Baby nach jedem Besuch von Oma durch den Wind

Hallo,

mein Sohn ist jetzt vier Monate alt und ein sehr 'pflegeleichtes ' baby, dh idr schläft er viel und gut,ist gut zu beruhigen wenn er weint, hat ein liebes und freundliches Wesen, beschwert sich nicht so schnell.. Soweit, so gut! :D

Mein Problem ist nun folgendes: Jedes mal nachdem meine Mutter, also die Oma, zu Besuch war,ist er fast nicht wieder zu erkennen. Schläft plötzlich schlecht, weint viel,etc. Da es jetzt schon so oft so war ist der Zusammenhang mehr als wahrscheinlich. Ich glaube nicht mehr, dass ich mir das nur einbilde (was ich früher gehofft habe).

Mittlerweile kenne ich ja nun auch mein Baby gut und habe auch einiges zum Umgang mit Babys gelesen sodass ich mir gut erklären kann, woran es liegt, dass er nach dem Kontakt zur Oma immer durch den Wind ist. Generell ist es so, dass sie UNUNTERBROCHEN auf ihn einredet. Sie fordert dauernd seine Aufmerksamkeit ein. Es wird nicht akzeptiert, wenn er mal wegschaut. für Babys ist das ja auch ein Schutz. Aber sie drängt ihm dann ihr Gesicht auf und sagt 'hier bin ich  hier musst du herschaun,nicht da hin, nicht zur Mama/Papa... '. Das geht gar nicht :'( das geht echt so lange bis er quengelig wird und dann will sie ihn aber weiter haben ('nein bei der Oma brauchst du jetzt nicht weinen /du bist jetzt bei der Oma und das ist auch gut so') und wenn sie merkt ich bin drauf und dran ihn ihr abzunehmen tut sie so als ob ich übertreibe ('er darf ruhig auch mal schimpfen, er ist eh so brav').

Dh sie will ihn ununterbrochen haben, wenn nicht reagiert sie sofort eingeschnappt und nimmt es persönlich (als ob es zu bedeuten hätte dass man ihn ihr wegnimmt, nicht gönnt). Als ich ihn ihr mal nicht sofort gegeben hab weil er im bondolino geschlafen hat als sie zu Besuch kamen hab ich am nächsten Tag gleich einen Anruf von meinem Papa bekommen 'die Mama ist jetzt übrigens sehr traurig...'. Omg!

Wenn ich ihn nehme um Windeln zu wechseln heisst es das kann sie doch machen und läuft mir hinterher, redet noch am wickeltisch auf ihn ein, blockiert mich sodass ich kaum zu ihm hinkann.

Sogar wenn ich mich mit ihm zum stillen zurück ziehe stand sie oft plötzlich im zimmer. Sogar wenn ich ihn zum schlafen hinlege kam sie mal reingetrampelt und hat ganz normal mit mir gesprochen, wie um zu verhindern, dass er einschläft! Generell wird es nicht akzeptiert, wenn er schläft. Weil sie ihn ja dann nicht haben kann. Dann kommen so Sprüche 'was,schläft er IMMER noch' als ob das nicht normal wäre. Oder sie reden laut vor der Tür...

Ok sie liebt ihn sehr. Aber das reicht mir nicht als Entschuldigung. Ich finde sie sehr egoistisch und rücksichtslos mit ihm. Sie fragt sich nicht was für ihn das beste ist und nimmt keine Rücksicht dass er zwischendurch ruhe braucht, sondern er muss sie dauernd beachten, weil sie ist schließlich nicht jeden Tag zu Besuch. Und wenn er das nicht macht nimmt sie es ihm sogar krumm 'aha den Opa kannst du schon anlächeln ' und sagt mir er sei 'männerfixiert', was einfach schwachsinn ist. Und wenn sie dann weg ist bleib ich mit einem total aufgepeitschten Kind zurück. Und mach mir mega Vorwürfe dass ich ihn nicht besser beschützt hab.

