Hallo zusammen.
Ich habe lange überlegt ob ich diese Frage stellen soll, aber ich würde gerne wissen, wie es bei anderen Frauen aussieht.
Mein Mann und ich haben ein 10 Wochen altes Baby. Die Schwangerschaft war natürlich gewollt, aber für mich doch nicht wirklich einfach - mehrere Schockdiagnosen, ständige Angst, usw. Schon während dieser Zeit habe ich mich oft missverstanden gefühlt und meine Ängste wurden nicht ernst genommen. Wir haben oft gestritten und er hat teilweise sehr verletzende Dinge, auch im Bezug aufs Baby, gesagt.
Im Januar wurden wir nun mit einem kerngesunden Kind beschenkt. Aber verändert hat sich nicht wirklich viel.
Mein Mann hatte anfangs 2 Wochen Urlaub, da ich einen Kaiserschnitt bekam, und wir die nächste Verwandschaft erst in ca. 100 km Entfernung haben. Seitdem er wieder arbeitet (Schicht) bin ich sozusagen mit dem Baby auf mich alleine gestellt, da er am Wochenende zusätzlich nicht da ist, weil er unsere neue Wohnung renoviert.
So, nun bin ich 24/7 die Tag- und Nachtschicht. Dazu kommt die (für mich sehr belastende) Corona Situation. Und als wäre das ganze nicht sowieso schon anstrengend genug, werde ich anstatt mit einem Hallo zu 99 Prozent mit Vorwürfen begrüßt: wieso ist die Wäsche nicht gewaschen - du bist doch den ganzen Tag Zuhause, da sollte schon alles glänzen - ich bin müde und muss morgen früh aufstehen - du kannst dich ja immer wieder hinlegen.
Und trotz dem Verhalten, was mittlerweile oft mehr als aggressiv ist, strahlt das Baby jedes mal wie ein Honigkuchenpferd wenn er wieder da ist. Es lacht mich schon auch an und zeigt mir, dass es mich lieb hat, aber ich rackere mich ja auch den ganzen Tag ab und bin rund um die Uhr da. Und er hat ständig schlechte Laune und redet nur noch mit mir um mir Vorwürfe zu machen.
Tut mir leid für den langen Text und ich weiß, Mama sein war meine Entscheidung, ich liebe mein Baby unendlich und würde 24 h wach bleiben damit es ihm gut geht. Aber es kann doch nicht sein, dass das alles so gar nicht anerkannt wird? Wie ist das bei euch? Habt ihr irgendwelche Ratschläge, was ich noch tun kann? Wird das Zwischenmenschliche wieder besser wenn das Baby älter ist?
Danke für eure Erfahrungen.
Wie gehen eure Männer seit der Geburt mit euch um?
"Wie ist das bei euch?"
Nicht so. Mein Mann arbeitet auch viel. Er steht um 4 Uhr auf und kommt nach 17 Uhr heim. Häufig arbeitet er auch am Wochenende oder Nachts. Aber wenn er da ist, kümmert er sich mehr oder weniger zu 100% um das Kind. Er möchte das so, schließlich ist er der Papa und nicht nur der Typ, der hier ab und zu schläft. Für die Bindung ist es wichtig, dass auch er sich an ihrer Pflege beteiligt. Außerdem versteht er, dass es anstrengend ist, sich rund um die Uhr um ein Baby zu kümmern und das man als Mutter auch mal ein bisschen Pause und Zeit für sich braucht. Am Haushalt beteiligt er sich auch und zwar ohne, dass ich ihn drum bitten muss. Vorwürfe habe ich noch nie gehört. Würde ich mir auch nicht bieten lassen.
Das was du erlebst, ist sicherlich nicht selten, aber das heißt nicht, dass du nicht mehr von deinem Partner erwarten kannst oder solltest.
Leider klingt es nicht so, als wäre dein Mann offen für Gespräche. Wenn er dir sogar Vorwürfe macht, du würdest nicht genug tun, ist er offenbar der Meinung er sei im Recht.
Mehr als Trennung, zumindest auf Zeit, fällt mir nicht ein. Helfen tut er dir ja eh nicht und alleine hättest du immerhin nur deinen eigenen Haushalt zu erledigen und müsstest dir nicht noch dumme Sprüche und miese Laune gefallen lassen.
Das kann ich genauso unterstreichen. Mein Mann würde mir niemals Vorwürfe machen
Er hilft mit wo er nur kann. Er steht auch kurz nach 4 Uhr auf, ist kurz nach 17 Uhr wieder zuhause u er freut sich riesig sein Kind zu sehen u sich um ihn zu kümmern, mit ihm zu spielen usw.
Dein Mann „hilft“ dir also… nee, so einen würde ich nicht haben wollen!
