Rolle als Eltern

Hallo,
Mich würden mal eure Erfahrungen oder Tipps interessieren. Meine Tochter ist mittlerweile 4 Monate alt und ich habe noch nicht das Gefühl, dass ich meinen Partner als Papa bzw. wir beide uns gegenseitig als Eltern sehen. Für mich ist/war die Umstellung auch enorm.
Sind eure Partner andere Männer geworden? Also wie soll ich das sagen, er wickelt, etc. trägt unsere Tochter, das ist alles super. Aber er geht halt 8 Stunden arbeiten und hat ein Stück altes Leben und ist der selbe Mensch geblieben. (Das ist nicht negativ gemeint) Oder wird das erst anders, wenn z.b. die kleinen mehr zurückgeben können, z.b. laufen, sprechen. Ich dachte halt die Abendbeschäftigung ist dann spielen mit dem Kind, z.b. oder wird das mit zunehmenden Alter erst anders...

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Beim ersten Kind habe ich es auch gesehen wie du. Mein Mann darf sein Leben über Tag weiter führen und ich mach nur noch Baby und Haushalt. Aber das stimmt nicht, denn unsere Männer haben 2 Jobs. Zumindest meiner… Nach Feierabend flitzt er hoch (Homeoffice) und ist dann als papa zu 109% da. Also verdient er über Tag das Geld für uns und kümmert sich danach liebevoll um die Kinder. Er übernimmt Nachtschichten, hilft im Haushalt, geht einkaufen, wickelt, tröstet, füttert… Also alles wie ich auch, nur das er noch zusätzlich seine Arbeit machen muss. Deshalb habe ich umgedacht und finde es klasse, wie mein Mann das meistert. Als ich nach unserem 1. Sohn wieder arbeiten war, habe ich mal gemerkt wie hart das ist. Klar hat man vom Kind eine Auszeit, aber es erfordert echt viel den ganzen Tag 100% im Beruf und direkt im Anschluss (meist ohne Pause) 100% zuhause zu geben.

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Huhu

Also ich weiss nicht genau ob ich da die Richtige bin zum antworten aber ich tu es einfach mal.

Bei uns ist es leider so, dass mein Partner mich kaum bei unserem Sohn unterstützt. Er wickelt nicht, füttert nicht, bleibt nicht alleine mit ihm usw. Mein Sohn wird im April 1 Jahr alt. Mein Part er lebt sein Leben so ziemlich gleich weiter wie vorher.. Aber ich denke mal, dass meiner definitiv (hoffentlich) nicht zur Norm gehört und es sich bei euch sicherlich noch stärker zeigt, dass dein Mann der Papa ist und somit die Paparolle übernimmt. Ich drück auf jeden Fall die Daumen :)

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Ich glaube das kommt immer auf den Menschen an.

Mein Mann war von Sekunde 1 im Kreißsaal Papa. Liebevoll, fürsorglich, bedürfnisorientiert. Er hat auch sieben Monate alleine EZ genommen und ist völlig in seiner Rolle als Papa und Hausmann aufgegangen.
Ich habe länger gebraucht, um in meine neue Rolle zu schlüpfen.

Hat also nichts mit dem Geschlecht zutun. Manche haben vielleicht ihr Leben lang auf diese Rolle gewartet, andere wachsen da erst rein.

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Hey ho, mein Freund kämpft noch sehr mit seiner Rolle, obwohl er aus einer früheren Beziehung bereits ein Kind hat. Er ist viel schneller gestresst und genervt von unserer Tochter. Oft fällt es ihm schwer, ihr Verhalten zu interpretieren und ihre Bedürfnisse zu erkennen.
Wir arbeiten beide und er hat von Anfang an genauso viel Zeit alleine mit ihr verbracht wie ich (sie bekommt die Flasche). Mittlerweile ist der Zwerg knapp 7 Monate alt und ich hoffe immer noch, dass es besser wird.

LG
ZimtBlau

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Hi,

also mein Mann ist ebenfalls ein ganz toller Papa und macht hier alles. Wickeln, füttern usw. Eben alles was anfällt.

