ich bin am Ende meiner Kräfte und habe das Gefühl mein Leben ist jetzt vorbei. Geht es jemanden ähnlich?

Danke fürs zuhören.

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Hallo

also meiner ist jetzt pflegeleicht, aber habe auch Tage wo mir alles Zuviel war, auch Wunschkind aber auch am Ende, habe Respekt wie ihr das dennoch packt, aus meiner Sicht, aus eurer ist es sicher nicht so toll, aber ich kann dir sagen das es umso mobiler sie werden umso besser wird es .....Meiner war gefühlt vom 7. 8. Monat rum bis 15. 16. Monat sehr oft unzufrieden #aerger Aber weit nicht so wie eurer wünsche euch alles gute

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Irgendwann wird es sicher besser, spätestens wenn er auszieht ;-)

Aber man hat irgendwann einfach keinen Lichtblick mehr. Am Anfang heißt es nach den berühmten 12 Wochen wird es besser, dann heißt es wenn er krabbeln kann wird alles besser usw. aber es wird einfach nicht besser und man verzweifelt. Mir war klar, dass ein Baby viele Opfer fordert und dass es anstrengend sein wird, aber so habe ich es mir definitiv nicht vorgestellt. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viel geweint wie in den letzten 9 Monaten. Es ist einfach so zermürbend wenn man jeden Abend hofft, dass diese Nacht besser wird und dann geht das ganze wieder los...

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Hallo :)

Ich fühle mit dir mit. Mein kleiner hat die ersten 4 Monate nicht länger wie 45 min am Stück geschlafen!! Ich hatte ihn Tag und Nacht in der trage und ich musste im sitzen "schlafen".. nach 45 min. Musste ich hoch und 2 Stunden durch die Wohnung laufen um dann wieder 45 min Schlaf zu bekommen.. Ab dem 5ten Monat hat er sich dann gesteigert auf 90min am Stück und ich musste auf dem Bett auf und ab Hüpfen (im sitzen natürlich) manchmal auch 2 Stunden lang.. Mittlerweile ist er 8,5 Monate alt und seit 6 Wochen schafft er manchmal seine 4 Stunden am Stück..
Es wird also eindeutig besser..
Halte durch..
Liebe Grüße

Bine

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Hallo, ich bin ganz bei dir!
Mein großer Sohn (jetzt 7) war auch so und schlimmer! Ein ganz schreckliches Baby. Ich kann dir sagen, bei uns wurde es erst mit 2 besser. Davor war nur Terror hier. Er ist auch der Grund, warum ich nie wieder ein Baby haben wollte.
Allerdings ist er ab 2 das liebste Kind der Welt! Jetzt geht er in die Schule und macht null Probleme. Man merkt ihn hier gar nicht. Auch um seinen Bruder (7 Monate) kümmert er sich ohne Eifersucht. Ich kann dir nur raten: Halte durch!

Als Ben 1 Jahr alt war, habe - nein - musste ich mir ein mal im Monat eine Auszeit geben, weil ich Energie tanken musste. Anders hätte ich es auch manchmal nicht ausgehalten.

Was ich jetzt noch sagen muss, sein Schlafverhalten hat sich leider bis heute nicht geändert, nur das er nicht schreit. Heute war es halb 3, als er ins Schlafzimmer guckte, ob wir noch da sind. Naja, wenigstens ist er leise :-D
Alles Gute dir!

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Danke für eure Antworten. Es ist schon irgendwie beruhigend zu wissen, dass es anderen auch so geht. Es bleibt einem eh nichts anderes übrig als weiter zu machen und zu hoffen dass es bald besser wird.

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Hallo,

hol dir unbedingt Hilfe.

Meine Freundin hatte auch so ein anstrengendes Baby. Ich habe einmal im Monat eine "Nachtschicht" übernommen. 1 Nachtschicht hat ihre Schwiegermutter und eine ihre Mutter im Monat gemacht. Ihr Mann hat jede Freitagnacht übernommen.

Horch dich bei dir in der Familie und Freundeskreis um, Gibt es niemanden, den du das Kleine mal "aufs Auge" drücken kannst, damit du mal schlafen kannst? Dein Mann muss eben auch eine Nacht pro Woche übernehmen.

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Ich würde ihn liebend gerne mal abgeben und eine Nacht durchschlafen, aber das war in den ersten 7,5 Monaten nicht möglich weil ich nachts mehrmals stillen musste. Fläschchen hat er komplett verweigert. Außerdem ist er extrem anhänglich. Wir sind mittlerweile gerade mal so weit, dass ihn die Oma tagsüber mal 2 - 3 Stunden nehmen kann und das klappt auch nicht immer. Mein Mann unterstützt mich wo er kann, aber nachts lässt er sich trotzdem oft nur von mir beruhigen.

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Dann sollte dein Mann ganz schnell lernen, das Baby allein zu beruhigen.

