Keine Verbindung mehr zum Baby

Hallo ihr Lieben,
Ich bin gerade total verzweifelt und nur noch am Weinen und hoffe ihr habt vielleicht den einen oder anderen Rat für mich.

Von Vorne: Im November kam unsere Tochter zur Welt, die Geburt war schwer und lange. Doch die Verbindung zwischen ihr und mir war von Anfang an extrem tief und stillen klappte soweit gut, bis sie Blut spuckte (eine Brustwarzen waren wund, hab mit der anderen weiter gestillt). Dann musste sie in den Kasten aufgrund von Gelbsucht und mein Mann hat sie mir regelrecht aus den Händen gerissen, damit sie wieder in den Kasten kommt (Durften sie zum Stillen rausnehmen ca. 1h jedesmal, hatten Familienzimmer und der Kasten war bei uns im Raum). Hab nur noch geweint, weil sie ansonsten neben oder auf mir schlief und er sich hauptsächlich um sie gekümmert hatte und ich sie kaum noch halten durfte. Dann habe ich einen Milchstau bekommen und konnte nicht mehr stillen, es ging nichts mehr und ich hatte nur noch Schmerzen. Die Schwestern haben auf mich regelrecht eingebrügelt, dass ich weiter machen soll. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr und ich hab entschieden sie bekommt die Flasche. Ab diesem Zeitpunkt ist die Verbindung regelrecht abgebrochen. Zuhause ist soviel passiert, so viel Stress und Ärger von Außen, dass ich kaum die Zeit mit ihr genießen konnte. Und jetzt 4 Monate später schläft sie nur auf Papas Arm ein, er füttert sie nur noch mit der Flasche, sie ist in Stillstreik gegangen, weil zu wenig kommt und wenn Papa mal weg ist, dann hab ich high live. Ich kann sie nicht mehr beruhigen, sie schreit nur noch bei mir und ich hab das Gefühl ich kenn dieses Baby nicht mehr. Ich liebe sie so abgöttisch und würde alles für sie tun. Aber dieses ständige Schreien (sie schreit wie am Spieß, als würde man ihr weh tun wegen allen) triggert mich so dermaßen, dass ich nur noch wütend werde. Wütend auf meinen Mann, dass er nicht da ist, und ich wegen ihm keine Verbindung mehr zu ihr habe, weil er alles übernimmt und mich regelrecht aussen vorlässt (weiß es ist lieb gemeint, aber macht es nicht besser), wütend auf dieses kleine Wesen, warum sie bei mir immer so ein Theater macht (weiß, dass sie ein Baby ist und es nicht anders ausdrücken kann) und am meisten auf mich, dass ich meine Emotionen nicht mehr im Griff habe, dass ich nicht meinem Mann sage, dass er sie mir auch geben soll, damit wenn er nicht da ist, sie denkt es betreut sie eine "Fremde". Dass ich es überhaupt so weit hab kommen lassen...

Bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe dieses Kind mehr als mein Leben und ich liebe meinen Mann und bin ihm dankbar, dass er mich so wunderbar unterstützt und mir soviele Freiheiten gibt. Seine Elternzeit endet in einen Monat und dann müssen wir zwei das auch alleine wuppen. Ich möchte die bestmögliche Mutter für die Kleine sein. Habt ihr Tipps wie ich mit meiner Wut und Verzweiflung besser umgehen kann. Bevor es Missverständnisse gibt, ich schnauze dann rum und verlasse den Raum mit Babyphone wenn es mir zu viel wird und heule dann.

Entschuldigt bitte den langen Text.

Liebe Grüße
Debbie

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Liebes,

es wird einfach besser werden mit der Zeit von alleine. Vertraue dir und deinem Kind und euch als Familie. Es nhalt leider nie so wie man es plant … einfach akzeptieren und eben jeden Tag nehmen und irgendwann wird das schreien weniger. Und wenn es bei Papa schon gut klappt.. super! Stell dir vor es würde da auch nicht klappen .:.
Wir hatten auch Gelbsucht und dreimonatskoliken und dann noch den horrorschub … als so um den 6ten Monat wurde es besser 😊!
Schaut was ihr hilft: Tragetasche, Kinderwagen, Schnuller, …
Morgens früh ist meist eine gute Zeit, vielleicht eine gute Zeit um mehr allein mit ihr zu sein (ohne Papa)… evtl den Raum verlassen… damit ihr beide besser zueinander findet …
Die Emotionen werden auch besser auch wenn nicht so wie es vorher war … fürchte die ganzen Hormone darf man wirklich nicht unterschätzen und ein schreiendes Baby ist einfach absoluten Stress für Eltern
Alles liebe 💐!

