Ich glaub ich brauche Hilfe. Ich hab vor gut 10 Wochen meine süße per Kaiserschnitt entbunden. Es war ein wunschkaiserschnitt. Bis gestern Vormittag war alles super. Keine Probleme.
Mein Mann macht das babyjahr. Gestern war mein erster Arbeitstag. Soweit so gut. Als ich nach 6h nach Hause gekommen Bin, hab ich mir natürlich gleich mein Baby genommen. Ich hatte sie sooo vermisst. Ja.... mein Baby schaute mich nicht an, die ganze Zeit nicht. Sie brüllte auf meinem arm. Nur ihr vater konnte sie beruhigen. zumal er sich die letzten 10 Woche fast gar nicht um sie gekümmert hat. Ich bin emotional in ein sehr tiefes Loch gefallen. Bin nur noch am heulen. Heute früh brüllte sie wie am Spieß, sie ließ sich nicht beruhigen. Ich hab sie gestillt, danach hat sie alles ausgebrochen, weil sie wieder schrie. Was mache ich falsch? Meine Gedanken kreisen nur noch darum, zu verschieden, egal auf welche Weise.
Ich fühle mich unfähig mein Kind zu Lieben. Ich kann ihr noch nicht mal in die Augen sehen. Ich glaube auch, dass meine Milch durch diesen schock fast weg ist. Dabei will ich doch stillen.
Am Lieben würde ich einfach weg sein...
Keine Gefühle für mein Baby
Hallo 😊
Ich möchte mir jetzt kein Urteil über dich erlauben, da ich eure Situation nicht kenne. Dennoch finde ich es schade, dass man die Zeit mit baby nicht mehr nutzt. Egal, darum geht es sicherlich auch nicht.
Ich denke deine kleine muss jetzt auch erstmal in die neue Rolle, als Papa Kind, reinwachsen. Gib ihr und dir die Zeit damit zurecht zu kommen. Natürlich liebt sie dich, immerhin habt ihr die ersten Wochen intensiv genutzt. Du musst lernen Arbeit und Mama sein unter einen Hut zu bringen und dein Wurm muss lernen, dass die Zeit mit Papa jetzt intensiver ist als zuvor.
Das ist immer ein großer Schritt, für alle drei, aber ich denke nicht, dass du Sorgen haben brauchst dein Kind nicht zu lieben/beruhigen/stillen etc.
Versuche es positiv zu sehen, der papa schafft es wunderbar euer Kind zu versorgen und du als Mama bist derzeit, jedenfalls tagsüber, nicht mehr der Mittelpunkt. Sobald du nach Hause kommst und es sich eingepegelt hat werdet ihr wieder spüren, wie toll es ist zu dritt zu sein.
Lasst euch etwas Zeit und versuche gelassen zu sein, dann klappt es auch wieder mit der Milch.
Ich denke viele Väter fühlen sich genauso wie du jetzt, immerhin gehen die meist arbeiten und sehen das Kind erst am Nachmittag /Abend
Liebe Grüße und bleib Stark
Danke für deine lieben Worte. Ich hoffe, ich komme aus meinem tief wieder raus. So was hatte ich noch nie. Meine kleine weint, hat sogar Fieber bekommen um ich kann sie nicht beruhigen. Mein Mann muss sie hochnehmen. Ich bin nicht in der Lage dazu. Ich bin keine gute Mutter.
Wir haben diese Art der Elternzeit gewählt, da mein Mann locker 15h tgl arbeiten geht und ich nur 5h am Tag. So haben die beiden was voneinander. Ich fange späten Vormittag an mit arbeiten und hab um 4 Schluss..
Ich bin jetzt aus dem Haus zu einem Termin und ich konnte ihr noch nicht mal tschüss sagen, geschweige denn Zuneigung zeigen. Ich bin völlig kalt ihr gegenüber. Dass hat sie alles nicht verdient. Sie merkt auch, dass ich sie ablehne. Das ist doch nicht mehr normal. Mein Mann knallte mir vorhin an den Kopf, ich soll zum Therapeuten. Sie hat so eine Mutter nicht verdient. Sie ist so ein tolles Mädchen. So freundlich und lieb.
Das Loch ist sooo tief.
Hey,
ohne noch mehr in der Wunde rumstochern zu wollen aber dein Mann hat schon recht. Vielleicht nicht direkt einen Therapeuten suchen sondern erstmal Kontakt zu deiner Hebamme aufnehmen und mit ihr sprechen. Sie wird dir Tipps geben können wie du/ihr mit der Situation am besten umgeht. Und ggf rät auch sie dir zu einem Therapeuten zu gehen.