Unser Sohn ist auch nur an der Brust eingeschlafen. Es gab aber Situationen, wo ich nicht stundenlang Einschlafstillen konnte. (einmal mit 5 Monaten hatte ich ne Grippe mit Schüttelfrost und Fieber, einmal hatte ein Nachbar einen schweren Unfall, wo ich dabei war und nicht nach Hause konnte und einige andere Situationen) Mein Mann brauchte zwar etwas länger, bis Sohnemann schlief, aber er hat es toll hinbekommen. Dein Mann muss einfach "üben". Ausreden gelten nicht.

Dein Baby ist 9 Monate alt. Gib ihn ab, ohne Wenn und Aber. Damit du dich mal richtig ausschlafen kannst. Zur Not schlaf außerhalb und lass deinen Mann einfach mal machen.

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Hallo Andrea,
bei uns ist es ähnlich. Mein Sohn ist auch 9 Monate alt, ist allerdings noch überhaupt nicht mobil, was es nicht besser macht. Er ist auch ein sehr forderndes Baby und schläft echt bescheiden. Er war bzw. ist zwar zum Glück kein Schreibaby, aber er quengelt viel und ist zur Zeit ständig unzufrieden. Ich denke es frustriert ihn, dass er nicht vom Fleck kommt.

Die ersten 3,5 Monate (!) hat er ausschließlich auf mir drauf geschlafen. Bis heute schläft er nur an der Brust oder in der Trage, ich bin noch nie abends oder mittags aufgestanden und er hat weiter geschlafen. Wie oft er nachts wach wird um zu nuckeln/zu stillen weiß ich gar nicht. Alle paar Wochen hat er mal eine Schlafphase von 4-6 Stunden. Ansonsten schafft er maximal ein mal pro Nacht 3 Stunden am Stück. Ich gehe jeden Abend mit ihm zusammen ins Bett und stehe mit ihm wieder auf. Einschlafen dauert teilweise auch sehr lange. Einen Kinderwagen akzeptiert er gar nicht, wir transportieren ihn immer nur in der Trage.

Ich kann Dich also sehr gut verstehen, es ist extrem anstrengend. Ich war auch schon oft verzweifelt und habe mich gefragt, wann es endlich besser wird. Es gibt nur eins, was wirklich hilft: es akzeptieren. Und zwar nicht im Sinne von resignieren, versuch es positiv zu besetzen. Er ist so, wie er ist, Dein Wunschbaby mit besonderen Bedürfnissen. Sag Dir immer wieder, dass er das nicht mit Absicht macht oder Dich ärgern will. Und es wird besser, aber es kann gut sein, dass das noch dauert. Ich denke mir immer: mit 3 Jahren wird er sicher "gut" schlafen und ein "normales" Kleinkind sein. Ich weiß, das ist noch eine lange Zeit. Aber es ist doch total frustrierend, wenn man jeden Abend hofft, dass die Nacht besser wird und dann enttäuscht wird. Tu Dir das nicht an. Steck den Erwartungsrahmen viiiiiel größer, dann ist es auch realistisch.

Ich habe mich dazu entschieden, die Bedürfnisse von meinem Sohn anzunehmen und zu befriedigen, deswegen kommt ein Schlaflernprogramm oder ähnliches für mich nicht in Frage. Trotzdem habe ich ab und zu den Gedanken, dass ich jetzt ein Gitterbett kaufe, ihn da reinlege und aus dem Zimmer gehe. Ich würde das nie tun, aber in der Verzweiflung denkt man sowas.

Ich hätte auch nie gedacht, dass es so anstrengend ist, ein Baby zu haben und ich bin da eigentlich nicht mal naiv dran gegangen. Ich habe beruflich mit Kindern zu tun, habe Geschwister und viele Freundinnen, die bereits Babys haben. Es sind halt aber nicht alle so speziell wie unsere ;-)

Wie gesagt, mir hat nur geholfen, dass ganze in meinem Kopf umzudeuten. Ich dachte auch schon öfter, dass mein Leben vorbei ist. Jetzt denke ich, dass ich eben für eine gewisse Zeit andere Aufgaben habe und ich weiß, dass irgendwann wieder meine Bedürfnisse dran sind. Damit meine ich natürlich nicht, dass Du Deine komplett zurück stellen sollst. Das mache ich auch nicht. Pausen und Entlastung sind total wichtig. Aber es wird die Zeit kommen, da wird es anders und leichter!

So, das ist jetzt ein kleiner Roman geworden... Ich kann Dich so gut verstehen. Versuch, aus dem negativen Gedankenkarrusell rauszukommen, dann ist es leichter.

Liebe Grüße,
Cecilia #winke

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Da muss ich dich wirklich bewundern, dass du da noch eine so positive Einstellung hast. Ich hab mir das auch schon oft vorgenommen, es so zu akzeptieren wie es ist, aber das fällt mir extrem schwer. Das klappt meistens ein paar Tage und irgendwann bin ich wieder so am Ende, dass ich es einfach nicht mehr positiv sehen kann. Aber du hast recht, das ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit damit es einen nicht so runter zieht. Danke dir :-)

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Was ich noch empfehlen kann: born to be wild - wie die Evolution unsere Kinder prägt von Herbert Renz Polster. Das Buch hat mir ein paar Sachen erklärt und mich gelassener werden lassen!