Langeweile beim Baby - komme zu nichts

Hallo Zusammen,

unser Sohn ist 5 Monate alt und ein sehr aufgewecktes Baby.

Nun möchte ich mal über ein Problem schreiben und um Rat bei euch bitten. Der Text ist leider etwas länger.

Er kann sich so gut wie gar nicht alleine beschäftigen. Mir ist bewusst, dass das in dem Alter begrenzt ist, doch wenn ich das bei anderen Babys sehe oder höre/lese, ist das bei uns wohl schon extrem.

Ich komme hier Zuhause wirklich zu gar nichts, wenn mein Mann nicht da ist. Eine Ladung Wäsche aufhängen z.B. dauert hier 3 Stunden.
Ich nehme unseren Sohn überall hin mit.

Beispiel Wäsche aufhängen:
Ich lege ihn auf die Spieledecke. Er hat da einen Bogen, an dem Sachen hängen, aber auch Lieblingsspielzeug um sich herum (er kann sich alleine drehen und somit auch damit spielen). Der Wäscheständer steht so ca. 1 Meter von der Spieledecke entfernt. Beim Wäsche abnehmen schaue ich ihn immer wieder an, spreche mit ihm und singe Kinderlieder. Trotzdem ist er unzufrieden. Das bedeutet, dass er ohrenbetäubend laut quietscht, das geht über in kurzes Jammern und wenn ich ihn dann (so wurde es mir gesagt) 'meckern lasse', kriegt er nach dieser Minute einen hochroten Kopf und weint herzzerreißend los, als hätte ich ihn verlassen (es ist das gleiche Weinen, wie wenn er mich nicht sieht). Ich muss dann alles liegen lassen, mich zu ihm setzen, ihn in den Arm nehmen und dann ist sehr schnell alles gut. Nur darf ich mich dann nicht mehr von ihm wegbewegen, da er sich dann unverzüglich wegschreit. Er will auch nicht zwingend auf den Arm. Es reicht ihm, wenn ich neben ihm sitze / liege und mit ihm spiele. Nur kann ich eben nicht mehr von der Spieledecke weg.

So läuft es mit allem: putzen, Geschirr spülen, Staub saugen, etc.

Wenn er schläft (so wie jetzt), dann entweder auf meinem Arm oder (wenn ich ihn denn mal ablegen kann) nur mit Körperkontakt an mich gelehnt (haben wir jetzt gerade). Trotz abwarten bis zur Tiefschlafphase wacht er so schnell wieder auf, dass ich gerade mal Zeit habe eilig pinkeln zu gehen.

Leider wird das Ganze immer schlimmer, anstatt besser. Die neue "Stufe" ist nun, dass mein Mann nur bedingt akzeptiert wird, sodass er unseren Sohn am Wochenende mir hinterherschleppen muss (wenn ich z.B. etwas in der Küche mache, muss mein Mann mit unserem Sohn in die Küche kommen, damit er zufrieden ist).

Überall lese und höre ich, dass man die Babys auch mal meckern lassen soll und dass sie auch mal Langeweile haben dürfen. Aber unser Sohn schreit, er meckert nicht. Er weint dicke Tränen und hält die Luft an. Und schreien lassen soll man die Babys ja auch nicht.

Kennt das jemand? Was kann ich tun? Es ist halt leider nicht einfach nur eine Phase von 2 Wochen, sondern es war schon immer so, aber wird immer extremer. Meine Nerven liegen nach 5 Monaten langsam echt blank und ich bin eigentlich die Ruhe in Person.

Nur nochmal kurz als Info, falls das nicht so rüberkam: Ich beschäftige mich mit ihm, die ganze Zeit. Was liegen bleibt ist der Haushalt und einfach alles andere. Es ist nur für mich nicht mehr tragbar so wie es jetzt läuft, dass ich nicht mal Kleinigkeiten wie Staub saugen erledigen kann.

LG

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Ich weiß nicht, ob ich's jetzt überlesen habe, aber wie klappt es denn, wenn du ihn in der Trage hast, wenn du Sachen erledigen musst? Also wenn ich Wäsche aufhänge z.B. ist meine Maus in der Trage und das geht gut... aber ich verstehe schon, dass das anstrengend ist. Manche Babys sind halt ganz krasse Traglinge und so eins hast du. Es wird auf jeden Fall besser, aber wann , kann man halt nicht sagen... halte durch!

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Hallo,
unsere Kleine ist zwar erst drei Monate alt, aber wir haben auch gerade eine Phase in der sie sehr viel Nähe von mir braucht und einfach nicht abgelegt werden will - nicht mal wenn sie einfach wach ist (also kein Hunger und nicht müde). Da war unsere Rettung eine Trage, sie kann sich ankuscheln und ich bin immer da - und man kann zumindest bisschen was im Haushalt machen. In der Trage könnte er ja auch viel beobachten was du tust und ist mit dabei. Vielleicht wäre das auch mal was für dich?

Und zum Thema schlafen: Seit 4 Wochen schläft sie tagsüber nicht mehr im Stubenwagen - einfach so von heute auf morgen. Ich lege sie ab, egal wo, und sie ist wieder hellwach. Hier haben wir uns jetzt letzte Woche eine Federwiege besorgt und ich fühle mich wieder etwas wie ein Mensch. Einfach um auch mal den einfachsten Bedürfnissen wie Toilette, Essen nach zu kommen oder mal einen Kaffee trinken. Und sie schläft da dann auch wirklich mal richtig tief und ist danach auch erholt. So eine Wiege kann man auch zum Testen erstmal mieten.