Es tut mir im Herzen weh dass sie sein gutes Gemüt so ausnutzt (jedes andere baby würde sie nach paar Minuten schon einfach nur nieder plärren)  und schlimmer noch, ich das zulasse.

Meine Frage ist nun: Wie geh ich als Mama damit am besten um? Ich hab es ja auf die sanfte Art versucht ihr zu erklären welche Bedürfnisse er als Baby hat, aber das funktioniert nicht. Mein Mann meint sie konkurriert mit mir und daher hab ich versucht sie nicht zu sehr zu belehren sondern alles nur angedeutet in der Hoffnung dass sie von selber drauf kommt. Und jetzt bin ich kurz davor es entweder offen anzusprechen oder die Besuche einzuschränken. Aber beides würde eine mega Familienkrise heraufbeschwören. Ich weiß ich muss lernen mich ihr gegenüber zu behaupten, aber wie?!

Vielen Dank für eure Ratschläge!!

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Hallo,

also, mein zweites Kind ist gerade so alt wie dein Sohn und meine Mutter und Oma wohnen gleich nebenan. Ich weiß also, wovon ich rede ;-).

Ich sehe deinen Post etwas zweischneidig. Wie bei allen Dingen im zwischenmenschlichen Bereich ist es nicht nur deine Mama, die das Chaos bedingt, du bist schon auch etwas daran "schuld" - wobei das Wort schuld hier absolut unpassend ist. Ich lese raus, dass du das Problem irgendwie lösen willst ohne deine Mama groß zu verprellen, stimmts? Die üblichen Kommentare der urbia-Power-Mamis à la "es ist dein Kind, du entscheidest", "dann darf sie das Kind eben nicht mehr haben", ... werden dich also nicht wirklich weiterbringen. Denn dann ist zwar vielleicht das Kind leiser, aber du umso unglücklicher. Also wieder die alte Weisheit: Du wirst den anderen nicht ändern, sondern nur dich selber.

Deshalb ein paar Anregungen von mir:

1. und gleich mal vornweg. Ich habe/hatte auch zwei solche Anfängerbabys, die immer gut gelaunt sind und gut schlafen. Das ist natürlich sehr, sehr angenehm und natürlich ist es erstrebenswert, dass das Kind grundsätzlich so zufrieden ist. Andererseits lernt ein Kind natürlich durch "Input". Dass es dadurch auch einmal etwas überfordert ist und mehr weint oder so, ist irgendwo auch ein normaler Prozess. Ich meine damit nicht, dass man sein Kind mit in die Disco nehmen soll oder stundenlang auf Omas Arm brüllen lässt - Gott bewahre. Aber ein Baby den ganzen Tag nur in ruhiger Umgebung ganz nah bei Mama zu belassen, "nur" damit es brav ist, ist irgendwie auch nicht der Weisheit letzter Schluss - besonders wenn die allererste Säuglingszeit mal überschritten ist. Meine Kleine wird wie gesagt auch bald 4 Monate und ist sehr aufgeweckt. Dadurch passiert es mittlerweile öfter, dass sie selbst Dinge erkundet und DARÜBER dann so erschrickt/verwirrt ist, dass sie auch unruhig wird. Das gehört zum Großwerden dazu. Ich bin wirklich ein Mensch, der Babys gar nicht weinen hören kann, mir tut das körperlich weh. Aber ich hab in der Wohnung unter einem Schreikind gelebt, das mittlerweile 8 Jahre und völlig normal ist. Und so weiß ich, dass es wirklich harmlos ist, wenn sich mein Sonnenschein mal für 5 oder 10 Minuten nicht beruhigen lässt.