Er bringt unsere kleine Maus (8 Wochen) zum Lächeln und glucksen nach der Arbeit.
Unser Sohn (26 Monate) will Natürlich richtig mit Papa spielen. Duplo bauen, Fußball spielen, sinnlos durchs Haus rennen. 🤣
Und auch das macht mein Mann gerne - beziehungsweise noch viel viel lieber.
Also Babys sind niedlich und wenn sie schlafen oder zufrieden rumglucksen auch niedlich.
Aber so richtig viel kann man mit denen ja nun nicht machen 🙈 und das wird halt immer cooler.

Ich liebe das Kleinkindalter. Die Autonomiephase ist zwar nicht so der Hit - aber es ist so niedlich. Junior bringt mich am Tag tausendmal zum lachen. An manchen Tagen wohl ebenso oft zur Weißglut, aber das ist bei Babys eben nicht so.

Von daher denke ich, dass bei den meisten das sich nochmal so richtig verändert, wenn die kleinen so richtig auffordern zum spielen. Wenn man raufen kann und toben und das Kind anfängt mit einem Blödsinn zu machen.

Und wenn die anfangen zu sprechen. Das ist einfach unglaublich cool.

Ich liebe meine kleine Tochter - aber mein Sohn ist eben viel cooler. 🙈🤣 Aber ich weiß ja, dass mein kleines Mädchen auch Mal ein so tolles Kleinkind wird.

Also, Gib ihm etwa Zeit. Solange er sich kümmert und viel bemüht finde ich das völlig in Ordnung, dass sich das erst noch entwickeln muss. 😊

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Gib deinem Mann noch etwas Zeit.

Bei uns war es ähnlich: Papa arbeitet Vollzeit und im Babyalter fiel da einfach nicht viel an, was er mit Junior hätte tun können.
Er war von Sekunde 1 an ein toller Papa, wickelt/füttert/kuschelt und er war sogar der erste von uns beiden, der exklusive Kennenlernzeit mit unserem Sohn kurz nach der Geburt hatte weil ich 45min im OP lag und er so lange mit ihm allein im Kreißsaal war. Das hat ihn tatsächlich sehr geprägt und von den 45min erzählt er oft, weil er sich so hilflos vorkam, sich gefragt hat ob er alles richtig macht, usw.
Aber so grob im ersten halben/Dreiviertel Jahr war eben nicht viel mit Junior anzufangen. Klingt doof, aber mehr als tragen, kuscheln, füttern, zum Lachen bringen ist eben nicht bis sie anfangen, mobil zu werden und/oder zu sprechen. Seitdem gibts für die 2 Männer aber kein Halten mehr und unser Sohn (mittlerweile 15M) entdeckt mit Papa die Welt.

Ich denke schon, dass es für Männer die weiter Vollzeit arbeiten gehen schwer ist, sich in die Papa-Rolle einzufinden - bzw wohl nicht schwerer, aber eben anders und evtl einfach später. Aber wir Mütter sind ja meist doch diejenigen, die rund um die Uhr das Baby betreuen, einen neuen Alltag etablieren und es bleibt uns ja gar nichts anderes übrig, als unseren Alltag mit der Geburt neu zu gestalten, das Kind ist im Fokus und der Job pausiert. Das ist bei Männern eben oft anders. Aber das heißt ja nicht, dass sich bei ihnen nie etwas ändern wird. Solange er sich nach Feierabend und in der Freizeit ebenso um euer Kind kümmert wie du ist doch alles gut. Er versucht ja damit, sich einzubringen und eine Bindung aufzubauen. Lass die beiden das in ihrem Tempo tun, das wird schon 🙂

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Guten Morgen,

also wenn es darum geht sich ums Kind zu sorgen, es zu vergöttern, es in Watte zu packen und es stolz überall zu präsentieren, ja dann ist mein Mann der Papa schlecht hin und ich sehe ihn auch als Papa. Wobei er für mich in erster Linie mein Mann, meine Stütze und mein Liebhaber bleibt. Ich finde ihn in meinem Kopf immer noch eher anziehend als väterlich (Gott sei Dank).