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Ich würde mal eine Trage probieren.
Und wenn das nichts hilft, tja, dann muss der Haushalt halt liegen bleiben, dein Baby ist ja erst 5 Monate. Geniess die Zeit und stress dich nicht wegen liegengebliebenem Haushalt :-)
Glaub mir, das wird nicht für immer so bleiben :-)

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In diesem Alter hatte ich unsere Tochter entweder auf dem Rücken in der Trage, oder der Haushalt musste halt warten.
Wir haben die Arbeit eh so aufgeteilt, dass jeder nicht viel zu machen hat, das geht gut mal am Abend wenn der andere aufs Baby geschaut hat.

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Mini war bzw ist auch so. Nur dass sie jetzt mit 10 1/2 Monaten einfach hinterher krabbelt ;)

Wir haben mit 8 Wochen die Federwiege angeschafft. So hatte ich zumindest 1-2 Tagschläfchen für mich. Für mein Wohl habe ich dann zumindest eins davon FÜR MICH genutzt. Kein Haushalt o.ä.

Wach ablegen ging kurz unterm Mobile, das Musik macht. Da hatte ich dann mal 2-3 Minuten für die Toilette. Sonst hatte ich Mini auch bei einigem in der Trage/Tuch. Sowas wie Saugen oder groß kochen hab ich damit aber nicht gemacht. Fand ich zu umständlich.

Die Babybjörn wippe fand sie auch nicht so pralle. Da war sie auch nicht glücklicher. Mal war unterm Spielebogen für ein paar Minuten alleine okay. Meist musste aber jemand dabei sein 😅

Fürs Kochen haben wir den Thermomix angeschafft. Da hab ich alles vorgeschnippelt und dann mit ihr auf dem Arm die einzelnen Schritte gekocht. Pausieren war da dann auch gut möglich.

Beim Wäsche aufhängen/ abhängen hat es geholfen sie mit den wäscheklammern spielen zu lassen oder unter den Wäscheständer zu legen. Da hat sie dann auch das erste mal richtig laut gelacht ;)

Das meiste an Haushalt hat mein Mann in der Zeit gemacht. Generell bleibt aber auch jetzt einfach noch viel liegen. Stört uns nicht - wir genießen die Zeit mit Mini lieber und ordentlicher wird es dann irgendwann ja auch wieder ;)

Meckern lassen hat zu der Zeit auch meist direkt im Schreien geendet 😅 jetzt geht vieles zusammen oder sie schaut im Hochstuhl mal ne weile beim Spülen zu. Dennoch müssen wir immer da sein und alleine in der Spielecke sitzt wie weiterhin nur kurz. Meistens sitze ich dabei - deshalb gibt's da jetzt ne bequeme Leseecke für mich 😂 da trinke ich dann in ruhe meinen Kaffee und Mini macht Chaos.

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War bei mir 1-1 genau so der Fall.
Meine Tochter lag nie länger als 1 Minute unter dem Spielebogen. Undenkbar, dass sie dort spielt oder einschläft. Auch anderes Spielzeug hat sie kaum interessiert oder beschäftigt. Ebenso die Bauchlage hat sie kaum mitgemacht. Es war der Horror und ich hatte keine Chance.

Ich habe angefangen, sie seitlich im Bett in den Schlaf zu stillen. Sie merkte in der Position nicht, dass ich irgendwann weg bin. So hatte ich mal Luft aufzuräumen. Aber ich war meistens so fertig, dass ich eigentlich nur auf dem Sofa lag. Und dann machte sie nur 30 Minuten Schläfchen.

Ich habe letztendlich gelernt die Wohnung unaufgeräumt zu akzeptieren und auszublenden. Es wird nie wieder so sein wie vor dem Kind 🥲
Mein Mann hat abends für eine gewisse Grundhygiene gesorgt, das war aber sehr entfernt von meinem eigentlichen Standard. Ich habe mich oft ziemlich unwohl gefühlt und in Selbstmitleid gebadet. Ich konnte ja auch nicht in Ruhe duschen gehen oder sowas. Einfach schlimm.

Bei mir wurde es erst mit ca. 10-11 Monaten besser. Sie konnte sitzen und zeigte Interesse eine Tasche auszuräumen oder sowas. Das verschafft mir 30 Minuten. Insgesamt hat sie sich einfach mental entwickelt und besitzt mehr Ruhe. Aber ja es hat mir viel abverlangt 🫠

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Alles was du beschreibst war bei uns genauso und ist im Prinzip immer noch so: jetzt 10 Monate, krabbelt nur hinterher oder klettert auf mir in einer Tour rum. Wenn er hinterher krabbelt zieht er sich in der Küche/ Wand hoch und ich muss da schauen, komm also immer noch zu nix 😂

Da hilft nur Augen zu und durch. Trage wie schon genannt falls er die mag.

Gutes Durchhalten

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Ich kenne das, wenn sich nicht ganz so extrem.
Hier hilft erstmal die Trage. Damit kann man zB staubsaugen oder den Müll wegbringen.
Und sonst gebe ich ihm derzeit alles in die Hand, dann ist er immer so eine Minute zufrieden mit dem neuen Gegenstand. Beispiel Küche: ich räume die Spülmaschine aus und er ist im Tripp Trapp daneben. Erst bekommt er die Müslitüte in die Hand. Dann den Pfannenwender. Dann Küchenrolle. Dann ein Spielzeug. Dann eine Mülltüte. Dann eine Möhre usw. Ist auch anstrengend weil man ständig was neues suchen und ihm geben muss, aber immerhin schafft man es irgendwas zu erledigen.
In ganz kritischen Fällen gibt es den Schnuller, auch wenn er den sonst ausschließlich zum Einschlafen bekommt.