Schlimme Unruhe meines 6-wöchigen Sohns

Hallo!

Ich hoffe, jemand kann mir helfen. Ich habe Angst, dass ich was falsch mache. Der Text wird bisschen was länger werden, ich hoffe, das ist okay.

Mein Kleiner ist jetzt sechs Wochen alt und an und für sich ein sehr ruhiges Baby, er schreit ganz selten, aber wenn, dann so richtig.

Die ersten Wochen hat er so gut wie immer geschlafen, beim Stillen war er ruhig und wenn er Hunger hatte hat er sich nur durch ein offenes Mäulchen bemerkbar gemacht.

Vor zwei Wochen etwa fing es an, dass er immer mal für ein zwei Stündchen eine Phase hatte, in der er zml unruhig war. Mittlerweile jeden Tag. Er strampelt dabei wie verrückt und die Arme schlagen regelrecht auf den Boden. Außerdem atmet er dabei sehr schnell und die Augen sind weit offen. Er lässt sich nur kurz ablenken, indem ich ihn zum Beispiel auf den Arm nehme. Auf den Bauch gelegt werden mag er dann gar nicht, dann wird er richtig wütend. Auch signalisiert er mir Hunger, reißt seinen kleinen Mund weit auf. Wenn ich ihn aber anlege, interessiert er sich entweder gar nicht für die Brust, stemmt sich dagegen, oder aber versucht zu trinken aber durch das Gezappel klappt es nicht. Manchmal fängt er auch an zu trinken aber schluckt wohl zu viel oder zuviel Luft und will aber nicht aufhören zu trinken und dann geht's halt nicht. Und dann fängt er irgendwann an zu weinen. Da sich das Szenario manchmal über mehrere Stunden hinzieht, weiß ich nie, ob er nun wirklich Hunger hat und ich ihm helfen muss, zu trinken, oder ob er nur glaubt Hunger zu haben weil er so unruhig ist. Dafür würde sprechen, dass ihm die Milch oft wieder aus dem Mund rausläuft, wenn ich ihn jedes Mal anlege wenn ich denke dass er Hunger hat.

Und dann endet es letztendlich immer damit, dass er Hunger zu haben scheint, die Brust verweigert und aus Leibeskräften weint, sodass die Tränen kullern. Ich nehme ihn dann immer auf den Arm und hoffe, dass er sich bald beruhigt.

Diese Phasen werden nun immer häufiger, mittlerweile ist er beinahe in jeder Wachphase so hibbelig und ich komme zu gar nichts mehr, weil ich einfach nicht weiß was er braucht und dann immer wieder alles durchgehe. Auf den Arm nehmen, Brust anbieten, hinlegen, gut zureden, Spieluhr an, auf und ab gehen, auf Bäuerchen hoffen, wickeln, ignorieren (manchmal habe ich das Gefühl, dass er gerne schlafen würde aber durch meine ganze Zuwendung nicht kann und sich aber auch nicht selbst beruhigen kann). Meine letzte Waffe ist dann immer, ihn ins Tragetuch zu packen. Da schläft er dann meist schnell ein. Aber er wacht immer mal plötzlich auf und schreit direkt.

Ich bin da jetzt wirklich überfordert, hat er nun Hunger oder nicht?? Und dieses ständige auf den Arm nehmen im Wechsel mit an die Brust legen wird ihn ja sicher auch nerven.

Vielleicht meint ihr jetzt, dass das das Problem ist. Dass ICH ihn einfach stresse. Aber ich habe auch schon versucht, ihn einfach zappeln zu lassen wenn ich merke, dass diese Phase anfängt. Nach ein paar Minuten fängt er an zu weinen, da kann ich ihn schlecht ignorieren.

Manchmal tritt das ganze auch direkt nach dem Stillen auf, sodass er eigtl satt sein muss.

Besonders nachts fehlt es mir an Kraft/Geduld, das auszuhalten. Oder wenn es den ganzen Tag so geht und ich kaum dazu komme, mal selber was zu essen. Er will halt im Normalfall alle zwei Stunden trinken sodass ich nie wirklich ausgeruht bin.

Ich dachte anfangs, ich hätte zu wenig Milch, und dass ihn das Trinken anstrengt, aber das kann nicht sein, er nimmt sehr gut zu (seit der Geburt schon mehr als ein Kilo, also ca. 200g pro Woche). Manchmal habe ich eher zuviel Milch sodass er sich oft verschluckt.

Es war auch schon jemand hier um mich beim Stillen zu beobachten, aber da lief natürlich alles glatt.

