Anfangszeit mit Baby nicht genossen

Die Geburt meines Sohnes ist jetzt fast ein Jahr her und eine Sache belastet mich heute noch. Kurz gefasst: Die Geburt war sehr anstrengend, mir ging es körperlich und psychisch nicht gut, der Kleine forderte mich von Anfang an sehr. Ich war nahezu komplett auf mich alleine gestellt.

Immer wieder bekomme ich mit, wie andere Mamis die Anfangszeit genossen und mit ihrem Baby viel unternommen haben. Sie erzählen durchweg positiv von ihrem Wochenbett.

Es tut mir irgendwie Leid, dass für mich diese Zeit einfach nur belastend war. Ich weiß, dass ich jeden Tag 100% von mir gegeben habe, aber mir tut es im Herzen weh, dass mein Sohn und ich einen schwierigen Start hatten.

Gibt es jemanden, der das irgendwie nachvollziehen kann? Wie seid ihr damit Klagekommen?

1

Ich fand die Zeit eher einsam.
Es war heiß und ich saß allein mit einem Kind in der Wohnung. Mit einem neugeborenen geht man bei über 30 Grad nun nicht wirklich irgendwo hin.. .
Also genossen würde ich jetzt nicht sagen 😅 aber da konnte ich noch gut Serien schauen. Das vermisse ich manchmal.

Also manchen unterstelle ich auch immer etwas Flunkern, was die erzählung zur unendlich tollen kuschelzeit mit seinem Baby anbelangt.

Ich kenne auch ehrliche Erzählungen vom hormonchaos und dem deswegen ständigem weinen, den Schmerzen vom stillen, den ständigen Sorgen, ob das Baby noch atmet, dem schlafentzug, nochmal ins KH zu müssen.. etc pp.

Nur weil ihr einen schlechteren Start hattet, heißt es nicht, dass du etwas falsch gemacht hast.. dir muss da absolut nichts leid tun.

10

Hallo EtoileFilante,
vielen Dank für deine Nachricht!

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn man den ganzen Tag "eingeschlossen" ist, dann werden die Tage sehr mühselig. Man sehnt sich nach ein bisschen Abwechslung.
Stimmt, man konnte zu Beginn sehr gut fernsehen 😊 heute undenkbar 😂

Liebe Grüße 🌸

2

Ich denke so wie dir geht es vielen Frauen. Es kommt auch immer darauf an wer alles in der Nähe ist und helfen kann. Es ist auch nicht jede frisch gebackene Mutter gleich belastbar. Außerdem ist es eine absolute Ausnahmesituation. Es wird immer alles so romantisch beschrieben, die Realität sieht dann aber meistens anders aus.
Wenn du dich von dieser Traumvorstellung loslösen kannst wird dir das bestimmt helfen.
Wenn es dich sehr belastet, kannst du dir auch professionelle Hilfe holen.
Alles Gute ❤️

3

Man wird IMMER das Gefühl haben irgendwas verpasst zu haben, irgendwas falsch gemacht zu haben.. irgendwas hätte man anders machen müssen.. man hätte mehr dies, mehr das tun sollen.. das ist diese typische Wehmut nach dem Vergangenen. 😅

Ich kenne das von meinen Kindern und diese sind mittlerweile 14 und 16 Jahre alt und aktuell ein Bauchzwerg.

Hab auch immer das Gefühl irgendwas hätte anders, besser, weniger, mehr oder was weiß ich laufen müssen wobei ich sagen muss ich hab zu der Zeit 100% gegeben. Nur im nach hinein weiß man vieles besser.

Auch ich hab das Gefühl das viele Muttis es ausschmücken wie toll es doch war und am Ende vergessen zu erwähnen das es doch sehr anstrengende Zeiten gab. Man blendet auch viel aus genauso wie man vieles "vergisst" und anders wahr nimmt.

Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen und nicht so viele Sorgen.. viele versuchen Ihre Blase aufrecht zu erhalten wie toll das Leben doch ist, aber dennoch ist Ihr Leben genauso grau.

LG

4

Hey du,

Ja, ich kann es sehr gut nachvollziehen! Meine Tochter ist 6 Monate alt und die ersten Wochen waren wirklich katastrophal. Von Verlegung nach der Geburt vom Geburtshaus ins KH, weil ich zu stark blutete und einen DR3 hatte, was zur Folge hatte, dass ich völlig im A**** war, bis hin zu einer Neugeboreneninfektion bei ihr, Stillproblemen, Milchstaus, Brustabzess inklusive OP... Also das Wochenbett war wirklich hart für mich, mir ging es einfach beschissen. Ich konnte den Satz "genieß es" nicht mehr hören, weil ich es einfach nicht konnte.