2. Dein Mann hat schon recht, ihr beide konkurriert. Kommt leider vor, besonders bei Mutter/Tochter. Aber meinst du wirklich, es wird besser, wenn du dich "ihr gegenüber behauptest"? Oder wäre es nicht geschickter, ihr von Haus aus den Wind aus den Segeln zu nehmen, sodass sie nicht immer ums Kind kämpfen muss? Warum darf sie denn das Kind nicht wickeln? Da kann man doch nicht so viel verkehrt machen? Bezieh sie mehr mit ein, dann kannst du ihr auch besser verklickern, dass es JETZT eben grad nicht geht. Wenn sie grundsätzlich weiß, dass sie das Kind immer nehmen darf, wenn es passt (und dass es meist passt), dann wird sie leichter akzeptieren, wenn es eben mal nicht passt.

3. Wenn du nicht zig Regeln im Umgang mit Oma hast, dann wird es einfach die wenigen umzusetzen. Bei mir ist es eine Grundregel: Wenn das Kind weint und sich nicht von Oma beruhigen lässt, dann kommt es zu mir. Aus. Da bin ich rigoros. Ich geh hin und sag: "Komm, gib sie mir, das hilft jetzt nichts." Kann die Oma meckern wie sie will. Bis dahin kann die Oma machen was sie will. Meine Mutter kommt mit: "Meinst du nicht, sie gehört gewickelt, ihr ist zu warm/zu kalt. Sie könnte Durst haben. Das Oberteil ist nassgespuckt." Bitte, wickle sie, zieh sie aus/an/um, gib ihr Tee, egal. Das wird ihr eh immer schnell zu blöd, wenn sie nur machen darf. #rofl

4. Genieß die Zeit, wo das Kind ruhig bei Oma ist. Mach etwas, was DIR passt. Geh in Ruhe in den Keller zur Wäsche, geh duschen, lies die Zeitung, etc. Konzentrier dich auf DICH und lass sich Oma und Kind aneinander gewöhnen. Dann bist du ruhiger, die Oma ruhiger, weil sie nicht dauernd "unter Beobachtung" ist und eh alles falsch macht, und das Kind somit auch.

5. Du bist dir mittlerweile sehr unsicher im Umgang mit Oma und Kind. Das liest man aus dem Text raus und das versteh ich auch absolut. Nur, das brauchst du nicht. Siehe Punkt 1, du musst dein Kind nicht "vor der Oma beschützen". Ein Kind hält viel mehr aus als du glaubst. Denk mal an Kinder in südlichen Ländern, die wachsen auch glücklich auf und da ist die ganze Familie laut um sie rum und tätschelt und lacht und quatscht drauf ein. Es gibt so viele Möglichkeiten, mit einem Kind umzugehen und Kinder gehen davon nicht "kaputt" solang man ihnen mit Liebe begegnet. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, du musst es nicht beschützen, du musst dich nicht gegen deine Mutter behaupten. Hast du dir überlegt, dass es vielleicht auch so sein könnte: Deine Mutter geht, dein Kind ist quengelig (was ganz normal ist, wenn das "Bespaßungsprogramm" zu Ende ist - auch wenn du dein Kind bespaßt oder der Papa), du bist nun aber gereizt/gestresst/hast Angst, dass die Plärrerei wieder losgeht und diese Unsicherheit überträgt sich aufs Kind. Das spielt sicher auch mit rein. Es ist kein Vorwurf, sondern nur ein Tipp, wie du die Situation entspannter angehen könntest.

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Muss ich schnell mal loswerden: vielen Dank für diesen Text :) ich hab momentan eine ähnliche Situation mit meinen Schwiegereltern und deine Anregungen helfen mir gerade total weiter. Also nochmal danke :)

LG

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So kann man das natürlich auch sehen. Finde deine Vorschläge wirklich gut. Auch wenn ich erst einmal vom Typ her so bin und meiner Mutter einfach sage, was mir nicht passt. Die akzeptiert das aber auch recht schnell :)

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Ich finde du hast die Lösung eures Problems ja schon selbst gesagt. Sprich offen mit ihr über das was dich stört und warum es dich stört. Und auch das du notfalls eben erstmal weniger Besuch möchtest wenn sie sich nicht an die wenigen Regeln hält die du eben als Mutter vorgibst. Dabei würde ich auch nochmal erklären das du sie nicht belehren willst oder ihr den Enkel vorenthalten. Wenn sie dann wirklich immer noch nicht versteht, musst du es auch mal durchziehen - trotz Familienkrise. Für das Gespräch lässt am besten dein Mann auf euren kleinen auf und ihr redet bei deiner Mutter - ganz ohne Ablenkung durchs Kind.

