Übergriffige Schwiegermutter. Eure Meinung?

Huhu,

ich brauche mal eine unparteiische Sicht von euch :)

Bin Mama einer 5 Monate alten kleinen Maus. Meine Schwiegermutter sagt mir, schon als ich frisch schwanger war, dass sie die Kleine mir oft abnehmen wird und auch mit ihr Sachen unternimmt, ohne mich und das schon ab einem Alter von ca. 6 Monaten. Sie stellt sich das so vor, dass sie einfach spontan, ohne Bescheid zu geben, vorbei kommt die kleine holt und mit ihr rausgeht. Ich soll zuhause bleiben, damit die beiden zusammen Zeit verbringen können. Grundsätzlich habe ich nichts sagen, wenn die kleine SPÄTER mit der Oma rausgeht, aber nicht unter einem Jahr. Sie braucht mich aktuell sehr und ich sie auch, ich möchte sie nicht einfach hergeben, da ich ihr so eine Verantwortung auch einfach nicht zumuten kann. Das möchte sie irgendwie nicht verstehen, egal in welchem Ton oder wie oft ich es ihr sage. Mein Mann sagt ich soll sie nicht ernst nehmen, aber das geht nicht, wenn es ständig zum Thema wird wenn wir bei ihr sind.

Dann kommt dazu, dass sie mir sagt ich solle wieder arbeiten, dann würde sie sich um die kleine kümmern. Wenn ich sage, dass ich bewusst 3 Jahre Elternzeit genommen habe um viel Zeit mit ihr zu verbringen sagt sie mir, ich solle schnellstmöglich noch ein Baby bekommen und dann meine Tochter ihr geben damit ich mich um das kleinere Baby kümmern kann. Oder ich soll sie offiziell als Betreuerin meiner Tochter anmelden. Ich frage mich einfach wie man auf solche banalen Sachen kommen kann.

Ich bekomme auch ständig irgendwie Erziehungsratschläge von ihr. Sie belächelt meine ganze Erziehungsweise wie zum Beispiel dass ich sie nicht vor dem Fernseher setze oder niemanden in den Arm geben möchte, weil ich weiß, dass sie weinen wird (sie fremdelt aktuell viel). Einmal darf sie versuchen die kleine zu nehmen, aber sobald sie weint nehme ich sie zurück. Da muss ich die kleine schon fast aus ihrer Hand zerren. Schau ich mal nicht hin will sie die kleine wieder auf dem Arm nehme und dann weint sie natürlich wieder.

Sie plant auch ständig ein, dass wir jeden Sonntag zu ihr gehen müssen, wenn wir mal keine Zeit haben, haben wir uns gefälligst die Zeit zu nehmen. ansonsten steht sie vor unserer Tür. Sie plant für uns Sachen mit, ohne das wir davon Bescheid wissen.

Findet ihr das auch übergriffig? Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht? Wie kann ich sie da bisschen bremsen?

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Hallo Julia,

in solchen Threads, wie deinem, wird es immer Diskussionen geben, ob du als Mutter nicht übertreibst...man solle sich doch freuen, dass die Oma so viel Interesse zeigt, irgendwann sei man froh darüber usw.

Aber jeder Mensch ist anders, jeder hat andere Erwartungen an die Familie und andere Grenzen.

Deshalb finde ich es auch völlig in Ordnung, dass du dein Baby (noch) nicht allein der Oma mitgeben möchtest.
Das musst du auch gar nicht begründen. Du fühlst dich mit dem Gedanken noch nicht wohl und fertig.

Natürlich gibt es auch Mütter, die ihr Baby von Anfang an auch von den Großeltern betreuen lassen - das ist auch total ok.
Ich finde nur, dass man sowas einfach nicht pauschalisieren und verurteilen kann und darf.

Bei uns war die Situation ähnlich wie bei dir...
Am meisten hatte mich gestört, dass ich nie gefragt worden bin. Ich fühlte mich als Mutter völlig übergangen und war (damals!) zu harmoniebedürftig um etwas dazu zu sagen.

Das ist aber falsch.

Du musst lernen, deine Bedürfnisse und Entscheidungen ganz offen zu kommunizieren.

Wenn jemand (egal ob es die Schwiegermutter ist oder sonst wer) etwas sagt, was dir missfällt, dich verletzt oder wenn dich jemand übergehen möchte:

Sprich es sofort an!

Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden und du wirst auch nur dann als erwachsene Frau und Mutter angesehen, wenn du dich dementsprechend verhälst.