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Hallo, Vielen lieben Dank für deine schnelle und liebe Nachricht 🥰 du hast mich ermutigt nochmal ins Gespräch mit meinem Mann zu gehen, damit er mir "seine kleine Prinzessin" wieder öfters gibt, damit die Verbindung wieder besser wird. Es ist ja auch eigentlich sehr schön zu sehen, wie eng die beiden sind und wie sehr sich mein Mann einbringt. Ist ja auch nicht immer selbstverständlich. Auch war dein Hinweis mit den Hormonen top, da sollte ich auch nochmal mit meinem Frauenarzt drüber reden, dieser Wechsel vom Traurig, Wütend und Fröhlich ist ja was woran man arbeiten kann und dann fällt mir vieles vielleicht wieder leichter, bin entspannter und das überträgt sich ja auch auf die Kleine. Mal wieder alles in einem anderen positiven Licht sehen, hilft denke ich sehr.

Also nochmals vielen lieben Dank ♥️ du hast mit sehr weitergeholfen 🥰

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Also ich glaube kaum, dass die Verbindung weg ist. Du bist die Mutter und da ist immer eine Verbindung und da ist es egal, ob du atillst oder nicht. Dann müsste ja jede Flaschenmama keine Verbindung zum Kind haben. Ich habe kaum Milch gehabt und konnte auch nicht wirklich stillen und musste die Flasche geben. Und dennoch ist die Verbindung da. Klar gab es bei uns auch Phasen, wo ich sie nicht beruhigen konnte und Papa wichtiger war. Es kam dann aber auch eine Zeit, die genau andersrum war. Dein Kind hat sehr viel duexhgemacht in deren kurzen Leben. Das muss erstmal verarbeitet werden. Und ein KH Aufenthalt ist nie toll. Ich rede aua Erfahrung, da ich füe 5 Tage ins KH musste und meine Tochter 5 Tage dauerinfuaion hatte mit Elektrolyte, kochsalz und Antibiotika im Wechsel wegen ecoli Bakterien in der blase. Da hat sie auch 2 Wochen gebraucht um wieder zu Hause anzukommen. Einfach weit2r einfühlsam sein und weiter deinem Kind zeigen, wie sehr du sie liebst. Dann kommt das auch wieder. Vertraue dir und deinem Kind.

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Hallo, Vielen lieben Dank für deine Antwort 🥰 ihr habt aber auch einiges schon durch, ich hoffe , dass bei euch alles wieder gut ist 🙏🏻
Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, die Verbindung ist gestört wurden durch den Kasten, dass ich nicht mehr stillen konnte war dem emotionalen Stress die Folge. Wir haben beides nach dem KH gemacht, also Flasche und Stillen und ich finde es relativ egal wie das Kind ernährt wird, Hauptsache es ist gesund. 😊 Ich gebe dir aber Recht, ich brauche einfach noch Zeit das ganze zu verarbeiten (Vorzeitige Wehen, Saugglockengeburt nach 15h, vorher von meiner Wunschklinik mit Blaulicht und Martinshorn und alle 2 min Wehen in ein anderes KH, die Verletzungen an ihrem Kopf von der Saugglocke weil die abgerissen ist, die Gelbsuchtwerte die nicht runtergingen und wie man im KH behandelt worden ist)... wenn ich das alles so aufschreiben hier, merk ich wie sehr das noch an mir nagt.