Vielleicht hilft dir aber das reden mit deiner Hebamme.
Es ist nicht einfach sein Baby nach so kurzer Zeit zu Hause zu lassen und wieder arbeiten zu gehen. Ich denke du stehst nicht zu 100% hinter deiner Entscheidung und die Unsicherheit wird deine kleine merken. Bist du unsicher ist es dein Mäuschen auch & deswegen lässt sie sich von dir nicht beruhigen. Bleib geduldig und steigere dich nicht so rein in den Gedanken das du es nicht kannst. Wenn du mit Selbstvertrauen an die Sache ran gehst dann klappt es ganz bestimmt.
Ich war am Anfang auch so unsicher & hab das oft übertragen. Ich hab soooooo oft Ausflüge abgebrochen weil ich Angst hatte die Maus brüllt das ganze Auto zusammen & dann hat sie auch gebrüllt.
Sollte es aber mehr sein als Unsicherheit & Trauer darüber das du sie "allein" lässt usw wird deine Hebamme das merken.
Ich wünsche dir/euch alles liebe. Das wird wieder.
Liebe Grüße
Muethe
Ach weißte, sei doch nicht so hart zu dir.
Du schreibst, bis gestern war alles ok. Quasi all die 10 Wochen hindurch, die du daheim warst. Seit gestern bist du arbeiten und alles ist etwas durcheinander.
Das ist doch völlig normal. Du hast doch ganz sicher über Nacht nicht die Fähigkeit verloren, dein Kind zu lieben. Oder besser gesagt, in den ersten Stunden, in denen du auf Arbeit warst. Und dein Kind hat in den paar abwesenden Stunden sicher die Bindung zu dir nicht verloren.
Ich bin im Osten aufgewachsen. Da war es durchaus üblich, dass ganze Generationen von Kindern mit 6 Wochen in die Kinderkrippe kamen. Da ist auch nicht die Bindung zu den Eltern verloren gegangen, weil diese paar Stunden abwesend waren. (wobei ich jetzt Kinderkrippen wahrlich nicht verherrlichen will)
Du bist irritiert, weil dein Kind plötzlich nicht so richtig auf dich reagiert, sondern eher auf den Papa anspricht. Du, sowas ändert sich im Laufe einer Entwicklung immer mal wieder. Egal ob du arbeiten bist oder daheim. Sei doch erstmal einfach froh, dass du einen Job hast und obendrein einen Mann, der das richtig gut im Griff hat, mit eurem Kind.
Ich hab großen Respekt vor dir, dass du stillst und dennoch arbeiten gehst. Das ist eine Leistung und muss sich sicher erst alles einspielen.
Du bist keine schlechte Mutter, weil du paar Stunden nicht da bist und das Kind dem Papa überlässt.
Gebt euch Zeit, euch alle an die neue Situation zu gewöhnen. Du weißt doch genau, dass du tief in deinem Herzen dein Kind dolle liebst. Das vergeht doch nicht über Nacht. Oder?
Dieses Weggehen vom Kind ist eine ganz neue Lebenssituation. Ich fand das damals auch schwierig. Das kann schon mal bissel Gefühlschaos auslösen. Aber red dir bloß nicht ein, dass du irgendwas falsch machst oder irgendwie unfähig bist.
Kopf hoch! Sieh es positiv. Du hast Kind und Arbeit. Hast auch mal kinderfreie Zeiten. Darum würden dich sicher viele Muttis beneiden, die nur noch im Kindermodus sind und kaum mehr mit Erwachsenen und Erwachsenenthemen in Kontakt kommen, vor lauter Babyschwimmen, Krabbelgruppe etc.
Kinder nehmen die Lebenssituationen immer an, wie sie nun mal sind. Eure Kleine wird super damit klar kommen, paar Stunden nur vom Papa betreut zu werden. Warum sollte ihr das schaden? Und bald werdet ihr miteinander auch die Zeiten wieder geniesen können. Sie ist ja auch noch sehr klein. 10 Wochen sind ja noch nicht viel.
Lasst es sich einspielen... gebt euch die Zeit.
Alles Liebe für euch.
Ich möchte noch sagen, wenn du keine Gefühle für dein Kind hättest, würdest du dir ja nicht solche Gedanken darüber machen, dass sie leidet oder?!
Wer sich sorgt, fühlt auch was.
Wochenbettdepressionen können übrigens auch nach dem Wochenbett noch auftreten.
Alles Liebe! Ihr schafft das!