Familien-/Haushaltshilfe

Hallo ihr Lieben,
ich hoffe, ich stoße hier jetzt nicht auf völliges Unverständnis. Hat jemand von euch mit zwei oder mehr Kindern eine Art Haushaltshilfe beantragt und genehmigt bekommen?
Mir geht es weniger um eine tatsächliche Haushaltshilfe, als vielmehr um Unterstützung im Umgang mit meinen Kindern.

Mein Sohn ist 3 Jahre, meine Tochter 12 Wochen. Bis 15.7. ging mein Sohn zur Tagesmutter, seitdem hat mein Mann Urlaub. Ab Dienstag werde ich mich 3 Wochen lang mit beiden Kindern allein beschäftigen müssen. Und das ist der Punkt. Mein Sohn ist mitten in der Autonomiephase und eifersüchtig. Versucht die Kleine zu hauen/beißen/kneifen. Was er nicht machen soll, macht er noch zehnmal extra. Meine Tochter schreit vor jedem Schläfchen, schläft nur unter Bewegung im Tuch ein und wohnt eh 24/7 drin, weil man sie kaum ablegen kann. Meinem Sohn mal was vorlesen? Geht nicht, weil ich mich dafür setzen müsste und die Kleine dann anfängt zu schreien. Es scheitert also schon an den simpelsten Dingen.

Inzwischen habe ich Stressbedingt eine Nesselsucht entwickelt, die ich jetzt erstmal mit Loratadin versuche zu unterdrücken. Das ist ja aber nicht die Lösung schlechthin.

Vor den kommenden drei Wochen habe ich einen richtigen Horror. Beide gemeinsam zu betreuen, klappt nicht mal zehn Minuten. Und dann soll ich das 8/9 Stunden schaffen? Ich weiß nicht, wie! Wir werden viel rausgehen und ich versuche schon, uns für jeden Tag zu verabreden, aber das liegt ja nicht nur in meiner Hand.

Falls also jemand Tipps für mich hat (gerne wie gesagt auch zur Beantragung einer Familienhilfe), immer her damit!

LG

1

Hallo
Was eine Haushaltshilfe betrifft kann ich dir leider nicht helfen, jedoch habe ich gleich an was anderes gedacht. Wäre vielleicht ein AuPair etwas für euch? Natürlich bräuchtet ihr dazu aber auch den Platz.
Ansonsten vielleicht eine Art Babysitter (vielleicht eine ältere Dame?) die dir flexibel zur Hand gehen kann?
Alles gute!

LG

2

Hallo,

so lange keine gesundheitlichen Einschränkungen oder psychische Erkrankungen drohen, wirst Du keine Familiehilfe kostenlos erhalten. Wenn Du Dich überfordert fühlst, dann bleibt Dir nur der Weg auf eigene Kosten eine Haushaltshilfe, einen Babysitter o.ä. zu engagieren. Du kannst es über Internetseiten (wie www.betreut.de), schwarzen Brett in den Supermärkten, Mundprogaganda usw. versuchen.

LG
Lexy

3

Ich würde es über die kk versuchen. Eine haushalthilfe kann uu auch andere aufgaben unternehmen. Die sozialpäd familienhilfe wirst du nicht bekommen, da es einfach viel gefährdete kinder gibt. Du kannst es über das jugendamt versuchen, aber ich befürchte, dass es aussichtslos ist. Versuch es über die kk. Ruf die einfach an und informier dich.

4

Hallo,

das hört sich wirklich stressig bei euch an.

Ich habe ebenfalls eine 3jährige und einen 13 Wochen alten Säugling und mir ist jeden Abend bewusst, wie viel Glück ich habe, dass der Kleine recht unkompliziert ist und die Große mittlerweile eigentlich auch.