Wenn es darum geht Windeln zu wechseln, sich nachts einzubringen, im Haushalt seine Mitarbeit aufzudrängen oder das Baby Stunden lang zu tragen, dann ist er in der letzten Reihe zu finden... Sich unter einem Stuhl versteckend...mit den Händen vorm Gesicht

Was soll ich sagen, unser Sohn ist fast 11 Monate alt und ich glaube, da wird sich jetzt auch nicht mehr viel ändern. Die Nächte haben sich von alleine gebessert und da komme ich mit stillen e am besten klar, Windeln wechseln übernimmt er wenn nötig und sonst mache ich es e gerne selber und Haushalt schaffe ich inzwischen e ganz gut und er kocht mehrmals pro Woche und geht ab und zu einkaufen, was für mich sehr entspannend ist.

Es kommen neue Aufgaben, bei denen ich froh bin, wenn mein Mann das übernimmt und ich hoffe, dass er das dann nicht auf die Waagschale legt, wie ich oft, wenn ich müde war. Ich hoffe zb, dass er später Mal die Kids von nächtlichen Partys abholt 😅,

Mit 4 Monaten war ich selbst noch nicht richtig in meiner Mutterrolle angekommen (auch, wenn ich natürlich trotzdem alles gemacht habe). Deshalb glaube ich, dass sich auch bei euch noch vieles ändern wird.

Alles Gute euch drei!

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Mein Mann hat sich von Anfang an gut um unsere Baby gekümmert, klar habe ich mehr gemacht, weil er Vollzeit arbeiten war. Jetzt ist unser Kind 19 Monate und die Zeit gefällt ihm natürlich besser als vor einem Jahr. Er kann jetzt mit ihr toben, Türme bauen, rennen usw. Das macht ihn Spaß ☺️

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Manchmal ist dieses "Wir sind Eltern" schon komisch auszusprechen, aber gefühlsmäßig ist es da. Mein Mann hatte zwei Monate Elternzeit und nun, da sie vorbei ist, kommt er nach Hause und freut sich auf die Kleine (2 Monate). Er sagt, er findet den Blick der Babys, wie sie alles aufsaugen, so faszinierend. Die beiden "üben" zusammen Laute oder das Robben über die Couch. Wenn er kocht sitzt sie im Hochstuhl daneben und er zeigt ihr alles und erklärt alles und sie lächelt ihn an, während sie nebenbei ihre Hände in den Mund steckt oder ein löffelchen festhält. Klar geht das manchmal nur zehn Minuten, dann will die Kleine wieder an die Brust, aber diese zehn Minuten kann ich dann wenigstens Mal in Ruhe was erledigen. Er ist jetzt schon Papa und genießt es. Dazu sei gesagt, dass wir uns kennen lernten als er 33 war und er das Thema Familie schon fast abgehakt hatte. Jetzt ist er 37 und einfach dankbar und gespannt. Ja, er freut sich auch darauf, wenn man noch mehr mit den Kids machen kann (Feuer machen, im Garten arbeiten, Campen), aber jede Zeit hat ihre Besonderheit, und er sagt selbst, Babyzeit gehört eben auch dazu. :-)

Also, ich würde sagen, mein Mann ist nicht anders, aber wie er seine Zeit verbringt ist eben anders. Er geht nun auch wieder arbeiten, aber er hat von Anfang an gesagt, wenn ich genau so viel verdienen würde wie er, würde er liebend gerne Zuhause bleiben. Das glaube ich ihm auch.

Bin ich anders geworden? Durch die Hormone bestimmt. Trotzdem bin ich ich selbst. Ich kann mit Kindern eigentlich nicht gut. War nie gerne Babysitter der Nichten. Aber bei meinem Kind ist das etwas anders. Es ist mein Kind, meine Verantwortung und ich bin diejenige, die es beruhigen kann. Trotzdem mag ich dieses "Gutschi gutschi guuuu" Gehabe nicht. ^^"

Dass dein Mann sie wickelt und trägt ist doch auch schon viel! Vielleicht mag er auch das Grimassen schneiden nicht und es wird besser, wenn er mit ihr Worte üben kann. Was würdest du dir denn noch wünschen um sagen zu können, dass ihr beide in euren Rollen angekommen seid?