Persönlich kenn ich das nicht so extrem...meine Schwiegermutter kommt seit Geburt super Kit unsrem schreihals klar und meine Mutter muss ich zwar immer darauf hinweisen das unsere Tochter eben keine Puppe ist die nur lacht, aber das akzeptiert sie schnell...

Ich drück die Daumen das deine mutter es versteht und dich dann auch als Mutter akzeptiert und nicht Zuviel Drama macht....

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Hi du ...
kommt mir bekannt vor. Meine Mutter ist auch total vernarrt in meinen Sohn und auch immer sehr aufgedreht, wenn sie da ist oder wir bei ihr. Aber so ist auch ihr Naturell. Eine laute, fröhliche Persönlichkeit mit einem Hang zur Übertreibung.

Auch mir ist aufgefallen, dass unser Sohn jedesmal Schreianfälle nach Besuchen hatte und in der Nacht schlechter schlief.
Klar, bei der Überreizung.

Zumal, wenn der Kleine müde war und schon quengelte oder sogar schrie, hat sie ihn ordentlich besungen und versucht mit ihm zu spielen, was es am Ende ja nur noch schlimmer gemacht hat.

Erst dachte ich: Ach komm, ist ja nur ein Tag Oma und eine Nacht Geschrei. Aber irgendwann bin ich dann doch dazwischen und hab ihr gesagt, was das beim Kind verursacht und wieso.

Das hat sie verstanden und ich musste deshalb nicht 'scharf' mit ihr reden, sondern Sachlich. Ich habe ihr die Sache so erklärt, wie ich sie gelesen habe, also Sachlich plus fachlich gestützt.

Sie schlägt zwar manchmal immer noch über die Strenge, lässt sich aber nun von mir ausbremsen, wenn ich ihr sage "Du ...der ist super müde und das ist jetzt zu viel für ihn." oder "Du, er braucht jetzt eine Pause, danach kann man es wieder versuchen, deshalb guckt er gerade weg/wird nörgelig" etc.

Ganz schlimm fand ich, dass sie immer, egal wann er schrie, ihm versucht hat das Fläschchen zu geben xD selbst wenn er zuvor gut getrunken hatte. Was denkste wie hysterisch der Kleine irgendwann wurde, weil ihm ständig was in den Mund gesteckt wurde, was er gar nicht wollte.

Naja ...mittlerweile weiß ich, Oma muss sich bremsen und Oma muss Baby genauso kennenlernen, wie ich das musste. Sie steht übrigens ziemlich drauf, wenn ich ihr erklären kann was der Kleine gerade hat/will/nicht will. Das fasziniert sie. So bleibe ich mit ihr bezüglich des Kleinen immer aktiv. Ob nun mit dem Kleinen oder einfach über den Kleinen.

Ich weiß nicht, ob's bei dir eventuell auch so laufen kann?
Einfach mal sachlich/fachlich erklären WIESO und WESHALB das jetzt so nicht okay ist. Oder ihr genau erklären "Er macht jetzt das und das, weil ...." oder "Das liebt er/das liebt er nicht, weil ..."

Ansonsten hilft nur dein Kind über die Oma stellen und ihr ganz tapfer die Stirn bieten und erklären "Entweder .... oder....!"