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Oha. Das ist natürlich ganz schön krass. Das macht auch was mit einem Baby. Die müssen sowas ja auch erstmal verarbeiten. Bei uns war die Geburt sehr schnell. Ich war 7 Uhr morgens bei 1cm und alle 5 Minuten wehen. 8:30 Uhr bei 4cm und alle 2 Minuten und 10 Uhr komplett offen und 11:25 nach nicht mal 40 Minuten Presswehen war die kleine da. Musste aber sofort abgenabelt werden, da die Nabelschnur zu kurz war. Sie war auch sehr viel am weinen. Wir waren im Familienzentrum (also schreiambulanz) und da wurde einiges aufgearbeitet. Hat uns allen geholfen. Vll hilft es euch ja auch. Ansonsten dauert es halt eben manchmal länger, bis die kleinen wirklich angekommen sind. Besonders bei solch Ereignissen wie bei dir, kann ein Baby schonmal noch zutun haben. Auch wenn man denkt, dass die eh noch so ein extremes kurzzeitgedächtnis haben. Das ist ja tief verankert. Es wird sich bessern. Ich hab das ja auch gemerkt. Und man wird lockerer mit der Zeit. Ich war am anfang auch sehr gestresst und angespannt. Das merken die kleinen leider.
Irgendwann wird es entspannter und die Verbindung ist und bleibt immer bestehen.
Ich konnte unsere Maus von Anfang an zum schlafen ablegen, sprich sie war nicht 24/7 an mir. Zum schlafen lag sie seit Geburt im Beistellbett. Klar gab es Zeiten, wo es ohne körperkontakt nicht ging, aber ich hab es immer einfach weiter gemacht. Einfach dann abgelegt. Manche würden meinen, dass das gar nicht geht und die kleinen immer körperkontalt brauchen. Das muss nicht sein. Aber da ist halt jedes Kind anders. Du darfst nicht vergessen, was du ja schon merkst beim schreiben, wie schwierig das alles war für euch. Verbreitet das alles erstmal.
Bei meiner Maus ist seit der 19. Woche dann alles viel besser geworden. Sie hat wohl ihre Zeit gebraucht und ja die Zeit war ab der 12. Woche wirklich heftig und nervenzerrend. Aber wenn ich sie jetzt anschaue, wenn sie so fröhlich ist, dann könnte ich sie einfach auffressen vor Liebe. Das kommt bei euch auch noch. Warte ab. Daumen sind gedrückt

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Die anderen haben dir schon gute Tipp gegeben.
Ich wollte dir nur sagen, wenn du noch etwas Milch hast, könntest du mit Hilfe von einer Stillberaterin vielleicht wieder wenigstens abends stillen. Sie könnte dir dabei helfen, das wieder in Gange zu bringen.

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Das finde ich einen guten Vorschlag! Du solltest dir überlegen, das auszuprobieren! Das würde euch helfen, wieder näher zueinander zu finden!

Ansonsten alles Gute!!!

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Hallo, danke dir für diesen mega Tipp 🥰🙏🏻 ich habe tatsächlich noch Milch und bin da gar nicht drauf gekommen mit der Stillberatung 😅🙈 werde ich gleich morgen mal rumtelefonieren. Danke dir ♥️

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Hi du Liebe

Man kann aus deinen Worten tatsächlich die Hilflosigkeit herauslesen finde ich. Es tut mir sehr leid für dich, dass du Eure ersten Monate so erlebst.

Ich habe nur einen ähnlichen Bruchteil selbst erlebt. Ich konnte nicht so stillen wie ich gern gewollt hätte. Dann kamen noch super unqualifizierte und verletzende Kommentare von einzelnen Personen im Umfeld. Ich erinnere mich was , was das emotional mit mir gemacht hat. (Mein Sohn ist nun knapp 9 Monate alt)

Du hast sicher die Bindung zu eurem Baby nicht verloren. Auch wenn du es situativ so empfindest. Vielleicht könnt Ihr euren Rhythmus etwas anpassen. Zum einen, da es dir so nicht gut geht wie es aktuell ist, zum anderen, weil dein Mann ja auch in absehbarer Zeit keine Elternzeit mehr haben wird.

Kannst denn problemlos die Flasche geben, oder schreit die kleine Maus dich an? Wer wickelt denn und bringt die kleine zu Bett?
Ich frage, weil ihr vielleicht Abläufe etwas anders aufteilen könntet, so dass es für euch besser passt.

Mein Mann hat in den ersten Wochen auch sehr, sehr viel Zeit mit unserem Baby verbracht. Für ihn war das so wichtig weil er dann wieder 100% arbeiten gegangen ist. Vielleicht ist das bei euch auch so. Das er nutzt war er kann, weil we gerade noch zu Hause ist.

Über die gesamte Situation aber zu sprechen mit deinem Partner ist sicher ein guter Schritt. Du hast sicher auch ganz viele Momente wo die kleine bei dir nicht schreit. Irgendwann nimmt man diese Momente aber stressbedingt nicht mehr so wahr. Auch wenn du sie vielleicht aktuell hauptsächlich schlafend bei dir haben solltest….sie riecht dich, sie hört dich und sie weiß ganz bestimmt, dass du ein „sicherer Hafen“ für sie bist.