Wie gnädig von ihm…
Ich bin froh jemanden zu haben, der seine Pflichten des gemeinsamen Kindes plus gemeinsamen Haushalts erfüllt.
Keine Frau braucht die Hilfe ihres Partners.
Diese Grundeinstellung kenne ich von vielen Männern aus meinem Freundeskreis, auch von meinem eigenen.
Leider wird die sich erst ändern, wenn er mal alleine für Kind und Haushalt zuständig ist.
Im besten Fall ist Eure Planung so, dass Du mal tageweise arbeitest, und er in der Zeit Kind und Haushalt macht. Bei uns begann das erst mit 13 Monaten, aber ab da merkte er auch, dass das echt anstrengend ist.
Noch besser wäre, wenn Dein Mann einen Tag pro Wochenende alleine zuständig wäre. Leider klappt das ja nicht, weil er wichtigeres vor hat. Sowas ist eine üble Überschneidung. Ist das vielleicht zeitlich absehbar? Ich hoffe doch schon. Und ab da muß er sofort maximal eingebunden werden. Erst dann wirst Du ein bißchen Anerkennung bekommen. Vorher nicht. Meine Erfahrung.
Im übrigen, die Vorwürfe würde ich mir verbitten. Das ist unverschämt.
Also ich glaube auch nicht, dass dich eine "wie ist das bei euch" Frage weiterbringt.
Fakt ist doch, bei euch läufts nicht und du fühlst dich schlecht und weißt, dass das so nicht in Ordnung ist. Sonst würdest du ja auch nicht hier diesen Post schreiben. Würde es dich glücklicher machen, wenn jetzt hier 80% sagen, dass es ihnen genauso geht? Das kanns ja auch nicht sein.
Natürlich zofft man sich mal, vielleicht auch öfter als sonst, wenn ein Baby da ist und sich das Leben völlig umkrempelt. Aber wenn zwei Partner offenbar eine völlig unterschiedliche Sicht auf die Dinge haben und eine unterschiedliche Auffassung der Realität und Aufgabenverteilung, dann muss man sich zusammensetzen und miteinander Wünsche, Vorstellungen und realistische Machbarkeiten aushandeln.
Klar zoffen wir uns auch öfter, unser Baby war ein sehr anstrengendes und dementsprechend waren die Nervenkostüme oft dünn. Aber mein Mann und ich haben grundsätzlich Anerkennung und Respekt vor dem, was der andere leistet. Und wenn im Haushalt etwas liegen bleibt oder nicht gemacht wird, dann geht der andere davon aus, dass der Partner sein Bestes getan hat, aber es eben gerade nicht leistbar ist und dann macht man's eben später. Egal ob Männlein oder Weiblein. Ein Kind und ein Haushalt zu betreuen ist Aufgabe beider Eltern. Es kann nicht sein, dass sowohl Haushalt als auch Kind zu 99% an dir hängen bleiben und der Mann lediglich auf die Arbeit konzentriert ist.
Wobei ich bei euch auch ganz klar das Thema Wohnung berücksichtigen würde. Solche Arbeiten sind ebenfalls wahnsinnig zeitintensiv und stressig. Der Tag hat leider nur 24h. Also, redet miteinander.
Und ja, ich würde mich auch anschließen bei der Aussage, dass es wahrscheinlich immer noch Exemplare von Mensch gibt, die meinen, son Baby läuft mal eben so nebenbei. Da würde ich auch empfehlen, mal öfter außer Haus zu sein.
Hallo Resi,
also ich hab mir deinen Post nun mehrfach durchgelesen und ich finde, dass sich ein paar Dinge vermischen.