Für mich war es am Anfang sehr schwer, auch mal "Nein" zu sagen oder gewisse Erwartungshaltungen meiner Schwiegereltern (z. B. dass unsere Tochter als Säugling auch regelmäßig alleine bei ihnen übernachten soll) unmissverständlich, aber dennoch höflich, zurückzuweisen.

Es gibt aber sicherlich auch Dinge, da sollte man zumindest bemüht sein, dass sich zwischen Großeltern und Enkelkind eine Beziehung aufbauen kann.

Wenn das Baby beispielsweise immer weint, wenn die Oma es auf dem Arm hat, könntest du der Oma Tipps am die Hand geben, wie es besser klappen könnte (z. B. erst einmal nur mit Blicken und Worten Kontakt aufnehmen, anstatt gleich auf Körperkontakt zu gehen oder das Baby erst mal ankommen lassen usw.)

Das fühlt sich für die Oma auch besser an, als wenn man sagt: "Du darfst das Baby 1x versuchen halten, aber wenn es weint, wars das dann für heute."

Ich hoffe für euch, dass ihr einen Weg findet. Mit einer Mischung aus offenen Worten und Kompromissen sowie etwas Empathie kann alles gut werden.

Liebe Grüße
Laurentia#blume

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Uff. Das klingt ja richtig anstrengend.
Meiner Meinung nach wäre da eigentlich dein Partner gefragt. Kannst du nicht nochmal mit ihm über die Situation reden? Letztendlich ist es euer Kind, d.h. ihr solltet die Regeln aufstellen, nicht deine Schwiegermama.

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Es werden Zeiten kommen, in denen du froh sein wirst, dass da jemand ist, der UNBEDINGT helfen will, glaub mir. Dass du mal Zeit für dich hast. Dein Kind ist erst 5 Monate. Ich finde 6 Monate gar nicht schlimm zum wenn Großeltern es mitnehmen wollen. Denk mal dran, in Bezug auf die Aussage diese Verantwortung aufzubürden: deine Schwiegermutter hat deinen Mann großgezogen und wird auf ihr Enkel tausendmal mehr aufpassen, so gut wie jede Oma ist da so, die ambitionierten sowieso. Und die sind es auch die manchmal bisschen irre über die Stränge schlagen mit ihren Ideen und Vorstellungen - habe selbst hier sehr ambitionierte Schwiegereltern 800 Meter entfernt - aber wiegesagt: SEI FROH und vergraule sie nicht.

Sei nicht so abweisend zu ihr. Nimm auch ein bisschen was davon an. Dass deine Tochter bei ihr weint hat was mit Stimmungen zu tun und dass du sie nicht versuchst daran gewöhnen (zu wollen), du hast ja diese ablehnende Haltung der Oma gegenüber, das spürt dein Kind.

Es gibt echt nervige SchwiMus, und auch meine ist manchmal etwas anstrengend, aber ich überhöre einfach viel und freue mich viel mehr darüber immer jemanden zu haben der mir hilft, sich tierisch freut auf meine Kinder aufpassen zu dürfen, und das auch wirklich will (was man daran merkt dass regelmäßig gefragt wird, ob sie was mit meiner Tochter unternehmen darf)...

Das ist meine Meinung auch wenn hier wahrscheinlich wieder viele Contra Schwiegermutter sind....

Es gibt nix Tolleres als Entlastung im Kinderalltag und es ist eigentlich auch viel besser für Kinder wenn sich im Familienverband gekümmert wird.

PS in deinem Profil steht, dein Kind ist 8 Monate alt.

Bearbeitet von Maultaeschchen
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Danke für deine Meinung ☺️

Ich bin dankbar für Hilfe, aber im Moment brauche ich keine, weil mein Mann und ich das zum Glück ganz gut aufteilen und ich auch mal zur Ruhe kommen kann.

Ehrlich gesagt finde ich es schon ziemlich früh mit 6 Monaten mein Baby bei meiner Schwiegermutter zu lassen. Würde die kleine auch nicht bei meiner eigenen Mama lassen, hängt gar nicht damit zusammen dass sie meine Schwiegermutter ist und ich manchmal meine Differenzen mit ihr habe. 😄

Meine kleine weint bei jedem, der sie auf dem Arm nimmt, auch bei Leuten, wo ich keine negativen Schwingungen habe. Sie fremdelt sehr und möchte am liebsten nur bei Mama oder Papa sein. Ich werde meine kleine auch nicht weinend auf dem Arm meiner Schwiegermutter lassen damit sie auf die harte Weise lernt, dass sie auch bei ihr bleiben darf. Da finde ich ich würde das Vertrauensverhältnis mit meiner Tochter drunter leiden, wenn sie nicht nehme, obwohl sie das grad braucht. Damit werde ich niemanden einen Gefallen machen.

