Muttergefühle

Wo bleiben Sie nur? Unser Baby ist zuckersüß und ganz lieb. Aber ich bin total überfordert und habe Angst allein mit ihr zu sein und sie nicht zufrieden zu bekommen. Die Nacht sind wir allein und sie weint und ich schaffe es nicht sie zu trösten.

Warum sind die muttergefühle nicht so wie man sie sich vorstellt. Ich habe das Baby lieb. Aber von grenzensloser liebe weit und breit keine Spur. Ich hab so ein schlechtes Gewissen. Ich habe mich so sehr auf das Baby gefreut und jetzt bin ich heilfroh wenn sich jemand anderes um sie kümmert und ich meine Ruhe habe.... ich könnte pausenlos weinen weil ich so bin. Was kann ich nur machen ?!

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Guten Morgen,

bleib ganz ruhig. Das ist nicht unüblich und du musst kein schlechtes Gewissen haben. Die Geburt eines Kindes (vor allem des 1. Kindes!) ist eine riesige Veränderung, die einen ganz schön aus dem Konzept bringen kann. Jeder Beteiligte, vor allem auch die Mutter, muss sich erst an die neue Situation und ihre neue Mutterrolle gewöhnen. Bei manchen ist nun mal nicht gleich die große Liebe da. Aber du hast dein Kind lieb, sagst du, kümmerst dich gut um sie und alles andere wird noch kommen. Die große Mutterliebe wächst bei euch noch, ganz bestimmt!

Ich gehe davon aus, dass dein Baby gerade erst geboren ist. Wie alt ist es denn?

Liebe Grüße

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Sie ist 3,5 Wochen...

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Dann ist sie ja wirklich noch ganz frisch. Und du als Mama bist auch noch ganz neu im Geschäft. Da ist es wirklich ganz normal, dass man unsicher und überfordert ist und nicht nur glücklich strahlend vor Liebe überschäumt. Ich habe Rotz und Wasser geheult, als mein Mann 4 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten ging. Ich hatte so eine Angst, mit dem Baby allein zu sein und wusste nicht, was ich mit ihm den ganzen Tag anfangen sollte. Was mache ich, wenn er schreit und ich ihn nicht beruhigen kann? Wenn er nicht schlafen will? Etc. Solche Situationen sind dann auch tatsächlich im Laufe der ersten Wochen eingetreten und ich habe sie dann doch irgendwie gemeistert. Dadurch wurde ich langsam immer sicherer und habe mich in meine neue Rolle als Mama eingelebt. Aber es hat gedauert. Und auch jetzt, mit dem mittlerweile zweiten Baby, gibt es immer noch Momente, in denen ich heule und überfordert bin.

Erwarte nicht zu viel von dir. Es kommt alles. Du wirst eine tolle Mama. Gib dir nur etwas Zeit!

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Hallo,

wie alt ist denn dein Baby?
Das was du beschreibst ist am Anfang ganz normal. War bei mir auch so. Ich hab den Kleinen natürlich von Anfang an geliebt weil es mein Fleisch und Blut ist aber diese überwältigenden Muttergefühle von denen man immer ließt, die kamen erst mehrere Monate später. Jetzt könnte ich Platzen vor Liebe wenn ich ihn nur anschaue.
Es hört sich so an als wärst du noch im Wochenbett bzw dein Baby noch sehr klein. Gib euch Zeit, alles muss sich erst einspielen, die Hormone nach so einer Geburt spielen ja auch oft verrückt.

Sprich am besten mal mit deiner Hebamme darüber. Du musst dich für diese Gefühle nicht schämen!!!

Alles Gute

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Danke ihr Lieben. Mein Mann versteht das ganze nur leider nicht. Er sagt immer du machst das doch alles ganz toll. Aber ich hab Angst vor dem Moment wo ich es nicht mehr ganz toll mache.

Irgendwie ist das alles zu neu und zu viel für mich.... alle erwarten das ich immer gut drauf bin weil ich jetzt ein Baby habe. Aber ich bin überhaupt gar nicht gut drauf. Ich habe mir das alles ganz anders vorgestellt. :(

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Es ist gut das du darüber sprichst, auch mit Deinem Mann, selbst wenn er es nicht ganz nachvollziehen kann. Wie du aber siehst bist du nicht allein. Jede Mama hat diese Ängste was falsch zu machen, nicht klar zu kommen, das Baby nicht beruhigen zu können oder es einfach nicht zu verstehen. Nicht jede gibt es zu. Ich denke das macht aber auch eine gute Mama aus, wenn sie sich sorgt zeigt es dich das sie nur das beste will. Und auch dafür das du aus Zeiten genießt und dich freust mal ohne Baby zu sein ist, meiner Meinung nach, normal. Ich hab tatsächlich 2 Monate gebraucht um mit meiner Maus ein Rhythmus zu finden und auch langsam ihre Sprache zu "verstehen" doch heute noch(11.5 monate) gibt es Momente wo sie schreit und ich einfach absolut keibe Ahnung hab warum. Da läuft man dann irgendwie automatisch das Standart Programm ab...windel? durst/hunger? Ev bauchweh/zahnweh? Kuscheln? Müde? Und wenn alles nix hilft dann teilt sich das Mäuschen eben mit, kann es ja hauptsächlich durch weinen.