Ich habe letztes Jahr nach einer Operation eine Haushaltshilfe beantragt und die Kosten auch stundenweise von der Krankenkasse erstattet bekommen. Wir haben also zunächst alles vorgestreckt und nur einen Teil wieder bekommen. Zuerst wollte die Krankenkasse noch weniger zahlen, es war ein ziemliches Hin- und Her.
Du müsstest dafür auf jeden Fall schnellst möglich zu einem Arzt, der dokumentiert warum du Hilfe brauchst und in welchem Umfang. Deine Gesundheit nimmt ja bereits Schaden und ein Burn Out nutzt deinen Kindern und der Krankenkasse ganz sicher nicht. Vielleicht kannst du auch deine Hebamme bitten, ein Schreiben zu verfassen.
Bei mir war es wirklich offensichtlich dass ich mich nicht um meine Tochter kümmern kann, trotzdem wollte mir die Kasse zunächst nur wenige Stunden genehmigen. Ich würde also an deiner Stelle alle Register ziehen.

Ich suche auch gerade einen Babysitter für August für meine Tochter. Ich kann ihr einfach momentan nicht so gerecht werden, wie sie es verdient. Ich denke, es wird ihr gut tun, wenn sich jemand mal 2 Stunden nur auf sie konzentriert.

LG und alles Gute

5

Hallo kennst du den Familien Service wellcome? Da gibst günstige oder kostenlose Unterstützung für Familien. http://www.wellcome-online.de/angebote-fuer-familien/praktische-hilfe-nach-der-geburt/index.html Alles Gute dir! Liebe Grüße Lara mit drei Zwerglein

6

Hallo,

vorgelesen habe ich immer während des Stillens. Da konnte unsere Tochter nicht schreien. Wenn Du einen Horror vor deinen Kindern hast und psychisch sowie physisch derart mit der Betreuung überlastet bist, wende dich an das Jugendamt für eine Familienhilfe und lass dich psychotherapeutisch behandeln. Das hört sich nicht nach "normalem Stress" sondern nach übertriebener Panik an.

Liebe Grüße Andrea (drei Kinder plus 60% Job - weiß also wovon ich spreche)

7

Hey,
ich habe keinen Horror vor meinen Kindern, sondern davor, die nächsten Wochen tagsüber keine Unterstützung im Umgang mit den beiden zu haben.

Klar kann ich ihm Bücher vorlesen, wenn die Kleine stillt. Das war aber nur ein Beispiel. Lego spielen, im Sandkasten Burgen bauen, etc. Das geht alles nicht, weil die Kleine dann schreit.
Ihr den Schlaf gönnen, den sie braucht, damit sie nicht hinterher vor Müdigkeit noch mehr durchdreht? Unmöglich, weil mein Sohn mir nicht mal die Zeit lässt, sie in den Schlaf zu tragen.
Ich war vor einigen Wochen einen Tag mit beiden alleine, das endete darin, dass wir alle drei geschrien/geweint haben. Ich möchte einfach nicht, dass sich das wiederholt. Wäre die Kleine ein pflegeleichtes Baby, wäre das ja alles überhaupt kein Problem.

Hut ab, dass du 3 Kinder und Arbeit wuppst. Nach zwei Schreibabys ist ein drittes für mich absolut undenkbar!