Es geht mir auch viel mehr darum, dass sie unsere Erziehung oder Ansicht nicht respektiert und alles was sie für richtig hält durchsetzen möchte, egal ob wir damit einverstanden sind oder nicht.

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Nur weil man irgendwann mal gerne die Hilfe von jemandem hätte, darf (und mMn sollte) man doch trotzdem Grenzen setzen und sich darüber aufregen, wenn diese nicht respektiert werden. Ich finde die Situation klingt echt belastend und nicht mehr normal.

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Ich würde mich da im Vorfeld gar nicht verkämpfen. Dann wart ab bis sie das erste Mal kommt sie holen und sag ihr ruhig aber freundlich, dass sich an deiner bereits geäusserten Meinung nichts geändert hat und du sie noch nicht raus gibst. Bietr ihr ggf einen Termin an (nicht wenn sie unangekündigt da steht, so ein Verhalten sollte nicht unterstützt werden) an dem ihr zusammen rausgeht.

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Ich habe mit der zeit bei meiner Schwiegermutter gelernt, welche Kämpfe ich kämpfe.

Wie sie sich die Zukunft vorstellt, kann sie gerne erzählen. Beim ersten Mal sage ich was dazu wie „das stelle ich mir eher so und so vor“ oder „ich denke nicht, dass wir das so machen werden“ und dann lasse ich sie einfach reden. Dass sie bei meinen Zwillingen in der Schwangerschaft ständig darüber gesprochen hat, dass sie sie dann ganz oft zum spazieren holt, wenn sie auf der Welt sind, habe ich nach dem ersten „Nein, danke“ einfach immer überhört. Zum einen ohr rein, zum anderen raus. Sie kann die Babys ja kaum kidnappen.

Bei Grenzüberschreitungen gehe ich direkt vor. Sie hat mir früher ständig Kleidung geschenkt. Das mag ich gar nicht, ich bin keine anziehpuppe. Die ersten Sachen habe ich noch angenommen und gesagt, dass sie das bitte nicht machen soll. Später habe ich sie ihr gleich wieder zurückgegeben. Da war ich dann auch nicht mehr besonders freundlich. Wenn sie ungefragt (bzw. Vorher gefragt und ein Nein Danke bekommen) mit essen vor der Tür stand genauso. Sie war natürlich tödlich beleidigt, aber das war mir egal.

Nein heißt nein.

Das gilt genauso für die Kinder. Unsere große ist jetzt vier und ich finde es massiv wichtig, dass ihre Grenzen respektiert werden. Das fängt im kleinen an. Wenn die große zum Nachschlag nein danke sagt und dann trotzdem noch was nachgeschöpft bekommt. Da schreite ich konsequent ein. Aktuell ist das große Thema, dass die Oma gerne mit ihr zum Friseur möchte. Erstens war das nicht mit uns abgesprochen und zweitens möchte meine Tochter nicht. Ständig lag sie ihr damit in den Ohren. Bei sowas suche ich dann das Gespräch und sage ihr ganz klar, dass nein nein bedeutet und dass sie sich das Thema in der Zukunft sparen soll. An meinem Mann sehe ich, dass er schon immer so behandelt wurde. Er wurde immer übergangen. „Nein Mama, das möchte ich nicht“ - „Doch, das ist gut für dich“ - „naaaa gut“. Das möchte ich nicht für meine Kinder.

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Perfekt geschrieben.

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Nein heißt Nein
Auch bei der SM
Und wenn sie das nicht versteht, ist das ihr Problem.
Sie hat sicher nicht darüber zu bestimmen, wann du wieder ein Kind bekommst, wann du wieder arbeitest usw.
Wer hier bei uns unangemeldet vor der Tür steht, wird nicht reingelassen. Es gibt ja die Möglichkeit vorher zu fragen, ob es passt.
Am WE machen wir was als Familie - seit die Kids da sind, ist uns das wichtiger als Besuche, weil im Alltag wenig Zeit ist.