Meine erste Wahl ist aber IMMER die Kommunikation, weshalb ich es ansprechen würde. Sie wird doch bestimmt nicht wollen, dass es dem Kleinen schlecht geht und damit kannst du eigentlich ganz gut argumentieren.
Zumal der Kleine ja seinen Schalf unbedingt braucht. Ist ja ein absolutes Grundbedürfniss und es ist doch toll wenn so ein Zwerg ganz friedlich im Arm von Oma schlummern darf.

Lg

Trys mit Schlumpf 9 Wochen alt.

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Oh je, das ist ne blöde Situation.

Aber vermutlich bleibt dir nichts übrig, als halt einfach mal ruhig und deutlich zu sagen, dass es so nicht geht.
Vielleicht kannst du es ja so verpacken, dass du froh bist, dass sie ihr Enkelkind so liebt und verstehen kannst, dass sie es "haben" will, wenn sie da ist. Aber dass er eben auch seine Grenzen hat, die sie respektieren muss.

Oder du sagst es so, dass sie mit dem und dem Verhalten NOCH besser mit ihm klar kommt.

Und dann schau, wie sie reagiert. Ich bin sicher, dass sie nicht lange beleidigt ist - denn dann sieht sie ihn ja nicht.

So ist das wohl, wenn man sich mal gegen die eigenen Eltern auflehnen muss und zwischen "das Beste für mein Kind" und "aber es ist doch ihr Enkelkind" steht.

Bei mir war es zum Glück "nur" die Mutter meines Freundes, der ich einige Male was sagen musste. Sie war dann immer kurz beleidigt, aber die Liebe zu ihrem Enkel ist stärker als die Wut, sich von mir was sagen zu lassen.

Alternativ sag nichts und akzeptier die Situation, wenn du keinen Zoff willst. Das ist aber der Weg des geringsten Widerstandes und bestimmt nicht der Beste.

Alles Gute für euch, das wird schon :-)

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huhu
sag deiner mutter das auf jeden fall. sie wird sich irgendwann schon beruhigen. das ist dein kind und du weißt was gut für ihn ist. und wenn die oma in dem moment nicht gut fürs kind ist, muss sie das wissen. sie hat dann die chance sich an die situATION anzupasssen. ich finde sowas schrecklich. mein schwiegervater war auch immer so aufdringlich...die kinder haben beide ziemlich früh darauf mit lautem gebrüll reagiert. sobald wir kamen, kam er angerannt und ging mit seinem gesicht so mega nah an deren gesicht...ich fands so schlimm, obwohl er sonst eigentlich n bomben typ ist und wir super klar kommen...ich habs irgendwann auch mal bei ihm gemacht ^^ hab dann gesagt: ist scheiße, merkste selbst? :-D er war bockig, hat mir aber nach ein paar wochen gesagt, das er es verstanden hat. jetzt sind die kids ja so groß, das sie alleine aus der situation raus können, und das machen sie auch :-)
ich würde echt mit ihr sprechen, schluckst du es immer , sammelt sich irgendwann wut und du wirst deine mama meiden...
meine gedanken dazu#winke
viel glück

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Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen. Genauso ging es meinem Mann und mir bei unserem ersten Kind. Es war nicht nur unser ersten Kind, sondern auch der erste Enkel meiner Schwiegereltern. Wir waren auch verunsichert. Nach einem Gespräch, bei dem v. a. meine Schwiegermutter so gar nicht einsichtig war, haben wir den Kontakt einfach reduziert. Es wurde dann nach und nach besser, als unser Sohn deutlicher/anders zeigen konnte, was er mag und was nicht.

Ich würde immer als erstes das Gespräch suchen. Wenn das nicht hilft, kann man immer noch den Kontakt einschränken. Unser größtes Problem waren die unterschiedlichen Ansichten über Bedürfnisse von Babys und Erziehung. Manch ältere Leute glauben, dass Babys eben weinen und dass man da nichts machen kann - oder schlimmer, dass sie da eben "durch" müssen. Die Rücksicht, die du erwartest, kann deine Mutter nur dann wirklich nehmen, wenn sie deine Einstellung versteht und teilt. Aus ihrer Sicht sieht es nunmal so aus, als würdest du ihr das Baby nicht gönnen. Sie sieht nur ihre und deine Wünsche. Ein Baby ist für die ältere Generation oft noch ein Wesen, das entweder keine Bedürfnisse hat (außer schlafen, stillen, wickeln) oder von Anfang an lernen muss diese zurückzustellen.