LG

10

Hallo,
ich habe im Dezember nach zwei "Großen" Kindern (4 und knapp 2 Jahre) Zwillinge bekommen, die ich die ersten 6 Monate keine Minute ablegen konnte. 4 Monate lang habe ich sie im TRagetuch getragen, dann wollten sie auch das nicht mehr, also habe ich sie auf dem Arm getragen und das den ganzen Tag. Mein Mann war den ganzen Tag arbeiten und Großeltern gibt es hier nicht. Die Große war bis Mittag im Kindergarten, die Mittlere den ganzen Tag bei mir. Das war schon hart, zumal ich voll stille, das heißt stündlich stillen, auch nachts und das mindestens, da ich nachts einzeln stille, damit ich nicht aufstehen muss. Die beiden Zwillinge haben recht viel geschrien, insbesondere nachmittags, aber irgendwie musste es ja gehen. Ich habe es den beiden Großen immer wieder erklärt, dass es besser werden wird, habe viel mit ihnen gesungen, vorgelesen, jede freie Sekunde genutzt, in der ein Baby mal geschlafen hat, dann die Mittlere auf den Arm genommen. Wichtig war auch, die beiden Großen mit einzubinden, sie durften die Windel zu machen, Schnuller holen, Stillissen drapieren, etc. Auch habe ich gelernt, mit einem halben Arm, irgendwas mit den Großen zu machen, z. B. zu malen. Man kann auch wunderbar Fußball spielen oder Rollenspiele machen. Und insbesondere die Mittlere hat viel mit Puppen nachgespielt, sie hatte immer zwei auf dem Arm und da wohl auch ganz gut selbst gemerkt, dass es keine böse Absicht von mir ist, wenn ich grad eingeschränkt bin und etwas nicht mit ihr machen kann, sondern einfach mit Zwillingen nicht anders geht. Erkläre es Deinem Großen immer wieder und versichere ihm, dass DU ihn trotzdem genauso liebst wie vorher. Glaub mir, es geht auch ohne Hilfe und Du kannst Dich trotzdem gut um den Großen kümmern, das schaffst Du, Du musst Dich nur ganz fest anstrengen, die Zeit geht vorbei. und die beiden Großen waren genauso, ich wusste also ungefähr was auf mich zukommt, wobei Zwillinge einfach nochmal ne Spur heftiger sind.

8

Hallo,

lass dich nicht verunsichern! Ich kann dich sehr gut verstehen. Hatten ja schon mal geschrieben. Unsere Kinder sind ähnlich alt und meine kleine Tochter kommuniziert auch sehr gerne, wie ich es seit neuestem nenne.

Bei uns geht der Kiga erst in 3 Monaten los und ich bin tagsüber alleine mit den beiden. Es gab auch hier schon Tage, wo gefühlt die ganze Zeit nur geschrien wurde und ich irgendwann auch geheult habe. Die Kleine schläft tagsüber nur im Tragetuch, ihr Bruder ist sehr lebhaft und mitunter eifersüchtig etc. Kann also nachvollziehen, warum du dir Sorgen machst. Das schlimmste finde ich, ist das ständige Gefühl einem der Kinder nicht gerecht zu werden. Und auch mitunter vom Großen viel verlangen zu müssen. Z. B. wie du schreibst: Mein Sohn lässt mir eigentlich auch nicht die Zeit sie in den Schlaf zu tragen oder stillen, ist dann oft extra laut. Wie löst man sowas, wenn man eigentlich nicht drohen und bestechen oder gar gewaltsam ins Zimmer tragen will? Natürlich gehen wir viel raus, verabreden uns, aber das ist der Kleinen wiederum nicht immer recht. Ich bin da auch noch sehr unzufrieden.

Aus dieser Erfahrung heraus kann ich dir nur ans Herz legen, sei nicht zu hart zu dir! Erwarte erst gar nicht, dass es läuft. Mach zwischendurch deine Lieblingsmusik rein, sing und tanz mit deinem Sohn (geht ja gut mit TT), versuch über das Chaos und der Wahnsinn der gerade regiert zu lachen! Wenn ihr unterwegs seid und es bietet sich an, gönnt euch öfters mal ein Eis oder nen leckeren Smoothie, lasst es euch gut gehen und wenn es nur 10 min sind bevor die Stimmung wieder kippt.

Aber lass dich wirklich nicht aufgrund von diesem einen Tag so verunsichern. Du bist keine unerfahrene Mutter und du kennst auch deine Tochter langsam. Letztlich gibt es kaum eine Situation, die diese innere Panik, die oft in einem aufsteigt wenn die Kinder anfangen zu stressen, rechtfertigt. Mach dir das bewusst. Keep cool, keep cool, keep cool! #cool

Es ist vollkommen egal wenn andere x-Kinder problemlos betreuen. Niemand geht deinen Weg. Niemand kennt deine exakten Rahmenbedingungen. Gönn dir in den 3 Wochen einen Babysitter. Frag bei wellcome an. Aber ich bin mir sicher, du wirst auch immer wieder Tage erleben, an denen es relativ gut läuft und die geben dir dann Kraft!