Ja du bist 24/7 für dein Kind da. Das ist Arbeit, ganz ohne Frage. Aber du schreibst doch, dass dein Mann arbeiten geht und dann am Wochenende auch noch eure Wohnung renoviert. Das stelle ich mir auch super anstrengend vor. Bekommt er denn von dir Anerkennung dafür? Dein Post klingt nämlich auch etwas vorwurfsvoll in diese Richtung, dass du 24/7 fürs Kind da bist, weil er immer unterwegs ist. Dass er natürlich nach Hause kommt und am Haushalt rum meckert, finde ich nicht gut. Der Ton macht die Musik 🤷♀️ Kommt halt vor, dass mal etwas liegen bleibt. Je nach Laune des Babys. Das kann er aber wahrscheinlich nicht verstehen, da er "nur" die 2 Wochen nach der Geburt als Vollzeit mitbekommen hat. Ich denke, dass das oft die Meinung ist. Elternzeit ist wie Urlaub 😉
Klingt irgendwie auch nach nem Kommunikationsproblem bei euch und wird sich nicht dadurch ändern, dass ihr ständig stinkig aufeinander seid und euch Vorwürfe macht. Ich glaube dass ihr gegenseitig nicht richtig einschätzen könnt, was der andere leistet und jeder von euch fühlt sich dafür dann auch noch zu wenig wertgeschätzt. Kann das sein? 😊 Ich selbst kenne das nicht so, aber mein Mann ist am Wochenende nunmal da und muss nicht noch auf irgendeiner Baustelle rum springen. Er hat auch keinen Schichtdienst und ist spätestens um 17 Uhr Zuhause. Das ist dann schon einfacher. Ach und dass du bei eurem Baby vielleicht ein bisschen abgeschrieben bist, sobald Papa nach Hause kommt ist normal denke ich. Ist bei uns auch so. Mich sieht unser Sohn eben den ganzen Tag. Da ist Abwechslung herzlich willkommen und ich bin erst mal abgeschrieben. Nimms nicht persönlich. Und dass dein Mann manchmal so ein Dödel ist mit seinen Aussagen, das kann euer Kind ja noch nicht verstehen 😉
Setzt euch hin, redet miteinander und habt Verständnis dafür, was ihr *beide* jeweils leistet. Ihr seid ja immer noch ein Team. Verhaltet euch auch so.
LG und alles Gute wünsche ich euch 🍀
Oh Mann.... das tut mir wirklich richtig leid. Hilft es dir, wenn hier alle schreiben wie toll ihre Männer sind oder möchtest du lieber vielleicht hören, was DU ändern könntest?
Ich habe 32 Jahre und eine Therapie gebraucht um zu verstehen, dass man andere nie ändern kann aber man kann sich selbst ändern und dann ändert sich auch das Umfeld und somit auch die Menschen um uns herum, da sie anders mit einem umgehen.
Akzeptierst du diesen Zustand, dann wird sich nichts ändern.
Du bist absolut gleichberechtigt, zumindest sollte es so sein und du solltest dir das erkämpfen und vor allem verinnerlichen. Du bist mehr wert, als saubere Wäsche und Essen kochen. Hast du liebe Menschen die dir das öfter sagen?
Liebe Grüße und eine unbekannte dicke Umarmung!
Guten Morgen..
Also ich kann auch nur aus meiner Erfahrung sprechen.
Mein Ex Partner und ich haben zwei gemeinsame Kinder die große ist 8 Jahre alt geworden im Januar und die kleine wird im September 4 Jahre alt
Die große war damals nicht geplant und haben uns trotzdem entschieden sie zu behalten. Schon während der Schwangerschaft hat mein ex nicht wirklich Interesse gezeigt, und mich ständig alleine gelassen. Auch als die große da war hatte sich nicht geändert. Trotz der Situation hatten wir uns dann entschieden ein weiteres zu bekommen. Die kleine war von beiden Seiten aus ohne zweifel gewollt und auch geplant beide waren wir berufstätig jeder war arbeiten zusätzlich die große auch hier das selbe Spiel in der zweiten Schwangerschaft war ich mit allem alleine… Kind ne 1 versorgt mit Hund raus dann in die Arbeit das selbe Spiel jeden Tag bis ich dann in der 28 Woche plötzlich starke Blutungen bekam und vorzeitige Wehen bekam das ändere dann schlagartig seine Sichtweise und er war dann die restlichen Wochen da. Als die kleine jedoch dann auf die Welt kam, verfiel er wieder in seinen typischen Alltags Trott und hat mich zuguter letzt nach 8 einhalb Jahren Beziehung mit einem 8 Wochen alten Baby und zu dem damaligen fast 5 jährigen sitzen gelassen wegen einer anderen Frau…
Heute bin ich ehrlich gesagt dankbar das sie damals in unsere Familie kam, seit er jetzt sein drittes Kind hat nennt er sich endlich Vater und übt auch aller zwei Wochen seine Umgänge aus.
Jetzt war ich zweieinhalb Jahre Alleinerziehende und hab meinen Alltag besser bewältigt trotz Arbeit Kinder Haushalt usw. Seit knapp einem Jahr bin ich jetzt neu vergeben und ja es gibt tatsächlich Männer die anders sind. Mit meinem jetzigen Partner absolut nicht vergleichbar. Ein Familien Mensch hoch 10 trotz das die beiden Mädchen nicht von ihm sind kümmert er sich trotz 3 Schicht System, hilft mir damit ich in meinem zwei Schichtarbeit um die Betreuung der Kinder und is immer da…
Meike Erfahrung : Männer werden sich nicht ändern wenn sie schon zu Beginn der Schwangerschaft eher auf Abstand waren, Streit und heftige Auseinandersetzungen sind die Folge.