Versuch den Druck raus zu nehmen bzw die Erwartung das du versprochen MUSST VOR Glück. die meisten sind erstmal überfordert aber die liebe ist da! Ganz bestimmt sie braucht nur etwas um dich komplett zu überwältigen, das kommt noch.

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Hallo,

das ist ganz normal! Bei Maxi z. B. hatte ich sofort Muttergefühle. Jetzt bei Marie hat es bestimmt 6 Wochen gedauert u. ist immer noch am wachsen!

Du wächst in die Aufgaben als Mutter hinein! Das kommt alles mit der Zeit. Und anfangs weiß keine Mutter was ihr Baby möchte, das ergibt sich erst mit der Zeit! Wichtig ist, dass Du dich nicht stresst u. ruhig bleibst. Und wenn es schlimmer wird o. dich belastet rede darüber (FA, Hebamme, ...)

Viele Grüße
Kleine Kampfmaus + Maxi (11 J) + Marie (11 Wochen)

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Ich hab auch immer gedacht, dass man sofort überwältigt ist vor lauter Muttergefühlen - war bei mir aber auch absolut nicht so. Klar hat man dieses kleine Wesen lieb, aber die Gefühle sind dann eben doch ganz anders als man dachte.

Man wächst mit seinen Aufgaben und auch in die Rolle als Mutter muss man erst reinwachsen. Das geben die meisten nicht gern zu und man denkt immer, dass man die ganze Zeit nur so strahlen müsste vor lauter Glück, weil man es so immer "gehört" hatte. Ich habe für mich gemerkt, dass ich mit der Neugeborenen-Zeit einfach nicht gut umgehen konnte. Das geht eben nicht nur den Papas so, sondern auch Mütter können sich damit schwer tun. Mach dich einfach nicht verrückt und hör immer auf dein Bauchgefühl. Die schöne Zeit liegt noch vor dir :-) Auch wenn sich die ersten Wochen endlos anfühlen, ich weiß.

Alles Gute für Euch!

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Hallo :)
Ich glaube, ich kann dich sogar noch übertreffen. Unsere Kleine ist auch 3,5 Wochen alt und ich sprudel auch nicht über vor Liebe und Mutterglück. Nachdem ich aus dem Krankenhaus raus war und völlig desillusioniert wurde, weil wir ein paar schlaflose Nächte hatten, war ich sogar soweit, zu sagen, dass ich sie nicht einmal mochte. Es fiel mir schwer, sie in den Arm zu nehmen. Ich wollte sie irgendwie nicht. Zum Glück hat das nur ein paar Tage angehalten, aber schlecht habe ich mich trotzdem gefühlt. :/

Ich habe mich dann ganz viel belesen über Babys, schlafen, stillen und Wachstumsschübe, um sie einfach besser zu verstehen. Auch Gespräche mit meiner Hebamme haben mir sehr geholfen. Inzwischen bin ich immerhin soweit, dass ich sagen kann, dass ich sie lieb habe und ich bin fest davon überzeugt, dass ich sie bald über alles lieben werde. Das muss eben erst mal wachsen. :)

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Hallo,

fühl dich unbekannterweise gedrückt! Mir ging es bei meiner großen Tochter auch so. Ich war jung und mit der Situation total überfordert. Ich habe auch gut funktioniert und war für sie da, aber von überschäumender Liebe konnte ich auch nicht sprechen. Das habe ich mich aber nicht getraut jemanden zu erzählen. Du tust also schon mal das richtige, dass du mit deinem Mann darüber sprichst. Ich glaube die können das auch nicht richtig verstehen. Muss er auch nicht. Er soll das nur akzeptieren und dir helfen.

Übrigens kam die Liebe dann ganz bald und ist auch nie wieder weg, obwohl sie mittlerweile ein nerviger Teenie ist ;-)

Bei meinem 2. Kind jetzt waren die Gefühle eigentlich direkt da, aber ich war auch total mit mir und allem überfordert. Vorher hatte ich meinem Mann gesagt er braucht keinen Urlaub nach der Geburt zu nehmen, schließlich hatte ich das ja alles schon mal durch. Es war schlimm. Ich hatte so Angst um meinen Sohn, wolllte niemanden sehen, wollte nicht das jemand anders ausser meinem Mann ihn noch auf den Arm nimmt etc.

Was ich damit sagen will: Es kann gut sein, dass es bei dir hormonell einfach gerade mit dir Achterbahn fährt. Viele haben auch den Babyblues und heulen ein paar Wochen. Rede evtl. mal mit deiner Hebamme.

Wünsche dir alles Gute!