Dir wünsche ich ganz viel innere Stärke weiterhin und du schaffst das bestimmt. Ihr schafft das als Familie und nach einen hoppelten Start folgen sicher noch unzählige wunderbare Momente 🍀

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Hallo, danke dir, dass du dir so viel Mühe hast zu antworten 🥰

Ich habe zwei Jahre vor der Geburt mein Pferd verloren und die Stute war wie mein Kind und ich denke, dass ich durch die Angst meine Kleine zu verlieren, mich abgekappelst habe emotional von ihr. Uns wurde auch ziemlich Angst gemacht mit der Gelbsucht, was auch berechtigt ist. Nur hat es uns wie einen Schlag getroffen...

Ich kann sie wickeln, füttern, spielen usw ohne Probleme. Sie schläft nur immer in Papas Armen ein, dabei muss er aber laufen, stehen alleine reicht ihr nicht. Ich hab nur das Gefühl, dass sie bei mir unruhiger und fordernder ist als bei ihm. Damit meine ich, wenn er sie mal alleine hat, dann schläft sie. Wenn es andersrum ist, hab high live. Gestern z.B. hat sie nur geweint bei mir und wollte nur auf meinen Arm, kurz ablegen zum wickeln ging gar nicht.

Ich denke auch, dass er sie so oft haben möchte, weil er das Gefühl hat nach der Elternzeit keine Möglichkeit mehr zu haben, die Kleine rund um die Uhr zu haben. Er kann auch nicht schlafen wenn die Kleine nicht da ist. Was ich wiederum total süß finde. Reden und einen neuen Ablauf einbringen wird der Schlüssel sein.

Dankeschön ♥️ dass wünsche ich dir auch🍀

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Hallo erstmal, fühl dich gedrückt!

Ich habe vor Geburt den Tipp bekommen, viel nackt zu kuscheln und das auch immer zu machen, wenns mal schwierig ist. Also so viel Hautkontakt wie möglich.
Ich weiß nicht, ob das in eurer Situation hilft, ich fand und finde es total schön. Vielleicht wert, es auszuprobieren?

Vielleicht auch zusammen in die Wanne, meine Hebamme meinte, das würde beim Bonden helfen.

Ich weiß nicht, ob das helfen kann, aber weil oben das Stichwort Hormone gefallen ist, beim bonden wird ja auch bei beiden ganz viel ausgelöst

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Hallo, Vielen lieben Dank für deine Nachricht und diesen tollen Tipp ♥️🥰 dass haben wir in der Anfangszeit sehr viel gemacht und irgendwann gelassen, warum auch immer. Aber das werde ich auf jeden Fall wieder einführen, fanden es früher total schön und tut uns bestimmt gut 🙏🏻🥰

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Du kannst beim jugendamt Hilfe bekommen die Bindung wieder aufzubauen.
Eine Freundin hat von Anfang an Probleme mit der Bindung gehabt und es kommt alle 1-2 Wochen jemand, wo es dann darum geht, was sich verändert hat/ was man machen kann/ praktische Sachen etc. Ihr hilft das total.

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Hallo, danke dir für deine Antwort und den Tipp 🥰🙏🏻 egal wo Hilfe holen Hauptsache uns geht's bald allen wieder gut. Vorallem muss ich das erlebte verarbeiten um wieder Nähe aufbauen zu können.

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Sehr gerne🙃
Da können die sicherlich auch bei helfen. Kann ich aufjedenfall nur empfehlen.
Einfach einen Beratungsgespräch vereinbaren und dann wird geschaut, in wie fern Hilfe angeboten werden kann. Die Dauer und Häufigkeit richtet sich dann nach deinem Bedürfnis.

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Hi Debbie,
das tut echt weh zu lesen. Tut mir sehr leid für dich! Ich habe auch manchmal das Gefühl keine gute Mutter zu sein oder dass sie keine super feste Verbindung zu mir hat, weil ich sie an der Brust nicht satt bekomme. Hab leider einfach zu wenig. Aber das ist natürlich völliger Quatsch! Deine Tochter war 9 Monate in dir, kennt deine Stimme, weiß wie du riechst, usw. Manchmal weinen Babys bei der Mama mehr weil sie sich da mehr fallen lassen können, hab ich mal gelesen. Wie auch immer. Sag deinem Partner wie du fühlst und dass es wichtig für dich ist, dass er dich mehr machen lässt. Ihr hattet einen schweren Start aber das ändert doch nichts an ihrer Liebe zu dir. Nimm sie dir öfter, auch wenn sie weint, sei für sie da, gib du ihr die Flasche. Trag sie und erzähl ihr wie du dich fühlst. Geh in die Konfrontation, anstatt traurig aus dem Zimmer. Ich schick dir Kraft !