So sind aber zum Glück nicht alle Großeltern. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Gespräch und eine einsichtige Oma.

LG

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Rede mit ihr und wenn sie uneinsichtig ist, dann spiegele sie doch mal. Tanz um sie herum, quatsch sie voll, dreh ihr Gesicht zu dir, wenn sie weg guckt. Mach Faxen und gehe ihr richtig auf die Nerven. "Du musst schon zu mit gucken, wenn du bei mir bist! Eieieiei wie gehts dir denn, freust du dich denn gar nicht, bei Töchterlein zu sein???"

Und wenn sie dich fragt, ob du nicht ganz dicht bist, dann erklärst du ihr, dass sie genau so ein Kasperletheater vor dem Baby macht, das Baby keine Chance hat STOPP!! zu rufen.

Reden würde ich auch auf jeden Fall mit ihr, auch wenn sie beleidigt ist. Ich würde sie bitten zu akzeptieren, dass dir Babywohl vor Omawohl geht und sie ruhiger schalten muss, weil ihre Besuche so nur zu Unruhe und Unwohlsein führen.

LG Küstenkönigin

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Hey :)

Hab ja schon bei brille09 geschrieben, dass es mir gerade ähnlich geht. Ich habe auch schon mehrfach versucht, es anzusprechen.

Sachliche Fakten gebracht ("ach du und deine hochgestochenen Theorien"), das Verhalten der Maus erklärt ("hör mal, wir haben schließlich auch Kinder groß gezogen"), unsere Erziehungsziele erklärt ("na dann haben wir wohl alles falsch gemacht, nicht wahr") und schließlich eben ohne große Erklärung aber freundlich und höflich Grenzen gesetzt ("na wenn wir nicht erwünscht sind...") *seufz*

Mein Fazit: Man kann andere tatsächlich nicht ändern...Auch nicht mit Engelszungen. Leider.

Die Schwiegereltern lieben die Maus. Mein Mann steht oft zwischen den Stühlen. Sämtliche Versuche, den Konflikt zu lösen, eskalieren und man muss sich unter großen Anstrengungen wieder zusammenraufen oder es droht Kontaktabbruch. Und dann hat die Maus keine Großeltern oder bekommt ständig Streit mit. Also sind das keine wirklich guten Alternativen.

Ich werde es jetzt mal so probieren, wie brille09 vorschlägt. Und so könnte es tatsächlich funktionieren glaube ich. Ich kann nur mich selbst ändern und darauf vertrauen, dass die Maus eine starke Person und eben nicht aus Zucker ist. Auch wenn mein Beschützerinstinkt doch recht häufig geweckt wird ;)

Mal schauen, wie es funktioniert...

LG

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Oh je. Das klingt wirklich anstrengend für euch beide. Du musst wirklich mit ihr reden. Eine andere Lösung wird es nicht geben. Sie klingt nicht so, als wenn sie das von alleine merken würde.

Meine Mutter ist auch total vernarrt in unseren Kleinen, wenn auch nicht so heftig wie es bei dir der Fall ist. Wenn es meinem Kleinen zu viel wird, fängt er aber an zu brüllen oder ich geh dazwischen und sage jetzt erst einmal nicht. Sie versteht das dann aber im Gegensatz zu deiner Mutter. Vielleicht bin ich aber auch nur direkter?

Es ist das Kind von dir und deinem Mann und jeder anderen darf mit ihm nur das machen, was ihr für richtig haltet - auch wenn es die Oma ist.