Rechtliche Frage - Darf in 8 Monate altes Baby im Krankenhaus fixiert werden?

Hallo zusammen,

meine Frage steht ja schon oben. Vielleicht kennt sich ja jemand etwas aus...

Das Baby wurde jetzt nach einer (größeren) Operation mit Gurten (!!!) fixiert, weil es nicht ruhig liegen bleibt. Kann das denn sein??? Das Baby schreit nur, ununterbrochen!!!! Ich meine, ich versteh ja wegen der Operationsnaht, den Kanülen etc., dass es ruhig liegen sollte, aber man darf doch ein Baby nicht festschnallen??? Oder liegt das tatsächlich im Ermessen der Ärzte? Ich finde das sooooo schlimm! Wäre nicht eher ein Beruhigungsmittel angebracht???

Muss grad so weinen. :-( Fühl mich so hilflos (bin die Tante), genauso die Eltern.

Wäre dankbar für Rat.

LG
Ella

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Wurdest du als Mutter vorher nicht aufgeklärt?

Es gibt gewisse Richtlinien bezüglich Fixierung. .mich wundert es dass du da nix unterschreiben musstest !

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Huch du bist ja die Tante. . Die Eltern müssen aufgeklärt sein

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Also ich muss sagen dass ich ein Medikament, welches ruhigstellt deutlich ernster finde als das fixieren.

Für außenstehende ist so eine Situation immer schlimm mit anzusehen, aber es ist wichtig dass ein Baby während der Behandlung still hält, oder eben auch hinterher wenn ggf. noch Katheter oder Infusionen liegen, welche es sich sonst raus ziehen könnte. -Man kann dem Kind eben nicht einfach sagen, dass bald alles wieder gut ist und es doch bitte still liegen möchte. Zudem ist es für die Behandlung nicht immer sinnvoll wenn das Kind mit einem Medikament sediert wird.

Ich denke im Moment ist es fast egal ob fixiert oder nicht, die Situation es fremd, die Menschen, der Geruch und die Umgebung auch und wahrscheinlich tun noch viele Dinge einfach weh.

Ich würde den Ärzte und Schwestern etwas mehr Vertrauen und Erfahrung zusprechen, denn nur das ist eine Grundlage, auf der beide Seiten miteinander arbeiten können. Niemand wird grundlos ein Kind "festbinden" um es zu quälen.

Versucht euch das meiste einfach mal in Ruhe erklären zu lassen und guckt warum etwas so gemacht wird, das nimmt viele Ängste.

Gute Besserung an das Würmchen! #blume

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beruhigungsmittel dem fixieren vorzuziehen finde ich aber auch echt fragwürdig.

die eltern wurden doch sicherlich aufgeklärt zwecks fixierung.

hoffe das das baby nicht allzu lange im krankenhaus verbleibt

alles gute

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Wie es rechtlich ist weiß ich nicht, mir wäre es jedoch lieber mein Baby wäre fixiert als mit Beruhigungsmitteln sediert. Ständig bei Nadeln, Katheter etc legen zu müssen weil das Kind sie rausgerissen hat ist auch nicht schön. Und man kann dem Kind nun mal nicht sagen dass es ruhig sein muss. Es wird ja nicht aus Spaß gemacht sondern eine Ruhigstellung ist offensichtlich nötig. Ich würde mich natürlich auch genau erkundigen warum und wie lange das jetzt so sein muss, ob es ggf Alternativen gibt und mich dann zu meinen Kind setzten mit ihm sprechen/singen/streicheln etc und eben versuchen es ihm leichter zu machen.

Gute Besserung dem kleinen!

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Danke für Eure Antworten.

Ja, es ist schwer mit anzusehen und bin/war einfach nur geschockt. Und nein, die Eltern wurden nicht aufgeklärt, sondern es wurde einfach gemacht. Die Mutter hat es dann gesehen, als sie wieder kam und die Handgurte abgemacht. Daraufhin wurde sie von der Schwester angebrüllt! Soviel zum ruhig bleiben.... Klar war es vielleicht nicht richtig. Aber dadurch das sie gar nicht informiert wurde und dann nicht mal im Nachhinein erklärt bekommen hat, warum wieso das sein muss, war sie auch total überfordert und hat die abgemacht.

Und ein Kind medikamentös "ruhig stellen" ist auch nicht das gelbe vom Ei, das ist mir klar. Weiß auch nicht inwieweit das behandlungstechnisch überhaupt gehen würde wegen diverser anderer Medikamente. Ich bin nur Laie und möchte mir nichts anmaßen. Frage mich aber, ob das Kind nicht mehr traumatisiert wird, wenn es so festgeschnallt wird? Es weiß eben nicht warum wieso weshalb das alles passiert. Ach alles Mist irgendwie grad.... und ich kann nix tun, außer Mama und Papa beim trösten mal abzulösen....
Hoffe einfach, dass es der Mausi bald besser geht...

LG
Ella

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Ich hätte der Mutter auch das letzte zu erst erzählt wenn sie die Fixierung einfach löst! Wenn man sein Kind operieren lässt ist man nicht befugt im Alleingang die Behandlung zu ändern!

Gut.. Ich hätte nicht gebrüllt. .Aber schon deutlichen Ton gewählt!
Gutes Beispiel aus erfahrung: Ehefrau löst fixerung der Hände vom Mann. .Er zieht sich Drainagen aus dem brustkorb. .und verstirbt beinah dran! Gibt auch Fälle wo Hilfe zu spät war da andere Dinge gezogen wurden!