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Hallo Lina, vielen lieben Dank für deine schöne Nachricht 🥰 ich gehe nur aus dem Zimmer, wenn ich merke, dass ich wütend und überfordert werde, damit ich mal durch schnaufen kann. Danach versuche ich mit neuer Kraft sie zu beruhigen. Wahrscheinlich muss ich einfach mal versuchen nicht vorzeitig aufzugeben und meinen Mann die Situation zu überlassen. Wenn sie mal ein Teeni ist, kann ich mich auch nicht davor "drücken" und ihn das machen lassen.

Ich glaube, dass wir alle uns ab und zu wie schlechte Mütter fühlen, immerhin haben wir nach 9 Monaten plötzlich Verantwortung für dieses bezaubernde Wesen und keine Bedienungsanleitung dazu bekommen. Und ich bin überzeugt, dass du eine tolle Mama bist und wir wachsen noch mit unseren Aufgaben ♥️

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Melde dich mal bei den Frühen Hilfen, um das ganze aufzudröseln und mit deinem Mann mit einer neutralen Person das Gespräch zu suchen. Du fühlst dich ja quasi rausgedrängt, wenn ich dich richtig verstanden habe, richtig?

Babies binden sich leider schnell an die Person, die am meisten mit ihnen macht. Wir haben ein Papa- und ein Mama-Kind einfach daraus resultierend, wie viel Zeit wir mit ihnen im Baby-Alter verbracht haben.

Jetzt möchte ich eine Sache herausfinden: Du sagst, dass du die Bindung verloren hast, sie aber liebst. Das widerspricht sich für mich. Heißt das, du liebst sie und würdest für sie durchs Feuer gehen, bist aber enttäuscht darüber, dass du nicht das für dich richtige Feedback bekommst? Oder heißt es was anderes? Kannst du schlichtweg nicht akzeptieren, dass euer Kind zwei Elternteile hat? Für mich liest es sich nämlich schlichtweg nach Eifersucht, dass dein Mann bei eurem Kind besser ankommt. Eigentlich sollte das egal sein, solange es deinem Kind gut geht. Daher überlege ich weiter, ob du nicht nur die jetzige Beziehung mit umgekehrten Rollen haben möchtest?

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Hallo, danke dir für deine Nachricht 🥰 Frühchen Hilfe ist ein super Tipp, danke dir 🙏🏻

Es ist schwierig zu beschreiben wie ich mich fühle... im KH hatte ich das Gefühl er nimmt mir die Kleine weg, damit sie in den Kasten kommt achwohl ich sie nur 5 min hatte. Er hatte solche Angst, dass er sie auch im Kasten nur gewickelt hatte, achwohl wir sie rausnehmen dürfen. (Ca. 1h pro Fütterung). Das lag vielleicht auch daran, dass er bei der Geburt sah, wie die Nabelschnur um ihren Hals gewickelt war, sie sehr dunkel war und sich nicht bewegt hatte. Was er anders erwartet hatte, wie im Film, dass sie gleich weinen.

Ich bin keineswegs eifersüchtig auf die Verbindung der beiden, im Gegenteil ich bin wirklich stolz darauf. Dass ist nicht immer selbstverständlich, dass der Mann sich so einbringt.

Bei mir war es z.B. so, dass meine Mutter mich alleine hatte ab der Geburt, weil mein Vater arbeiten musste und ich trotzdem ein Papa Kind wurde.

Ich meinte eher, dass ich durch die Angst sie zu verlieren ich mich abgekappelst habe und ich emotional das ganze nicht verarbeitet habe und sie meine innere Unruhe spürt und Papa einfach ruhiger ist. Er merkt auch, wie angespannt ich bin, wenn sie schreit und nimmt sie dann zu sich. Nur das ist ja nicht der richtige Ansatz mir das Kind immer abzunehmen. Daran muss sich dringend was ändern und da hilft nur reden reden und reden.

Ich finde auch, dass ein Kind wenn möglich von beiden Rollen gleich behandelt und geliebt werden sollte.

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Die Frühen Hilfen gibt es vom Jugendamt aber auch von der Caritas und der Diakonie und wahrscheinlich noch von anderen Institutionen. Für euer Kind ist es auch wichtig, dass der Vater etwas entspannter wird, damit er dem Kind mehr Freiraum lässt sich zu entwickeln (Stichwort: Beikost, krabbeln, laufen,..). Das traumatische Geburtserlebnis schwebt ja immer noch über allem.