So der Text ist nun mega lang geworden.
Ich hoffe mal, jemand hat ihn trotzdem gelesen :) Danke :)

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Ich habe deinen Text zu Ende gelesen, du hast das Problem gut und strukturiert beschrieben ;-)

Für mich klingt dass einfach so als ob ihr euren Rhythmus noch nicht gefunden habt. Ich war nach der Geburt auch aus verschiedenen Gründen gestresst und je besser es mir ging, desto ruhiger wurde meine Tochter.

Hast du eine StillApp? Die hat mir am Anfang total geholfen. Meine Kleine hatte immer Hunger bzw. ein Nuckelbedürfnis. Mit der App wusste ich immer wann ich wie viel gestillt hatte. Dadurch wusste ich irgendwann, dass sie nach insgesamt 1h stillen (über den Tag verteilt) einschläft und 9h (!) nicht mehr aufwacht, egal ob es 16 oder 19 Uhr war. Die Zeiten sind leider vorbei. Aber für mich war es echt hilfreich den Rhythmus meines Babies zu erkennen. Manchmal ist sie nicht hungrig, sondern müde und möchte nuckeln. Aus der Brust kommt aber immer Milch, dann kann sie sich nicht entspannen. Deswegen hilft ihr der Schnuller. Eine Saugverwirrung hatten wir nie ;-)

Lass ihn auch einfach mal wach zappeln, er trainiert so seine Muskeln und fängt an die Welt zu entdecken. Oft ist bei den ganz Kleinen weniger Programm besser.

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Hey! Also so eine App habe ich nicht, allerdings hatte ich mal eine zeitlang aufgeschrieben von wann bis wann ich ihn stille das war mir dann aber zu mühselig weil er so oft Pausen macht beim Trinken.

Und das mit dem Rhythmus kann ich eigtl auch nicht sein, dieses Zappelproblem fing jetzt erst an, vorher konnte ich fast die Uhr nach ihm stellen...

Allerdings kann es wirklich sein, dass er manchmal einfach nur nuckeln will. Ich habe daher angefangen, ihn wirklich ganz genau zu beobachten und wenn er sich nicht sofort auf die Brust "stürzt" dann hat er auch keinen Hunger und dann stille ich ihn auch nicht weil es sonst eh nur in Gehampel & Geschreie enden würde ^^

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Also ich kann dir nicht wirklich helfen, aber vielleicht beruhigt es dich, dass es bei uns ganz ähnlich abläuft. Unsere Tochter ist 5 Wochen alt und auch häufig unruhig - genau so, wie du es beschreibst!

Ich habe von meiner Hebamme den Hinweis bekommen, dass das "normal" ist. Wenn du alles durchprobiert hast: Hunger, Windeln, zu kalt / warm, müde, ... und das in Ordnung ist, dann kann man einfach manchmal nichts machen. Außer Nähe geben (machst du ja mit dem Tragetuch) und trösten.

Wenn das Baby plötzlich verändert wirkt, sollte man evtl noch Fieber messen bzw. genauer beobachten... Ach ja, wenn er die Beine ruckartig anzieht, dann können es auch Blähungen sein.

Aber ansonsten kann ich dir nur sagen, dass ich mit dir fühle und in solchen Situationen auch manchmal einfach hilflos bin...

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Das ist wirklich beruhigend zu wissen!!!

Es wird immer schlimmer, er steigert sich in das Schreien richtig rein.

Und ich hab keine Ahnung ob ich mich richtig verhalte. Ich nehme ihn dann einfach auf den Arm und halte es aus... er schreit und schreit und schreit und die Tränen kullern und ich habe das Gefühl er will mir irgendwas mitteilen weil er mich dabei auch anschaut und dann immer wütender wird weil ich einfach nichts mache.

Aber ich weiß eben nicht, was ich tun soll.

Biete ich ihm die Brust an, schreit er.

Lege ich ihn ab, schreit er.
Lege ich ihn auf den Bauch, schreit er.
Lege ich ihn über die Schulter, beruhigt er sich kurz, aber schreit dann weiter.

Ich fühle mich so grausam wenn er weint und ich nichts tue aber ich weiß einfach nicht was er will!!!

Mittlerweile ziehen sich diese Phasen über Stunden hin, meinen Nerven geht es schon nicht mehr so gut...

Manchmal glaube ich, dass er zuviel Luft im Bauch hat und deswegen nicht trinken kann und dadurch der Hunger immer größer wird. Aber er macht eigtl immer Bäuerchen nach dem Trinken und alles Geklopfe und Gutzureden holt auch nicht mehr raus.

So. Letztendlich halte ich ihn also im Arm und er weint, und irgendwann schläft er dann vor Erschöpfung an. Aber sobald er aufwacht, geht es sofort weiter.

Ich bin wirklich ratlos und auch ein bisschen verzweifelt :(

Bei dir klingt es nicht so schlimm....