Mein Rat: rede mit deinem Partner sachlich und verständlich. Wenn ihr nicht redet wird das früher oder später noch schlimmer. Sag ihm was dich stört und versucht gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Alles gute euch
Hallo,
Ich war viel zu lang auch zu ruhig und hab es mir gefallen lassen.
Meiner war/ist auch der Meinung ich hätte hier das schönste Leben mit Baby (auch 10 Wochen, Sohn 7, Tochter 9 und Teenager 17.
Viele Jahre lang hab ich immer sauber gemacht und aufgeräumt bevor er heim gekommen ist (es ist nie wirklich Schmutzig gewesen, nur unaufgeräumt) um Theater zu vermeiden und doch hat ihm irgendwas nicht gepasst oder war ihm nicht ordentlich genug.
Dann hatte ich die Schnauze voll unf habe ihm die Möglichkeit gegeben entweder zu gehen oder die Klappe zu halten.
Er hat sich für zweiteres entschieden.
Nun ist es so, ist ihm was nicht sauber genug, ist sein Lieblings Shirt noch in der Wäsche oder die Bettwäsche ist ihm nicht frisch genug, weiß er wo er putzsachen und die Waschmaschine findet. Ich lasse mich hier nicht mehr zum Depp machen. Immerhin habe ich hier im Moment einen 24 Stunden Job der nicht im geringsten wertgeschätzt wird, geschweige denn bezahlt.
Auch das derzeit nicht stattfindende zwischenmenschliche nervt ihn, aber auch da mache ich 10 Wochen nach der Geburt und maximal 6 Stunden Schlaf- mit Unterbrechungen- keine Kompromisse mehr.
Entweder er nimmt mich wie ich bin oder er hat Pech.
Ich jedenfalls hatte keine Lust mehr darauf jedesmal bevor er nach Hause kam schon ein schlechtes Gefühl zu haben und immer das schlechte Gewissen nicht gut genug zu sein.
By the Wayne, wenn er dann mal alleine mit den Kindern ist bekommt er nix auf die Reihe und das Haus sieht aus als hätten Bomben eingeschlagen😉
Lg
Das was Du schilderst ist „der Klassiker“ unter den Problemen eines Paares, was plötzlich zusätzlich noch Eltern geworden ist…
Aus Deiner Sicht:
Ich bin den ganzen Tag und auch die Nächte zuständig für das Baby, der Haushalt hängt an mir usw usw
Dein Mann kommt heim und Du findest, dass er jetzt mal übernehmen könnte und Dich unterstützt…
Aus der Sicht Deines Mannes:
Die sitzt den ganzen Tag zu Hause, kann in Ruhe Kaffee trinken, sich ausruhen und mit dem Baby kuscheln. Dann komme ich von der Arbeit, renoviere am WE noch die Wohnung und die bekommt nicht mal das bisschen Haushalt in den Griff…
Ihr beide fühlt Euch in Eurer Rolle benachteiligt und nicht ausreichend wertgeschätzt und anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, wird hier mit Vorwürfen gearbeitet.
Und hier solltet ihr ansetzen. Miteinander reden, wer sich was wie vorstellt, wie findet man gemeinsam eine Möglichkeit, dass ihr (wieder) ein Team werdet. Wie wäre es mit Unterstützung von Außen? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Familienberatung sehr gut tun kann.
Alles Gute 🍀
Das Problem ist meiner Meinung, dass der Mann sich nie Mühe gemacht hat oder macht zu verstehen, dass manche Babys ein 24-Stundenjob sind. Ich habe keine Verständnis für Väter, die sich zwei Wochen Urlaub nach der Geburt nehmen. Das ist lächerlich. Die wollen und können sich gar nicht damit auseinandersetzen, dass Babys keine Pause zulassen. Es gibt heute reichlich Anspruch auf Elternzeit. Wem ein paar Monate mit der Familie (und nicht auf der Baustelle) zu viel sind, der nimmt das mit der Familie nicht ernst.
Najaaaa… wenn der Mann der Hauptverdiener ist, muss man sich überlegen oder ausrechnen inwieweit er noch Elternzeit nehmen kann. Mein Mann würde das sehr gerne viiiel länger machen, aber das wäre finanziell bei uns zu eng.
Na klar wissen die Männer oft nicht, dass es mit Baby zu Hause keineswegs wie Urlaub ist. Das könnte man jedoch auf verschiedene Wege versuchen näher zu bringen. Aber Vorwürfe helfen hier eher nicht 🤷🏼♀️
Ich möchte den Mann auch nicht in den Schutz nehmen, nur aufzeigen, dass man Konflikte vielleicht mittels Kommunikation auf Augenhöhe lösen kann.
Wenn DAS nicht geht, ist in der gesamten Partnerschaft irgendwas schief 🥴
Aber: das ist „nur“ meine Ansicht…