Würde es dir helfen mehr Zeit mit deinem Kind zu verbringen? Was ist mit einer Trage und langen Spaziergängen? Das mochte ich sehr, weil recht klar war, dass das schreiarme Zeiten sind. Zuhause wäre ich abgeschrieben gewesen.
Ich würde versuchen die Einschlafsituation wieder zu „lernen“.

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Hi,
Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen. Ich finde es selbst gerade krass, wie viele Parallelen ich sehe. Viele deiner Texte könnte ich 1:1 auch so verfasst haben.

Unser Sohn kam Ende September zur Welt. Die Geburt war für uns beide im Nachhinein sehr traumatisch. Nach 36std kam er per Saugglocke und Kristeller zur Welt, nachdem ich völlig erschöpft war. Er wurde mir quasi komplett durchs Becken gezogen.

Er bekam eine krasse Gelbsucht und war 48 Std (2x24std in den ersten 4 Tagen) im Kasten. Zwar auch in unserem Familienzimmer, aber es fühlte sich so an, als sei er unerträglich weit weg, wo er doch sonst immer nur auf mir lag. Das Stillen klappte bei mir von Anfang an nicht, da ua aufgrund von hohem Blutverlust der Milcheinschuss ausblieb. Obwohl ich wochenlang mit allem was ich hatte drum kämpfte, reicht es bis heute (6 Monate später) "nur" zum Teilstillen. Eine Stillberatung hatte ich aufgesucht. Sie hat mir zwar sehr geholfen, mehr als Teilstillen hat dennoch nie geklappt. Das hat mich lange sehr hart getroffen und ich habe mich ewig als absolute Veragerin gefühlt. Meiner Psyche ging es die ersten vier Monate gar nicht gut.

Mein Mann hat in der Zeit sehr viel aufgefangen. Ich bin ihm enorm dankbar für seine krasse Unterstützung, aber habe auch zeitgleich das Gefühl, dass mir dadurch diese super innige Beziehung zu meinem Sohn fehlte. Als er dann nach 3 Monaten wieder arbeiten gegangen ist, war es für mich nochmal eine schlimme Zeit, eben weil mein Sohn bei mir viel mehr schrie. Im Nachhinein vermutlich, weil ich einfach nicht entspannt genug war und sein Schreien zu schnell versuchte mit allem möglichen zu stillen, anstatt die Situation besonnener anzugehen.

Wir haben uns dann an die frühen Hilfen gewandt und anfangs wöchentlich Hilfe bekommen. Eine Dame kam dann für eine Stunde die Woche zu Besuch und hat mit mir viel reflektiert und mich vor allem mental in alltäglichen Dingen gestärkt. Heute habe ich nur noch Kontakt zur ihr, wenn Bedarf besteht. Aber ich besuche sie ihm Babytreff gerne. Sie ist eine sehr liebe Person.

Insgesamt wird es jetzt mit 6monaten leichter. Mein Sohn, der leider ein High-Need-Baby ist, wird ruhiger, ich bin ruhiger und wir können mehr unternehmen. Ich komme endlich alleine mit ihm raus und würde sagen, dass die Verbindung zu ihm wieder sehr fest ist. Aktuell ist es sogar eher so, dass bei Papa auf dem Arm geweint wird, wenn Mama nicht sichtbar ist. Du siehst, also alles eine Phase.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du die Bindung zu deiner Tochter auch bald wieder genießen kannst, denn sei dir gewiss, sie ist definitiv da. Kuschel ganz viel und lass dir das Schreien nicht zu sehr zu Herzen gehen.

Liebe Grüße 🍀

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Hallo, danke dir für deine lieben Worte und deine Tipps. Ich hatte richtig Gänsehaut beim Lesen. Es ist so krass jemand "kennenzulernen" dem es ähnlich geht, die parallelen sind wirklich krass. Wir haben inzwischen einiges Umgestellt und ich kämpfe mich auch wieder durch die "Diskussion" mit der Kleinen durch und bin richtig stolz auf uns. Vorallem weil die Kleinen nun angefangen hat nur bei mir richtig herzhaft zu lachen. Was mich extrem freut und es sich richtig lohnt dran zu bleiben. Trotzdem gibt es Tage wo ich mal komplett überreizt bin und damit muss ich noch besser umgehen und daran arbeiten.