Liebe Grüße

9

Du glaubst gar nicht, wieviel Freude und Zuversicht du mir gerade mit deinem Post auf den Weg gibst! #herzlich Da merkt man wirklich, dass du in derselben Situation steckst.

In den letzten zwei Tagen habe ich wieder etwas mehr Mut bekommen. Ändern kann ich die Situation sowieso nicht, also muss ich das beste draus machen. Ich werde versuchen, zu jedem Schläfchen der Kleinen mit beiden rauszugehen. Auf dem Spielplatz hat mein Sohn ja einen viel größeren Bewegungsradius und da habe ich dann vielleicht eine bessere Möglichkeit, die Kleine in den Schlaf zu schuckeln. Oder wir gehen eine Runde mit seinem Laufrad um den Block. Es ist zwar viel Regen angekündigt, aber dann ziehen wir uns eben passend an.

Wie löst du denn die Schlafsituation, wenn der Große so quer schießt?
Ich gehe teils nach vielen Erklärungen und vergeblichem hoffen auf Verständnis als letzte Lösung in die Küche und mache die Tür zu (nicht abgeschlossen) und dann kriegt mein Sohn davor einen Schreianfall. Ist ja auch nicht das Optimum. Aber die Kleine braucht nunmal ihren Schlaf und ich muss ihr die Möglichkeit irgendwie einräumen. In dem Moment geht ihr Schlafbedürfnis für mich über das Mama-Bedürfnis meines Sohnes. Und auch da dann natürlich wieder das hin- und hergerissen sein und keinem wirklich gerecht werden können. :-/

Liebe Grüße!

11

Das freut mich, wenn du nun wieder optimistischer bist!

Je ruhiger ich bin und je mehr Kraft ich hab, desto einfacher klappt es hier mit sämtlichen schwierigen Situationen. (Ja, ja, die übliche Leier... ;-)) Aber da ich auch nur Mensch bin und auch meine Durchhänger hab, kenn ich die von dir beschriebene Schlafsituation auch, leider. Also älteres Kind räumlich trennen. Hm, war ganz unschön und unbefriedigend.

Morgens klappt es relativ gut, wenn ich Frühstück mach, der Große fängt an, ich trag die Kleine zum Einschlafen und setz mich dann dazu. Sonst auch hilfreich, unser Gymnastikball. Da kann ich nebenher ein Buch auf dem Sofa vorlesen. Unser Sohn liebt auch diese Tiptoi-Bücher. Wenn er den Stift nicht ganz laut hat, schläft meine Kleine problemlos ein, wenn ich nebenher laufe und er kriegt quasi vorgelesen oder ich singe mit ihm zusammen die Lieder. Und auf dem Spielplatz oder unterwegs, wie du sagst, klappt es fast immer recht gut, wegen der Bewegung. Einschlafstillen funktioniert nur selten. Aber nebenher im Tragetuch hilft es bei uns manchmal.

Wenn meine Tochter müde und satt ist und trotzdem Einschlafprobleme hat, muss sie in den meisten Fällen "aufs Klo". Ich weiß, klingt komisch und hat auch lange gedauert bis ich es rausfand, aber seit ich sie abhalte, ist sie viel entspannter und schläft ruck zuck ein. Ist für mich total faszinierend. (Mach ich aber nur zuhause.)

Was mich aber selber total nervt, wenn ich nicht mehr weiterkomme, dann kommt meinerseits oft ein wenn-dann Spruch. Find ich auch nicht so optimal. Also so erpressermäßig. ("Wenn du jetzt nicht leiser bist, geh ich in ein anderes Zimmer.") Alles nicht so einfach, find ich.

Erzähl mal, wie es nun die Tage läuft?

Liebe Grüße