Und " Hilfe" von SE oder E annehmen -- muss jeder selber wissen - wir machen es nur, wenn es nicht anders geht - sprich wenn mein Mann und ich es nicht alleine hinbekommen.
Ich hatte auch keine Situation mit den Kids als sie Babys waren, wo ich froh gewesen wäre das mit sie jemand abnimmt...weil es viel einfacher ist, sich selber zu kümmern, man kennt das Baby und seine Bedürfnisse und fertig.

Ich finde deine SM versucht Euch/ Dir ihre Wünsche aufzudrücken ohne Rücksicht darauf, was ihr möchtet.
Sie behandelt euch wie Kinder anstatt wie Erwachsene.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht vorher auch schon vorhanden gewesen ist.
Ich wäre da sehr konsequent und würde das auch von meinem Mann erwarten.

" Es ist schön, dass du dir Gedanken machst, aber wir haben uns auch Gedanken gemacht und wir machen es so."
" Wir möchten nicht, dass du das Baby hälst, wenn das Baby es nicht möchte-- was es dir gerade deutlich zeigt"
" Das Baby fremdelt- du weißt ja was das bedeutet - also kann es im Moment nicht zu dir auf den Arm"


Evtl halt auch " geschickt" verpackt " Du weißt ja/ das kennst du sicher noch" um sie dezent darauf hinzuweisen, dass sie das wissen sollte ...

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Ja das ist Übergriffig !
Mit ihr zu sprechen scheint nicht viel zu bewirken von daher hol deinen Mann ins Boot und lass ihn für eure Familie/Erziehung Partei ergreifen!

Es ist völlig egal, ob sie oder wir hier das verstehen können, wenn du das nicht willst, dann ist es so! Egal aus welchen Beweggründen, du brauchst dich auch nicht erklären, diese Erklärungen würde ich mir sowieso sparen, führen ja sowieso ins leere😉

Ich habe auch so eine Schwiegermutter,die oft zu weit geht. So hat sie zb schon 2x Verabredungen mit anderen Eltern vereinbart, wenn unsere älteren Kinder bei ihr waren 😐 und dann kommt man in die Kita und hört von einer anderen Mutter an unsere Tochter gerichtet " wir sehen uns ja morgen mit Oma im Tierpark"😬 ich wurde echt sauer, aber genützt hat es erst was als mein Mann ihr dazu was gesagt hat.🤷‍♀️

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„Wie kann ich sie da bisschen bremsen?“

Du willst sie ein bisschen bremsen? BISSCHEN?
Sie behandelt dich absolut nicht wie eine erwachsene Frau, nicht wie einen eigenständigen Menschen und nicht wie Mutter des Kindes.

Ich würde glasklare Worte finden ohne Rücksicht auf „Verluste“. Das ist Terror, für den ich in meinem Leben keinen Platz lassen würde.

Alles Gute.

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Ich finde es schon sehr übergriffig, wenn sie das wirklich so durchziehen will. Das hat mit Helfen ja wenig zu tun. Mit sechs Monaten hätte ich meine Kleine niemanden länger als eine halbe (mit viel Glück eine Stunde) geben können, da hing sie noch so extrem an mir und war teilweise echt am Dauerstillen.
Setz deiner Schwiegermutter klare Grenzen, DU bist die Mutter, DU entscheidest und weißt, was das Beste für dein Kind ist.
Wenn sie einfach vorbei kommt und die Kleine mitnehmen will, würde ich ihr die Türe einfach nicht aufmachen, also so tun als wäre ich nicht zu Hause.
Auch wann und wie viel du irgendwann wieder arbeiten gehst geht nur dich und evtl deinen Mann etwas an, da hat sie definitiv auch kein Wort mitzureden. Wenn ihr es euch leisten könnt, bleibe auf jeden Fall die 3 Jahre Zuhause, es passiert so viel, wo du dir sonst nachher sagst, da wäre ich so gern dabei gewesen. Die Zeit ist so schnell vorbei und kommt nie wieder.
Ihr müsst das ganz klar mit ihr kommunizieren, dass ihr, wenn ihr sagt, dass ihr keine Zeit habt, dann auch wirklich keine Zeit habt. Sie hat sich danach zu richten und wenn sie dann einfach auftaucht, würde ich sie wieder einfach vor der Türe stehen lassen und das machen, was ich vorgehabt habe.
Habt ihr schon versucht, dass dein Mann mit ihr darüber redet und ihr die Grenzen aufzeigt? Wenn nicht, wäre das wohl der nächste Schritt. Oder, wenn das nichts hilft wirklich Konsequenzen ziehen.