Ich hab mich aber damit abgefunden. Ich kann es nun mal nicht ändern. Dafür genieße ich die Zeit mit ihr jetzt um so mehr und erfreue mich daran, dass es SO viel besser geworden ist!

Liebe Grüße!

13

Hallo peppi90,
vielen Dank für deine Nachricht!

Oh man.. das muss unfassbar anstrengend gewesen sein. Wie sollst du denn bitte bei all den Dingen die Zeit genießen?! Hoffe, dass du Unterstützung hattest.

Wünsche euch nur das Beste! 🌸

5

Naja, niemand stellt sich hin und erzählt "alles scheiße" 😅

Hab vor einigen Wochen mit einer ganz verunsicherten Frischmami geredet, deren Baby den ganzen Tag getragen werden will 🙃 alle ihre Freundinnen schieben den ganzen Tag die friedlich schlummernden Kinder im Kinderwagen spazieren, so ihr Eindruck... Das erzählte sie, während ich meinen friedlich schlummernden Kleinen rumgeschoben hab 😂 ich konnte sie dann schnell beruhigen - unser Kleiner hat den Kinderwagen das erste halbe Jahr GEHASST 😂 ein absolutes Tragetuchbaby, bis wir endlich auf den Sportaufsatz umsteigen konnten.

Das hat dieser Mami soooo gut getan, einfach nur zu hören, dass sie nicht alleine ist!

Nun ja, was werde ich wohl später über meinen Kleinen erzählen? Dass wir viele schöne Stunden mit dem Kinderwagen draußen verbracht haben 🙃

Schon jetzt verblassen auch die Erinnerungen an die Clusternächte, in denen der Kleine halbstündlich (!!!!) trinken wollte. Oder an die schlimmen Bauchschmerzen, bis das Därmchen sich richtig entwickelt hatte. Die wunden Brustwarzen. Und so weiter 🤷

Ich hab auch unsere Elternzeitreise zu wenig genossen - bin in eine verspätete Wochenbettdepression gerauscht 😕 diese Zeit sehe ich aktuell rückblickend auch recht düster... Obwohl es so viele schöne Momente gab. Einmalige Momente. Wer weiß, vielleicht verblassen da die dunklen Stunden mit der Zeit ja auch noch und ich kann mehr an die positiven Dinge denken 😊

Versuch doch mal ganz bewusst wahrzunehmen, was du an Schönem erlebt hast. Wenn Baby (endlich!) eingeschlafen war und einfach zu süß auf deiner Brust geschlummert hat zum Beispiel. Oder wie es beim Baden entspannt hat. Oder wie du dich gefreut hast, als es das erste mal richtig bewusst gelächelt hat. Wie es das erste mal gezielt nach Spielzeug gegriffen hat.... Und so weiter 😊


...und wenn dich später mal eine verunsicherte Mami fragt, drück sie feste und sag ihr, dass auch bei dir nicht alles rosarot war!

15

Hallo SandAmMeer,
vielen Dank für deine Nachricht!

Ich finde es super, dass du die Neu-Mami beruhigen konntest. Anfangs denkst man, dass nur bei einem selbst alles schlecht läuft und bei anderen alles so leicht aussieht.
Sowas die deine Worte hätten mir wirklich sehr gut getan!

"Versuch doch mal ganz bewusst wahrzunehmen, was du an Schönem erlebt hast." Das ist eine sehr gute Idee. Vielleicht fokussiert man sich so aktiv auf die positiven Ding.

Liebe Grüße an dich 🌸

6

Guten Morgen,

also ich habe weder bei Kind 1 vor 7 Jahren noch jetzt vor 8 Monaten das Wochenbett genießen können 🙈

Der Hormonabsturz nach der Geburt hat mir beide Male eine Wochenbettdepression beschert, jetzt bei der Kleinen so schlimm mit Panikattacken, dass ich mich in psychotherapeutische Behandlung begeben habe.

Aber auch ohne das alles, finde ich ehrlich gesagt die Anfangszeit mit Baby eher anstrengend als schön.
Jetzt wird es immer schöner. Sie ist 9 Monate, man kann schon viel mehr mit ihr machen, man bekommt einfach auch mal was zurück 😅 und sie schläft öfter auch mal 4-5 Stunden am Stück. 😂 Der Schlafentzug macht einen am Anfang auch total fertig.

Also ja, Neugeborene sind süß, aber ich finde es total okay, dass man es eher anstrengend als schön findet.

14

Hallo NewGirl2604,
vielen Dank für deine Nachricht!

Ja, die Hormone spielen verrückt und machen die Anfangszeit nicht einfacher - neben Schlafmangel, Stillen und Erschöpfung.