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Nein, so schlimm ist es bei mir nicht! ... und wenn, dann sind es nur Phasen. Das geht dann zwar auch über 3-4 Stunden, aber am nächsten Morgen ist meist alles gut.

Vielleicht solltest du in dem Fall doch nochmal den KiA ansprechen oder im schlimmsten Fall gibt es wohl sowas wie Schreiambulanzen.

Ich kann deine Verzweiflung verstehen und hoffe, dass du jemanden hast, der dir die den Kleinen auch mal abnimmt.

Lass den Kopf nicht hängen. So wie du es beschreibst, machst du doch alles mögliche und bestimmt geht es dem Kleinen gut bei dir!

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Klingt so ähnlich wie meine Tochter, 7 Wochen alt.
Je länger sie wach ist, desto zappeliger wird sie und schreit dann. Beim Trinken (Flasche), verschluckt sie sich auch fast jedesmal weil sie so gierig trinkt. Seit der Geburt hat sie schon fast 2 kg zugenommen, war aber auch leicht und klein.
Man merkt es immer ganz deutlich. Nach trinken und wickeln und Bäuerchen machen hat sie meist eine gute Phase. Sie strampelt gerne und gluckst dann fröhlich, wird gerne gestreichelt und massiert und seit ein paar Tagen lächelt sie und fixiert mein Gesicht wenn ich ihr was vorsinge. Das ist sooo schön <3. #verliebt
Ihr Köpfchen kann sie in Bauchlage schon leicht anheben und drehen und sie versucht einem ins Gesicht zu fassen.
Also haben die Kleinen schon viel gelernt und bauen ihren Stress durch weinen ab. Das ist ganz normal.
Meine Kleine lässt sich dann gut in aufrechter Haltung beruhigen (Bauchtrage oder mit dem Rücken zu mir auf dem Schoß), ich bewege mich dann nur noch langsam und rede leise und ruhig und möglichst wenig. Sie schreit dann trotzdem noch ein paar Minuten und je besser ich das selbst aushalte, desto schneller beruhigt sie sich.

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Hm, meinst du wirklich dass sie durch das Weinen Stress abbauen? Mir kommt es eher so vor, als würde sich mein Kleiner durch das Weinen erst Stress machen, da er sich immer mehr reinsteigert.

Aber auch meiner lässt sich am ehesten in aufrechter Haltung beruhigen, wie kommt das wohl?

Ja, es ist wirklich wunderschön was die Babys jetzt langsam können... mein Süßer schaut mich auch seit ein paar Tagen an und lächelt, das tröstet über alle Sorgen hinweg <3

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Hry,

Unser Sohn ist jetzt auch 7,5 Wochen alt und hatte und hat ab und zu immer noch solche Anfälle. Wo er meist sofort aufhört ist, wenn wir ihn in Fliegergriff nehmen. Da hört er fast sofort auf zu schreien.
Ansonsten nachdem er bei mir an der Brust dann auch öfter geschrien hat (also vorwiegend abends) machen wir abends ab und zu ein Fläschchen mit SAB simplex gegen Bauchweh. Ich hoffe ich erklär das jetzt richtig: das verhindert die Schaumbildung im Magen so dass es weniger zu Bauchweh kommt. Das bei dir hört sich ja auch etwas nach Bauchweh an...gibt's bei Jungs wohl häufiger. Bei uns hat mit diesen zwei Sachen (Fliegergriff und SAB) das Schreien etwas nachgelassen. Er zappelt zwar nach wie vor öfter an der Brust aber die Schreiattacken sind deutlich weniger geworden und an manchen Tagen gibts sogar abends garkein Geschrei!! :-)
Viel Glück und gute Nerven!

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Der Fliegergriff funktioniert nur manchmal und auch nur in der "Anfangsphase" also wenn er richtig am Schreien ist dann hilft auch der nicht mehr :(

Ich glaube eigtl nicht dass er Bauchweh hat, der Bauch ist immer ganz weich und er zieht die Beinchen auch nicht an.

Es ist wirklich erstaunlich, dass anscheinend viele Babys in dem Alter so "anstrengend" sind. Wie haltet ihr das aus?

Mir ist ja schon manchmal selber nach Heulen zumute ^^

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Was mir noch einfällt, unternehmt ihr viel am Tag, sind Freunde da oder läuft der Fernseher? Vielleicht verarbeitet dein Baby dann einfach alles etwas mehr.... merke das momentan beim zu Bett gehen... da weint er immer mal mehr wenn wir viel erlebt haben...
Ich glaub man muß da einfach durch und lockerer werden. Hatte aber auch schon die phase wo mir alles zu viel war...;-)