Verantwortungslose Mutter.

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Ich arbeite selbst im Krankenhaus, aber wenn du eine Mutter, welche sich um ihr Kind sorgt und sich nichts böses dabei gedacht hat als "verantwortungslos" bezeichnest dann hast du einen an der Waffel und bist im falschen Job.

Natürlich soll sie es nicht einfach tun und schon gar nicht wenn man es ihr zum Beispiel erklärt hat und dann ist ein klarer Ton fällig, aber es sind immer noch Menschen, welche sich um ihr Kind sorgen und versuchen es zu trösten und wahrscheinlich selbst einfach überfordert sind.

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Hm, meinst du es ist besser einen Erwachsenen, der gerade aus einer 10 stündigen Krebs OP erwacht ist, zu fixieren?

Wenn Gefahr durch bestimmte Bewegungen besteht und die Menschen nicht ruhig bleiben können (egal ob durch Narkose oder weil sie noch zu klein sind) dann ist Fixierung nun mal die beste Methode. Manchmal müssen Leute vor sich selbst geschützt werden, ob es nun Babies oder erwachsene sind ist dabei egal.

Ich hatte in den letzen Jahren 3 mir sehr nahestehenden Menschen im KH die teilweise unter Betäubung standen. Glaube mir, das ist nicht besser und wie jedes Medikament gibt es Nebenwirkungen. Vor allem bei Babies würde icv auf Medikamente so weit es geht verzichten.

Für euch alle ist das eine sehr emotionale Zeit mit dem Baby im KH aber die Ärzte werden das nicht aus Spaß machen. Und stell dir mal vor, durch Bewegungen passiert was und das Baby muss nochmal zum op...

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Hallo,
fixieren, ohne die Eltern zu informieren, geht garnicht! Und ich persönlich würde ganz klar eine Sedierung vorziehen! Und dann würde ich schauen, dass immer ein Familienmitglied bei dem Baby ist! Intensivstation hin oder her, ich weiss aus persönlichen Erfahrungen, dass die Umstände dort teilweise miserabel sind und ich mein Kind niemals dort allein lassen würde, egal wie die Bestimmungen sind! Ich kann dich sehr gut verstehen und würde die Eltern anregen zu handeln! Wenn ein Baby sich einer schweren Operation unterziehen muss, dann ist man als betroffene Familie bestimmt wie gelähmt, aber es ist wichtig, auch in solchen Situationen nicht die Verantwortung gänzlich abzugeben. Ärzte sind auch nur Menschen und i.d.R. nicht emotional involviert. Wenn das Baby sein Urvertrauen verliert, ist die Op für sie trotzdem gelungen....die Schäden können jedoch von Dauer sein! Ich wünsche dem kleinen Menschen alles erdenkliche Gute und Menschen an seiner Seite, die nicht nur das Medizinische sehen!
Liebe Grüße

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Hallo,

Ich bin Kinderkrankenschwester und wir müssen schon die Unterschrift der Eltern einholen, wenn wir Bettgitter als Rausfallschutz anbringen wollen.
Kann mir eigentlich nicht vorstellen dass die Eltern nicht informiert wurden.
Bzw dass sich die Notwendigkeit der Fixierung in Abwesenheit der Eltern ergeben hat.Als deine Freundin (oder Schwägerin oder Schwester) wieder bei ihrem Kind war hat sie ja sofort die Schnallen entfernt.Scheinbar Ist da einiges blöd gelaufen.So ist das manchmal wenn Emotionen überkochen.Bestimmt hätte man später mit den Eltern in ruhe geredet.

LG

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Hey!

JEDE freiheitsentziehende Maßnahme erfordert die Zustimmung des Patienten, bzw. des Erziehungsberechtigten!

Beim Erwachsenen gibt es da noch vielerlei Ausnahmen, wie Demenz oder psychische Erkranunkungen usw, die das Urteilsvermögen natürlich erheblich einschränken und die Zustimmung durch einen Vormund bzw. richterlichen Beschluss rechtfertigen. Ich bin zwar nicht in der Kinderkrankenpflege tätig, aber dort ist das sicher ähnlich würde ich jetzt mal ganz frei behaupten... geht die Möglichkeit der Verletzung anderer oder sich selbst einher, was ja nach einer großen OP mit frischen Nähten, gepaart mit Angst und motorischer Unruhe der Fall wäre, dann wäre eine Fixierung sogar 24 Stunden ohne eine Zustimmung zum Schutze des Patienten (durch ärztliche Anordnung) durchaus erlaubt!

Natürlich ist es furchtbar das mit anzusehen für Eltern und Angehörige, beim Kind, wie beim Erwachsenen auch!

Aber in meinen Augen, als Pflegende und Mama, wäre es noch viel, viel schlimmer wenn es durch unüberlegtes Handeln seitens aufgebrachter Eltern oder wem auch immer, schwere und vermeidbare Komplikationen gäbe!

Ich selbst wurde auch als Kleinkind fixiert und kann dir zumindest versichern, dass ich mich nicht daran erinnern kann oder irgendeinen Schaden davon getragen habe.

Bitte legt ein wenig mehr Vertrauen in Ärzte und Pflegende, zum Wohl des Kindes!

Gute Besserung dem kleinen Zwerg und alles Gute Euch!