Kann dir nur zustimmen 😅 finde es schön, wenn man mit den Mäuschen endlich auch spielen, interagieren und Spaß haben kann.
Ah.. 4-5 Stunden sind echt ein Träumchen 🤩

Liebe Grüße 🌸

7

Also ich feier immer ne halbe Party wenn mein Baby was neues kann und ein Stückchen wächst.
Ich liebe diese babyzeit auch nicht grad so.

Eher ab laufalter und paar Snacks inner Tasche. Ne trinkflasche und raus.

Anstatt kiwa raus. Wickeltasche. Baby tragen. Schauen wie ist es drauf. Usw

Mein Wochenbett ist auch erst grad her. Und die 4. Geburt war auch eher mies.

Ich hab die zeit jetzt auch nicht so genossen und die ist grad her. :-)

Alles voll ok

8

Genieß die Zeit jetzt.

Am Anfang ist es schwierig, Hormonchaos, komplette Umstellung, manches klappt nicht so wie geplant.

Ich hatte eine späte Frühgeburt mit sekundärerem KS, der Kleine hatte die für späte Frühchen typischen Startschwierigkeiten und war 2 Wochen auf der Neo.

Als er nach Hause kam, lagen mein Mann und ich erst einmal mit Magen-Darm flach. Wir haben die ersten 2 Wochen fast ausschließlich im Bett verbracht und nur das Nötigste erledigt.

Stillen ging aufgrund der Umstände auch nicht, habe mich 3 Wochen lang mit Abpumpen gequält und schließlich aufgegeben.

Am Anfang haben wir uns kaum getraut, unter Menschen zu gehen, war im letzten Winter, als die Intensivstationen noch voll waren mit Corona, Grippe und RSV. Als Frühchen ohne Gewichtsreserven wäre er sehr wahrscheinlich auch direkt wieder auf der Intensivstation gelandet.

Ich kann es jetzt nicht ändern. Manches weiß ich jetzt besser und kann es beim nächsten Mal anders machen, manches war einfach so und ich habe es akzeptiert.

Als mein Mann und ich wieder fit waren, wir vollständig auf Pre umgestiegen sind und der Kleine nicht mehr ganz so zart war, wurde es viel entspannter und leichter.

9

Mein Baby ist 7,5 Wochen alt und ich fange jetzt so gaaaanz langsam an einzelne kleine Momente zu genießen. Bisher fand ich alles nur super anstrengend, die Umstellung auf ein Leben mit Baby, die Fremdbestimmung und der Schlafmangel haben mir zu Schaffen gemacht, ich habe Zeit gebraucht mich mit dem Stillen anzufreunden und generell war ich einfach nur ko die letzten 2 Monate. Der KS nach Geburtsstillstand hat seinen Teil dazu beigetragen. Ich mache 5 Kreuze, wenn ich den Kleinen irgendwann vor sein Spielzeug setzen kann und ihm einfach Mal einen Apfel in die Hand drücken kann und er irgendwann Mal mehr als 1-2 h am Stück nachts schläft. Ich habe auf jeden Fall über mich herausgefunden, dass ich definitiv keine Babymama bin 😅 wenn ich darüber nachdenke, dass ich da beim nächsten Kind erneut durchmuss, kriege ich eine kleine Krise.
Seit der Kleine jetzt angefangen hat uns anzulächeln, sich für Sachen interessiert und deutlich weniger weint, wird es langsam besser und ich kann die Zeit mit ihm mehr genießen. Und seit er die Trage akzeptiert, komme ich auch endlich mal wieder vor die Haustür. Leider wird der Kinderwagen noch gehasst. Sobald er da drin liegt ohne zu jammern, wird es nochmal deutlich besser werden.
Du bist also nicht alleine :) und ich nehme das einfach so hin. Es ist halt nicht immer alles rosarot. Und die Wochenbett- bzw Babyzeit ist ein nur soll kleiner Teil des Lebens. Ich freue mich wahnsinnig auf die kommenden Jahre mit dem Kleinen und finde es da gar nicht schlimm, dass ich die ersten 2-3 Monate bisher eher anstrengend als supertoll fand. Sieht der Kleine vermutlich ähnlich 😄 was sind schon die paar Wochen oder Monate verglichen mit den nächsten xy Jahren..

16

Hallo Casa92,
vielen Dank für deine Nachricht!

Du hast viele Punkte genannt, die auch mir die Anfangszeit erschwert haben. Daher kann ich dich sehr gut verstehen.

Dein Mäuschen ist wirklich noch sehr klein 🥺 zu der Zeit war bei uns wirklich nur überleben angesagt. Heute freue ich mich drauf, ihn morgens zu kuscheln und Quatsch zu machen. Wir frühstücken gerne zusammen, da wir beide Essen lieeeeben 😂

Ich wünsche euch nur das Beste und eine schöne gemeinsame Zeit 🌸